Montag, 18.06. Wir haben gut geschlafen, doch der Sturm hat wieder zugelegt. Wir sind verurteilt, hier zu bleiben, aber die Gegend bietet nicht viel. Ob die Phönizier, die diesen Ort gegründet haben, die punischen Kriege mit dem Ort verbunden sind, oder sogar die Römer das Gebiet für längere Zeit besetzt haben, wird langsam uninteressant, wir möchten weiter. Aber, das Wetter ist gnadenlos. Wir verbringen den Morgen auf dem Schiff. Kurt liest sich nochmals in die Häfen von Algerien ein und bereitet sich auf die Fragen vor, die beim Einklarieren möglicherweise gestellt werden. Es ist echt schwierig, auch über Internet an irgend welche Informationen zu kommen. Von zwei Seglern haben wir Informationen gefunden. Der eine ist infolge eines Notfalles nach Algerien eingereist und der andere kam ebenfalls von Marokko her, infolge einer Panne nach Algerien. Die Route, die wir vorgesehen haben, ist, so meinen wir, im Internet noch nirgends dokumentiert. Wir sind in guter „Hoffnung“!!Plan B und Plan C sind vorhanden, hoffen aber, dass wir diese nicht ziehen müssen. Wir hätten keine Freude. Am Nachmittag zieht`s uns in die Stadt. Und wie es sein musste, kommen wir an nackten, gut gebräunten „Zweibeinern“ vorbei. Die haben es Kurt angetan und er kann sich nicht zurück halten. Er kauft ein gut gegrilltes Huhn, das wir mit aufs Schiff nehmen. Es ist zwar etwas trocken, was bedeutet, dass es durch ist. Wir geniessen unser Nachtessen und „gnagen“ fein säuberlich.

Dienstag, 19.06. Noch immer hat der Sturm nicht nachgelassen. Wir erwachen mit Getöse. Seit 10 Tagen sind wir hier und seit 10 Tagen haben wir Winde um die 80 kmh. So langsam beginnt es an den Nerven zu zerren. Vor unserem Einkauf gehen wir noch zum Büro der Marina. Also, die 500 Euro, die wir im letzten Jahr für die Reservation bezahlt haben, werden zu 100% angerechnet, so dass wir nur noch die Differenz zu bezahlen haben. Wir können damit erneut bestätigen, dass die Marina Bizerte korrekt handelt und in Sachen Hilfe beim Anlegen, bei der Anmeldung und bezüglich Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft wirklich zu empfehlen ist. Auf dem Markt kaufen wir Früchte und Tomaten ein. Schwer beladen (eine Melone ist dabei) gehts zurück zum Schiff. Später raffen wir uns nochmals auf, um am Bankomaten Dinar zu beziehen. Die Differenz, die wir für die „Mehrtage“, sowie Strom/Wasser zu bezahlen haben, sind in Dinar gewünscht. Jetzt sollte eigentlich alles soweit vorbereitet sein, dass wir am Donnerstag weiter reisen können. Erneut gab`s zum Znacht „Gschwellti und Chäs“. S’isch halt immer wider guet.
Mittwoch, 20.06. Heute ist der letzte Tag in Bizerte und er ist verbunden mit Wäsche, Sonnenverdeck wieder neu aufziehen und Reisevorbereitungen. Kurt informiert sich in der CH-Botschaft in Algier, wie die Einreise mit eigenem Schiff aussieht. Genau wie im Internet, niemand weiss Bescheid. Es wird aber immer wieder darauf hingewiesen, dass man ein gültiges Visum haben muss. Da wir ja den Einreisetag nie genau voraussagen konnten etc. hat sich Kurt bereits im Januar an die algerische Botschaft in Bern gewandt, allerdings nie eine Antwort erhalten. Im März hat er sich dann noch per Internet an die Botschaft gewandt, mit gleichem Erfolg. Das Schreiben der CH-Botschaft in Algier war nicht gerade erheiternd, aber es wird immer noch von einer Datenbasis 2014/2015 ausgegangen. Wir nehmen die Sache wie immer ernst, lassen uns aber vom positiven Denken nicht abbringen. Gegen 13 Uhr kommt ein Schiffsnachbar und bringt uns frische Fische, die wir zum Nachtessen verkosten sollen. Dann geht Kurt ins Marina-Büro, um den Aufenthalt zu bezahlen. Alles läuft super korrekt. Wir können die Marina Bizerte definitiv vorbehaltlos empfehlen. Die morgige Fahrt wird gute 9 Stunden dauern und die Vorhersagen sind gut. Hoffen wir, dass sie zutreffen und wir gut in der letzten Station von Tunesien, in Tabarca ankommen.