Dienstag, 21.05. Der Wind will und will nicht nachlassen. Trotzdem haben wir gut geschlafen und nach dem Frühstück ist warten angesagt. Verena macht sich am Bügelbrett nützlich und Kurt schreibt mal eine Email an Frank damit wir weiter planen können. Die Antworten die zurück kommen sind sehr vage. Kurt schreibt noch eine Email an die Werft in Maasholm, die den Generator eingebaut hat. Auch die können nicht verstehen, weshalb kein Thermostat vorhanden ist. Sie haben den Motor so eingebaut, wie sie ihn bestellt haben. Da haben wir wohl nach 6 Jahren keine Chance mehr, irgend etwas zu bemängeln, versuchen wollen wir es aber trotzdem. Dann beschliessen wir, dass wir kurz in die Stadt gehen. Kurt will sich nochmals ein Paar der günstigen Sandalen kaufen, auch benötigen wir noch Brot. Wir kaufen beim Bäcker ein Maisbrot, das ist mit € 4.40 doch recht teuer, aber auch schwer. Wie wir aber erfahren, handelt es sich um Biomais, der aus dem Kanton Tessin kommt. Der nette Verkäufer zeigt uns das spontan auf seinem Handy, nachdem er uns nach unserer Nationalität gefragt hat. Verena braucht auch noch ein Paar Schuhe, aber da ist Kurt`s Anwesenheit nicht notwendig, also teilen wir uns die Aufgabe. Kurt trägt die Sandalen und das Brot aufs Schiff und Verena begibt sich zum Schuhkauf. Ihre Füsse sind mit 10 Euro-Schuhen nicht happy. Um 14.30 Uhr, Verena ist schon längst zurück, beschliessen wir nochmals einen Marsch zum Guadalquivir, nun wirklich bis zur Einmündung, zu unternehmen. Der erste Teil des Weges ist bereits bekannt, danach geht die Suche los und wir marschieren und marschieren. Schlussendlich landen wir in einem Restaurant, aber noch immer nicht bei der Einmündung dieses bekannten Flusses. Wir geben auf, lassen uns hier nieder und gönnen uns einen kleinen Imbiss. Wir können „auf Französich“ bestellen, was uns die Sache erleichtert. Eine Portion Rührei mit Spargeln und Crevetten hat gut für uns Beide gereicht. Verena „schiesst“ noch ein paar Fotos.
Dann machen wir uns auf den langen Rückweg, wo uns bald einmal die Feuerwehr und die Guardia Civil den Weg versperrt. Ein Feld brennt, der Grossteil ist jedoch schon gelöscht. Möglicherweise eine Zigarette, die achtlos weggeworfen wurde. Bei diesem Wind und der Dürre reicht das schon um einen Brand auszulösen. Die Einsatzkräfte machen einen guten Job, alles geht ruhig ab.
Der Weg zurück zieht sich in die Länge und wir spüren unsere Glieder. Auf dem Schiff angekommen verzichten wir auf ein Nachtessen. Die Zvieriplatte hat unseren Hunger gestillt. Heute werden wir sicher, trotz Wind gut schlafen. Immerhin haben wir auf dem Schrittzähler die Summe von 24’000 Schritten.
Mittwoch, 22.05. Wir haben gut geschlafen, der Wind ebenso. Von Frank haben wir leider keine Nachricht erhalten ob das Ersatzteil angekommen ist. Also ist Putztag angesagt. (nicht dass noch jemand unsere Putzerei vermisst) Schiff abspritzen, fegen , Fenster reinigen etc. Zum Glück weht nur ein laues Lüftchen. Die Werft aus Deutschland, die den Generator eingebaut hat will uns behilflich sein und hat bereits mit dem Lieferanten Kontakt aufgenommen. Auch dieser kann sich nicht erklären, dass in unserem Motor kein Thermostat ist. Dem ist aber so und wir verfolgen die Sache weiter. Leider haben wir von Seiten des Mechanikers immer noch keinen Termin. So schreibt Kurt ein neues Mail. Also, die Bestellung ging an Vetus Andalusien, diese hat das an Vetus Spanien weiter geleitet……… ärgerlich. Nach der Mittagspause beginnt Verena mit Malerarbeiten, ein bisschen Makeup für die Madness. Da und dort hat es „Naetschi“, die farblich korrigiert werden um die Gesamterscheinung etwas aufzumotzen. Anschliessend hält Verena Krimistunde (lesen) auf dem „Hinterdeck“. Die Sonne und die Temperaturen mit dem feinen Lüftchen lassen es erstmals zu, dass man draussen sitzen kann. Kurt übernimmt den Küchendienst. Beim Nachtessen beschliessen, morgen nach Sevilla zu fahren (per Bus) um diese wunderbare Stadt nochmals bei Tag geniessen zu können.
Titelbild: Ein Maulbeerbaum mit seinen vielen Beeren.