Donnerstag, 19. Mai. Die ganze Nacht hat es gestürmt und obwohl wir sicher vertäut sind, ist es unangenehm. Heute ist allgemeiner Ruhetag. Wir beschliessen aber, am Nachmittag das kleine private Museum zu besuchen, um 15 Uhr ziehen wir los. Pech, es ist erst am Freitag offen. Also machen wir noch einen kleinen Spaziergang, doch auf die Westseite von Tasucu gibt es keinen Strandweg, nur die Hauptstrasse. Am Ende des Gemeindehauses, so unsere Vermutung, führt ein Weg zum Meer. Also gehen wir nachschauen ob der uns weiterführt. Doch es sieht nicht so aus, wir lassen uns den Wind um die Ohren blasen und schauen auf`s schäumende Meer.

Ohoh, da kommt ein Wachmann auf uns zu, wir etwas beklommen, er reicht uns aber freundlich grüssend die Hand und wir geben ihm ebenso freundlich Auskunft auf seine Fragen. Auch zum Abschied gibts einen Handschlag, er verzieht sich wieder in sein Häuschen und wir uns zurück zum Schiff. Über Internet will Kurt die Fricktalerzeitung, die wir elektronisch abonniert haben, lesen, da ihn die Mitteilungen der Gemeinde interessieren. Wieder Pech, es war ja Pfingstmontag diese Woche. Wenn man unterwegs ist und vor allem in einem Land das eine andere Religion hat, geht so dies und das verloren.
Freitag, 20. Mai. Es wird Zeit, dass wir weiter kommen. Hier beginnen uns die Mücken etwas zu plagen. Morgen und Sonntag gibt es ein Zeitfenster, wo wir bis Alanya kommen sollten. Am 1. Tag bis Bozyazi und dann früh weiter bis Alanya. Nach dem Frühstück können wir noch die restlichen 2 Tage bezahlen, der Beamte vom Hafen kommt mit Michael vorbei. Danach werden noch ca. zwei Tonnen Wasser eingefüllt, was natürlich so einige Zeit beansprucht. Dann, der Tank ist voll, Kurt will, ja er will, den Wasserhahn im Kasten am Quai wieder zudrehen. Am Ende der Gangway angelangt, rutscht diese zusammen mit Kurt vor der Mauer runter. Er kann sich wohl umdrehen und sich an den Handleinen halten, aber zum Hochkommen keine Chance. Er ruft nach Verena, bei ihrem Erscheinen stehen bereits 4 Männer bei Kurt und ziehen ihn an den Armen hoch. Glücklicherweise ist Kurt nichts passiert, die Gangway, die wurde leicht verbogen, aber trotzdem benützbar. Interessanterweise fährt in diesem Moment ein Polizeiauto vorbei. Natürlich halten sie an, bei der Männeransammlung, die Situation wurde geklärt und sie fahren weiter. Leider gibt es kein Bild „Kurt in unmöglicher Lage“, Verena ist eben kein Paparazzi. Am Nachmittag wird noch „umegnuschet“, eingekauft, verschiedene Wind- und Wellenberichte nachgeschlagen und verglichen und uns moralisch schon auf die Weiterreise vorbereitet.