„Mir Senne heis luschtig“

Samstag, 23.09.   Für das Frühstück geht Verena frisches Brot einkaufen. Nein nicht nur für das heutige Frühstück, ein ganzes Monte St. Angelobrot, soll ja für eine Woche reichen. Renate und Josef holen das Mietauto, kommen noch bei uns vorbei und eröffnen uns, dass Einchecken ab 12 Uhr möglich sei. Für uns ist klar, die Beiden haben noch viel zu erledigen, also melden wir uns auf 15 Uhr an. Kleider und Schuhe für jedes Wetter, Natel, Tablet (wir möchten  doch erreichbar und informiert sein) sowie Essensvorräte für eine Woche, (wir wollen ja nicht die Hofvorräte aufessen) werden zum Auto „geschleppt“. Dann fahren wir Richtung Mattinata. Mit unserem Auto in den Gargano zu fahren ist für Kurt eine Freude. Der gemietete Fiat Panda hatte auch im ersten Gang Mühe, die extrem steile Strasse zu bewältigen. Beim Hof angekommen, gilt es erst mal das Auto zu entladen und dann Instruktionen entgegen zu nehmen. Auf das vereinbarte Fondue verzichten wir, mangels Finden des Rechauds und Caquelon. Bei einem Glas Wein besprechen wir die Menuplanänderung. Dann kommt Antonio, die hilfreiche Seele von Renate und Josef und bringt die ersten frischen Pilze.  Das „zwingt“ uns direkt zur zweiten Menueänderung. Wir geniessen das feine italienische Nachtessen und die frischen Pilze. Bald danach ist Nachtruhe angesagt, die „Bauersleut“ haben morgen eine lange Fahrt vor sich.

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Sonntag, 24.09.   Wir stehen (für uns) früh auf, Renate und Josef fahren kurz nach 7 Uhr los. Zuerst kleine Fütterung, je ein Stück hartes Brot für die Hunde, für die Katzen ein „Hämpfeli“ ihres Trockenfutters, dann sind die Pferde an der Reihe. Zuletzt kommen  wir. Der heisse Kaffee ist sehr willkommen, egal wenns „nur“ Nescafé ist, Klar ist eine Kaffeemaschine ist da, die hat aber genau auf unseren Einzug zu spucken begonnen, oder muss das Nescafépulver weg?? haha!! Die Sonne scheint und es wird angenehm warm. Wir können die Pferde nirgends mehr sehen und beschliessen nach ihnen zu schauen. Da hören wir Hundegebell und Pfiffe und kurz danach ein Schuss. Es ist Jagd. Hier dürfen die Jäger während der Jagdzeit nur Mittwochs, Samstags und Sonntags jagen. Da wir die Grenzen nicht kennen und nicht überall Zäune sind, möchten wir nicht fremden Menschen ins Gehege kommen. Wir geniessen den ruhigen und sonnigen Sonntag.

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Filu liebt es ihren Bauch zu sonnen…..

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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…..wöhrend Bruno das Bad im Sand vorzieht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Verena kann es nicht lassen, sie geht zum Garten und beginnt an einem „heiligen Sonntag“ mit Gartenarbeit! Die Hauptfütterung der Hunde und Katzen nehmen wir pünktlich vor. Dann kochen wir seit langem wieder mal mit Gas. Die „Zündhölzli“ sind etwas störrisch. Also zuerst mit dem Feuerzeug das Streichholz und danach die Gasflamme entfachen. Klappt!! Auch heute haben wir gut gegessen. Um 20 Uhr ist es bereits dunkel.  Verena lockt die beiden Katzen, Luzi und Köbi mit etwas Futter zu ihrem Schlafplatz im Schopf. Auch die Hunde bekommen ihr „Guteli“. Die Dunkelheit und die Ruhe sind für uns ungewohnt und beinahe unheimlich. Man sieht kein einziges Licht, nur die Mondsichel und ein paar Sterne. Angst haben wir nicht, denn 3 gute Hunde, Kia, Bruno und Filu bewachen den Hof.

 

 

Montag, 25.09. Wir haben gut geschlafen, die Hunde haben sich nur einmal heftig gemeldet. Das Aufstehen geht ja noch, aber im Badezimmer gibt es nur kaltes Wasser. Das ist zwar hart, aber es erfrischt ungemein. Die Dusche hat Warmwasser, doch der Raum ist kalt und die Gasheizung bringen wir nicht in Betrieb. Nach der üblichen Tierfütterung gibts Frühstück. Verena ziehts erneut in den Garten. Am Nachmittag unternehmen wir einen Spaziergang, die Hunde begleiten uns. Wir begegnen einem Schafhirten, allerdings hat der eine grössere Hundemeute und die gehorchen eher nicht. Während wir mit dem Hirten, einem Inder, sprechen, „beissen“ sich unsere Hunde sehr vorsichtig durch. Schon nach gut 2 Kilometern beginnt es zu regnen, wir kehren um. Sobald wir wieder im Sichtbereich der Schafherde sind, nehmen unsere Hunde einen Geheimweg und erwarten uns beim Hof. Der Regen war von kurzer Dauer also macht sich Verena nochmals im Garten nützlich und Kurt füttert die Tiere.

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Kia und Filu

 

 

Dienstag, 26.09.  Nach dem Frühstück findet Verena wieder Arbeit im Garten. Kurt nimmt die Schubkarre und sammelt Steine. Die schichtet er vor dem Toreingang zu einer kleinen Pyramide. Sein Vorschlag, einen Stein rot anmalen und den oben aufsetzen. Mit diesem Kennzeichen sollten alle Besucher ihren Hof finden. Am Nachmittag gehts wieder mit den Hunden auf eine kleine Tour. Diesmal gibt es keine Zwischenfälle. Es ist kalt geworden und wir nehmen den Holzofen in Betrieb. Es ist schon erstaunlich, wie das Steineichenholz lange brennt und welche Hitze dies abgibt. Nach einem chüschtigen z’Nacht beschäftigen wir uns mit lesen. Ein  Fernseher wäre vorhanden, doch wir nehmen ihn nicht in Betrieb und geniessen stattdessen die  Abende in der angenehm geheizten Küche.

 

Mittwoch, 27.09.   Für heute ist Regen angesagt, doch ein wunderschöner Sonnenaufgang begrüsst uns und der Morgen ist noch echt sonnig und wohin geht Verena, wohin wohl???

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Dann verdunkelt sich der Himmel und es gibt ein Schauspiel besonderer Art. Kein Regen, aber Nebelschwaden ziehen im Eiltempo den Berg hoch und es entsteht der Eindruck als wären sie mit abertausenden Wassertropfen gefüllt. Verena geht, in der Hoffnung Pilze zu finden, an den von Renate gezeigten Ort, aber es ist wohl immer noch zu trocken. Am späteren Nachmittag kommt dann der angesagte Regen. Von Josef kommt ein Whatsapp. Seine Mitteilung, er wird Donnerstagabend mit dem vollbeladenen Auto wieder zurück kommen.

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Wenn Köbi ins Haus will kann er ganz schön hartnäckig sein.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Nicht immer siehts so friedlich aus bei den Beiden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Aber Streicheleinheiten holen sie sich Beide gerne.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Donnerstag, 28.09.   Um 5 Uhr kommt ein Gewitter auf und Kurt zieht alle Stecker, denn der Hof ist etwas exponiert und das Windrad der höchste Punkt. Nach den Erfahrungen von Josef ist diese Massnahme angezeigt. Da der Hof autonom ist, also keinen Strom und kein Wasser von der Gemeinde hat, wird das Wasser in Zisternen gesammelt und Solarstrom speist Batterien. Das Windrad ist ausser Betrieb und wird im Oktober zurückgebaut. Den ganzen Tag über haben wir Regen, und zwar nicht mehr über uns, aber links und rechts  Gewitter. An 2 Orten dringt der Regen ins Haus und wir müssen Kübel unterstellen. Gegen 20 Uhr kommt Josef zurück, wie er sagt, mit viel „Plunder“. Gemeinsam setzen wir uns an den Tisch und geniessen das Nachtessen. Nachdem wir uns gegenseitig über die verschiedenen Erlebnisse und Neuigkeiten aufgeklärt haben, gehen wir zu Bett.

 

Freitag, 29.09.   Um 7 Uhr ist schon Antonio da, um Josef beim Ausladen der Zügelware zu helfen. Kurt hilft ebenfalls mit und bald ist alles im Trockenen, denn  mittlerweile hat es wieder zu regnen angefangen. Nach dem Frühstück bringt Josef das Mietfahrzeug zurück nach Manfredonia. Kurt fährt hinter ihm nach, geht aber noch zur Tankstelle. Dann fährt Josef mit Kurt zurück zum Hof. Verena hat in der Zwischenzeit alles gepackt und um 11 Uhr verabschieden wir uns von Josef und fahren, vorerst sehr gemütlich hinter der Schaf- und Ziegenherde her, dann via Centro Commerciale, wo wir noch einkaufen, zu unserem Schiff zurück. Alles ist noch so, wie wir es verlassen haben. Der Regen hat sogar den letzten Schmutz vom Schiff gewaschen.

Wir durften eine interessante, erlebnisreiche Woche verbringen, die wir nicht missen möchten und die uns eine andere Lebensweise aufgezeigt hat. Schlangen sind wir zum Glück nicht begegnet und mit den drei kleinen Skorpionen die sich ins Haus geschlichen haben hat Verena, nach Renate`s Empfehlung, „kurzen Prozess“ gemacht.

Es wird herbstlich!

Montag, 18.09.   Morgenstund hat Gold im Mund!  Also gehts nach dem Frühstück gleich an die Arbeit. Das gründliche Abschrubben des Schiffes steht an. Das bedeutet 3,5 Stunden Fitness im Freien bei Sonnenschein, so schööön!! Um 13 Uhr Zeit für das Yoghurt- und Früchtemahl auf der sauberen Fly. Danach die Homepage aktualisieren dann ENTSPANNEN, Beine hoch und lesen. Um 17 Uhr ist auch für uns die Mittagspause vorbei und es geht zum Einkaufen. Zurück beim Schiff stellen wir fest, dass die Gangway sehr knapp auf den Steg reicht. Da der Wind sehr aufgefrischt hat, können wir im Moment nichts ausrichten, also aufschieben. Nach dem Nachtessen müssen wir feststellen, es ist kalt geworden. Der Blick aufs Thermometer zeigt gerade mal 14 Grad, auch hier ist der Herbst im Anmarsch.

 

 

Dienstag, 19.09.   Wir haben „mittelmässig“ geschlafen, etwas wärmere Decken werden bald nötig. Ein Wetterumschwung kündigt sich an. Es ist aber noch windstill. Jetzt können wir vorne bei der Muringleine 20 cm nachgeben und hinten die Taue wieder straff ziehen. So können wir wieder sicheren Schrittes über die Gangway. Wie jeden Tag schaut Verena nach der verpuppten Raupe, die sich damals am Basilikum gütlich getan hatte. Heute die Überraschung, ein braun-gelber Schmetterling ist ausgeschlüpft, noch nicht entfaltet aber er bewegt  ab und zu einen Fühler. Verena stellt den Becher hinter der Scheibe an die Sonne. Damit wir in Bewegung bleiben beschliessen wir, zum Eurospin hoch zu laufen um nach dem Knoblauchöl Ausschau zu halten. Mit Erfolg, auch wenn es nicht das gleiche ist wie letztes Mal.

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Die renovierte Kathedrale erstrahlt in der Morgensonne……
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…….und genau so tun es die Hibiskusblüten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nun hat es bereits Schaumkronen im Hafen und der Wind bläst ganz heftig. Dann, die grosse Enttäuschung, der Schmetterling ist in unserer Abwesenheit ausgeflogen. Schade. Heute leisten wir uns einen ganz besonderen z’Nacht. Kurt toastet Brot in der Bratpfanne und es gibt Rauchlachs mit Millionärsbrause. Wir haben es echt genossen.

 

 

Mittwoch, 20.09.    Heute fehlt die Motivation zum Aufstehen, irgendwie sind wir schlapp. Der Wetterwechsel oder der Neumond machen uns zu schaffen. Kurt kann die 20-Min-Nachrichten nicht mehr empfangen, also heisst das, er muss zu Wind um die Prepaidkarte wieder zu laden. Nach dem Frühstück gehts los Richtung Westen, Verena geht mit. Heute sind die Taschenlampen beim Chinesen eingetroffen, also sofort hin bevor Josef wieder alle  aufkauft, hahaha! Den Nachmittag verbringen wir auf dem Schiff, das Wetter lädt nicht zu grösseren Unternehmungen ein. Kurt wechselt die Feuermelder aus. Obwohl die Alten bis 2024 funktionieren sollten, geben sie ständig Alarm. Ob die Hitze in Ägypten und Jordanien diesen Meldern geschadet haben?  Aber, Sicherheit geht nicht nur vor, sondern über alles. Es ist kalt geworden. Verena holt die wärmere Bettdecke hervor und wir überlegen uns, ob wir am Morgen jeweils das kleine „Heizöfeli“ in Betrieb nehmen wollen. Das heutige Nachtessen fällt nicht so feudal, dafür gesünder aus. Der Wind frischt auf und es könnte eine eher unruhige Nacht geben, doch ab Morgen Mittag sollte sich das Wetter wieder beruhigen.

 

 

Donnerstag, 21.09.   Die Nacht war tatsächlich unruhig und am Morgen ist es kalt. Die Überlegung von gestern i.S. Heizöfeli wird in die Tat umgesetzt. Verena erneuert das Abo bei Vodafone und anschliessend fahren wir zur Masseria von Renate und Josef. Wir bekommen die ersten Instruktionen, was, wie, wo und wann zu tun ist. Das Bauernhaus liegt etwas exponiert und die Windanlage ist nahe. Das  heisst bei Gewitter müssen bestimmte Stecker gezogen werden. Die verschiedenen Fütterungszeiten der Tiere müssen beachtet werden, dazu kommt dass Kochen und Heizen mit Gas für uns ungewohnt ist.  All dies in einer ungewohnten Umgebung wird sicher spannend.  Als Josef von den Besorgungen in der Stadt zurück kommt, verwöhnt uns Renate mit einem späten Mittag- oder frühen Abendessen??? Flexibilität hat Priorität!!

 

 

Freitag, 22.09.   Die Sonne zeigt wieder ihre warme Seite. So wird  nach dem Frühstück die Waschmaschine in Betrieb genommen. Kurt verabschiedet sich zum Einkauf. Es hat relativ viel Polizei in der Stadt. Die Uniformpolizisten meist in Autos, halten hie und da an strategischen Punkten und diskutieren. Es ist davon auszugehen, dass es sich bei den Gesprächspartnern um Polizisten in Zivil handelt. Gestern wurden in San Marco in Lamis ein Bandenchef und sein Leibwächter umgebracht. Man befürchtet, dass es Leute der hiesigen Bande waren und somit einen Racheakt. So ein Pech, jetzt wo es spannend wird, verlassen wir Manfredonia und begeben uns für eine Woche auf einen sehr abgelegenen Bauernhof oberhalb Mattinata. Um 12.30 Uhr fahren wir zum Centro Commerciale und kaufen für die kommende Woche ein, denn wir möchten so wenig wie möglich ins Dorf runter fahren. Zum Einkauf gehören natürlich auch kleine Bestechungshäppchen für die Tiere auf dem Hof. Die Wetterprognosen für die kommende Woche lauten ganz einfach Kalt und Regen. Dann geht es so langsam ans Kofferpacken. Nach Wettervoraussage werden wir hauptsächlich warme Kleider und Regenschutz benötigen. Zum Glück ist das Wetter dynamisch. Wir hoffen einfach in die richtige Richtung.

Zwei Segelregatta-Tage

Samstag, 16.09.     06 Uhr Tagwache. Ein wunderschöner Sonnenaufgang begrüsst uns.  Nach dem Frühstück beginnen die  Vorbereitungen, Kabel Einziehen, Mittelleinen losmachen, Fenster schliessen und alles möglichst sturzsicher verstauen. Dann kommt Renate. Sie deponiert vor dem Schiff die Tasche mit ihren „Siebensachen“. Sie will noch zu Josef, um sicher zu sein, dass der Taucher gekommen ist. Kurt als guter Page trägt das Gepäck zur Koje. Um 08.30 Uhr starten wir den Generator, da das Startgremium zwischen 08.30 und 08.45 Uhr kommen will. Der Start der 1. Kategorie ist auf 09.30 Uhr vorgesehen. Mit einer Stunde und 15 Minuten Verspätung „trudelt“ die Delegation ein!!! Zwei verlassen das Schiff wieder und Luigi ist noch nicht da. Jetzt werden sie unruhig und wollen Kurt zum Losmachen veranlassen, doch der Rennleiter hat nicht bemerkt, dass noch 2 Delegationsmitglieder und Luigi fehlen. Es wird telefoniert, ziemlich laut. Die 2 kommen mit de Mitteilung, Luigi kommt mit dem Schlauchboot, das auch die Bojen für die Startposition bringt. Leinen los, langsam verlassen wir den Hafen. Kurt fährt gerade aus, da wird er vom Rennleiter angefahren, wo wir denn hin fahren? Die Antwort von Kurt, ja wenn niemand etwas sagt, fahren wir gerade aus. Diese etwas zynische Bemerkung trägt zwar nicht zur Senkung der Hektik bei, löst aber bei einigen Delegationsmitgliedern Erkenntnis aus. Man entschuldigt sich und nennt Kurt die vorgesehene Position. Wir lassen den Anker fallen, geben 22 Meter Kette. Die sehr starke Dünung macht Verena bereits etwas zu schaffen. Vor dem Start müssen alle Schiffe, die seitlich ihre Nummer tragen, zur Kontrolle an unserem Startschiff vorbeifahren. Mangels Wind, Verschiebung des Starts. Damit die Regatta korrekt gestartet werden kann, braucht es mindestens 5 Knoten Wind. Um 11.00 Uhr beginnt das Startprocedere mit Hornstoss und der Mitteilung über Funk, dass in 5 Minuten der Start beginne.

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Mit dem Hornstoss werden die Flaggen gesetzt oder entfernt, womit angezeigt wird wie viel Zeit bis zum definitiven Start bleibt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Und hier zieht auch die Crew der Matilda an uns vorbei.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die 2. Kategorie startet um 11.15 Uhr und die dritte, 2 Trimarane und ein Katamaran starten um 11.30 Uhr. Insgesamt sind 48 Schiffe am Start. Josef bleibt etwas abseits, er startet alleine, lässt die andern ziehen. Es ist ihm zu gefährlich, mit einer unerfahrenen Crew im Pulk zu starten, denn es gibt doch einige rücksichtslose Segler, aber klar, man will ja gewinnen. Luigi kommt jetzt zu uns an Bord und die Rennleitung verlässt die Madness. Eine Dame vom Vorstand, sowie ihr Ehemann begleiten uns. Nun muss sich Verena hinlegen, denn unsere Madness wird schon durchgeschüttelt. Zum Glück haben wir Renate mit uns. Beim Kopf von Gargano müssen wir die Richtung wechseln, die Vorstandsdame verliert den Halt und kippt mit dem Stuhl seitlich auf die Fly. Sie kommt zum Glück, wie wir alle, mit dem Schrecken davon. Stühle, die nicht am Boden festgeschraubt sind gelten grundsätzlich nicht als sicher bei starkem Seegang.

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Um 15 Uhr, der schnellste Segler hat die Ziellinie bereits durchfahren,  laufen auch wir in der Marina von Vieste ein. Wie immer, sobald wir in ruhigem Gewässer sind, ist Verena sofort wieder auf Deck und einsatzfähig. Wir können längsseits anlegen, alles verläuft ruhig und schnell. Nun gibts den verdienten Ankerdrunk und eine kleine Verpflegung. Danach gehen unsere Gäste von Bord. Kurt erledigt die Aussenarbeiten und führt das Logbuch nach und die Damen arbeiten in der Küche. Dann ist Ruhe angesagt. Um 15.30 Uhr sind drei Segler am Ziel. Ab 19 Uhr „trudeln“ einige ein, doch das grosse Feld kommt erst gegen 20 Uhr. Die Ziellinie wurde von vielen zu spät durchfahren, wer später als 19.30 Uhr kommt wird disqualifiziert. Um 20.30 Uhr beginnt das Rangverlesen  mit anschliessendem Buffet. Um 21.15 Uhr lotst Kurt Josef und seine Crew per Telefon in den Hafen. Die Einfahrt ist etwas „knifflig“. Die Marina ist bereits nicht mehr besetzt und alles Funken nützt nichts und leider ist auch keine Muringleine mehr frei. So gut es geht machen sie mit viel Unterstützung von andern Seglern an einem, leider kleineren Segelboot seitlich fest. Dann gehen wir gemeinsam zum grossen Buffet. Nachdem wir gegessen haben verlassen wir die gemütliche Hotelanlage und gehen zurück. Josef ist etwas besorgt um seine Matilda, kommt aber noch auf ein Bier zu uns. Um 01 Uhr gehen wir schlafen. Renate allerdings läuft nochmals zu Josef, da vom Nebenschiff laute Stimmen zu hören sind. Sie glaubte Josef mit ihren Italienischkenntnissen unterstützen zu müssen. Hilfe war nicht nötig, hatte nichts mit Josef zu tun, sondern der Eigner des Segelschiffes nebenan hat ein Crewmitglied „in den Senkel“ gestellt.

 

 

Sonntag, 17.09.   Da die gleichen Start-Zeiten wie gestern vorgesehen sind, ist wieder um 06 Uhr Tagwache. Wir trinken auf der Fly Kaffee und Josef gesellt sich zu uns. Er hat theoretisch an der Regatta nicht teil genommen, hat aber der völlig unerfahrenen Crew die Möglichkeit gegeben, Erfahrungen zu sammeln und viel zu lernen. Ui, heute erscheint die Rennleitung aber pünktlich. Wir sind selbstverständlich bereit. Kurt wird heute orientiert wohin er fahren muss. Aufgrund der Tiefe müssen wir 35 Meter Kette geben. Wind und Wellen haben stark zugenommen. Nach unserer Positionierung läuft alles konzentriert und schnell ab. Alle drei Kategorien sind gestartet, die Rennleitung hat die Madness verlassen und wir lichten um 10.30 Uhr den Anker.

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Wunderschön die Stadt Vieste.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Schon bald begibt sich Verena wieder ins Innere des Schiffes. Wir haben bis zum Kopf von Gargano die Wellen auf die Nase, auch nachdem wir diesen umrundet haben, bleibt es so. Allerdings frischt der Wind immer mehr auf. Wir messen 60 Kilometer, dazu kommt unsere Geschwindigkeit von 15 Kilometer, es ist also ganz schön windig. Die Gischt spritzt bis auf die Fly und auch ein kurzer Regenschauer entlädt sich über uns.

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Die Stadt Mattinata, oberhalb der Stadt, hoch in dem Berg haben Renate und Josef ihre Masseria.

 

Nach Mattinata ist auch die schnellste Segelyacht überholt. In Manfredonia werden wir erwartet, doch das Anlegemanöver ist nicht ganz einfach, wir haben einerseits sehr starken Wind und anderseits sind 48 Tonnen ein rechtes Gewicht. Wir liegen eher „provisorisch“, aber sicher fest. Luigi geniesst mit uns zusammen einen kleinen Zvieri und dann kommen auch schon die ersten Segelschiffe. Kurt will unbedingt ohne Hilfe das Schiff vom Salz befreien. Also gehen ihm Renate und Verena aus dem Weg, machen einen Stadtbummel und geniessen ein Eis.  Zu Beginn ist der Wasserdruck noch gut, aber dann wird er immer schwächer. Der Bug ist mehr oder weniger sauber, der Rest muss für Montag aufgehoben werden. Die Gelegenheit für Kurt ein kühles Bier zu geniessen.  Ach ja, die Bedingungen für die Regatta zurück nach Manfredonia wurden geändert. Kurt hat gestern die Bemerkung fallen lassen, dass man nicht 2 Stunden später starten könne, ohne dann die Ankunftszeit zu ändern. Die Bedingungen heute waren ab Start 10 Stunden Zeit. Das hat auch Josef mit seiner Crew geschafft. Wir beschliessen, nicht mehr zur Siegerehrung und Buffet zu gehen, wir sind zu müde. Renate und Josef fahren zurück auf den Berg. Wir unterhalten uns noch etwas über das Erlebte dieser 2 Tage, während denen uns Renate eine angenehme Hilfe war.

Tage vor der Regatta

Donnerstag, 14.09.   Verena ist vom Broteinkauf zurück und wir frühstücken auf der Fly. Wir haben, leider wissen wir nicht mehr in welchem Geschäft, ein feines Knoblauchöl gekauft. Also gehen wir auf „Gut Glück“ zu Sigma. Wie auch bei andern Lebensmittelläden sitzt auch hier meist ein Bettler, oder eine Bettlerin. Heute ist es  wieder die schwarze Frau mit Kind. Verena beschliesst, der Frau anstelle von Geld lieber Früchte und für`s Gemüt noch etwas Süsses zu geben. Leider finden wir das Knobliöl hier nicht.  Auf dem Heimweg geht Kurt noch zu Gonad, aber auch da, kein Erfolg. Es bleiben nur noch Spar und  Eurospin. Wir werden sehen. Ach ja, Wäschetag ist auch noch und dank Sonnenschein und Wind trocknet die Wäsche super. Den Nachmittag verbringen wir mehr oder weniger geruhsam. Wir freuen uns auf die letzte ruhige Nacht vor der Regatta. Morgen um 20 Uhr ist für alle Segler Briefing und anschliessend dürfte es möglicherweise etwas laut zu gehen. Am Samstag soll dann in Vieste grosser Gala Abend mit Rangverkündnigung für den 1. Teil der Regatta sein.  Am Sonntagabend wird die Rangverkündigung für den 2. Teil der Regatta und die Gesamtsieger pro Kategorie in Manfredonia abgehalten. Schon heute spüren wir die beginnende Aufregung hier im Hafen.

 

 

Freitag, 15.09.   Nach einer ruhigen Nacht und dem Frühstück gehen wir für das Wochenende einkaufen. Zuerst suchen wir das Chnobliöl, aber auch bei Spar, erfolglos. Bleibt noch Eurospin. Wir sind immer noch nicht informiert wie viele Leute mit nach Vieste fahren und wenn müssen / sollten wir ihnen etwas zu Essen anbieten. Klar ist, Renate, Luigi und sein Freund fahren mit und sie werden auch verpflegt. Ansonsten sind wir der Meinung, wir stellen das Schiff (mit Crew) zur Verfügung und das ist schon viel. Josef braucht noch dringend einen Taucher, sein Segelschiff ist erst zu 99 % für die Regatta bereit. Laut seiner Aussage, erinnert ihn das Aussehen  seiner Schiffschraube sehr an die der Madness vor der Reinigung in der Werft. Heute Abend um 17 Uhr kommt die gesamte Crew und da gibt es noch einige Tests zu machen. Wir verbringen einen ruhigen Tag auf dem Schiff und versuchen uns aus der herrschenden Hektik raus zu halten. Gegen 15.30 Uhr beginnen Segelyachten einzulaufen. Ganz langsam füllt sich der Hafen. Der Präsident der Lega Navale bringt die verschiedenen Flaggen und befestigt die Halterungen an der Reling. Wir machen die Madness so weit möglich reisefertig und sind gespannt was wir die nächsten 2Tage erleben werden.

Neue Woche, neue Erfahrungen

Montag, 11.09.   Noch immer fällt Regen und noch immer werden wir „geschaukelt“. Kurt stürzt sich in Regenmontur und geht zum Broteinkauf. Ein Viertel eines Monte San Angelo Brotes reicht uns für 3 bis 4 Tage. Das noch warme Brot schmeckt uns heute besonders gut. Der Blick nach draussen ist trostlos, aufheiternd sind für uns die 5 Störche die Richtung Süden ziehen. Da kommen Erinnerungen an Hurghada auf. Wir sitzen etwas länger beim Frühstück und stellen fest, die Fischer haben ihre Arbeit wieder aufgenommen. Bei einem Kontrollblick aufs Aussenschiff, beobachten wir, dass da hunderte komischer Tierchen auf dem Schiff sind. Bei genauerer Betrachtung stellen wir fest, das sind fliegende Ameisen. Der Regen macht ihnen zu schaffen. Viele liegen auf dem Rücken, strecken ihr Hinterteil in die Höhe und zappeln mit den Beinen. Andere haben den Kampf bereits aufgegeben.

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Bei der ersten kurzen trockenen Phase spülen wir das Schiff ab und die Ameisen ins Meer. (die Fische danken es, hoffentlich). Einige haben schon die Flügel abgeworfen. Der nächste  Regen kommt und nach kurzer Zeit haben sich schon wieder „Flieger“ auf unserem Schiff nieder gelassen. Bei der nächsten Trockenphase das Ganze von vorn. Am späten Nachmittag setzt sich doch noch die Sonne leicht durch und wir nutzen die Gelegenheit, die Sonnenschütze von den Fenstern zu entfernen um einerseits die Scheiben zu trocknen und andererseits die „versteckten“ Ameisen zu entfernen. Kurt spritzt auf dem Steg die Blachen ab, was eine wacklige Angelegenheit ist. Die Wellen, mittlerweile auf 1,3 Meter angestiegen, lassen die Schwimmstege ganz schön schaukeln. Antonio kommt vorbei und wir „klagen“ unser Ameisen-Leid. Er meint, ja das geht jetzt erst los. Wir können nur hoffen, dass die nächsten Schwärme eine andere Flugbahn wählen. Heute geht Verena in die Küche. Trotz andauerndem Geschaukel geniessen wir die Aelplermagronen und  den Tomatensalat. Es bleibt die Hoffnung, dass sich die Wellen in der Nacht etwas beruhigen.

 

 

Dienstag, 12.09.   Eine unruhige Schaukel-Nacht liegt hinter uns. Doch der Morgen begrüsst uns mit Sonnenschein, frischer Luft und klarer Sicht.

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Nach dem Frühstück und den üblichen Hausarbeiten fahren wir ins Centro Commerciale um Wasser und was sonst noch fehlt, einzukaufen. Mineralwasser mit Kohlensäure (fälschlicherweise letztes Mal eingekauft) eignet sich suboptimal für den Kaffeeautomaten. Der Schaum ist zwar unübertrefflich, doch Überlaufen der Tasse die Folge. Kurt kauft sich für das Nachtessen noch ein  gegrilltes Poulet. Zurück im Hafen stellen wir fest, dass Josef und Renate bereits auf ihrem Segelboot sind. Aufgrund der starken Wellen,  wollen wir uns später auf der Madness treffen, die dank ihrem Gewicht doch stabiler im Wasser liegt. Renate kommt schon mal mit ihrem Besuch. Manfred und Maria sind Freunde aus Deutschland. Nach dem Schiffsrundgang geniessen wir im Steuerhaus die angeregten Diskussionen. Bald stösst auch Josef zu uns, er hatte noch auf der Matilda zu tun, sie muss für die Regatta am Samstag  noch „fit“ gemacht werden. Nach einem Umtrunk zieht es Josef, Maria und Manfred wieder in die Masseria. Renate geht zurück zum Segelboot, auch für sie wartet da noch einiges an Arbeit. Sie will die Nacht auf dem  Segelschiff verbringen. So können Renate und Verena anschliessend an die Arbeit zusammen einen gemütlichen „Frauenabend“ geniessen. Ein Rundgang mit „Schaufänschterle“ in der Stadt und danach den Hunger stillen.  Kurt geniesst den ruhigen Abend und verzehrt sein „Grillhuhn“.

 

 

Mittwoch, 13.09.   Ein quietschendes Tau hindert Verena am Einschlafen. Nach 45 Minuten hin und her wälzen muss etwas getan werden. Mit dem Rest eines ehemaligen T-Shirt, eingeklemmt  zwischen Tau und Durchgang, lässt sich der unangenehme Ton etwas dämpfen und Verena kann doch noch einschlafen. Anmerk: Kurt hat die ganze Aktion verschlafen! Um 07 Uhr ist Tagwache, Renate wird um 08 Uhr zum Kafi erwartet. Um 10 Uhr kommen Josef und Manfred, sie haben den Kater Lucy zum Kastrieren gebracht. Jetzt sind 6 fleissige Hände auf der Matilda am Werk. Wir laufen wieder mal zum Chinesen, Verena braucht eine neue Hülle für ihr Tablett und Kurt möchte für das Homepage Handy eine Schutzhülle kaufen. Zurück auf dem Schiff gibt es erstmal Früchte. Auf der Fly geniessen wir den Blick in die „gereinigte“ Region. Die Luft scheint viel klarer. Am Abend kommt Luigi vorbei um uns über das Wochenende zu informieren. Wir müssen am Samstag um 08.30 Uhr bereit sein. Leider weiss er noch nicht, ob Mitglieder der Startkommission mit uns  bis nach Vieste fahren werden. Er und ev. ein Freund fahren sicher mit. Gerne möchte er auf der Madness übernachten. Also, das heisst für uns, dass nebst Renate (vermutlich wird auch Josef bei uns übernachten) noch Luigi an Bord ist. Wir werden zum 1. Mal das Gästebett im Salon in Betrieb nehmen.

Doch noch Startschiff

Samstag, 09.09.    Nach dem Frühstück marschiert Kurt zuerst nach Westen zur Werft um den Sonnenschutz zu holen. Diesmal passt der Druckknopf perfekt. Anschliessend get’s nach Osten zum Weineinkauf. Verena bringt dieweil das Schiff auf Hochglanz, unentgeltlich während 3 Stunden. Luigi spricht Kurt an und meint, man würde jetzt doch gerne auf die Madness als Startschiff zurück greifen, denn umspringende Winde, wie zuerst prognostiziert, seien nicht zu erwarten, so dass die Startlinie nur einmal gezogen werden müsse. Das begeistert Kurt nicht heftig, aber um so heftiger nervt sich Verena. Es geht nicht um die 2 Stunden rausfahren, nein!! Aber die Madness wäre jetzt doch so fein sauber geputzt. Den späteren Nachmittag verbringen wir mit lesen. Verena die „Landliebe“ und Kurt einen neuen Krimi. Heute gibt es zum z’Nacht Petersilienkartoffeln mit Tomaten und einigen Rädchen der unheimlich scharfen Salami, die sämtliche Bakterien im Hals-Nasenbereich, ev. auch weiter unten hemmungslos vernichtet. Kurz danach kommt Luigi um uns über den morgigen Tag zu informieren sowie die Leute anzukündigen, die die Startflaggen bringen und die dazugehörigen Rohre an der Reling befestigen. Nach 30 Minuten ist alles erledigt und wir wissen, unser Schiff muss morgen um 09.30 Uhr zur Abfahrt bereit sein, ev. auch etwas später……

 

 

Sonntag, 10.09.   Um 07 Uhr ist Tagwache. Schon vor dem Frühstück entdeckt Verena schwarze Kügelchen am Boden. Unser Basilikum sieht recht mitgenommen aus, die Blätter gelocht oder nur noch das Gerippe vorhanden. Verena findet den Übeltäter, eine Raupe, die sich bereits in einem Blatt eingewickelt hat. Diese werden wir zur Strafe einem Fischer geben! Nein, „einsperren“ und abwarten was passiert. Bald beginnt die Bereitstellung des Schiffes. Die Mittelleinen lösen wir, so dass wir nur noch an den Muring- und den Heckleinen fest liegen. Luigi springt auf das Schlauchboot der Lega Navale. Und dann kommen sie, eine nicht enden wollende Gruppe  von Personen, die auf unser Schiff wollen. 8 Männer und 5 Frauen auf der Madness, darunter ganz in Weiss eine Frau Kapitän der italienischen Kriegsmarine, korrekt mit Mütze.

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Wir bekommen das ok zum Losfahren und…. eine Muringleine in unserer Schraube, hoffentlich nur durchgeschnitten. Das muss nach der Rückkehr kontrolliert werden. Als erstes wird von der „Begleitmannschaft“ die Lionsflagge gehisst. Sie sind Sponsoren der heutigen Regatta

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Kaum aus dem Hafen werden wir von der Küstenwache und 2 Wasserscooter, besetzt mit je 2 Leuten des Ital. Roten Kreuzes begleitet. Etwas später kommt noch ein Polizeiboot. Was für ein Aufgebot für 14 Segelschiffe. Am kommenden Wochenende sollen es über 40 sein. Ungefähr 2 Kilometer ausserhalb des Hafens werfen wir bei 8,3 Meter Tiefe den  Anker fahren ihn ein und geben insgesamt 25 Meter Kette. Langsam drehen wir uns in den Wind. Dann werden die Bojen gesetzt, der Wind springt doch etwas um. Das verzögert den Start um 10 Minuten, da alles wieder neu ausgerichtet werden muss. In klarer Abfolge werden die entsprechenden Fahnen gehisst und über Funk bekannt gegeben.

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…….und dann segeln sie los Richtung Mattinata.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Beim ersten Start gehen die grösseren 8 Segelschiffe und beim 2. Start, der ca. 10 Minuten später erfolgt, die 6 kleineren Segelschiffe. Der Rennleiter wird vom Schlauchboot abgeholt und wir holen den Anker ein und fahren gemütlich zurück in den Hafen. Anlegen bei so vielen Menschen an Bord, die alle hinten stehen,  einem die Sicht nehmen, laut reden, noch Fotos schiessen wollen und den Weg versperren ist nicht ganz einfach. Es dauert deshalb auch etwas länger. Nun, wir liegen fest, allerdings nur an einer Muringleine. Gino der Lega Navale-Taucher wird sich später um dies kümmern. Luigi lädt uns noch zu einem Umtrunk auf dem Dach des Büros ein und ebenso für den Abend zur Rangverlesung mit Buffet. Für heute sagen wir ab, doch am kommenden Samstag werden wir uns dieses Prozedere nicht entgehen lassen. Keine 30 Minuten später kommt Gino und entfernt 2 Taustücke aus unserer Schraube. Dann wird die Muringleine von Antonio repariert und kurze Zeit später sind wir wieder winterfest fixiert. Danke Gino und Antonio. Dann erfolgt die übliche Prozedur der Schiffsreinigung. Gegen 15 Uhr verdunkelt sich der Himmel und wir hören Donnergrollen, Langsam beginnen wir die Fly zu räumen und schon bald entlädt sich die Gewitterwolke über uns. Trotzdem sich der Himmel nach einiger Zeit wieder aufhellt, ja sogar die Sonne durchblickt, verbringen wir den Rest des Sonntags in Ruhe im Trockenen.

Reparatur reiht sich an Reparatur

Mittwoch, 06.09.   Während wir noch den 2. Kaffee auf der Fly geniessen und die 20-Min.-Neuigkeiten lesen, kommen die beiden Mechaniker mit dem Alternator. Super, wir sind gespannt. Es wird geschraubt, gemessen und geschaut, wenig geredet, zwischendurch wird Kurt aufgefordert den Motor zu starten, dann muss mal noch etwas ausserhalb geholt werden, bald danach Motor wieder starten…….und die Arbeit ist vollbracht, der Alternator erfüllt seinen Zweck, das Laden der Batterien funktioniert. Nun sind wir aufs Nächste gespannt. Um die Wartezeit zu verkürzen gehen wir noch zum Einkauf, denn Sigma hat ab heute wieder Rindsfilet. Ja man, gemeint sind Renate und Josef, darf sich auch mal etwas Besseres gönnen!! Dann um 12 Uhr ist die Trocknungszeit für das Sika-Dichtungsmittel vorbei, wir können  das Seeventil öffnen und hoffentlich aufatmen. Aber ohalätz!! Nun kommt ein „kleiner Springbrunnen“ durch einen Riss am Schlauch gleich hinter der Bride. Nicht schimpfen, handeln! Kurt demontiert den Schlauch, schneidet das defekte Stück ab, schliesst den Rest, nachdem wir ihn mit dem heissen Föhn etwas flexibler gemacht haben, wieder an. Der erste Eindruck scheint positiv. Also Seeventil wieder öffnen und Klimaanlage ein. Kontrollgang nach 15 Min. Nein es darf nicht sein, wieder nass, doch zum Glück eine Kleinigkeit. Beim Filter der Klimaanlage hat sich der Deckel leicht gelöst. Also fest zuschrauben und fertig. Aber auch für uns gibt es heute ein feines Nachtessen. „Altes“ Brot beträufelt mit Olivenöl, frischem Chnobli und Gewürzen in der Bratpfanne gebraten, Tomatensalat mit Ricotta und Erbsli.

 

 

Donnerstag, 07.09.   Nach dem Aufstehen geht der 1. Blick in die Tiefe des Rumpfs. Super alles trocken! Josef und Renate haben sich für 16.30 Uhr angemeldet und bei so einem späten Termin können wir sie unmöglich unverpflegt „auf die Alp“ zurück lassen. Wir entscheiden uns für Fisch. Also einkaufen. Ach ja, wir haben beim Chinesen eine Top Taschenlampe gekauft. So eine müsste eigentlich auch ins Auto. Also laufen wir noch zum Laden „un po di tutto“. Anschliessend geht Kurt mit dem Sonnenschutz zur Werft. Der Druckknopf wurde zwar gratis montiert, lässt sich aber nicht einklicken. Ok, wird geändert, abholen am nächsten Tag. Josef erscheint alleine. Es könnte regnen und jemand muss zu Hause bleiben um die Zisterne zu füllen. Nach einem kurzen Blick in die trockenen Gefilde, um sich von der Korrektheit seiner Arbeit zu überzeugen geht Josef zu seinem Segelschiff. Es sind Leute angekündigt, die mit ihm die Regatta vom 16./17. fahren wollen. Danach will er sofort nach Hause, denn sie werden morgen wieder kommen, da sie um 10 Uhr ihre Katzen zum kastrieren bringen. Den Fisch gibt es also morgen zum Mittagessen.

 

 

Freitag, 08.09.   Heute gibt es kein Frühstück, da wir ja einen z’Mittag machen. Zurück vom Einkauf treffen wir auf Luigi der uns mitteilt, dass wir heute an den Winterstandort verschieben müssten. So ca. in einer Stunde (italienische Zeit) würden alle kommen und bei der Verschiebung helfen. Renate und Josef sind im Anmarsch, leider etwas geknickt. Heute morgen war nur noch eine Katze da, hoffentlich wurde sie nicht von einem Fuchs oder gar Wolf erwischt. So konnten sie nur den Köbi zur Kastration bringen. Josef hat auf seinem Schiff zu tun und wir beginnen mit der Verschiebung. Generator und beide Motoren an, Leinen los und wir fahren an den nächsten Steg. Dort werden wir bereits schon „winterfest“ vertäut. Das heisst, 2 Muringleinen vorn, 3 Heckleinen hinten und zusätzlich je eine Leine vom Steg zur Mitte des Schiffs. Dann Landstrom wieder anschliessen und den Wassertank fertig auffüllen. Nach dem Essen müssen sich Renate und Josef verabschieden, der Patient Köbi muss abgeholt werden. Nach dem Abwasch beginnt Kurt mit der äusseren Schiffsreinigung. Die Muringleinen sind so was von schmutzig und der Wind hat sehr stark aufgefrischt. Ein Schiff abspritzen bei 50 kmh Wind ist nicht so lustig, entsprechend lange dauert es. Der Gang in die Werft wird auf morgen verschoben. Von Renate kommt die positive Meldung, sie wurden vom „Streunikater“ Lucy (ist aber trotzdem ein Kater)freudig, bestimmt glücklich der Kastration entgangen zu sein, empfangen.

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Dies sind nun unsere Nachbarschiffe.
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Ob die Zisternen der Masseria heute gefüllt werden, Donnergrollen ist jedenfalls zu hören.

Zwischen Fest- und Alltag

Samstag, 02.09.    Kurt ist wieder fit und so können wir uns am Morgen dem Haushalt widmen. Dazu gehört leider auch, dass wir Seewasser auspumpen müssen, das sich im Rumpf unter dem Lavabo im Eignerbad angesammelt hat. Das machen wir schon seit längerem und suchen nach der Ursache. Jetzt müssen wir das Problem ernsthaft angehen. Kurt vermutet die Klimaanlage. Die Temperaturen sind am Fallen und so beschliessen wir, die Klimaanlage am morgigen Tag ausser Betrieb zu lassen. Am Abend ist wieder laute Musik und um Mitternacht steigt nochmals ein Feuerwerk, das wir nur noch hören und nicht mehr sehen wollen.

 

 

Sonntag, 03.09.   Heute soll es der Ursache auf den Grund gehen. Zuerst wieder alles auspumpen, mit Seifenwasser reinigen und trocknen, so dass wir genau eruieren können, woher das Wasser kommt, es sind doch pro Tag ca. 18 Liter. Gesagt, getan, eine etwas mühsame Angelegenheit, auf dem Bauche liegend. Der Raum bleibt trocken, 1 Stunde, 2 Stunden, 3 Stunden, dann nehmen wir die Klimaanlage in Betrieb und, der Raum bleibt trocken. Wir beschliessen, einen Spaziergang zu machen. Wir nehmen die Gelegenheit wahr und machen einen Rundgang durch die Burg, allerdings ohne Museum.

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Der Ausblick Richtung Meer ist wunderbar. Anschliessend bummeln wir durch die Stadt und kommen am Fussballplatz vorbei. Es ist genau wie in Basel, obwohl hier Fussballprovinz. Eine Polizistin steht gelangweilt an einer Strasse die gesperrt ist und ein Polizeiauto mit einem Mann darin sperrt die Uferstrasse Richtung Osten. Hier wird sicher mit gleichem Ernst und Einsatz Fussball gespielt, aber es handelt sich noch um einen Sport. Die Uferstrasse Richtung Westen ist mit einem „Gitterli“ abgesperrt. Wir klettern sportlich über die Strand-Mauer, wie dies ein Herr vor uns auch getan hat. Die Strände werden schon abgebaut, Sonnenschirme eingesammelt, die Sockel ausgebudelt und die Liegestühle zum Abtransport bereit gemacht. Teilweise werden auch die Umkleidekabinen abgebaut. Der Sommer scheint vorüber. Zurück auf dem Schiff die Überraschung, es hat wieder Wasser im Schiffrumpf unter dem Lavabo. Aber, es ist schon spät und wir sind hungrig. Also werden wir morgen weiter nach der Ursache suchen. Ach ja, auch heute nochmals ein kleines Feuerwerk um 22 Uhr.

 

 

Montag, 04.09.   Nach dem Frühstück beginnt Kurt mit der Suche und wird bald fündig. Es scheint ein Loch in einem Rohr (vermutlich Auspuffrohr) zu haben, denn man sieht ganz langsam Wasser laufen. Es scheint, dass das Leck genau hinter einer Spannte (einer  Querstrebe) ist.

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Sieht schon „schrecklich“ aus da unten!

Zum Glück haben wir Josef, der alles weiss und alles kann. Also fragt Kurt ihn an, ob es irgend ein Mittel gibt, das nass abdichtet. (Nass = Seewasser) Er meint, dass es das gibt, allerdings möchte er sich das gerne ansehen, er komme morgen vorbei. Also, lassen wir alles offen. Als wir uns zum Einkauf bereit machen, kommt  der von der Werft angekündigte Monteur, um das Alternator-Problem zu lösen. Wir gehen in den Maschinenraum. Er misst, Kurt muss den Motor starten, er misst immer noch und seine Stirn legt sich in Falten. Er will morgen mit dem „grossen“ Fachmann vorbei kommen. Wir vereinbaren eine Zeit zwischen 08 und 09 Uhr. Den Einkauf bei Sigma bringen wir noch hinter uns und es scheint so, dass wir nun die Mahlzeiten wieder im Innern des Schiffes einnehmen müssen, da am Abend jeweils ein zügiger und kühler Wind weht.

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Auch wenn der Mond noch nicht ganz voll ist, wir geniessen die besondere Abenstimmung.

 

 

Dienstag, 05.09.   Kurz vor 09 Uhr kommen der kleine und der grosse Fachmann. Alles wird nochmals durchgemessen und dann entscheiden sie sich, den Alternator auszubauen, mitzunehmen und in der Werkstatt zu prüfen, resp. reparieren. Anschliessend kommen Renate und Josef.  In der Zwischenzeit hat Verena die Arbeitsstelle mit grosser Akribie entrostet und gereinigt.

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Dies geschieht über der (natürlich geschlossenen) WC-Schüssel „hängend“ sich nach allen Richtungen streckend. Doch die Mühe lohnte sich sichtlich.

 

Man sieht zwar noch die nasse Stelle, aber Josef stellt fest, dass dort mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kein Loch ist, das Wasser müsse an einem andern Ort austreten. Und, er findet den Übeltäter. Es liegt beim Wasserfilter der Klimaanlage. Das Teil, an dem der Wasserschlauch  befestigt ist, ist abgebrochen und somit undicht. Ein Rätsel allerdings bleibt, weshalb es so lange gedauert hat, bis wir wieder Wasser im Rumpf hatten. Also, neuen Filter, neuen Schlauch und neue Briden kaufen. Josef erledigt dies und damit alles dicht ist, wird mit Sika zusätzlich abgedichtet. DANKE SEHR!! Ach ja, die Vorbesitzer der Madness haben wir auch noch angefragt, sie haben uns wertvolle Tipps gegeben. Auch ihnen ein herzliches Danke.

Manfredonia im Festfieber

Mittwoch, 30.08.   Schon um 09 Uhr, beim gemütlichen Frühstück auf der Fly werden wir mit Marschmusik unterhalten. Kurt macht sich auf den Weg in die Werft. Er will das Auto holen, nimmt zugleich den Sonnenschutz mit, denn der fehlende Druckknopf wurde wohl ersetzt, aber leider passt er nicht. Etwas enttäuscht steht Kurt vor dem Werfteingang. Kein Zutritt! Grund: Ferragosto vom 30.8. bis 3.9.. Also unverrichteter Dinge zurück, als Trost aber mit dem Auto. Unsere Vorräte müssen wieder aufgefüllt werden, also laufen wir zum Sigma. Am Nachmittag stehen weitere Putz- und Einrichtungsarbeiten an. Es ist immer noch warm, aber der Wind hat stark zugelegt, so dass wir das Nachtessen im Innern einnehmen müssen.

 

 

Donnerstag, 31.08.   Bereits um 07 Uhr werden wir mit Böllerschüssen geweckt. Kurt hat schlecht geschlafen, er wurde von Schüttelfrost, Fieber, Gelenk- und Muskelschmerzen geplagt. Nein, es ist keine Sommergrippe es sind Reaktionen auf ein Medikament das er vom Arzt verschrieben erhalten hat. Unglaublich, was eine einzige Tablette anrichten kann. Um 11 Uhr kommt Luigi 2, der Fachmann für unsere Wasserversorgung. Zuerst demontiert er das Expansionsgefäss, nimmt es mit, kommt nach 20 Minuten zurück, montiert es und, keine Verbesserung. Nun kann es nur noch am Druck im Zwischentank liegen. Er fährt nochmals zurück in die Werkstatt und kommt mit grossem Werkzeug, denn „unsere Schrauben“ halten fest. Wasser ablassen, alles wieder anschliessen und, es funktioniert. Die Wasserpumpe springt nicht mehr bei jedem Öffnen eines Wasserhahns gleich an. Anschliessend hängt Kurt für den Rest des Tag eher untätig herum, mit Ausnahme eines Spaziergangs zu Sigma, der dann zur Feier des Tages geschlossen war. Auch am Abend mag Kurt nicht mehr vom Schiff. Verena macht sich allein auf den Weg um der Prozession beizuwohnen, die zu Ehren Maria stattfindet. Einfach  beeindruckend, wie die vielen Menschen an der Strasse stehen und auf die Prozession warten. Dann die nicht enden wollende Prozession, Männer und Frauen, Jung und Alt, Kinder, Kleinkinder und Baby`s in Kinderwagen und Buggys laufen mit. Nach jeweils einem gewissen Abstand fährt ein Auto mit Lautsprecher mit aus dem Gebete oder Gesänge ertönen.

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Beeindruckend ist die Beleuchtung wie auch die vielen Menschen die dieser Festwoche allabendlich hier flanieren.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Zwischen 22 und 24 Uhr, so meinten wir, soll noch ein grösseres Feuerwerk stattfinden. Also stürzen wir uns nach Verena`s Rückkehr schon mal ins bequeme Pijama, um dann auf der Fly gemütlich aufs Feuerwerk zu warten. Kurt ist noch beim Zähne putzen, da kommt Raffaele mit seiner Ehefrau. Verena kann nicht mehr „abhuschen“ um sich umzuziehen, ergo muss sie die beiden im entsprechenden Outfit (kein Babydoll) empfangen. Am Motor fehlte noch eine spezielle Schraube. Raffaele hat uns mitgeteilt, dass er diese am Nachmittag, gemäss Kurt`s Vorschlag, im Austausch Schweizer Schoggi gegen Schraube, bringen werde. Wieder sind wir schlauer geworden, bei den Italienern geht pomeriggio/Nachmittag bis nach 22 Uhr! Raffaele erklärt uns dann, dass das Feuerwerk erst um 01 Uhr stattfinden werde. Das ist Kurt zu spät, er geht schlafen. Verena jedoch lässt sich dieses 20-Minütige Spektakel nicht entgehen.

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Freitag, 01. September.   Wieder wecken uns Böllerschüsse. Kurt wieder fit, gratuliert der Schutzpatronin der Fischer, was wir hier gelernt haben,  zu ihrem Namenstag. Und wieder haben wir schon zum Frühstück Marschmusik, die uns zusätzlichen Schwung für den Tag gibt. Renate und Josef sind heute zum Wurst-Käse-Salat Lukullus bei uns eingeladen. Uns fehlt, nebst einigen Kleinigkeiten, noch eine „groossse“ Salatschüssel. Also fahren wir ins Centro Commerciale. Auf dem Weg  zum Auto vernehmen wir von Luigi, dass er die Madness bereits für die Regatta vom 10.9. als Startschiff vorgesehen habe, wie auch für die letzte Regatta, die 3 Tage dauert. Aus Freundschaft und Dankbarkeit für die gute Betreuung, erfüllen wir diesen Wunsch gerne. Für uns sind dies immer wieder wertvolle Erfahrungen. Dank eines freien Parkplatzes nahe des Eingangs zur Lega Navale, halten sich die Transportwege des Wasserschleppens relativ kurz. Wir beginnen zeitig mit den Vorbereitungen, denn der Salat darf durchaus noch etwas „ziehen“. Schon beim Eintreffen von  Renate und Josef beginnt es zu „tröpfeln“, so dass Verena von der Fly wieder alles abräumt, das Essen wird im Steuerhaus serviert. Wieder gibt es viel zu erzählen. Gleichzeitig können wir beobachten, wie Fischerboote mit ungewöhnlich vielen Leuten, hornend  ausfahren und sich zu einer Art Prozession versammeln. So erfahren wir, dass die Hl. Verena die Schutzpatronin der Fischer ist. Die Zeit vergeht und wir beschliessen, zusammen noch einen kurzen Stadtbummel zu machen, um nochmals die festliche Stimmung, das italienische „Dolce Vita“ und dazu ein Eis, zu geniessen. Renate und Josef fahren zurück und wir bummeln noch etwas in der Stadt. Heute findet das Feuerwerk um 22 Uhr statt, wir sind mitten in den Häusern und sehen nichts. Dafür hat Verena ein interessantes, vielseitig verwendbares  „Spaghettihalstuch“ erstanden, was ja auch schön ist. Zurück auf dem Schiff geniessen wir noch etwas den lauen Abend (es ist nach 22 Uhr, also nicht mehr Nachmittag) auf der Fly.

Verholen, Heimreise und zurück

Manchmal stellt sich die Frage, was ist „Heimreise und was ist zurück“.

Dienstag, 08.08.   Um 05.30 Uhr ist Tagwache. Kurzes Frühstück und dann der Entscheid, wir machen das Schiff für die kurze Fahrt nicht seefest. Das heisst, nicht alle Fenster schliessen, alles festzurren etc. Das Wetter ist schön, vor allem schon heiss und Wind gleich Null. Gemäss Vorhersagen bleibt`s  bis Mittag. Um 07.50 Uhr erscheinen Renate und Josef, die uns, wie Luigi auch, unterstützen und uns zur Werft begleiten wollen. Um 08.15 Uhr legen wir ab, da wir ja um 08.30 Uhr in der Werft sein müssen. Bei der Einfahrt stellen wir fest, dass der Kran an einem fertig gestellten Schiff steht. Wir fahren trotzdem erst mal in die „Hebebucht“. Ein Werftarbeiter und meint, wir müssten noch eine halbe Stunde warten (italienische Zeit). Aber dort wo er uns hinschickt, sind keine Festmacher, also fahren wir längsseits an einen Steges der Marina. Man will uns hier nicht, bravo!

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Luigi legt sich ins Zeug und wir können bleiben, nicht einen Tag, aber bis der Kran frei ist. Josef und Luigi gehen zurück in die Stadt um das Auto zu holen. Renate bleibt mit uns auf dem Schiff. Bald wird das grosse Fischerboot zu Wasser gelassen und uns mit Pfiffen gerufen. (Wir hätten auch Funk) Die Gurten des Krans liegen bereits im Wasser und wir fahren in die Bucht ein. Langsam wird das Schiff etwas angehoben und kontrolliert ob die Gurten korrekt angebracht sind. Alles scheint gut, wir müssen über den Bug aussteigen. Dann wird unsere Madness aus dem Wasser gehoben. Der Schrecken fährt uns in die Glieder. Der Bewuchs ist eine Katastrophe.

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Wer hat uns denn die Spaghetti an den Rumpf geklebt?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Als erstes wird das Unterschiff mit Hochdruck gereinigt. Tatsache ist, dass wir das falsche Antifouling hatten. Was bisher drauf war, ist zwar eine hervorragende Qualität, aber für das warme Wasser absolut ungeeignet. Nach der Hochdruckreinigung sieht das Ganze nur noch halb so schlimm aus. Diese Reinigung hat 1,5 Stunden gedauert, danach wird das Schiff per Kran an seinen Standort gebracht und augebockt.

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Bis zur nächsten Saison (2018) sollte auch der zweite Anker wieder montiert sein, so unsere Hoffnung!
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Nicht unbedingt eine angenehme „Arbeitstracht“ bei 43 Grad.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mittlerweile sind Renate und Josef von ihrem Einkauf zurück und bringen uns zum Mittagessen feine frische Panini mit. Bald verabschieden wir uns von den Beiden, geben der Werft aber noch bekannt, dass sie im Besitze der Schlüssel sind und jederzeit Zutritt zum Schiff haben, so quasi als Miteigner. Natürlich in der Hoffnung, dass dies den Druck auf die Werft etwas erhöht. Danach besprechen wir mit den Leuten der Werft, was alles zu erledigen ist. Anschliessend zurück zum Schiff um es für die nächsten drei Wochen sicher zu machen. Alle Fenster schliessen, Fahnen einholen, Schutzstoffe auslegen, Strom anschliessen, Wasser abstellen etc. Wir nehmen Abschied von unserer „aufgebockten Madness“ und verlassen sie mit Koffer und Gepäck über die Leiter, marschieren  zum Busbahnhof und kaufen 2 Tickets nach Foggia. Den Bus, der in 10 Minuten fahren würde, lassen wir ziehen. Wir wollen uns erst mal abkühlen und erholen. Das gelingt uns wunderbar im klimatisierten Restaurant der Ticketstation. Um 17.30 Uhr nehmen wir den Bus nach Foggia. Eine angenehme und interessante Fahrt durch eine ausgedörrte, abgeerntete Natur, vieles braun,  aber auch grüne Rebberge, Obstplantagen und natürlich Olivenhaine. In Foggia angekommen versuchen wir unser Gepäck an einer Aufbewahrungsstelle abzugeben. Existiert nicht. Also von 18.15 Uhr bis 23.06 Uhr (Zugsabfahrt) das Gepäck spazieren führen ist nicht gerade die gesuchte Lösung. In einem vornehmen Hotel fragen wir an der Reception ob wir hier auch essen können. Theoretisch ja, aber nicht im August, (Ferragosto) wir machen etwas lange Gesichter und erklären dem Concierge, der leider nur italienisch spricht, dass wir gerne in die Stadt gehen möchten, aber vorzugsweise ohne unser Gepäck. Der freundliche Concierge erlaubt uns die Koffer hier zu lassen, damit wir uns in Ruhe die Stadt ansehen und anschliessend irgendwo  essen können. Wir sind weit marschiert, haben einen kleinen Teil der Stadt gesehen und in einem Restaurant eine Pizza (die weit über den Teller hinaus ragte) (nicht ganz) gegessen.

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Hier z.Bsp. der Karol Woytila-Platz.
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……..und einen Park mit interessanten Skulpturen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Dann zurück zum Hotel, das Gepäck holen, (selbstverständlich nicht ohne ein flottes Trinkgeld) und ab zum Bahnhof. Auf Gleis 4 warten wir auf den Zug nach Milano. Wir liegen gut in der Zweierkabine mit Liegebetten, aber die Bewegungen des Zuges sind massiv eckiger wie auf dem Schiff, etwas dösen und vor allem die müden Beine strecken können wir. Pünktlich fahren wir in Milano ein, wechseln den Zug bis Zürich und von dort bis Frick. Die Fahrt hat etwas über 12 Stunden gedauert. In Frick werden wir von Andrea und Thomas empfangen und es gab ein frohes Wiedersehen. Im Wissen um die Temperaturen in der Schweiz, haben wir uns am Morgen schon umgezogen. In Foggia hatten wir 42 Grad, in Kaisten noch gerade 23.

 

Die knapp drei Wochen in der Schweiz waren intensiv, kurzweilig, wo und mit wem wir auch zusammen waren, leider fast zu schnell vorbei. Wir haben die Zeit genutzt, Kontakte gepflegt, soweit dies möglich war, jedoch vieles auf den Winteraufenthalt verschieben müssen.

 

Montag, 28.08.   Um 06 Uhr ruft der Wecker.  Nach einem kurzen Frühstück wird alles noch „auf den Punkt“ gebracht und ganz pünktlich um 08.00 Uhr starten wir mit unserem Auto nach Manfredonia. Die Fahrt verläuft sehr gut, man könnte ohne Navi bis zum Ziel fahren. Die Beschriftung der italienischen Autobahnen sind hervorragend. Zwischen Milano und Bologna hat es, zum Glück nur in der Gegenrichtung, extrem viel Verkehr und Stau. Kurt hat in San Severo  in in einer B&B Unterkunft ein „günstiges“ Zimmer für 60.01 Euro reserviert. Wir waren dann doch sehr erstaunt.

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Der Ausblick vom Balkon könnte etwas hübscher sein.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Zimmer entpuppt sich als Entré mit grosser Stube, Esstisch, Sofa und Fernseher, (noch nicht) eingebauter Küche, dafür mit grossem Kühlschrank, enthaltend Mineralwasser und einer Schale mit verschiedenen Früchten, dann ein riesiger Balkon, Bad/WC/Dusche und einem ca 25 m2 grossen Schlafzimmer mit Tresor, TV und einem Kleiderschrank über die ganze Wandlänge,  alles blitzblank sauber. Dazu eine Liste, um welche Zeit man was frühstücken möchte. Dieses Angebot war eher spärlich. Für unser Auto gab es jedoch eine Gratisgarage. Da B&B bekanntlich ohne Nachtessen ist, machen wir uns auf den Weg zu einem Restaurant. 1. Anlaufstelle nicht gut. Es ist eine Weinbar, man kann zwar kleine Snacks haben, aber, wir möchten etwas  Warmes  essen. Man gibt uns eine Pizzeria an, die wir leider nicht finden. Unsere italienischen Sprachkenntnisse haben sich während dem  Aufenthalt in der Schweiz definitiv nicht verbessert. Wie wir etwas ratlos herumstehen, fragt uns ein freundlicher Mann ob wir etwas suchen. Spontan erklärt er sich bereit, uns zum einzigen Restaurant zu führen, das ganz typische Spezialitäten von San Severo zubereitet. Er erzählt uns auch etwas die Stadt. Doch beim Restaurant angekommen, Montags geschlossen. Die Enttäuschung seinerseits ist grösser als unsere, denn gleich nebenan ist eine Pizzeria. Er entschuldigt sich und gibt uns eine Visitenkarte. Danke, Dr. Branca Vincenzo, Console per San Severo. Ach ja, die Pizza war echt hervorragend, auch wenn sie in einem Karton, ohne Werkzeug (Messer und Gabel) serviert wurde. Auch das Bestell- und Bezahlprozedere war speziell. Zu der Menuekarte bekommen wir einen Zettel und Kugelschreiber mit der Aufforderung, unsere Wünsche aufzuschreiben und den Zettel danach im Restaurant abzugeben. Gegen den abgegebenen Bestellzettel bekommt Kurt einen Zettel mit der Zahl 90. Das war sozusagen die Rechnung. Auf dem Rückweg zum B&B waren wir auf die Unterstützung einiger Einheimischer angewiesen. Wir wollten ja nicht die ganze Nacht umherirren. Bei einem Schlummertrunk in der Weinbar gleich um die Ecke, haben wir uns dann auf den Schlaf eingestimmt.

 

 

Dienstag, 29.08.   Wir haben gut geschlafen und über das italienische Frühstücke unterhalten wir uns nicht. Auf 09.30 Uhr sind wir in der Werft angekündigt, 15 Minuten früher dort. Das Schiff hängt im Kran, so können wir feststellen, was aussen gemacht wurde. Die Arbeiten sehen professionell aus.

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Das schafft doch etwas Vertrauen. Dann wird das Schiff ins Wasser gebracht. Damit der Kranführer die Bänder heben und den Kran wegfahren kann, verlassen wir das Becken, können dann nochmals einfahren um unsere Koffer und all den „Klimbim“ vom Auto ins Schiff umzuladen. Danach geht`s mit dem Schiff zurück zur Lega Navale. Das Auto lassen wir bei der Werft. Beim Einfahren in den Hafen winkt uns Antonio schon von weitem freundlich zu und ist uns  wieder sehr behilflich beim Festmachen. Wir liegen wieder an unserem „alten“ Platz. Als erstes geht`s in die Stadt um unsere abgelaufenen Prepaid Karten wieder aufzuladen, denn auch wir wollen möglichst jederzeit und überall erreichbar sein. Im Vodafonshop heisst es Anstehen, Manfredonia ist für eine Woche im Feststimmung, es herrscht Ausnahmezustand.  Verena geht zum  Einkaufen, während Kurt sich noch um die Telefonkarten kümmert.  Renate und Josef kommen um uns zu begrüssen und bringen kühles Bier und Panini mit. Das heftige Gewitter der letzten Nacht beschäftigt die Beiden immer noch. Josef hat durch einen Blitz einen Stromstoss abbekommen, da er genau in diesem Moment die Türklinke in der Hand hielt. Wir tauschen wieder viele Neuigkeiten aus und freuen uns, sie bei Gelegenheit mit einem schweizerischen Nachtessen ein klein wenig an unsere und Renate`s Heimat zu erinnern. Nach einiger Zeit verlassen sie uns, um zu Hause die Reparaturen vorzunehmen, die durch den Blitzschlag entstanden sind. Wir beginnen mit der Schiffsputzete. Um 19 Uhr machen Schluss und widmen uns dem Nachtessen. Anschliessend spazieren wir in die Stadt um die spezielle Athmosphäre dieses Festtages in uns aufzunehmen. Gegen 22 Uhr kehren wir aufs Schiff zurück und geniessen auf der Fly noch die laute, aber durchaus gute Musik.