Mittwoch, 15. Juni. Wir können nicht auf der Fly frühstücken. Das Schiff ist dermassen schmutzig, dass wir lieber gar nicht nach draussen gehen. Verena ist sehr frustriert, der Sturm von gestern und heute Nacht hat uns so stark an die Quai Mauer gedrückt und mit den Auf- und Abwärtsbewegungen die Fenderüberzüge so stark beschädigt, dass sie nicht mehr zu retten sind. Matthew, der sich bei der Beschaffung dieser Überzüge so bemüht hat, kann auch nicht glücklich sein. Ja ja, längsanlegen hat nicht nur Vorteile. Um den Frust abzubauen, stürzen wir uns in die Putzarbeit. Nach 4 Stunden (2 Personen = 8 Stunden) sind wir fertig. So viel Putz-Arbeit war für unser Rentnerleben nicht vorgessehen!!
Am Nachmittag wollen wir uns die nähere Umgebung, wie auch die Einkaufsmöglichkeiten ansehen. Also wir finden praktisch alles. So müssen wir nicht in die Stadt, die ca. 2 Kilometer entfernt ist. Zurück in der Marina fragen wir uns, ob es hier Diebe gibt. Auf der einen Seite stellen wir eine totale Kameraübewachung fest und auf der andern Seite binden sie sogar die Bäume am Boden fest.

Wir werden aufpassen! Das Nachtessen nehmen wir auf der Fly ein und diskutieren über den morgigen Tag. Wir wollen den Grossmeister Palast besuchen, obwohl im Internet darüber verschiedene Ansichten herrschen. Wir werden trotzdem hingehen, so lange Wind und Wellen so stark/hoch sind, versuchen wir das Beste daraus zu machen.
Donnerstag, 16. Juni. Der Westwind bläst uns vom Quai weg, warum war das vorgestern nicht so, dann wären unsere Fenderüberzüge noch ganz. Also wir gehen zum Yachtausrüster. Kurt hat die Fender gemessen. Wir brauchen 2 mit Durchmesser 30 cm und 80 cm lang und 2 mit 90 cm lang und 25 Durchmesser. Die Dame hat uns sehr nett beraten, doch gibt es anstatt 80 cm nur welche mit 76 cm. Das sollte kein Problem sein, wenn der Durchmesser stimmt. Der Kauf kommt zustande und wir gehen zurück aufs Schiff. Verena will diese unbedingt probieren und Kurt meint, dass diese 4 cm doch nichts ausmachen. (Wie meist im Leben) Die Frauen setzen sich durch. Und……………………………, auch wie (fast) immer, SIE hat recht, NUR, da wurde von der Firma was falsch eingepackt. Wir messen zwar nicht, aber das sind keine 76 cm . Also wieder zurück zum Laden und siehe da, sie sind nur 54 cm lang. Da wurde definitiv was falsch eingepackt. Kurt kauft noch eine Seekarte, die Verkäuferin entschuldigt sich, und erlässt uns den Aufpreis für die grösseren Hüllen. Nun passt alles wieder perfekt.
Am Nachmittag wollen wir den Grossmeister Palast der Johanniter besuchen, also laufen wir von der Marina Richtung Altstadt, aber nicht der Hauptstrasse entlang. So etwas „querfeldein“ ist nie der Weg der Touristen und so sehen wir doch dies und das, was in den Prospekten nicht vorkommt. Wir werten nicht, einfach, es ist interessant. Da gibt es Strassen, wo sich eine Auto-/Töffwerkstatt an die andere reiht. Zum grossen Teil kleine „Einmann-Werkbudeli“. In der Altstadt angekommen sind wir völlig erstaunt, denn es hat nicht einen Viertel der Touristen, wie wir am 2. Tag unserer Ankunft gesehen haben. Der Grund für diese „Masse“ war wohl das Riesen-Kreuzfahrt-Schiff Equinoxe. Heute ist es angenehm. Wir besuchen den Glockenturm „Roloi“ und den Grossmeister Palast.


1856 wurden diese durch eine Explosion in der benachbarten Kirche des Hl. Johannes zerstört. Die Explosion entstand durch einen Blitzschlag in das Pulvermagazin. Die Wiedererrichtung des Uhrturms wurde von Pascha Fethi noch im selben Jahr angeordnet. Die Italiener haben kurz vor und während dem 2. Weltkrieg den Palast wieder aufgebaut. Dieser sollte zuerst dem König und anschliessend dem Duce zum Wohnsitz werden. Zum Glück kam dies nie zu Stande. So langsam müde machen wir uns auf den Rückweg und stehen irgendwie im „Güggehüü“. Google Maps wird zu Hilfe genommen und wiederum „querfeldein“ geht es zurück.
Nach dem Nachtessen legen wir noch einen „Verdauungsspaziergang“ ein und finden einen Strand, wo um 20 Uhr noch gebadet wird.