Samstag, 16. Juli. Der Morgen ist schnell vorbei und wir warten auf die Offerte für den Ersatz des Autopiloten. Am Nachmittag verschiebt sich Verena per Velo in die Stadt um frisches Gemüse und Früchte zu kaufen. Kurt kann „leider“ nicht mit, denn er will auf die Offerte warten. Nach dem Einkauf legt sich Verena noch etwas hin und Kurt studiert die aktuelle Seefahrt-Literatur bezüglich unserer geplanten Route. Er stellt fest, es ist nicht die geschickteste Variante, also machen wir uns Gedanken über andere Möglichkeiten. Um 17 Uhr kommt ein Marineiro und bittet Kurt ins Marina-Büro zu gehen. Top, sicher die Offerte! Die Ernüchterung folgt auf dem Fuss. Es ist lediglich die Rechnung für den Elektriker. Das Geschäft in Athen, von wo sie die Preise erhalten, hat am Samstag geschlossen. Der Voreigner der Madness hat unseren Eintrag gelesen und wir bekommen ein Whatsapp, woran das Übel liegen könnte. Hut ab, sie kennen das Schiff immer noch in- und auswendig. Es liegt genau an diesem Teil und das lässt sich leider nicht mehr reparieren. Trotzdem vielen Dank an Herr und Frau Jocobsen.
Das Nachtessen. die 2 halben Pizza`s schmecken auch heute noch wunderbar. Die Feuchtigkeit ist auch heute noch spürbar, so dass es auf der Fly bald ungemütlich wird.
Sonntag, 17. Juli. Wir haben gut geschlafen und nach dem Frühstück bis 12.30 Uhr gearbeitet. Wir möchten niemanden mehr mit unserer Putzerei langweilen. Aber es ist unglaublich, wie viel Russ/Sandstaub und Salz wir von überall her mitnehmen. Insbesondere im feinlöchrigen Sonnenschutz setzt sich dies fest. Nach einer verdienten Pause spazieren wir durch die Marina und sehen uns die verschiedenen Schiffe an. Es hat definitiv fast keine freien Plätze mehr für Segelschiffe und der erste Eindruck, dass 50% Franzosen sind bestätigt sich. Wir tragen allerdings als Einzige die Schweizerflagge. Auf der Restaurantterasse genehmigen wir uns einen Apéro und dann gehts zurück zum Schiff. Es ist nicht mehr so feucht wie die letzten Abende, zeichnet sich ein Wetterwechsel ab?
Montag, 18. Juli. Kurt geht zum Marina-Büro um einerseits für weitere 4 Tage zu bezahlen und andererseits um die Offerte nochmals in Erinnerung zu rufen. Die Sekretärin meint, sie könne nur noch für 2 Tage den Platz garantieren. Bezahlen könne man auch mit der Hinterlegung des Schiffsbriefes, das heisst, man bezahlt am Schluss. Die Aussage, den Platz in zwei Tagen verlassen zu müssen, ist natürlich sehr ärgerlich und somit auch der Ersatz des Steuerautomaten obsolet. Zurück auf dem Schiff zeigt sich auch Verena enttäuscht von der Situation. Zuversichtlich meint Kurt, wir warten mal ab, es muss eine Lösung geben.
Wir wollen trotzdem den für heute geplanten Ausflug nach Agio Marina unternehmen. Vorher brauchen unsere Fahrräder aber noch etwas Luft in die Reifen. Die Strasse führt zuerst langsam bergan und wird immer steiler. Wir machen hie und da Rast, nicht weil wir nicht mehr „strampeln“ wollen, resp. können, nein Verena muss „fötele“.
In Platanos, oberhalb von Agio Marina angekommen, geniessen wir zuerst etwas Kühles (Kaffeeshake mit Milch) und beschliessen, die Velos hier zu lassen, denn nach Agio Marina gehts steil bergab. Am Ufer angekommen stellen wir fest, der Wetterwechsel hat begonnen. Obwohl eine Bucht, hat es doch recht Wellen und es schäumt. Gemütlich schlendern wir dem Ufer entlang, beobachten wie sich die angekommene Fähre „leert“ und wieder „füllt“ und wie die kleinen Fischerboote mit den Wellen um die Wette tanzen.
Den Rückweg, hoch zu unseren Fahrrädern wählen wir durch die engere Dorfstrasse. Danach gehts heimwärts, locker bergab!

Kurt meldet sich nochmals beim Büro der Marina. Kurze Zeit später kommt der Elektriker Sotiris um nochmals einen Augenschein zu nehmen, denn es würde noch die Möglichkeit der Steuerung mittels Joystick geben. Wir klären ihn über die Aussage der Sekretärin auf, worüber er sehr gehässig reagiert. Er verspricht, dies mit seinem Chef zu besprechen, denn das richte sich gegen die Werft. Auf jeden Fall werde er die Offerte erstellen und wir würden diese über das Marina-Büro erhalten. Kurz vor dem Nachtessen kommt der Anruf und Kurt geht hin, um die Offerte in Empfang zu nehmen. Die nette Mitarbeiterin, die zu Beginn dort war erklärt, dass wir bleiben können, man finde eine Lösung. Das beruhigt und Kurt nimmt die Offerte entgegen.
Das Nachtessen können wir nicht auf der Fly einnehmen, denn der Sturm hat an Heftigkeit zugenommen und um die Angriffsfläche zu verkleinern, demontieren wir den seitlichen Sonnenschutz auf der Fly. Beim Nachtessen besprechen wir die Offerte, die unser Budget doch etwas strapaziert. Wir entschliessen uns aber, dies im Hinblick auf die weitere Fahrt, trotzdem ausführen zu lassen. Nun, Kurt hat immer etwas Schwierigkeiten mit den Zahlen, er kann nur gerade Zahlen lesen. Ein Telefonanruf zum Marina-Büro ergibt, dass man an der Höhe der Offerte festhalte. Kurze, nochmalige Diskussion und man verspricht zurück zu rufen. Der Anruf kommt und wir werden uns einig.
Die Nacht könnte etwas unruhig werden, denn der Sturm mit über 70 kmh rüttelt bei Böen doch heftig am Schiff und die Taue „stöhnen“ auch immer wieder unter der Last der Madness.