Suez

Wir haben bestens geschlafen. Nach dem Frühstück, diesmal nicht auf der Fly, denn es windet stark, geht es innerhalb des Hafens auf Entdeckungstour. Will man nur einen Schritt aus dem Hafen machen, zum Bsp. um den Müll zu entsorgen, verlangt die Polizei den Pass. Wir haben dem Wunsch entsprochen und unsere Pässe vorgelegt. Der Polizist kann aber keine Fredmsprache, doch er studierte unsere Pässe sehr lange……….

Für den Waschtag entscheidet Verena, die Waschmaschine im Hafen zu benutzen, doch nicht ohne diese vorher zu reinigen. Am Nachmittag kommt der Agent und bittet uns zum „Reiseveranstalter“ zu kommen. Also schnell umziehen und los, wieder wurden die Pässe verlangt! Als wir jedoch erklären, dass wir das Hafenareal nicht verlassen, sondern nur zum Agenten gehen (er hat uns nicht verstanden, jedoch den Namen Abdu) war es kein Problem mehr. Wir haben das weitere Vorgehen und unsere 3-tägige Reise nach Kairo besprochen. Der Agent verspricht um 18 Uhr auf die Madness zu  kommen, damit wir alle Auslagen, wie  Diesel, den Schiffsingenieur unterwegs, sowie den neuen Filter  begleichen können. Per Telefon meldet er uns, dass der Reiseveranstalter den Preis noch nicht mitgeteilt hätte und es sicher noch einige Verhandlungen brauche. Der Diesel war auf 19 Uhr versprochen, allerdings war auch er nicht zur Zeit, so dass wir unseren Bootsbetreuer fragten, ob wir auswärts essen gehen können, was er bejahte. Wir sind ins Hotel Red Sea spaziert und im 6. Stock ins Restaurant. Es waren nicht viele Gäste anwesend, nebst uns, noch ein Gast. Wir haben folgendes bestellt: Hähnchen an Curry Sauce mit Reis und zusätzlich gedämpftes Gemüse und für Kurt ein paniertes Schnitzel (sicher nicht vom Schwein, denn Bier gab es auch keines) Pommes und Gemüse, 1 Liter Mineralwasser von Nestlé und frischen Lemonsaft. Dafür haben wir, inkl. zusätzliches Trinkgeld 180 Ägyptische Pfund bezahlt, was ca. Fr. 21.50 entspricht. Bei der Rückkehr zum Schiff war die Betankung noch nicht ganz fertig, aber wir denken, es ist gut so.

Heute, 15. Mai sind wir früh aufgewacht, denn ein Lotsenboot hat den Hafen verlassen und die machen Wellen, wie ein Weltmeister. Schon vor dem Frühstück merkt Kurt, dass in seinem Bauch sich etwas regt. Irgendwie ist das die Rache des Monte Zumas, nach dem gestrigen Lemonjuice, der Eis enthielt, was man hier nicht nehmen sollte. Wie es so ist, Männer leiden mehr als Frauen…….. Um 11 Uhr rufen wir den Agenten an, denn die Rechnung für das Tanken, sowie das Weitere Vorgehen haben wir immer noch nicht. Der Agent entschuldigt sich, er will zuerst in die Mosche zum Beten.  Er sagt, dass er um 13 Uhr bei uns ist. Um 14.30 Uhr kommt er mit seinem Chef und wir sollen 5’000 US Dollar bezahlen. Das ist nach Abrechnung zwar ok, aber Kurt kommen Zweifel auf, ob da alles mit rechten Dingen einher gegangen ist. Die Betankung erfolgte in der Nacht, von einem Nachbarschiff aus!!!!!

Danach gehen wir auf die Suche nach einer Bank, bei der wir ägyptische Pfund beziehen können. Ein freundlicher Oberst hilft uns und bringt uns auf den rechten Weg. Wir halten fest, Militär, Polizei und alle Uniformierten sind i.d.R. hilfsbereit und korrekt, selbst wenn sie die Sprache nicht verstehen und das gibt irgendwie Vertrauen. Anschliessend suchen wir einen Gemüseladen, was nicht ganz einfach ist. Wir finden einen, aber Verena meint, noch einen andern gesehen zu haben. bei näherer Betrachtung sind wir mit dem 1. Gesehenen zufrieden und gehen zurück. Wir ergreifen Plastikssäcke und bedienen uns mit dem Gewünschten. Bezahlen können wir nicht, da der Verkäufer sich vermutlich im Gebet befindet. Nach ca. 10 Minuten kommt er, andere Wartende drängen sich vor. Für 2 Bananen, 4 Tomaten, 4 kleine Gurken und 2 Zughettini bezahlen wir 8 Pfund. Das ist gerade mal 1 Franken. Ein ehrlicher Mensch, schön dass es auch solche gibt.

Auf dem Schiff angekommen wird das Gemüse sogleich zu einem Salat, mit zusätzlichem Käse verarbeitet und wir essen auf der Fly und trinken Wein dazu. Für uns ein Festessen bei angeregter Diskussion über uns, unsere Erwartungen und unsere verschiedenen Verhaltensweisen. Kurts Meinung  gerät hier irgendwie immer mehr ins Abseits, obwohl er es mit aller  Kraft verteidigt.

Morgen um 08.00 sollen wir abgeholt werden um nach Kairo zu fahren und dort erwartet uns ein Deutsch sprechender Reiseführer. Verena hat viele Fragen die Kultur betreffend. Sie ist und bleibt differenzierter als Kurt, wer von uns Beiden aber weiter kommt,  Inshallah.