Mittwoch, 30.05. Nach dem Frühstück beratschlagen wir, wann wir weiter fahren und konsultieren diverse Informationsseiten im Internet. Unser nächstes Ziel, Pantelleria planen wir auf Samstag. Dazu benötigen wir noch Diesel. Kurt marschiert zum Büro der Lega. Dort bekommt er Bescheid, dass die Tankstelle geschlossen sei. Bravo! Danach geht`s zur Küstenwache und die können auch nicht helfen. Die Tankstelle bei der Werft sei nur für Fischerboote und Behördenfahrzeuge, zollfrei. Also geht die Sucherei los. Die 1. Tankstelle ist geschlossen. Strammer Fussmarsch weiter zur Nächsten. Esso hat (angeblich) keine Möglichkeit Diesel in die Marina zu liefern. Die nächste Tankstelle Eni wird umgebaut, aber es scheinen die richtigen Leute dort zu sein. Kurt formuliert sein Anliegen. Der erste Angesprochene sagt sofort, geht nicht. Der Zweite hört sich das Anliegen an und der Dritte meint, mal abklären. Nach 15 Minuten meint er ok, er gebe am Nachmittag telefonisch Bescheid. Zurück auf dem Schiff hat Kurt seine 10’000 Schritte bereits hinter sich. Um 13.15 Uhr kommt der positive Anruf. Nach Abklären mit der Capitaneria, darf er um 18 Uhr die 500 Liter Diesel bringen. Obwohl Kurt die 10`000 Schritte schon hinter sich hat, gehen wir auf den „Waggel“. Das Palermo-Tor haben wir noch nicht gesehen.

Um 16 Uhr sind wir zurück in der Marina und gönnen uns eine Glace. Um 17.30 Uhr machen wir uns bereit um an den Steg zum Tanken zu fahren. Um 17.50 Uhr legen bei der Tankstelle (die noch nicht in Betrieb ist) an. Um 18 Uhr meldet Kurt per Telefon, dass wir vor Ort sind. Tranquillo, logisch hier gilt italienische Zeit. Zu unserer Überraschung, pünktlich 35 Minuten später kommt das Fahrzeut mit „unserem“ Diesel . Der Chef meldet der Hafenbehörde, dass sie hier, und alle Vorsichtsmassnahmen getroffen seien. (2 Feuerlöscher werden deponiert) Die Übergabe kann beginnen. Langsam steigt der Zähler von Null auf 500 Liter an. Wir bezahlen und alle sind zufrieden, wer wohl etwas mehr??? Gratis bekommen wir noch einige Tipps für Tunesien, insbesondere sollen wir den Wasertanks noch in Italien füllen (Wasserqualität), dafür sei der Diesel billiger etc. Wir legen wieder am „alten“ Platz an. Verena geht in die Kombüse und Kurt wäscht noch kurz das Schiff ab. Immer wieder erntet Verena Bewunderung von den Menschen, die mit uns zu tun haben. Vor allem beim Anlegen, alles ist immer bereit und es geht schnell. Schön, dass nicht nur Kurt, sondern auch andere die Leistungen von Verena anerkennen.
Donnerstag, 31.05. Die Vollmondnacht ist Vergangenheit und wir haben wieder gut geschlafen. Verena setzt die Waschmaschine in Betrieb und Kurt informiert sich über Wetter, Wind und Wellen. Dann gehts zum Büro um das Finanzielle zu regeln. Günstig ist auch die Lega Navale nicht. Wir bezahlen pro Tag 75 Euro. Bei zwei Gratis-Tagen, inkl. Wasser und Strom ist es ok. Erneut geht es zum Einkauf. Wir bunkern nochmals 4 Sixpack Wasser und Kurt kauft noch etwas Bier ein. (Es warten islamische Länder) Den Nachmittag verbringen wir ruhig auf dem Schiff. Verena kürzt (nicht das Budget) aber die neuen Hosen von Kurt und wagt sich mit der Schere noch an ihre Haarpracht. Das Resultat ist, sagen wir nicht schlecht. Wir beschliessen bevor wir Italien verlassen, nochmals auswärts essen zu gehen. Das im Prospekt angegebene Restaurant hat geschlossen, weist aber auf das gegenüberliegende Restaurant hin. Wir versuchen es und beschliessen, wenigstens einmal wirklich italienisch zu essen, also mit Vorspeise, Hauptgang und Dessert.

Zum Glück verlassen wir übermorgen Italien! Einfach super und auch die Bedienung sehr aufmerksam. Gäste, ein älterer und ein jüngerer Mann setzen sich an den Nebentisch und wir kommen mit ihnen ins Gespräch. Der Jüngere hat mal in Dübendorf gearbeitet, spricht aber besser englisch und französisch, so dass wir ein richtiges Sprachwirrwar haben, uns aber sehr gut unterhalten. Das Angusbeef, das wir nicht einmal zu Hälfte mögen, lassen wir uns einpacken und versprechen der Bedienung, dass wir dies Pantelleria essen, und dabei an sie denken werden. Ein vorgezogener, aber schöner Abschied von Italien, der uns sicher in Erinnerung bleibt.