Von Schlögen nach Linz

Am Dienstag, 17. Juni legen wir um 9 Uhr in Schlögen ab und fahren mit gemütlichen 1’250 Touren und 15 kmh Richtung Linz. Die Strömung hat ihr Gutes. In der ersten Schleuse hat das kleine Boot Meike so angelegt, dass wir den Schwimmpoller nicht nutzen können. Verena ärgert sich. Bei der 2. Schleuse kommt es aber noch besser. Wir können nur vorn an einem Schwimmpoller festmachen und die Strömung des ablaufenden Wassers verursacht bei unserer Madness eine 180 Grad Wendung. Wir stehen quer in der 24meter breiten und 240meter langen Schleuse. Nachdem die Tore geöffnet sind, bringen wir das Schiff wieder in die richtige Richtung und fahren etwas frustriert weiter.

Schloss Neuhaus
Schloss Neuhaus
Schloss Ottensheim
Schloss Ottensheim

In Linz fahren wir in den Winterhafen, wo die via-donau einen Steg für grössere Schiffe gebaut hat. Das Anlegemanöver seitlich rückwärts bietet keine Probleme. Die Organisation eines Schlüssels zum Verlassen des Hafens hingegen schon. Wie immer, wir finden jemanden, der uns behilflich ist. Er öffnet uns die Tür und zeigt, wie man „einbrechen“ kann.

Wir laufen auf der schönen Promenade der Donau entlang Richtung Zentrum. Das Wichtigste ist die Beschaffung von SIM-Karten, damit wir wieder ins Internet und telefonieren können. Wir beschliessen, auswärts zu essen. Auf dem Rückweg beim Hauptplatz müssen wir einen Zwischenhalt machen, denn ein grosses Blasorchester gibt ein Konzert, und zwar eines, das unserem Geschmack entspricht. Nicht die hohe Kunst der Blasmusik, zwar auch, aber nicht nur. Polka, Märsche und moderne Stücke wechseln sich ab.

Der zuständige Mitarbeiter von via-donau ruft dann zurück und gibt uns den Code, wie wir den Schlüssel auslösen können. „Einbrechen“ muss Kurt trotzdem, da sich der Schlüssel im gesicherten Bereich befindet. Verena darf dann den offiziellen Zugang nutzen.

Der 2. Tag ist dem Einkauf gewidmet. Wir benötigen noch einen Campingtisch. Da er auch auf der Fly eingesetzt wird, muss er natürlich aus Hartholz sein. Kurt transportiert dieses „Ding“ etwas „kriminell“ auf seinem Zweirad die drei Kilometer bis zum Hafen, ok, ohne Schaden! Den 12-Liter-Tank mit entsprechender Zuleitung zum Aussenborder finden wir bei Boote Feichtner. Ein Top Geschäft. Er hat vermutlich gesehn, dass Kurt 2 linke Hände hat und deshalb alles so zusammengeschraubt, dass die Leitung beim Motor nur noch eingesteckt werden muss.

Wie wir vom Einkaufen zurückkommen, erblicken wir schon von weitem die „Dragonfly“ das Segelschiff der Holländer. Sie waren glücklich, der 50lt-Tank war gut eingebaut und alles funktionierte. Die Bezahlung erfolgte und wir geben ihnen den Tip vom „Einbrechen“ in den Hafen weiter, denn sie warteten ebenfalls auf den Code für den Schlüssel.

hinter uns die "Dragonfly" von den Holländern
hinter uns die „Dragonfly“ von den Holländern

Den Feiertag, Fronleichnam nutzen wir um Linz zu besichtigen. Den Hauptplatz mit der Dreifaltigkeitssäule, umgeben von hohen Bürgerhäusern und dem historischen Rathaus.

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Vom Hauptplatz aus sind auch die mit Grünspan überzogenen kupfernen Türme des alten Doms zu sehen. Der neue Dom, im westlichen Teil der Stadt bietet Platz für 20`000 Menschen und gilt als die grösste Kirche Österreichs.

Beeindruckend die Orgel
Beeindruckend die Orgel

Auf der andern Seite der Donau fahren wir mit der Pöstlingberg-Bahn, einer nostalgischen Bimmelbahn auf den Pöstlingberg. Sie ist bis heute die steilste Adhäsionsbahn Europas und überwindet auf fast 3 km Länge einen Höhenunterschied von 255 m mit einer Steigung von bis zu 10,5 %. Hier oben steht das Wahrzeichen der Stadt, die Wallfahrtsbasilika und wir geniessen auch den weiten Blick auf die Donau und die Stadt Linz.

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