Mittwoch, 30.08. Schon um 09 Uhr, beim gemütlichen Frühstück auf der Fly werden wir mit Marschmusik unterhalten. Kurt macht sich auf den Weg in die Werft. Er will das Auto holen, nimmt zugleich den Sonnenschutz mit, denn der fehlende Druckknopf wurde wohl ersetzt, aber leider passt er nicht. Etwas enttäuscht steht Kurt vor dem Werfteingang. Kein Zutritt! Grund: Ferragosto vom 30.8. bis 3.9.. Also unverrichteter Dinge zurück, als Trost aber mit dem Auto. Unsere Vorräte müssen wieder aufgefüllt werden, also laufen wir zum Sigma. Am Nachmittag stehen weitere Putz- und Einrichtungsarbeiten an. Es ist immer noch warm, aber der Wind hat stark zugelegt, so dass wir das Nachtessen im Innern einnehmen müssen.
Donnerstag, 31.08. Bereits um 07 Uhr werden wir mit Böllerschüssen geweckt. Kurt hat schlecht geschlafen, er wurde von Schüttelfrost, Fieber, Gelenk- und Muskelschmerzen geplagt. Nein, es ist keine Sommergrippe es sind Reaktionen auf ein Medikament das er vom Arzt verschrieben erhalten hat. Unglaublich, was eine einzige Tablette anrichten kann. Um 11 Uhr kommt Luigi 2, der Fachmann für unsere Wasserversorgung. Zuerst demontiert er das Expansionsgefäss, nimmt es mit, kommt nach 20 Minuten zurück, montiert es und, keine Verbesserung. Nun kann es nur noch am Druck im Zwischentank liegen. Er fährt nochmals zurück in die Werkstatt und kommt mit grossem Werkzeug, denn „unsere Schrauben“ halten fest. Wasser ablassen, alles wieder anschliessen und, es funktioniert. Die Wasserpumpe springt nicht mehr bei jedem Öffnen eines Wasserhahns gleich an. Anschliessend hängt Kurt für den Rest des Tag eher untätig herum, mit Ausnahme eines Spaziergangs zu Sigma, der dann zur Feier des Tages geschlossen war. Auch am Abend mag Kurt nicht mehr vom Schiff. Verena macht sich allein auf den Weg um der Prozession beizuwohnen, die zu Ehren Maria stattfindet. Einfach beeindruckend, wie die vielen Menschen an der Strasse stehen und auf die Prozession warten. Dann die nicht enden wollende Prozession, Männer und Frauen, Jung und Alt, Kinder, Kleinkinder und Baby`s in Kinderwagen und Buggys laufen mit. Nach jeweils einem gewissen Abstand fährt ein Auto mit Lautsprecher mit aus dem Gebete oder Gesänge ertönen.

Zwischen 22 und 24 Uhr, so meinten wir, soll noch ein grösseres Feuerwerk stattfinden. Also stürzen wir uns nach Verena`s Rückkehr schon mal ins bequeme Pijama, um dann auf der Fly gemütlich aufs Feuerwerk zu warten. Kurt ist noch beim Zähne putzen, da kommt Raffaele mit seiner Ehefrau. Verena kann nicht mehr „abhuschen“ um sich umzuziehen, ergo muss sie die beiden im entsprechenden Outfit (kein Babydoll) empfangen. Am Motor fehlte noch eine spezielle Schraube. Raffaele hat uns mitgeteilt, dass er diese am Nachmittag, gemäss Kurt`s Vorschlag, im Austausch Schweizer Schoggi gegen Schraube, bringen werde. Wieder sind wir schlauer geworden, bei den Italienern geht pomeriggio/Nachmittag bis nach 22 Uhr! Raffaele erklärt uns dann, dass das Feuerwerk erst um 01 Uhr stattfinden werde. Das ist Kurt zu spät, er geht schlafen. Verena jedoch lässt sich dieses 20-Minütige Spektakel nicht entgehen.
Freitag, 01. September. Wieder wecken uns Böllerschüsse. Kurt wieder fit, gratuliert der Schutzpatronin der Fischer, was wir hier gelernt haben, zu ihrem Namenstag. Und wieder haben wir schon zum Frühstück Marschmusik, die uns zusätzlichen Schwung für den Tag gibt. Renate und Josef sind heute zum Wurst-Käse-Salat Lukullus bei uns eingeladen. Uns fehlt, nebst einigen Kleinigkeiten, noch eine „groossse“ Salatschüssel. Also fahren wir ins Centro Commerciale. Auf dem Weg zum Auto vernehmen wir von Luigi, dass er die Madness bereits für die Regatta vom 10.9. als Startschiff vorgesehen habe, wie auch für die letzte Regatta, die 3 Tage dauert. Aus Freundschaft und Dankbarkeit für die gute Betreuung, erfüllen wir diesen Wunsch gerne. Für uns sind dies immer wieder wertvolle Erfahrungen. Dank eines freien Parkplatzes nahe des Eingangs zur Lega Navale, halten sich die Transportwege des Wasserschleppens relativ kurz. Wir beginnen zeitig mit den Vorbereitungen, denn der Salat darf durchaus noch etwas „ziehen“. Schon beim Eintreffen von Renate und Josef beginnt es zu „tröpfeln“, so dass Verena von der Fly wieder alles abräumt, das Essen wird im Steuerhaus serviert. Wieder gibt es viel zu erzählen. Gleichzeitig können wir beobachten, wie Fischerboote mit ungewöhnlich vielen Leuten, hornend ausfahren und sich zu einer Art Prozession versammeln. So erfahren wir, dass die Hl. Verena die Schutzpatronin der Fischer ist. Die Zeit vergeht und wir beschliessen, zusammen noch einen kurzen Stadtbummel zu machen, um nochmals die festliche Stimmung, das italienische „Dolce Vita“ und dazu ein Eis, zu geniessen. Renate und Josef fahren zurück und wir bummeln noch etwas in der Stadt. Heute findet das Feuerwerk um 22 Uhr statt, wir sind mitten in den Häusern und sehen nichts. Dafür hat Verena ein interessantes, vielseitig verwendbares „Spaghettihalstuch“ erstanden, was ja auch schön ist. Zurück auf dem Schiff geniessen wir noch etwas den lauen Abend (es ist nach 22 Uhr, also nicht mehr Nachmittag) auf der Fly.