Von Brindisi über Monopoli nach Polignano

Pfingssonntag, 04. Juni   Zeitig stehen wir auf, wie immer am Tag der Weiterfahrt. Das Wetter stimmt, die Sonne lacht und es ist um 08.00 Uhr schon 20 Grad. Zuerst Generator starten, wir benötigen ev. das Bugstrahlruder. Dann die Motoren an……Motoren, ach nein, der Steuerbordmotor lässt  sich zwar starten, „stirbt“ dann aber gleich wieder. Also finden wir uns damit ab, heute wird es langsam gehen. Wir verlassen Brindisi und steuern Monopoli an. Das Wetter ist traumhaft. Leichter Rückenwind und Wellen im 30 cm Bereich. Obwohl wir nur mit einem Motor fahren, kommen wir mit durchschnittlich 6,8 Knoten vorwärts. Das anvisierte Ziel Monopoli werden wir in 6 Stunden erreichen. Unterwegs versucht Kurt immer wieder, die Ursache des Motorproblems zu analysieren und zu beheben. Ihm ist auch heute leider kein Glück beschieden. Per Mail hat Kurt gestern in Monopoli um einen Platz für 2 Tage nachgefragt. Keine Antwort. Dann heute ein 2. Versuch auf italienisch. Nach einer Stunde kommt die Antwort. Für 24 Stunden können wir bleiben. Gut, lieber das als nichts. Allerdings kam die Nachricht von der Küstenwache. Vielleicht gibt die Marina auch noch eine Antwort. In der Zwischenzeit kommen wir an und fahren in den Hafen ein. Davor versucht Kurt über die angegebene Funkfrequenz 12 den Hafen aufzurufen, ohne Erfolg und auch über den Notrufkanal 16 gibt niemand eine Antwort. Der Hafen ist nicht so top, dort wo wir anlegen könnten, hat es viele Taue im Wasser und zudem verlauft die Mauer nicht gerade.

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Die Einfahrt in Monopoli

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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…..und ein Blick auf einen Teil der Stadt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Verena schlägt vor, nach Polignano zu fahren. Im Internet finden wir auch da keinen Funkkanal, nur eine Tel. Nr. Kurt ruft an, der Herr am Telefon spricht schlechter englisch als Kurt italienisch, er versucht aber immer wieder auf englisch  Antwort zu geben, er ist sehr bemüht, aber irgenwie völlig verwirrend. Dann kommt eine Dame ans Telefon und im Nu sind alle Probleme gelöst. Nach 45 Minuten stehen wir vor der Ponte Cala-Marina und funken unsere Ankunft. Ein Schlauchboot empfängt uns und führt uns an den Platz Nr. 8. Langsam, aber korrekt legen wir an und erleben ein Novum. Das Schlauchboot hängt sich vorn bei uns ein und zieht uns rückwärts vom Steg weg, so dass wir die Muringleinen sehr straff anziehen können. Das ganze Prozedere ist sehr professionell. Die etwas über 7 Stunden dauernde Fahrt war, auch mit nur einem Motor, sehr kurzweilig  und ein richtiges Vergnügen. Um 18.30 Uhr verlassen wir das Schiff und marschieren 3 km nach Polignano. Da ist Hochbetrieb. Schon beim Stadteingang ist abgesperrt und Autos dürfen nur mit polizeilicher Erlaubnis durchfahren. Laut einem Plakat hat eine Prozession statt gefunden.

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Immer noch flanieren die Menschen durch die engen Gassen mit den vielen kleinen Shops, die einheimische Produkte und Souvenirs anbieten. In den Restaurants wird gegessen und getrunken oder man sitzt irgendwo und lutscht genüsslich ein Eis. Auch wir mischen uns unters Volk, laufen mit und lassen die Atmosphäre auf uns wirken. In einem hübschen Restaurant genehmigen wir uns eine ausgezeichnete Pizza und freuen uns am Leben in dieser Stadt. Der Verdauungsmarsch zurück zum Schiff war nach diesem Essen genau das Richtige. Wir sind froh, haben wir uns für Polignano entschieden.

Zum Titelbild: immer wieder konnten wir diese Möven beobachten, wie sie ca. 1 Meter über dem Meer fliegen, für einen kurzen Moment ganz nah am Wasser und dann mit einem Flügelschlag wieder auf ca 1 Meter zurück. Auch ein weisser Schmetterling hat uns auf der Fahrt immer wieder besucht.