Montag, 11.09. Noch immer fällt Regen und noch immer werden wir „geschaukelt“. Kurt stürzt sich in Regenmontur und geht zum Broteinkauf. Ein Viertel eines Monte San Angelo Brotes reicht uns für 3 bis 4 Tage. Das noch warme Brot schmeckt uns heute besonders gut. Der Blick nach draussen ist trostlos, aufheiternd sind für uns die 5 Störche die Richtung Süden ziehen. Da kommen Erinnerungen an Hurghada auf. Wir sitzen etwas länger beim Frühstück und stellen fest, die Fischer haben ihre Arbeit wieder aufgenommen. Bei einem Kontrollblick aufs Aussenschiff, beobachten wir, dass da hunderte komischer Tierchen auf dem Schiff sind. Bei genauerer Betrachtung stellen wir fest, das sind fliegende Ameisen. Der Regen macht ihnen zu schaffen. Viele liegen auf dem Rücken, strecken ihr Hinterteil in die Höhe und zappeln mit den Beinen. Andere haben den Kampf bereits aufgegeben.
Bei der ersten kurzen trockenen Phase spülen wir das Schiff ab und die Ameisen ins Meer. (die Fische danken es, hoffentlich). Einige haben schon die Flügel abgeworfen. Der nächste Regen kommt und nach kurzer Zeit haben sich schon wieder „Flieger“ auf unserem Schiff nieder gelassen. Bei der nächsten Trockenphase das Ganze von vorn. Am späten Nachmittag setzt sich doch noch die Sonne leicht durch und wir nutzen die Gelegenheit, die Sonnenschütze von den Fenstern zu entfernen um einerseits die Scheiben zu trocknen und andererseits die „versteckten“ Ameisen zu entfernen. Kurt spritzt auf dem Steg die Blachen ab, was eine wacklige Angelegenheit ist. Die Wellen, mittlerweile auf 1,3 Meter angestiegen, lassen die Schwimmstege ganz schön schaukeln. Antonio kommt vorbei und wir „klagen“ unser Ameisen-Leid. Er meint, ja das geht jetzt erst los. Wir können nur hoffen, dass die nächsten Schwärme eine andere Flugbahn wählen. Heute geht Verena in die Küche. Trotz andauerndem Geschaukel geniessen wir die Aelplermagronen und den Tomatensalat. Es bleibt die Hoffnung, dass sich die Wellen in der Nacht etwas beruhigen.
Dienstag, 12.09. Eine unruhige Schaukel-Nacht liegt hinter uns. Doch der Morgen begrüsst uns mit Sonnenschein, frischer Luft und klarer Sicht.
Nach dem Frühstück und den üblichen Hausarbeiten fahren wir ins Centro Commerciale um Wasser und was sonst noch fehlt, einzukaufen. Mineralwasser mit Kohlensäure (fälschlicherweise letztes Mal eingekauft) eignet sich suboptimal für den Kaffeeautomaten. Der Schaum ist zwar unübertrefflich, doch Überlaufen der Tasse die Folge. Kurt kauft sich für das Nachtessen noch ein gegrilltes Poulet. Zurück im Hafen stellen wir fest, dass Josef und Renate bereits auf ihrem Segelboot sind. Aufgrund der starken Wellen, wollen wir uns später auf der Madness treffen, die dank ihrem Gewicht doch stabiler im Wasser liegt. Renate kommt schon mal mit ihrem Besuch. Manfred und Maria sind Freunde aus Deutschland. Nach dem Schiffsrundgang geniessen wir im Steuerhaus die angeregten Diskussionen. Bald stösst auch Josef zu uns, er hatte noch auf der Matilda zu tun, sie muss für die Regatta am Samstag noch „fit“ gemacht werden. Nach einem Umtrunk zieht es Josef, Maria und Manfred wieder in die Masseria. Renate geht zurück zum Segelboot, auch für sie wartet da noch einiges an Arbeit. Sie will die Nacht auf dem Segelschiff verbringen. So können Renate und Verena anschliessend an die Arbeit zusammen einen gemütlichen „Frauenabend“ geniessen. Ein Rundgang mit „Schaufänschterle“ in der Stadt und danach den Hunger stillen. Kurt geniesst den ruhigen Abend und verzehrt sein „Grillhuhn“.
Mittwoch, 13.09. Ein quietschendes Tau hindert Verena am Einschlafen. Nach 45 Minuten hin und her wälzen muss etwas getan werden. Mit dem Rest eines ehemaligen T-Shirt, eingeklemmt zwischen Tau und Durchgang, lässt sich der unangenehme Ton etwas dämpfen und Verena kann doch noch einschlafen. Anmerk: Kurt hat die ganze Aktion verschlafen! Um 07 Uhr ist Tagwache, Renate wird um 08 Uhr zum Kafi erwartet. Um 10 Uhr kommen Josef und Manfred, sie haben den Kater Lucy zum Kastrieren gebracht. Jetzt sind 6 fleissige Hände auf der Matilda am Werk. Wir laufen wieder mal zum Chinesen, Verena braucht eine neue Hülle für ihr Tablett und Kurt möchte für das Homepage Handy eine Schutzhülle kaufen. Zurück auf dem Schiff gibt es erstmal Früchte. Auf der Fly geniessen wir den Blick in die „gereinigte“ Region. Die Luft scheint viel klarer. Am Abend kommt Luigi vorbei um uns über das Wochenende zu informieren. Wir müssen am Samstag um 08.30 Uhr bereit sein. Leider weiss er noch nicht, ob Mitglieder der Startkommission mit uns bis nach Vieste fahren werden. Er und ev. ein Freund fahren sicher mit. Gerne möchte er auf der Madness übernachten. Also, das heisst für uns, dass nebst Renate (vermutlich wird auch Josef bei uns übernachten) noch Luigi an Bord ist. Wir werden zum 1. Mal das Gästebett im Salon in Betrieb nehmen.