Sonntag, 10.06. In der Nacht hatten wir erneut „Besuch“ auf dem Schiff. Kurt ist einmal mehr aufgestanden und hat Leute von unserem Zuhause gejagt. Unangenehm, denn selbst im Schlaf ist man mit einem Ohr aufmerksam. So sind wir beide schon auf den Beinen ehe um 05.30 Uhr der Wecker ruft. Kurt schaut nochmals auf die Wettersituation und wir denken, es ist gut wenn wir früh weg fahren. Der letzte Gang zur Hafenpolizei um die Unterlagen abzuholen. Dann Leinen los und dieweil Verena noch die Fender einzieht, manövriert Kurt sehr vorsichtig aus dem Hafen. Die Versandung ist schon weit fortgeschritten. Langsam erhöhen wir die Geschwindigkeit. Wind und Wellen entsprechen den Vorhersagen und wir sind gut unterwegs. Um 08.55 Uhr kommen 3 Delphine zu unserem Schiff. 2 Grosse und ein Kleinerer. Die beiden Grossen machen es sich gemütlich vor dem Bug und lassen sich von unserer Bugwelle stossen. Sie wechseln sich ab, legen sich auf den Rücken, schauen uns an und surfen wieder. Der Kleinere schwimmt immer in einem gewissen Abstand vor uns, ob die Beiden ihn nicht näher ran lassen können wir nicht feststellen. Ganze 45 Minuten bieten sie, zu unserer grossen Freude, ein Schauspiel, das wir noch nie so erlebt haben. Vor dem Cap Farina verlassen sie uns und wir steuern gegen Nordwest.

Der Wind nimmt stetig zu, die Wellen werden höher und das Meer beginnt zu schäumen. Eine Stunde vor Bizerte können wir eindrehen und mit den Wellen laufen. Aber auch vorher, haben sie uns nicht „weh“ getan. Wie immer, über Funk meldet sich niemand, obwohl alle ein solches Gerät haben. Wir werden aber erwartet und an die Aussenmauer des Steges eingewiesen, wo wir längs anlegen können. Der Wind hat mittlerweile 65 kmh erreicht, so dass wir ganz schnell an die Mauer gedrückt werden. Im Internet sieht die Marina top aus, aber wenn man drinnen ist, ergibt sich ein eher bescheidenes Bild. Die Marina ist sauber, aber noch längst nicht fertig gebaut. Dort wo es jedoch fertig ist, ist es schön und gepflegt. Ein Schweizer, der unser Manöver beobachtet hat kommt und will mit uns reden, doch wir haben keine Zeit, zuviel ist noch im Sicherheitsbereich zu erledigen. 30 Minuten später kommt er nochmals für ein kurzes Gespräch. Er gibt uns ein Restaurant an, wo man gut isst. Wir begeben uns erst mal in die Stadt, um eine Erkundigungstour zu machen. In einem etwas weit entfernten Einkaufszentrum kaufen wir ein paar Kleinigkeiten und gehen zurück. Kurt legt sich hin. Die quasi durchwachten Nächte haben Spuren hinterlassen. Um 18.30 Uhr machen wir uns auf den Weg zum angegebenen Restaurant, „Le Grand Bleu“. Geschlossen!! Öffnet erst um 21 Uhr lautet die Antwort eines Gefragten. Kurz entschlossen kaufen wir Brot, gehen zurück aufs Schiff und nehmen wir unser „bescheidenes“ Abendessen ein. Kurt schreibt noch das Gerüst der Homepage und dann meldet er sich ab. Das Schiff schaukelt recht heftig. Wir werden morgen einen Platz im Innenhafen verlangen, denn das Wetter soll noch schlechter werden.