Jerusalem

Diesen Bericht beginnen wir mit dem gestrigen Abend. Am kommenden 28. April ist der Nationalfeiertag, die Ereignisse sollen jedoch bereits am 27. starten. Vermutlich wurde gestern Abend schon geübt, denn bis 23.00 Uhr schossen Raketen gen Himmel, ein himmlisches Feuerwerk, jedoch kein himmlischer Lärm.

Wir sind früh aufgestanden und zur Bus-Haltestelle marschiert. Leider ist kein Bus gekommen, so dass wir ein Taxi bis zum zentralen Bus-Bahnhof genommen haben. Von Ashkelon haben wir Tickets nach Jerusalem gelöst. Es geht auch da nur einfach, ausser man hat eine Karte. Für 2 Tickets nach Jerusalem und wieder zurück, in einem modernen Bus, haben wir nur 100 Schekel (Fr. 25.–) bezahlt. Das ist echt günstig, sind das doch insgesamt 154 km.

In Jerusalem angekommen, haben wir zuerst einmal einen Weg in die Altstadt suchen müssen, was vom Bus-Bahnhof her nicht ganz einfach ist. Verena hat sich an eine „Einheimische“ gewandt und nach dem Weg gefragt. Sie hat alle Auskünfte erhalten, aber der Ticketautomat war von vielen Frauen belegt. Kurt geht auf die andere Seite und hat mit höflicher Hilfe einer Dame ein Ticket aus dem Automaten geholt. Leider gabe es keine Möglichkeit, auf Anhieb 2 Tickets zu beziehen, weshalb wir „e chli bschisse haend“, da soeben eine Strassenbahn kam, konnte Kurt sich nicht noch um das 2. Ticket kümmern. „es isch halt alles e bitzeli kompliziert mit dere hebräische Sproch“.

Für uns war Jerusalem nicht das, was wir erwartet haben. Sicher hat auch das Wetter seinen Teil dazu beigetragen, denn einerseits war es kalt, 9 Grad (Jerusalem liegt auf ca. 700 m.ü.M) und anderseits blies ein heftiger, kalter Wind. Nicht im 1., aber im 3. Laden kaufte sich Verena einen Kashmir-Schal, der aber bei diesem Wind nicht wirklich half. Wir haben verschiedene Stätten besucht, Erlöserkirche, David Turm, Klagemauer etc. aber (auch) hier steht der Kommerz über allem.  In allen Vierteln (Christlich, Armenisch, Jüdisch, Muslimisch) der Altstadt überwiegen die verschiedenen Basare.  doch fällt uns auf, dass 97% aller Geschäfte vom Bus-Bahnhof in die Altstadt geschlossen sind, und dass viele Juden (männlich) die linke oder rechte Hand auf dem Kopf halten. Das mag ev. ein religiöser Ritus sein, wir vermuten aber, nachdem wir viele „Chäppis“ haben fliegen sehen, dies nur ein Halten derer war.

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Eine imposante Standtmauer

 

 

 

 

 

 

 

 

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Die Klagemauer, leider konnte Kurte den Steuerbescheid nicht einschieben

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Eingang zur Erlöserkirche, Evangelische Kirche wurde anstelle der Kreuzfahrerkirche errichtet und 1898 von Kaiser Wilhelm II. eingeweiht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Blick zur Kuppel

 

 

 

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Blick zum weissen Turm der Erlöserkirche
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Menschen und Autos drängen sich durch diese Gasse

 

 

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Blick in die russisch-orthodoxe Kirche
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Blickfang und Windspiel am Weg zum Busbahnhof, den wir trotz Kälte zu Fuss zurückgelegt haben
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gut gesichert……gesehen in Jerusalem

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wir haben den Bus um 15.45 Uhr zurück nach Ashkelon genommen und zum 1. Mal einen echt unangenehmen Juden erlebt. Der hat im wahrsten Sinne des Wortes, den Bus-Chauffeur zusammengesch……. Der blieb aber ruhig und es dauerte längere Zeit bis sich dieser „unangenehme Typ“ wieder gesetzt hat.

Vom Bus-Bahnhof Ashkelon konnten wir keinen Bus mehr nehmen, da keiner mehr fuhr, also den doch eher langen Weg unter die Füsse nehmen. Irgendwie muss heute auch eine Art Feiertag sein, denn auf vielen öffentlichen Plätzen haben sich Menschen versammelt zum Grillen, Essen und Spielen. Der eher kühle Wind kann da nicht dagegen halten, wichtig ist das Zusammensein.

Nach diesem langen Tag haben wir entschieden, nicht auf dem Schiff zu essen. Der Sturm, Stärke 7 tobt immer noch und das Schiff schaukelt in der Marina ziemlich heftig. Ein Blick zum Schutzwall zeigt, dass die Wellen mittlerweile die 6 Meter-Grenze erreicht haben. Wir müssen uns auf eine „Schaukel-Nacht“ einstellen. Im Restaurant versucht man uns über den Tisch zu ziehen. Kurt hat eine Falsche Wein für 100 Schekel (Fr. 25.–) bestellt und dann steht auf der Rechnung 195 Schekel. Kurt reklamiert. Der Kellner hat mit seinem Chef einige Diskussionen und dann kommt eine neue Rechnung, wo der Betrag für den Wein nur noch 160 Schekel ist. Auch das akzeptiert Kurt nicht. Was auf der Karte steht, muss stimmen. Erneute Diskussionen und dann geht es doch. In diesem Restaurant waren wir sicher das Letzte mal.