Sonntag, 14.07. Nationalfeiertag Frankreich aber auch 97. Geburtstag unserer Tante. Wir sind früh aufgewacht und Kurt hat sich viele Gedanken gemacht in der Nacht. Früh begibt er sich in den Motorraum und beginnt die Schrauben, die mit dem Schraubenbzieher nicht mehr angezogen werden konnten, mit einem Schlüssel nach zu ziehen. Studieren und probieren, hat geholfen, diese Stelle scheint dicht. Aber die Pumpe macht weiter Probleme, sie pumpt und pumpt, mit kurzen Unterbrechungen. Nun wenn alles dicht ist, können wir sie für den Abwasch laufen lassen. Dann, man möge Kurt den extremen Ausraster verzeihen, Verena tut das, als sie die Bescherung sieht, es hat einen andern Schlauch „abgejagt“ und die von Moises verlegten Teppiche sind „pflotschnass“, der Motorraum vollgespritzt. Nun beginnt die Reinigung im Motorraum. Da lässt sich Kurt von Verena nicht helfen. Sie gibt ihm aber Tücher und Kessel. Die Teppiche werden, wer hat schon Teppiche im Motorraum???!!!! an der frischen Luft aufgehängt und der Boden aufgetrocknet. Zudem werden alle Schrauben nachgezogen, die mit Wasser in Verbindung stehen, aber die Pumpe ist immer noch nicht ok. Verena will noch Staub saugen mit dem kleinen Hand- Sauger. Hoppla, da fehlt der Innenfilter. Kurt fragt via Internet nach, ob jemand von der Crew weiss, wo dieser Filter ist. Also kommt der Dyson zum Einsatz. Von dem entweicht ein übler Geruch, der Behälter ist voll Schmutz, man hat also Staub gesaugt, aber den Sauger nicht gereinigt. (Seeleute sind eben keine Hausfrauen) Also zuerst den Behälter leeren, gründlich auswaschen und an der Sonne trocknen lassen. Nach „gewalteter“Diskussion sind Verena und Kurt sich einig, die Crew hat viel erlebt, gut manöveriert, die Madness sicher ans Ziel gebracht, aber in Sachen Haushalt und Innenreinigung, besteht noch Entwicklungspotenzial. Ist doch nett gesagt! Dann am Nachmittag geht Kurt mit Verena auf Entdeckungstour. Er führt sie an die verschiedenen Orte, die er besucht hat und wir sind der Meinung, dass Le Havre wirklich eine spezielle Stadt ist, die zwischen Moderne und vorigem Jahrhundert hin und her pendelt.



Dieser längere Spaziergang beruhigt unsere Nerven und um 18 Uhr kehren wir auf das Schiff zurück. Das einfache, aber gesunde Nachtessen bringt uns auf etwas andere Gedanken. Wir harren der Feierlichkeiten (bisher haben wir noch nichts vom Nationalfeiertag bemerkt) und auf das Feuerwerk das angekündigt ist. Gemäss Aussagen von Schiffs-Nachbarn sitzen wir in der 1. Reihe. Tatsächlich, das etwas über 15 Minuten dauernde Feuerwerk ist imposant. Man hat keine Kosten gescheut. Und, wir sitzen wirklich in der 1. Reihe Es ist weit nach Mitternacht, als wir uns zur Ruhe begeben.
Montag, 15.07. Es gibt Tage zum Vergessen, auch dieser gehört dazu. Nach dem Frühstück beginnt Verena mit der Innen- und Kurt mit der Aussenreinigung. Verena ist erneut der Meinung, dass das Wasser nicht mehr gut sei. Kurt riecht nichts. Sie wiederholt dies schon seit gestern. Trotzdem füllen wir Wasser auf und behandeln es mit „Chemie“. Dann allerdings tritt sie den Beweis an. Das Wasser hat irgendwie einen gelblichen Stich. Farblich kann Kurt das sehen, aber riechen tut er nichts. Verena begibt sich mit der Wäsche zur Marina-Waschmaschine. Zuerst reinigt sie die Waschmaschine und den Tumbler, bevor sie unsere Wäsche wäscht. In der Zwischenzeit ist der Mechaniker der Werft angekommen. Er hat den Geber des Systems, (das war der Bisherige) auf den Stand des neuesten Autopiloten gebracht. Nun können alle Systeme miteinander kommunizieren. Also das ist geschafft. Aber die Werft kann beim Sanitärproblem nicht helfen. (und wir hätten einen Verwandten, der dies könnte, der ist leider zu weit weg!!!). Nach dem 3. Telefon verspricht ein Sanitär, dass er morgen vorbei kommt und sich das Problem ansieht. Alleine seine Art, verspricht Kurt nichts Gutes. Wir beschliessen, noch einen Bummel zu unternehmen und laufen zum Einkaufszentrum, das ca. 2 km entfernt ist. Zurück auf dem Schiff gibt es einen „chalten“ z’Nacht mit frischem Brot.
Dienstag, 16.07. Trotz Vollmond haben wir gut geschlafen. Nach dem Frühstück informiert sich Kurt über Fecamp, unserer nächsten Station und ob es da einen Sanitärinstallateur gibt. Via Mail schreibt er einen in Fecamp an. Wenig später kommt von Le Havre die Meldung, der Sanitärinstallateur kann heute nicht kommen und wir fahren morgen weiter. Dann begibt sich Kurt in die Werft um die Rechnung zu bezahlen, die natürlich aufgrund der Anpassungen etwas teurer ist. Verena füllt 2 Kessel mit Wasser vom Steg, damit wir gutes Wasser im Schiff haben. Einkauf ist auch noch nötig. Da Verena das Wasser aus unserem Tank nicht mehr benutzen will, muss auch nochmals Mineralwasser her. Zurück auf dem Schiff besprechen wir das morgige Ablegen, das nicht ganz so einfach sein wird, die Verhältnisse sind eng und die Tiden spielen auch noch mit. Den Nachmittag nutzen wir zu einem letzten Spaziergang, bei dem Kurt ein neues Hemd bekommt (Langarm!)

Heute ist der wärmste Tag seit wir in Le Havre sind. Nach dem Innendienst, Haare schneiden, gehts zum Duschen in die Anlage der Marina. Danach übernimmt Kurt den Küchendienst und nach dem Nachtessen erledigen wir die üblichen Vorbereitungen für die morgige Weiterfahrt.