Donnerstag, 05.07. Der Sturm hat die ganze Nacht getobt und wir haben schlecht geschlafen. Für den kommenden Montag scheint sich, nach heutiger Prognose, das Wetter zu bessern, so dass wir dann endlich wieder weiter könnten. Wir sehnen uns danach, auch wenn wir uns hier wohl fühlen. Die Menschen sind freundlich und die gegenseitige Hilfe kann man täglich beobachten. Aber auch heftige, laute Auseinandersetzungen werden hie und da geführt. Wir hatten aber noch nie das Gefühl speziell auf uns aufpassen zu müssen. Der Umgang mit der Natur, sprich Abfallentsorgung ist leider ein echtes Problem. Petflaschen mit Süsswasser gefüllt, werden von zu Hause an den Strand mitgebracht. Nach dem Baden wird damit das Salzwasser sowie der Sand abgewaschen. Rücksichtslos werden die Flaschen überall liegen gelassen, nebst all dem vielen andern Verpackungsmaterial. Ab und zu kommen Frauen um den schlimmsten Müll einzusammeln. Allzu viel landet leider im Wasser. Schade finden wir, dass es immer noch Korallentaucher gibt, die nach diesen Schätzen tauchen und sie damit für immer zerstören. Hinter uns liegt so ein Tauchboot mit 2 Druckkammern. Die Taucher müssen mittlerweile auf über 100 Meter tauchen und da der Luftvorrat für das Auftauchen mit Dekompressionsphasen nicht reicht, tauchen sie schnell auf und gehen sofort in die Druckkammer. Ein Taucher war ca. 8 Stunden in dieser Kammer. Wie gesund das ist und ob man diese Tortur auf die Dauer machen kann wissen wir nicht.


Nach dem Frühstück hat Verena im Innern das Schiff gereinigt und auch die Fly vom Sand befreit. Anschliessend haben wir auf dem Markt eingekauft. Pfirsiche mit glatter Haut, zuckersüss, 2 Melonen und frische Feigen. Den Rest vom Tag haben wir auf dem Schiff mit Lesen verbracht. Kurt schaut mittlerweile beinahe stündlich die Wetterentwicklung an. Der Hafenkapitän wäre glücklich, wenn wir am Samstag schon bezahlen könnten, da er am Montag abwesend ist.
Freitag, 06.07. Der Sturm hat etwas abgeflaut und wir haben deutlich besser geschlafen. Am Morgen wird die Waschmaschine noch kurz in Betrieb genommen und Kurt informiert sich einmal mehr nach dem Wetter und den Wellen. Montag ist immer noch ok, zwar nicht ganz ruhig, aber die Wellen würden auf den Bug kommen. Die grosse, ruhige Wetterlage im westlichen Mittelmeer lässt immer noch auf sich warten. In der Zeitung verfolgen wir die „Problematik“ mit den Cervelats. Einfach zur Klärung: Es ist Freitag und es wird nirgends Wein verkauft, obwohl sie ihn selbst herstellen. Am Nachmittag schlägt Kurt vor, dass wir zum z’Nacht mal Fleisch kaufen, denn der Laden, den wir entdeckt haben, macht einen guten Eindruck. Kurt kauft Rindsfilet, 5 Tranchen. (nicht Plaetzli). Die kosten umgerechnet Fr. 6.10. Dann beschliessen wir, zum ersten Mal an den Strand zu gehen, aber nicht um zu baden, sondern für einen Strandlauf. Das Wasser ist für Kurt immer noch zu kalt. Viele Frauen gehen mit den Strassenkleidern ins Wasser. Die Kinder tummeln sich und die Bademeister greifen oft zu ihrer Trillerpfeife. Zurück auf dem Schiff wird gekocht. Verena ist für den Zucchinisalat und Kurt für das Filet zuständig. Wir sind begeistert wunderbar zartes Fleisch und fein im Geschmack. Wir mögen nur die Hälfte, so bleibt für morgen noch etwas übrig. Unser erster Versuch hier Fleisch zu kaufen ist gelungen.
Samstag, 07.07. Nach dem Frühstück versucht Kurt ein erstes Mal zu zahlen. Marven ist nicht hier. Um 14 Uhr ein Zweites mal. Marven ist am Mittagessen. Dann will er die alte Rechnung und meint, dass er für die neue Rechnung noch einen Stempel braucht, er komme aufs Schiff. Gibt Kurt aber eine Grössenordnung der Rechnung an. Dann versucht Kurt die Motorraumtüre zu reaprieren, die seit längerem nicht mehr richtig schliesst. Nach 2 Stunden und viel Probieren ist das Problem gelöst. Alle drei Schotts sind wieder wasserdicht. Um 15 Uhr gehen wir einkaufen, Verena möchte sich noch etwas in der Stadt umsehen. Marven kommt nun mit der Rechnung. Da wir Ankunft und Abfahrtstag bezahlen müssen, sind es insgesamt 13 Tage, die mit Strom und Wasser zu bezahlen sind. Mit 293 Dinar, das sind aktuell rund CHF 110.00 und damit rund Fr. 8.50 pro Tag. Es werden andere Tage auf uns zu kommen (leider). Das „fürstliche“ Nachtessen besteht aus Bratkartoffeln, dem restlichen Rindsfilet mit Spiegelei und Zucchinisalat, garniert mit einer halben Tomate.