Von Itea nach Patras

Freitag, 14. Oktober. Gut geschlafen, bei kühler Innen- und Aussentemperatur aufstehen, den Generator einschalten, Kaffeemaschine in Betrieb nehmen, Butter, Käse und Konfitüre aus dem Kühlschrank und ab zur Frühhygiene. Dann Frühstück, letzte Kontrollen und schon kommen Bob und Margaret um „auf wiedersehen?“ zu sagen. Verena entsorgt noch den Abfall und Kurt hilft der Highland Duck beim Ablegen. Margaret wünscht noch, dass wir ein Foto „schiessen“ wenn wir an ihnen vorbei fahren. Wir sind normalerweise schneller als sie. Verena kommt zurück und da der Wind uns gegen die Peer drückt, können wir in Ruhe alle Taue einziehen (das ist selten der Fall) und wir legen langsam ab. Die See empfängt uns nicht ruhig, sondern sehr ruhig. Nach einiger Zeit überholen wir die Highland Duck, schiessen wie versprochen die Fotos und schwenken auf Kurs 265 Grad ein. Beim Frühstück hat Kurt „orakelt“, dass wir beim Ausgang des Golfes von Korinth grösseren Wellen ausgesetzt sind, obwohl die Vorhersagen auf 10 cm Wellen gehen. 3 Seemeilen vor der Brücke, die das Festland mit dem Peleponnes verbindet, schaukelt sich die See immer mehr auf. Wir haben Wellen  von 1,5 Metern, allerdings kommen sie schräg von hinten, verleihen uns etwas mehr Schub und bringen die Madness nur wenig in Schaukelbewegung. Es bildet sich hier eine Art Trichter, der die Winde einfängt, kanalisiert und die sich dann in der Weite wieder verlieren.

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Die Rio-Andirrio-Brücke ist zur Zeit die zweitlängste Schrägseilbrücke weltweit, mit einer Gesamtlänge von 2883 Metern. Sie wurde im August 2004 der Öffentlichkeit übergeben. Sie soll Erdbeben bis zur Stärke 7 standhalten und die Pfeiler sollen Erdverschiebungen bis zu 2 Meter „verkraften“ können. Kurz nach der Brücke ist es wieder ruhig, ohne Schaumkronen und Gischt. Wir sind nun im Ionischen Meer. Unterwegs hat Kurt mit dem Agenten telefoniert, er sagt uns, dass wir uns kurz vor der Einfahrt nochmals melden sollen. Machen wir, aber er braucht eine 1/4 Stunde bis er hier ist, also dümpeln wir vor dem Wellenbrecher.

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Dann kommt sein Anruf und wir können einfahren. Wir legen längsseits an einem etwas morschen, sehr niederen Steg an. Der Agent hilft uns, wir liegen gut festgemacht, Strom, Wasser, alles ok. Wir genehmigen uns einen Anlegetrunk (Ankertrunk) und lassen die Fahrt Revue passieren. Mit Ausnahme der Brückendruchfahrt, bei der Kurt den Steuerautomaten aussschalten musste (war überfordert) können wir die Fahrt als „Autobahnfahrt mit Tempomat“ bezeichnen. Schlicht und einfach SUPER. Der Golf von Korinth hat uns mit Pauken und Trompeten verabschiedet (Wellen und Wind) und das Ionische Meer hat uns milde empfangen. Der Agent erledigt alle administrativen Arbeiten für ein „Butterbrot, 15€“ und wir liegen gut und mit Strom und Wasser versorgt im Hafen von Patras. Vor dem Nachtessen auf dem Schiff, unternehmen wir noch einen kleinen Erkundungsspaziergang.