Wir haben Istanbul vor wenigen Jahren besucht und bleiben deshalb nicht lange. Vorab ist noch zu berichtigen, dass wir trotz der Ankündigung, mit dem Schiff noch zur Polizei in den Haupthafen fahren zu müssen, dies plötzlich nicht mehr nötig war. Der Agent, der uns die Offerte von € 300 machte, verlangt aber auf einmal € 350. Wie auch immer, wir waren sehr froh, in dieser wirklich engen Marina, nicht noch zusätzliche Manöver fahren zu müssen.
Erneut kamen heimatliche Gefühle auf, denn im Marinaführer steht, dass eine Migros MMM in 10 Minuten zu erreichen ist. Freudig gingen wir in das Einkaufszentrum um in der Migros einzukaufen. Doch, bei diesen Preisen vergeht die Lust am Einkaufen. Die Migros ist hier in der Türkei im höchsten Preissegment und verkauft erst noch Alkoholica. Als Beispiel, 250 Gramm Appenzellerkäse kostet die Wenigkeit von ca. Fr. 20.–. In der Türkei ist Käse allgemein sehr teuer.
Gestern Nachmittag kamen die beiden Skipper von den Nachbaryachten mit ihrem Schlauchboot und einem ganzen Kessel Fische, von ca. 10 bis 15 cm Länge. Leider konnten sie uns den Namen der Fische (in englisch) nicht sagen. Gemütlich nahmen sie, auf einem Holzkloss sitzend, die Fische aus. Dazu brauchten sie kein Messer. Mit dem Daumen drückten sie den Fischen den Kopf ab und mit dem Zeigefinger fuhren sie dem Rückgrat entlang und nahmen so die Innereien aus. Wir und dieKatzen haben interessiert zugesehen. Später haben sie diese Fische gewürzt und in heissem Oel gebraten. Netterweise bekamen wir sogar 10 „Versucherli“. Die waren echt gut.

Am Abend haben wir uns mit dem Rechtsanwaltehepaar, das uns bei der Bewältigung der unschönen Ereignisse des nicht zustande gekommenen Schiffskaufes beigestanden ist, zum Nachtessen verabredet. Herr Aslan ist Strafrechtler und seine Frau Zivilrechtlerin. Sie sind Beide echt nett, wir haben uns gut unterhalten vieles von ihnen über die Türkei und Istanbul erfahren, dabei verging die Zeit viel zu schnell.

Heute, 8.9. ist wiederum ein Tag der Vorbereitungen für die Weiterfahrt. Das heisst, entsorgen, putzen, waschen, Vorräte einkaufen, Wasser auffüllen, abmelden bei der Marina, insbesondere bezahlen, einholen von Wetterdaten, Kurs- und Zeitberechnungen. Die Prognosen sind gut, so dass wir uns auf die Weiterfahrt freuen können. Allerdings sind wir wieder eine zeitlang ohne Internet und so müssen die Berichte etwas warten.