Von Kelibia nach Sidi Bou Said

Dienstag, 05.06.   Der Wecker ruft, es ist 05.30 Uhr und der Wind pfeift. Kurt geht nach dem Morgenessen zur Hafenpolizei um sich abzumelden. (Reines Machtgehabe, sie hören den Kanal 16 ab und somit hätten wir uns auch über Funk abmelden können.) Die Ausfahrt ist eine Herausforderung. Quer vor uns liegt in einem Abstand von 2 Meter ein grosses Fischerboot, hinter uns ist eine Quai-Ecke und der starke Wind drückt uns an die Quai-Mauer. Einige Versuche bleiben ergebnislos. Dann kommen uns Fischer zu Hilfe. Sie drücken das Schiff hinten weg, Kurt verlängert das noch mit dem Bootshaken und spurtet dann schnell ans Steuer. Verena ist mit dem Kugelfender vorne bereit, um den Bug abzufendern. Gestern haben wir gesehen, dass die Fischer mit einem 2. Boot, das Fischerboot vom Quai weg gezogen haben.  Das brauchten wir nicht, Dafür bekamen wir, zu unserem Erstaunen und zur Freude Applaus von den anwesenden Fischern. Das haben wir doch noch nie erlebt.

DSC08805

 

Kurt mindert den Applaus, indem er meint, die sind nur froh, dass wir endlich weg sind. Doch Verena weiss von Kurt`s Fahr- und Manövrierqualität. Der Rest der Ausfahrt ist ruhig. Dann, die Wellen kommen um 180 Grad verkehrt, das hätte erst morgen so sein sollen. Wir haben sie aber zusammen mit dem Wind auf die Nase. Das mindert unsere Geschwindigkeit ganz erheblich, doch die Fahrt ist relativ ruhig bis Cap Bon. Dort ist eine Wind-, Wellen- und Wetterscheide. Wie nicht anders zu erwarten liegen auch da die Prognosen falsch.

DSC08824

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Fahrt bleibt langsam, die Wellen unangenehm und wir kommen schlecht voran. Es wird eine lange Fahrt. Irgendwann sind wir vor der Einfahrt zur Marina Sidi Bou Said.

DSC08832

 

Kurt meldet sich über Funk. Keine Antwort. Unangenehm, denn wir sind angemeldet. Also, fahren wir ein und sehen einen Marineiro, der uns winkt. Verena ist happy, längs anlegen wird verlangt. Alles klappt wie immer und Kurt geht, nachdem die Guard National unsere Daten erhoben hat, mit dem Marineiro zum Büro. Dort wird alles administrative abgehandelt und anschliessend steht noch der Besuch bei der Hafenpolizei an. Alles geht speditiv über die Bühne. Dann geht es mit dem Fitnesstraining los. (und Kurt sagt doch Sport ist Mord) Das Schiff muss von der Salzkruste befreit werden. Die Gangway, die Fenster sowie die Sonnenschütze haben Salzwasser abbekommen.. Kurz nach Sonnenuntergang sind wir fertig und Kurt geht in die Küche. Beim Essen stellen wir fest, wir haben uns schon angepasst und essen während Ramadan auch erst nach Sonnenuntergang. Hier gibt es keine Zeitumstellung, es herrscht  auch im Sommer Winterzeit, vielleicht ein Vorteil während Ramadan.