Freitag, 06. Mai. Bevor wir über den heutigen Tag berichten können, müssen wir noch den gestrigen etwas korrigieren. Das mit dem zypriotischen Essen ging „in die Hosen“. Mit dem Wind zogen düstere Regenwolken auf, die sich über Famagusta entleerten. Regen, Wind, Seen von Pfützen und der ganze Schmutz auf dem Schiff, da ist uns die Lust auf Kebab vergangen. Verena hat sich in die Küche gestürzt, Bratspeck mit Ei, dazu gebratene Hörnli, frischeTomaten und Peperoni, hat uns sehr geschmeckt. Die letzte Flasche Wein aus Ägypten haben wir auch noch „geköpft“..
Tagwache um 07.00 Uhr und nach dem Frühstück gehts los zum Busbahnhof. Ticket lösen (Fahrpreis Fr. 3.– pro Person) und einsteigen. Die Fahrt dauert ca. 1 Stunde 15 Minuten, wir werden durch die Ebene gefahren, wo einerseits der „Heuet“ schon fertig und andererseits das Korn schon gedroschen ist und Strauballen auf den Feldern liegen. Mitten in der Stadt beim Kyrenia Tor steigen wir aus.

Das Tor ist der Eingang zur ehemals befestigten Stadt der Venetianer. Nach einem Kafi geht’s weiter in Richtung Altstadt. Altehrwürdige Gebäude und Krämerladen, sowie die üblichen Souvenierläden säumen die Innenstadt, die autofrei ist. Plötzlich stehen wir vor dem einzigen Übergang vom Süd- zum Nordteil der Stadt. (so wie einst Checkpoint Charly in Berlin) Da macht man sich schon Gedanken, weshalb 2 Staaten mit Demokratien es nicht fertig bringen, eine Lösung zu erarbeiten. Die 1932 erbaute Markthalle ist immer noch in Betrieb und ein buntes Angebot von einheimischem Schaffen und Lebensmitteln werden angepriesen. Hier in Nordzypern muss es nicht nur dumme, sondern elend dumme Bauern geben, so der bei uns übliche Spruch: „die dümmsten Bauern haben die grössten Kartoffeln“, auch hier stimmt. Die von uns gesehene und fotografierte Kartoffel war gut und gerne 25 cm lang und so gegen 10 cm dick. Aber auch das andere angebotene Gemüse und die Früchte waren sehr „anmächelig“



Via Karawanserei gehts zurück zur Bushaltestelle, nicht ohne noch einen kleinen Happen zu essen und zu trinken. Kurts Lieblingsgetränk an heissen Tagen ist Ayran. Das ist Naturjoghurt gemischt mit Mineralwasser ohne Kohlensäure und eiskalt mit Pipeline serviert. Den Busbahnhof erreichen wir nach ca. 20 Minuten, lösen die Tickets, lassen den ersten Bus aber ohne uns losfahren, denn der ist überfüllt und nachdem alle 20 Minuten einer fährt, ist die Wartezeit nicht lang. Der Chauffeur outet sich als verkappter Clay Regazzoni. Er schafft die Strecke innert 1 Stunde. Zu erwähnen ist noch, dass im Bus am Morgen die Türe automatisch war und bei der Heimfahrt, war sie halb automatisch. Wenn jemand die Einstiegstüre nicht geschlossen hat, so hat der Chauffeur auf ca. 30 kmh beschleunigt und ist dann kurz in die Eisen (Bremsen) getreten und die Schiebetüre hat sich geschschlossen, also halb automatisch.
Zurück beim Schiff stellen wir fest, dass mit den Tauen etwas verändert ist. Das Frachtschiff Namo ist nicht mehr vor uns, sondern ein Bugsi. Die Crew vom Such- und Rettungsschiff das hinter uns liegt, möchte, dass wir ca. 3 Meter vorziehen, da sie in einer Stunde auslaufen müssen um einem Frachter vor Anker Wasser zu bringen. Mit vereinten Kräfen lösen wir das Problem. Die Crew erkundigt sich nach unseren Zielen und finden es gut, dass wir erst am Montag fahren, denn da ist es auf der Nordseite ruhiger. Auch heute sieht es nach Gewitter und Regen aus. Wir warten mal ab, es kommt nicht heftig, aber immer so, dass unsere MADNESS einen hohen Verschmutzungsgrad aufweist. Wir gehen trotzdem ins nahe gelegene „Hafenrestaurant“ essen. Der Wirt erklärt uns, dass es keine Karte gebe (oder sie ist nur auf türkisch) wir bestellen, was es hat. Verena bestellt Fisch und Kurt Lammchops. Bei den Lamchops handelt es sich um Schafskotelette, Betonung auf Schaf, aber Verenas Fisch ist top. Insgesamt sind wir sehr zufrieden. Ach ja, der Wein war derselbe, den wir in Kaisten mal erhalten haben (im Rest. Warteck) wir bestellten da einen (YaKurt) er heisst aber Yakut) und er ist ausgezeichnet. Allerdings, Verena hat ihn hier als markant besser empfunden.
Als Dessert gibt es „nur“ Käse, aber wir hätten gerne etwas Süsses und so verzichten wir. Der kurze Rückweg zum Schiff ist infolge Dunkelheit und vielen „Wasserstellen“ nicht ganz einfach, aber wir schaffen es.