Freitag, 24. Juni. Es ist 06 Uhr, die grosse Fähre legt an und holt uns aus dem Schlaf. Nach dem Frühstück diskutieren wir über die Weiterfahrt nach Nisyros. Nach dem Mittagessen geht Kurt zum Hafenkapitän und bezahlt den Aufenthalt mit Strom und Wasser. Sehr moderate Preise. Zurück auf dem Schiff konsultiert Kurt nochmals die Wettervorhersage. Für den morgigen Reisetag sind die Bedingungen gut. DOCH, für die Tage danach sieht es gar nicht gut aus. Bis sicher 4.7. ist Sturm angesagt, mit Windgeschwindigkeiten bis 75 kmh. Die Unterlagen zeigen, dass Mandraki bei Sturm kein guter Hafen ist, da man mit Anker anlegen muss. Ob wir in Paloi unterkommen, dieser Hafen ist etwas besser, wissen wir nicht. Ein grosses Sturmtief (unüblich zu dieser Jahreszeit) und dies bis zum 4. Juli, in einem nicht optimal geschützten Hafen?? Sicherheit geht vor, einmal mehr, und so beschliessen wir:
s’Fenners mached Ferie!!!!
Das heisst, wir bleiben hier. Stefano, der Hafenmeister und die Ruhe selbst, hat nichts gegen unsere Pläne, also bleiben wir. Das heisst auch, wir führen nicht mehr jeden Tag Tagebuch, sondern nur noch sporadisch, bis zu unserer Weiterfahrt nach Nisyros. Wir werden sünnele, baedele und es uns gut gehen lassen und freuen uns auf diese Tage der Ruhe in diesem kleinen idyllischen Ort Leivadia, auf der Insel Tilos, auf der, nebst den Feriengästen 500 Menschen wohnen.
Es ist bereits dunkel, Leben kommt auf, Menschen mit und ohne Koffer, sowie Autos finden sich an der Anlegestelle ein. Das kann nur bedeuten, es kommt noch eine Fähre. Das Motorboot, das fälschlicherweise in der Einfahrt vor Anker liegt, wird aufgerufen den Platz zu verlassen. Um 22.30 Uhr legt die Fähre an, das Heck öffnet sich, Autos und Menschen raus, Menschen und Autos rein, Ablegen, Heck zu und weg.
Zum Titelbild: Wieder wartet Stefano geduldig, mit der Muringleine in der Hand auf das einfahrende Segelschiff.