Mittwoch, 17.07. Nein, wir wollen es nicht verhehlen, ein weiterer Tag zum Vergessen. Wo ist bloss unser bisheriges Glück geblieben? Wir haben bereits erwähnt, dass das Ablegemanöver nicht einfach sein wird. Sehr enger Raum und links und rechts Segelschiffe. Dazu kommt auflaufendes Wasser und schon haben wir eine „Schramme“ im neu bemalten Schiff. Dass die darauf folgenden Worte nicht zwingend „salonfähig“ waren müsste ebenso nicht zwingend erwähnt werden. Zum Glück nur am Steg und kein anderes Schiff beschädigt. Die Fahrt entlang der Alabasterküste war sehr ruhig und angenehm.
Allerdings mit der Einfahrt in den Hafen beginnen neue Probleme. Wir machen am Anmeldesteg ruhig und korrekt fest. Dann geht Kurt zur Anmeldung und es wird vereinbart, dass wir vom Aussenhafen in das Bassin Berigny dürfen, das durch einer Schleuse, (So steht es) gesichert ist, nur unter Schleuse verstehen wir Schweizer 2 Tore, die man senken oder heben kann. Hier ist es einfach ein Tor das die Tiden ausgleicht, deshalb ist der Zugang nur 2 Stunden vor Hochwasser und 1 Stunde nach Hochwasser möglich. Weil ein Fussweg darüber führt, wird das Tor wird nur alle 30 Minuten geöffnet. Wir sollen im Bassin an der Quai-Mauer festmachen, bis uns der Zuständige in der Marina einen Platz zuweist und auch den Schlüssel aushändigt. Freundliche Leute helfen uns beim Anlegen und wir warten, warten und warten. Nach 2 Stunden „lupft“ es Kurt den Hut und er maschiert zum Marian-Büro. Jetzt sitzt eine andere Dame dort. Sie hat wohl einen Schlüssel für uns, aber noch keinen Platz. Ein erneuter Telefonanruf bringt dann das Marine-Büro doch noch auf Trab und um 16.30 Uhr (wir sind 12.03 Uhr angekommen) kommt eine Dame, bringt uns den Schlüssel und zeigt uns wo wir anlegen können, sowie Strom und Wasser haben. Wir legen von der Quaimauer ab, alles prima und fahren zur angegebenen Stelle. Der Steg ist gerade mal 8 Meter lang und unsere Madness 18.40 m. Ohne Hilfe eines Anwesenden wäre es unmöglich gewesen, so „kriminell“ an diesem Steg anzulegen. So haben wir noch nie festgemacht und Verena hat dabei Grosses geleistet. Fender hoch, Fender runter, Ausgangsleiter links, Ausgangsleiter rechts, Taue links, Taue rechts. Besser wäre gewesen, wenn wir steurbord hätten anlegen können, doch dieser Steg schien uns noch kürzer. Unsere Nerven sind zur Zeit ziemlich angespannt und die Frage, WARUM tun wir uns das an kommt langsam auf. Das Sanitärproblem ist noch nicht gelöst und die angeschriebenen Sanitäre haben sich nicht gemeldet. Wir verlassen das Schiff nach dem „Abspritzen“ um einen kurzen Bummel durch die Stadt zu machen, kehren aber zum Nachtessen zurück. Ein „SCHÖNER“ Tag geht zu Ende. Spruch des Tages: „Die Hoffnung ist in Wahrheit das übelste der Übel, weil sie die Qual der Menschen verlängert“. (Nietzsche) Wir wollen aber nicht vergessen dass die Fahrt, obwohl von der Sicht her nicht optimal, trotzdem sehr schön und teilweise auch schnell war, bis 11,2 Knoten und unsere Gesundheit ist, abgesehen von den Nerven, immer noch ok.