Samstag, 25. Juni. Hinter uns haben Oesterreicher mit einem Katamaran angelegt. Sie bleiben auch ein paar Tage. Werner und Brigitte wollten ursprünglich auch um die Welt und haben sich aus den gleichen Gründen wie wir dagegen entschieden. Sie haben einen jungen Hund, 7 Monate alt und meist Freude mit ihm, ausser er „wetzt“ seine Zähne an den neuen Gloggs von Werner, oder zerfetzt und verteilt ein Holzstück im ganzen Katamaran.
Sonntag, 26. Juni. Der Morgen beginnt mit Wolken über den Bergen und kräftigem Wind. Während die Waschmaschine ihre Arbeit verrichtet, macht Verena einen ausgiebigen Spaziergang durch, sowie auch etwas ausserhalb Leivadia. Dabei findet sie auch die Bäckerei und ein Haus, das Metzgerei angeschrieben ist.

Am Mittag ist es wieder ganz klar und Verena geniesst das Bad im Meer. Beim Abendspaziergang, entlang der Strandpromenade, steigt uns der Duft von Gegrilltem in die Nase. Der Grillchef verrät uns dass er eine „Geiss“ am Spiess hat, an einem andern Tag brätelt er Spanferkel oder Poulet. Letztere sind für Dienstag angesagt, was wir uns sofort einprägen.
Montag, 27. Juni. Am Morgen hats Richtung Chalki Wolken und der Wind bläst ganz schön kräftig. Verena fühlt sich schon beim Aufstehen wie gerädert. Sie gibt dem Wind die Schuld. (Für einmal ist Kurt unschuldig) Nach dem Frühturnen gehts dann etwas besser, und der Tag kann in Angriff genommen werden.
Dienstag, 28. Juni. Am Morgen ist es angenehm, aber ab Mittag stürmt es bereits wieder. Verena wäscht das Schiff aussen und Kurt ist heute der Staubsauger. Am Abend gehen wir zum Poulet-Essen. Zwei Tage Vorfreude haben sich gelohnt, die „Hühner“ sind sehr fein und wir erinnern uns dabei ans Kaister Güggeli-Essen.
Mittwoch, 29. Juni. Badetag. Gemütlich schlendern wir zum Strand . Verena geht zu den Liegestühlen und zum Sonnenschirm und Kurt, wie vorgeschrieben, an die Reception um zu bezahlen. 2.50 Euro pro Person, dafür können wir den ganzen Tag Liegestühle und Sonnenschirm benutzen, was wir gerne in Anspruch nehmen. Verena sieht auf den Boden und was findet sie? Münzen, insgesamt 2 Euro. Glückstag! Am Abend legen 3 Gulets, alle mit türkischer Flagge am langen Pier an. Diese waren bisher meist in den Buchten und haben dort geankert. Ob der Sturm sie umgestimmt hat?
Donnerstag, 30 Juni. Die eine Gulet die gestern angelegt hat war eine Partygulet und man hat uns gewarnt. Es war jedoch gar nicht schlimm. Vermutlich hat es zu fest geschaukelt. Am Morgen gehts zum Einkauf. Wir brauchen wieder Mineralwasser und Kurt besorgt sich im Markt eine Pistole. Auch hier hat es Katzen und mit einer Wasserpistole können wir doch etwas ausrichten, ohne den Katzen Schmerzen zu bereiten. Die Wetterprognosen lauten für die nächste Zeit Starkwind bis 75 kmh und Wellen bis 1,6 Meter. Wir bleiben noch in diesem sicheren Hafen.
Freitag, 1. Juli. Heute ist irgendwie kein guter Tag, es scheint, es sei der Wurm drin. Bei der Festmacherkontrolle stellt Verena fest, dass das Hecktau beinahe durchgeripst ist, obwohl nirgends Kanten vorhanden sind. Also machen wir neu fest. Das bedeutet auch, das beste Tau durchschneiden, mit Isolierstrip umwickeln, und schon haben wir wieder ein massiv kürzeres Tau. Durch die schlechte Erfahrung in Rhodos hat Verena hier sämtliche Fenderüberzüge abgenommen. Optisch kein schönes Bild, die verschiedenfarbigen Fender, aber die Hüllen bleiben ganz. Auch hier wird die Madness immer wieder, je nach Wind sehr heftig an die Mauer gedrückt.
Die Betten sind frisch bezogen und die Wäsche wird an der Leine vom Wind „zerzaust“. Zeit für unseren fruchtigen z’Mittag. Später gehts nochmals zum Einkaufen. Wir fragen, ob man uns 10 Sixpack Mineralwasser zum Schiff bringen könne. Die junge Dame meint selbstverständlich, sie würden dies gerne tun, Zeitpunkt 17.00 Uhr. Alles ok, klappte wunderbar. In Sachen Wasser sind wir wieder eingedeckt. Heute wollen wir Käse, Wurst und Rohkost zum z’Nacht essen. Am Schluss hat Kurt soviel Karotten, Peperoni und Tomaten aufgetischt, dass es nur noch einen „Schnaefel Chäs“ braucht. Den Schinken haben wir schön sein lassen. Während unserem z’Nacht legt eine Fähre an, die mit Gefahrengut beladen ist. Wir verfolgen das Anlegemanöver und das Festmachen mit den dicken schweren Tauen mit Interesse. Das gibt auch wieder Gesprächsstoff. Ein einziges Fahrzeug verlässt die Fähre und nach 3 Stunden kommt es zurück. Die Gas-Transporter bleiben auf dem Schiff.
Die Versorgung der Insel mit allem Lebensnotwenigem ist wirklich eine Herkulesaufgabe und eigentlich haben wir wenig Ahnung davon. Da um 22.30 Uhr die Autofähre noch an den Steg kommt, legt die mit dem Gefahrengut wieder ab, wartet etwas weiter draussen, kommt wieder zurück und fährt dann um 02.00 Uhr los. Die Autofähre, macht nie fest. Die drückt sich während dem Ab- und Beladen mit dem Motor gegen den Steg.