Montag, 10. Oktober. Der Wecker holt uns um 06.30 Uhr aus den Federn. Vorbereitet ist, ausser der Administration, schon alles. Die Hafenpolizei hat sich ja erst auf „nach 9 Uhr“ angesagt, also ist Kurt um 08.45 Uhr im Marina-Büro und die Dame meint, sie wisse nicht weshalb, aber der Herr von der Hafenpolizei sei bereits da. Sie bereitet alles vor. Ein weiterer Polizist ist im Büro und der erledigt subito alles Notwendige (mit vielen Stempeln) und meint, wir sollen vorsichtig sein, es käme Sturm. Unsere Wettervorhersagen lauten völlig anders. Kurt bezahlt noch Wasser und Strom und dann gehts um 09.15 Uhr los. Die Ausfahrt ist etwas knifflig, ebenso die anschliessende Querung der Seeschifffahrtsstrasse. Danach gehts noch zwischen den vor Anker liegenden Schiffen durch, und nach der Insel Salamis direkt Richtung Eingang des Kanals. Das ist Wetter, mal sonnig, mal wolkig, Seegang 1, mit Abstand die ruhigste Fahrt in diesem Jahr, einfach super!! Auf der Ostseite des Kanals legen wir längs an und Kurt geht mit den Schiffspapieren zur Kanaladministration. Innerhalb von 5 Minuten ist alles erledigt, die Durchfahrt kostet uns 321 Euro. (Man gönnt sich ja sonst nichts). Nach einer Stunde wird die Brücke versenkt und wir dürfen in den Korinth-Kanal einfahren. Er ist etwas über 3 Seemeilen lang und man darf mit 6 Knoten fahren, also in 30 Minuten ist man durch. Der Kanal ist 23 Meter breit und da muss man schon aufpassen. Hinter uns fährt ein Touristenkatamaran, wir lassen uns aber nicht drängen.



Dank dem Kanal ist der Peleponnes eine Insel. An der Einfahrt befindet sich eine Gedenktafel in ungarischer Schrift zum Dank an die beiden ungarischen Architekten, die diesen Kanal definitiv fertig geplant und realisiert haben. Im 6. und 5. Jahrhundert vor Chr. gab es hier einen Schiffskarrenweg, um so die Umschiffung der Halbinsel zu vermeiden. Bereits in den Jahren 54-68 und 117-138 nach Chr. wurden verschiedene Pläne ausgearbeitet, ohne jedoch den Durchbruch zu schaffen. Gebaut wurde der Kanal dann in den Jahren 1881-1893. In der Zwischenzeit wurde das Dynamit erfunden und so konnte man den Felsen sprengen und abtragen. Nach der Ausfahrt sind es noch gut 3 Kilometer bis zum Hafen. Der Wind hat etwas eingesetzt und auch der Regen ist nicht mehr weit. Wir machen da fest, wo uns von der gegenüberliegenden Seite her ein Mann hin zeigt. Das Schiff ist noch nicht ganz festgemacht und schon beginnt es zu regnen. Der Hafen ist etwas trostlos und über die Stadt können wir von Weitem nicht urteilen. Wir beschliessen, dass wir nur eine Nacht hier bleiben und morgen nach Galaxidhi weiter fahren. Da wir keinen Landstrom haben, nehmen wir den Generator in Betrieb und kochen wieder einmal mit 2 Pfannen gleichzeitig. Das Essen hat geschmeckt.