Von Pantelleria nach Kelibia / Tunesien

Sonntag, 03.06.   Um 06 Uhr hat der Wecker sich gemeldet. Wir stehen gemütlich auf. Nach dem Früstück geht Kurt zur Kaserne der Carabinieri. Punkt 08 Uhr läutet er beim Eingang. Ein verschlafener Carabiniero öffnet ihm. Es ist der Gleiche wie gestern, aber in Zivilkleidern. Er erinnert sich und verwickelt sich gleich in eine lange telefonische Diskussion. Danach erscheint ein älterer Mann und erteilt Ratschläge. Nach weiteren 10 Minuten erscheint (vermutlich) der Chef. Keine Stempel, kein „Gar Nichts“, die Schweiz ist in Schengen was solls. Zuviele Stempel im Pass, das verwirrt. Kurt intervniert, denn wir sind seit mehr als 2 Jahren in der EU und die Zollformalitäten verlangen, dass ein Schiff EU-verzollt sein muss, was unsere Madness natürlich ist. Der Capo Carabinieri meint, nicht meine Baustelle, aber ausfahrende Schiffe werden eh nicht kontrolliert. Also keinen Stempel. Diese Prozedur hätten wir uns ersparen können. Um 08.45 Uhr legen wir ab. Die See ist wie angekündigt, zwar etwas heftiger, aber wir kommen gut voran. Um 15 Uhr sind wir im Hafen von Kelibia. Aber da beginnen die Probleme. Keine freie Stelle, auch nicht da wo man zum Einklarieren  anlegen könnte.  Wir versuchen es über Funk. Ramadan, keine Antwort.

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Dann ein Pfiff von einem Tuk-Tuk Fahrer. Er weist uns einen Platz zu. Ohne Wasser, ohne Strom, beinahe mitten in der Pampa. Der Tuk-Tuk-Fahrer entwickelt sich zu einem guten Helfer. Polizei und Zoll kommen an Bord. Viele Formulare und Fragen und dann nehmen sie die Pässe mit. Wir sind wieder bei den Stempelgläubigen, obwohl Ramadan ist. Zoll und Grenzpolizei möchten einen Bakschisch, den wir mit je 10 € entrichten. Kurts Puls ist angestiegen, aber er beherrscht sich. Nach einer kurzen, eher inkompetenten Durchsuchung unserer Madness, nimmt die Polizei die Pässe mit sich und wir können sie später abholen. Zum Glück haben wir Samir (Tel. 26 218 151), der uns sehr behilflich ist. Er offeriert, uns mit seinem Tuk-Tuk in die Stadt zu fahren um die Sim Karten und Dinar zu besorgen. So geht`s, nachdem wir alles erledigt haben via Polizei, wo wir die Pässe zurück erhalten in die Stadt. Es ist ein langer mühsamer Weg. Nach 2 Bankomaten folgt ein längerer Aufenthalt im Internet-Laden. Es ist etwas kompliziert, der Ladenbesitzer, ein älterer Herr gibt sich Mühe. Trotz Brille muss er immer wieder die Lupe zu Hilfe nehmen. Warum muss immer alles so klein geschrieben sein. Trotzdem klappt es nicht auf Anhieb. Samir meint: Er hat das Geld erhalten, wir warten, bis alles ok ist. Das dauert. Verena verlässt den Laden, es ist heiss und eine etwas angespannte Stimmung. Schlussendlich ist aber alles nach unserem Wunsch erledigt. Wir lassen uns zum Schiff zurück fahren. Nach dem Nachtessen kommt jemand vom Hafen vorbei. Wirkönnen morgen einen andern Platz fahren. Wir hoffen dass es klappt, wohl ist es uns an diesem Ort nicht.