Von Patras nach Mesolongion

Sonntag, 23. Oktober. Um 7 Uhr aufstehen und gemütlich frühstücken. Dann, Abfall entsorgen, Geräte kontrollieren, Stromkabel einziehen und Leinen los. Die Ausfahrt ist nicht ganz ungefährlich, da einige Felsblöcke beim Bau des Wellenbrechers nicht ganz gut positioniert wurden. Dann stimmen weder Windstärke noch Wellenhöhe, alles ist sicher 3-fach. Dies ist unsere  letzte Fahrt in dieser Saison und die wollen wir geniessen, also steuern wir nicht den direkten Weg an, sondern zuerst gegen die Wellen, also aufs Festland zu, drehen dann ab und haben somit die Wellen schräg von hinten, was unserem Schiff und uns, nicht viel ausmacht. Mit 1’250 Touren und durchschnittlich 5,2 Knoten fahren wir in Richtung Mesolongion. Plötzlich gibts einen Alarm beim Steuerautomaten, low Batterie, also keinen Strom. Das hatten wir doch schon und der Steuerautomat wurde ja ausgewechselt. Nun, die WC-Spülung geht auch nicht, also hat es nichts mit dem Steuerautomaten zu tun. Generator an und der Steuerautomat läuft wieder perfekt. Kurz vor der Einfahrt versucht Kurt in der Marina anzurufen um unsere Ankunft mitzuteilen, niemand nimmt das Telefon ab. Dann versucht`s Kurt über Funk, auch keine Antwort. Wir fahren in den Kanal der Lagune ein und für einen kurzen Moment sind alle Sorgen vergessen. Ein traumhafter Anblick, Fischreiher, Silberreiher und andere Vögel können wir beobachten. Dann auf 200 Meter Nähe ruft Kurt nochmals per Funk die Marina auf.  Also, der Marineiro gibt uns per Funk an, wo wir hin fahren sollen. Da ist Kurt nicht einverstanden. Der Marineiro spricht immer vom grossen Haus und dort ist der öffentliche Hafen, aber wir haben in der Marina reserviert. Der Marineiro spricht noch schlechter englisch wie wir und so klärt sich der Irrtum erst auf, als er vom Dreimaster spricht. Das ist ok. Ruhig legen wir mit Mooringleine an und schliessen gleich am Landstrom an. Das Büro der Marina hat geschlossen, es ist ja auch Sonntag. So ist nur die Nachführung des Logbuches als administrative Arbeit zu erledigen. Gemütlich schlendern wir durch die Marina und genehmigen uns einen Ankertrunk im Restaurant. Dann spazieren wir noch Richtung Stadt und stellen mit Freude fest, dass Mesolongion eine gepflegte Stadt ist und für uns, mit der Lagune definitiv einer der reizvollsten Orte Griechenlands ist. Zurück auf dem Schiff, wird das Nachtessen zubereitet und  wir geniessen die wieder angenehme Temperatur.

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