Ruhe- Putz- und Einkaufstag

Dienstag, 17.05. Wir sind gerade fertig mit dem Frühstück, da kommt unser Schiffsnachbar Mirac Güvenc (Michael) und wir führen mit ihm eine längere, für uns sehr lehrreiche Diskussion über die Türkei. Zum Glück in deutscher Sprache. Er beherrscht die türkische, englische und deutsche Sprache. Wir haben viel gelernt und wurden aber auch in unseren Ansichten über die Türkei bestärkt. Unser Schiffsnachbar ist für uns ein Quell des Wissens und sehr hilfsbereit. Kurz vor dem Abschied kommt ein Schiff aus dem Libanon. Es seien Flüchtlinge drauf, die wohl hier erfasst, dann aber ins Lager Mersin gebracht werden, wo die definitive Regsistierung erfolge.

Heute ist Ruhe- Putz und Einkaufstag, allerdings nicht ganz gerecht verteilt. Verena geht nach der Diskussion auf Staubsuche mit dem Dyson und Kurt macht sich sölbigem aus dem Weg. Er geht zum Eingang des Hafens, da stehen Fahrzeuge für die Flüchtlinge bereit und werden beladen. Es scheint, die Flüchltlinge haben sehr viel vom ehemals heimischen Haushalt mitgenommen. Der Umgang mit dem Material ist sorgfältig und auch das türkische Personal hilft mit beim Beladen. Der Umgang mit den Flüchtlingen ist sehr respektvoll.

DSC04260
das Fährschiff vom Libanon, das nebst LKW`s auch die Flüchtlinge an Bord hatte

Kurt schätzt die Zeit ab und denkt, dass die Luft nun rein ist, und er zurück zum Schiff kann. Ein kurzer Ruf von Verena, sie ist bereits auf dem Weg zum Einkauf. Waschmittel und andere Haushaltartikel und  immer wieder „schleppen“ wir Mineralwasser (hier kaufen wir 5 Liter Flaschen). Am Nachmittag wird gewaschen und Kurt befasst sich mit der Weiterfahrt. Die Wetteraussichten sind nicht so, dass Freude aufkommt. Wir bleiben sicher bis Donnerstag hier, vermutlich aber noch etwas länger. Wind kommt auf und trotz Sonne ist es eher kühl, nur 25 Grad, so dass wir das Nachtessen im Schiffsinnern einnehmen.

Mittwoch, 18.05. Eine steife Brise weht über den Hafen und das Schiff schaukelt. Windgeschwindigkeiten von über 55 kmh machen auch im grossen Fährhafen Wellen. Nach dem Frühstück auf der Fly, da war der Wind noch anständig, haben wir ein kleines Problem mit dem WC in der Gäste Kabine. Es macht keinen Wank mehr. Kurze Analyse und gemeinsam wird es rapariert. Das heisst, Verena sorgt mit der Taschenlampe für genügend Licht und Kurt schliesst in mühsamer Lage das ausgerissene Kabel wieder neu an.  Unser Schiffsnachbar leidet unter dem starken Westwind, darum sehen wir nicht viel von ihm. Am Nachmittag erkunden wir unsere Umgebung etwas ausgedehnter und laufen dem Strandweg entlang bis kurz vor den Umschlagshafen. Dieser zeigt eine gähnende Leere. Wir verstehen nun Michael`s Aussage, dass die Fähren problemlos dort anlegen könnten, so dass man aus dem Fährhafen eine Marina machen könnte. Er wäre sehr daran interessiert. Nach 2 Stunden sind wir zurück und verziehen uns ins Schiff, der Wind ist uns definitiv zu stark und zu kühl.

DSC04277
einfach wunderschön, wie überall alles blüht

 

 

 

 

 

 

 

 

 

DSC04267

 

 

 

 

 

 

 

 

Diese Windstärke lässt, „dem Herrgott seis getrommelt und gepfiffen“, kein kochen zu. Also werden wir (leider) den Hunger auswärts stillen müssen. Die Suche nach einem Lokal ist nicht ganz einfach. Das Hafenrestaurant ist zu stark dem Wind ausgesetzt, einige Lokale machen uns nicht an und im Hotel gibt’s nur Frühstück. Dank Verena`s Gedächtnis finden wir ein Lokal, aber leider nicht den Eingang. Wir müssen von der Hafenstrasse hoch zur Hauptstrasse und da ist der Eingang. Ein vornehmes Lokal, wo locker 150 Gäste Platz haben, aber wir sind die Einzigen. Das müsste eigentlich zur Vorsicht, besser noch zum Nichtbesuch einladen, aber wir sind heute mutig. Die Speisekarte ist nur auf türkisch, aber der Chefkellner kann etwas englisch. Wir bestellen, was wir zu verstehen glauben. Der gewünschte Wein ist leider ausgegangen (warum haben sie dem ausgerechnet heute Ausgang gegeben). Die (von uns nicht bestellten) Vorspeisen sind üppig. Vor allem Salat, Bohnen, Gemüse und eingelegtes Gemüse und Käse. Das Brot ist frisch, noch etwas warm. Der Kellner kommt mit der Flasche Wein und schenkt Verena ein, dieweil wir beobachten, wie die 1,5 Meter hohen Wellen ans Ufer schlagen. Ein Blick zurück, wir trauen unseren Augen nicht, Verena`s Glas ist randvoll, bei Kurt reicht`s nur noch bis zur Hälfte, etwas konsterniert schaut der Kellner, wie auch wir auf die leere Flasche und das halbvolle Glas. Da mussten wir einfach lachen, der Kellner eher etwas verlegen. Verena tritt das volle Glas an Kurt ab und die Angelegenheit ist geregelt. Keine Frage, das Essen war gut. Beim Abräumen, versucht Kurt dem Cheffkellner zu erklären, dass man  nicht alles auf einmal einschenken sollte. Der Chefkellner weiss dies, entschuldigt sich und erklärt, dass es sich um einen Lehrling handle. Dafür offeriert er uns   frische Melonen und Pfirsiche als Nachspeise. Beim Verabschieden gibts für den Lehrling noch ein spezielles Trinkgeld, Dank ihm kamen wir zu einem guten und gesunden Dessert. Der Wind weht noch immer, so dass wir heute in den Schlaf geschaukelt werden.