Regentage in Patras

Freitag, 21. Oktober. Ein Regentag ist angebrochen und man hat keine Lust auswärts zu gehen, wenigstens Kurt. Also befassen wir uns mal mit dem Verhalten im Strassenverkehr. Wir haben festgestellt, dass es relativ viele zerbeulte Autos hat in Griechenland. Vielleicht sind es in der Schweiz nicht weniger, aber sie werden wohl schneller repariert. Über „spinnige“ Töfffahrer, die auf kurzer Strecke die Motoren aufheulen lassen und losrasen, sprechen wir auch nicht, aber sich an Verkehrsregeln oder Vorschriften halten, das widerstrebt offensichtlich den Griechen. Sie parkieren ihre Fahrzeuge auch in 2. und 3. Reihe, bleiben dann aber im Auto sitzen, so nach dem Motto, wenn von 3 Spuren eine noch befahren werden kann, reicht das allemal. Mit dem Motorrad durch die Fussgängerzone oder auf dem Gehsteig fahren, oder auch im Halteverbot parkieren, sind keine Einzelfälle, das ist eher die Regel. Nur, man sieht die Polizei hauptsächlich in Fahrzeugen und es scheint die nicht sehr zu interessieren, ABER, wenn sie reagieren, dann mit aller Vehemenz. Bei Fahrzeugen die im Halteverbot parkiert sind, beobachten wir wie die Autonummern gleich abgeschraubt werden. Dazu ist die Polizei mit handlichen kleinen Akkuschraubern ausgerüstet und das geht sehr schnell. Die Nummern werden im Polizeiauto verstaut und dem fehlbaren Lenker wird der Bussenzettel unter den Scheibenwischer geklemmt, fertig ist die Angelegenheit, das nächste Auto wird in Angriff genommen. Während ein Töfffahrer die Busse fürs Befahren der Fussgängerzone bezahlt, laufen wir weiter. Der nächste Töfflenker kommt, erkennt die Gefahr, steigt eiligst ab und stösst sein Gefährt. Das ist gespartes Geld!!!

Verena hat sich dann doch noch verabschiedet und ging „laedele“. Sie kommt mit nichts zurück! Die Kleider die ihr passen würden, sind nicht für ihr „Alter“ und die andern sind zu gross. Sehr vieles ist nur in one size zu haben. Kurt hat in der Zwischenzeit alle Reparaturen, Unterhaltsarbeiten und Ersatzanschaffungen aufgelistet. Das Aufwendigste dürfte der Ersatz des Ankers und der Kette sein.

Es ist draussen nur noch 17 Grad und auf den Abend hin wirds noch kühler. Grund genug ein warmes Nachtessen zu zubereiten.

Samstag, 22. Oktober. Wir erwachen mit Blitz und Donner. Das Gewitter hängt sich ein und hält durch bis15 Uhr. Es gibt einmal mehr und einmal weniger Regen. Eine Stunde lang ist er aber so stark, dass wir unsere Umgebung nur noch verschwommen sehen. Das wird extra für uns gemacht, ist Kurt überzeugt, die Gegend wird gewaschen, damit wir auf der morgigen, letzten Fahrt in dieser Saison, nochmals alles klar sehen. Der Agent kommt aufs Schiff, bringt uns Schiffspapiere gestempelt zurück und kassiert die Marinagebühr. Er sagt nichts Gutes über Messolongion und rät uns, das Schiff hier zu lassen. Die Probleme der Marina sind uns bekannt und sie sind gelöst. Eine 6-seitige Nachricht informierte uns. Der griechische Partner des Holländers sitzt hinter schwedischen Gardinen und der Neustart wurde lanciert. (Darüber war der Agent nicht informiert) Langsam machen wir uns auch an die Vorbereitungen für die Reise. Der Wetterbericht sagt Sonne und Wellen im Bereich von 20 cm vorher. Ideale Voraussetzungen. In einer Regenpause verabschiedet sich Verena, sie will noch eine Süssigkeit einkaufen. Sie schafft es vor dem nächsten Regenguss.  So verbringen wir den 2. Tag „bei Schiff“ im Schiff. Wir benutzen die Klima-Anlage um zu heizen. Verena hat sogar am Morgen die Wärme des Staubsaugers ausgiebig genutzt. Das Nachtessen wird wieder warm zubereitet, denn bei 16 Grad draussen und 19 Grad drinnen, geniesst man jede Wärmequelle. Der Pilzrisotto war nicht nur heiss, sondern auch sehr fein und der „Chabis-Rüeblisalat“ sicher sehr vitaminreich. Die Vitamine sind gerade jetzt für Kurt wichtig, denn Verena hat es geschafft, er hat sich anstecken lassen.

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der Regentag verabschiedet sich, aber der Fischreiher hat leider seinen Kopf eingezogen