Nach einem kurzen Frühstück, wir haben auf 08.00 Uhr die Abfahrt vereinbart und in Ägypten kann dies auch eine Stunde oder noch später sein, gehen wir zum Ausgang und staunen, unser Fahrer mit Kleinbus vom Reisebüro Sunrise ist da. Der Fahrer spricht nicht viel, fährt aber sehr konzentriert. Es geht durch die libysche Wüste Richtung Kairo. In einem Vorort nehmen wir unseren deutschsprachigen Reisebegleiter auf, er stellt sich als Hany vor. Studiert hat er Ägyptologie und er fragt uns nach unseren Wünschen. Zuerst möchten wir die Zitadelle besuchen.
Wir fahren über eine Hochstrasse, vorbei an einem riesigen Friedhof, links und rechts der Strasse. Für die Toten wurde nicht nur ein Grab, sondern ein kleines Haus gebaut, denn die Toten wurden verehrt und es fanden auch Feste für sie statt, an denen die Angehörigen zu diesen Grabstätten kamen. Da diese jetzt leer stehen wurden sie von ca. 3 bis 4 Millionen Menschen, der Ärmsten der Armen in Beschlag genommen.

Die Zitadelle wurde von Saladin gebaut und war zum Schutz von Kairo gegen die Kreuzritter. Von 1176 bis 1182 wurde diese Festung gebaut. Auf die weitere Geschichte lassen wir uns nicht ein, sie ist etwas kompliziert. Die Gastgeber von Saladin waren die Fatimiden, er unterwarf sie sich und musste sie auch noch von der schiitischen in die sunitische Glaubensrichtung bekehren und er gründete die Aijubiden Dynastie. Diese Festung ist riesengross und darin befindet sich auch die Alabaster Moschee. (diese wurde von einem bosnischen Architekten entworfen, nach dem Vorbild der blauen Moschee in Istanbul) In dieser Moschee sind wir auf den Boden gesessen und Hany hat uns in groben Zügen in den Islam eingeführt und unsere Fragen beantwortet. Dafür sind wir ihm sehr dankbar. Neben dieser Moschee befindet sich der Ohrturm, ein Geschenk vom Sonnenkönig von Frankreich. Im Gegenzug erhielt er den Obelisk, der auf der place de la Concorde steht. Im Bereich der Zitadelle befinden sich diverse Museen. (Polizei- Militär- und Beschlagnahmungsmuseum) Diese haben wir nicht besucht.







Nach dem Mittagessen besichtigen wir den Tahir-Platz, vorbeifahrend, wo die diversen Protestkundegebungen stattgefunden haben und besuchen eine der Nilinseln.
Um 16 Uhr fahren wir zu unserem Hotel. Da muss jemand im Zimmer getobt haben. Ins Badezimmer können wir nicht, es fehlt der Türknauf und einige Holzspäne liegen auf dem Teppich. Das Bett, sowie das übrige im Zimmer sind sauber . Die Türe wird auch umgehend repariert. Wir beschliessen, noch etwas zu Fuss die Umgebung zu erkunden. Das Problem, die Trottoirs sind mit kleinen Früchte- Gemüse- oder Kioskständen besiedelt, aufgerissen und mit Autos in Beschlag genommen . So haben wir auch in ganz Kairo während unseres Aufenthaltes nur 2 Kinderwagen gesehen, und diese in einem gepflegten Park. Hier werden die Kinder getragen. Wir sind gute 2 Stunden unterwegs, haben wie die Einheimischen, fast unter Lebensgefahr die mehrspurigen Strassen überquert. Ganz zufällig finden wir ein Lokal in der Nähe des Hotels. Verena ist glücklich, es hat viele Leute drin. Das heisst, es ist gut. Wir wurden nicht enttäuscht. Es gab viel Gesprächsstoff für uns, während wir das feine Essen geniessen.
