Montag, 14.05. Kurt`s, innere Uhr weckt ihn um 02.50 Uhr, auch Verena ist schon wach. Einen „guten Morgen-Kafi“ braucht Kurt unbedingt, Verena zieht einen Ingwertee vor und schluckt auch vorsorglich eine Reisetablette. Dann, als eingespieltes Team, weiss jedes von uns, was zu tun ist. Um 03. 45 Uhr legen wir ab. Die knifflige Einfahrt in die Marina ist in der Nacht zum Ausfahren noch etwas anspruchsvoller. Der Kapitän schafft dies super. Dann begibt sich Kurt ins Steuerhaus, der Autopilot wird eingesetzt und es gilt nur noch die Umgebung zu überwachen, was mit Radar nicht schwierig ist. Im Umkreis von 8 Meilen können wir nichts Auffälliges entdecken. Die Wellen halten sich im Rahmen und wir kommen mit 7,4 Knoten gut vorwärts. Nachdem wir querab vom „Hallux des itlaienischen Fusses“ sind,, drehen wir ab Richtung Sizilien. Eine halbe Stunde ist es noch erduldsam mit den Wellen, aber dann fängt es, entgegen allen Voraussagen ganz, aber wirklich ganz heftig an, mit den Wellen. So lange wie möglich versuchen wir auf Kurs zu bleiben, aber irgendwann, nachdem das Salonmobiliar sich verschiebt, das Geschirr zu heftig klirrt und es überall schäppert, entschliesst sich Kurt zu kreuzen. Das heisst, wir fahren ca. eine Stunde gegen die Wellen (da bleibt das Schiff mit Ausnahme der auf- und ab-Bewegungen ruhig), dann wird eingedreht und wir versuchen etwas quer zu den Wellen mitzufahren. Dann, innert Minuten ändert sich die Wellenrichtung so, dass wir wieder in Höhen und Tiefen der Wellen kommen, alles beginnt von vorn. Erneutes kreuzen. Das verzögert unsere Einfahrt in die Marina. Kurt ist langsam genervt. Wenn er einen Plan hat, möchte er diesen verfolgen, aber die Wellen lassen sein Zeitbudget nicht zu, was ihn zusätzlich ärgert. In der Zwischenzeit ist die Bestätigung der Marina eingetroffen, wir haben einen Platz. Für diesen Platz wollen sie 119.–Euro pro Nacht, plus Strom und plus Wasser. Wir möchten ja diese Marina nicht kaufen, sondern nur einen Platz für eine Nacht bezahlen. Nichts zu machen. Als erstes legen wir längs bei der Tankstelle an, denn hier befindet sich das Anmeldebüro. Danach fährt uns ein Marinero mit dem Schlauchboot voraus, weist uns an den Steg und gibt uns die Muringleinen. Ein Zweiter nimmt die hinteren Festmacher entgegen. Nach dem Anlegen übernimmt Verena das Prozedere der „Schiffs-Entsalzung“ und Kurt beginnt den Platz in Catania für die kommenden Tage zu organisieren. In der Lega Navale hat es keinen Platz für uns. Luigi gibt uns eine andere Marina an. Kurt fragt da nach und fällt beinahe in Ohnmacht. Pro Tag will diese Marina Rosse für unser Schiff 175.– Euro. Das ist Niedertarif!!! Kurt findet dann einen Platz, der ebenfalls nicht günstig, aber bezahlbar ist. Das heisst, den Gürtel enger schnallen. Darum gibt es heute den letzten Drittel der 1/2 Meter Pizza und dazu einen feinen Rüeblisalat. Morgen fahren wir nach Catania und werden etwa eine Woche dort bleiben.


