Donnerstag, 11.07. Kurt telefoniert das letzte Mal mit Verena vor ihrer Abreise und gibt Tips. Anschliessend wird der nächste Einkauf für Mineralwasser bei Super U gestartet. Zurück auf dem Schiff ist bereits Mittag und Kurt hat einen Termin, zumindest wurde ihm mitgeteilt, dass er die gewaschene, getrocknete und zusammengefaltete Wäsche am Nachmittag abholen könne. Doch beim ersten Versuch heisst es, erst ab 17 Uhr. Zurück aufs Schiff, lesen und nach 1,5 Stunden wieder zur Wäscherei. Alles klar. Ca. 10 Kilo Wäsche trägt Kurt zurück aufs Schiff, es sind ja nur etwa 1,8 Kilometer. Dann Umziehen, „schön machen “ (geht zwar praktisch nicht mehr) und zu Fuss zum Bahnhof. Der Zug trifft pünktlich ein und Verena erscheint. Vorsichtshalber hat Kurt 2 Tickets für das Tram gekauft. Auf der Fahrt erzählt Verena von ihren Erlebnissen. Wir bringen den Koffer aufs Schiff, spazieren zu einem Restaurant am Strand, feiern Wiedersehen und geniessen ein feines französisches Nachtessen. Bis Verena den Koffer fertig ausgepackt hat, liegt Kurt schon in den Träumen. Dies, nachdem er heute 25`649 Schritte auf dem Zähler hat.
Schritte hat Verena eher wenig auf dem Zähler, aber umso mehr Kilometer hinter sich. Pünktlich steht sie um 11.30 Uhr an der Postautostation Unterdorf und freut sich Lonny und Paul zu begegnen, sowie über die Begleitung der Beiden bis Rheinfelden. In Basel steigt Verena in den TGV nach Paris. Der reservierte Platz ist eher eng, doch wie gewünscht in Fahrtrichtung. Die Dame auf dem Nebensitz ist fleissig am Arbeiten auf ihrem Laptop. Verena will ihren Krimi lesen, doch die Augen machen schlapp und Verena nickt immer wieder ein. So vergeht die Fahrt bis Paris recht schnell. Etwas mühsamer entwickelt sich das Aussteigen und der Marsch auf dem Perron. Eine Stunde und zehn Minuten hat Verena Zeit um den Bahnhof zu wechseln. Wo ist der Ausgang, wo stehen die Taxi bereit? Verena spürt wie die Nervosität steigt und „speedet“ mit ihrem Koffer davon. Der Taxifahrer, er ist der vorderste in der Reihe, verlangt nachdem Verena ihm ihr Ziel mitgeteilt hat, gleich mal 50 Euro. Innerlich knurrend händigt Verena das Geld aus. Der Chauffeur ist während der Fahrt dauernd am telefonieren und bringt Verena schlussendlich zum falschen Bahnhof, Gare de l`Est, statt St. Lazare. Auf Verena`s heftige Reaktion meint er lächelnd, kein Problem, nur 10 Min. weiter. Nach 15 Min. ist St. Lazare erreicht, Verena findet den Zug, obwohl er nicht auf dem angegebenen Gleis fährt. Sie ist auch nicht die einzige die den reservierten Platz sucht, denn solche gibt es keine. Im überfüllten Zug, „eingeklemmt“ und Knie an Knie mit dem gegenüber sitzenden Herrn, freut sich Verena auf die Ankunft in Le Havre und das Wiedersehen mit Kurt, der sie fein „rausgeputzt“ am Bahnhof in Empfang nimmt.
Freitag, 12.07. Also, theoretisch könnte es der 13. sein. Verena stellt fest, dass in dem Schrank unter dem Spültrog alles oelig ist. Nach kurzem Nachdenken finden wir die Ursache. Es ist unsere Schuld. Der Olivenoelspender ist ausgelaufen. Also Schrank ausräumen, „Kniearbeit“, reinigen und wieder einräumen. So zieht sich der Morgen dahin. Danach führt Kurt Verena zum Super U, dem Einkaufsladen in der Nähe. Verena findet alles, was ihr Herz begehrt. Am Nachmittag wollen wir uns der Stadtbesichtigung widmen, aber ein Mail der Werft bittet uns um 15 Uhr beim Schiff zu sein. Für einen kurzen Besuch der Josefskirche, die unter UNESCO Weltkulturerbe steht, sowie zu der Markthalle reicht die Zeit.


Pünktlich um 15.00 Uhr sind wir zurück, doch bis der Mitarbeiter der Werft erscheint ist es bereits 16.30 Uhr. Der Versuch die Reparatur zu erledigen dauert bis 19 Uhr und ist nicht fertig. Möglicherweise liegt es sogar an einem andern Gerät. Es scheint komplizierter. Ein weiteres Teil wird ausgebaut das der Mitarbeiter in die Werft mitnimmt. Er wird am Montag wieder kommen. Trotz grossem Ärger gibt es heute für Verena Fischspiessli und Kurt kredenzt sich einen Wurst-Käse-Salat, erster Güte. Er ist nicht begeistert von seiner „Machart“ sondern von der Qualität der Zutaten.
Samstag, 13.07. Der Tag hat gut begonnen, doch er endet in einem Fiasko. Nach dem Frühstück gehen wir zum Super U zum Einkauf für das Wochenende. Auf dem Schiff wird alles verstaut und dann marschieren wir zu den hängenden Gärten. Etwas, das sich Verena ja auf keinen Fall entgehen lassen will. Die im Internet angegebene Marschzeit stimmt genau. 30 Minuten vor dem Schliessen über Mittag sind wir dort und schauen uns die ersten „Treibhäuser“ an.
Dann laufen wir auf der Zitadelle zu den verschiedenen externen Themengärten. Von Südamerikanisch, über Asiatisch bis zu Australien sind die Gärten auf der Mauer der Zitadelle angeordnet.

Um 14 Uhr öffnen die Tore wieder und wir schauen uns die restlichen Treibhäuser an. Besonders der Regenwald, sei es afrikanisch oder asiatisch hat es uns angetan. Anschliessend marschieren wir zur Kirche Notre Dame des Flots, wo sich auch der Garten der Poeten befindet.
Steil abwärts (ob dies ein Omen ist) laufen wir in Richtung Strand und zurück zu unserem Schiff. Es ist erst 16.15 Uhr, also lesen wir noch etwas, bevor Kurt sich in die Küche begibt. Während dem Nachtessen vernehmen wir uns unbekannte Geräusche und müssen feststellen, der Boiler rinnt, ein Schlauch hat sich gelöst. Kein Problem, Kurt stellt die Pumpe ab und wird dies nach dem Essen erledigen. Doch leider wie meist ist es nicht so einfach. Der Schlauch ist wieder montiert, doch der Boiler rinnt weiter und Kurt kann dies nicht beheben. In der Zwischenzeit hat sich das Wasser in der Bilge des Motorraums angesammelt und es heisst auspumpen. Es ist Samstagabend, morgen ist Nationalfeiertag, wir müssen improvisieren. Wir vermuten, dass wir noch etwas länger in Le Havre bleiben müssen.