Verenas Rückkehr und die Tage bis 29.8.14

Am 27. hat sich Kurt (soweit es einigermassen ging) chic gemacht. Maja hat freundlicherweise ein Taxi bestellt. Marina Flughafen kostete 8 Leva 70. Leider hatte der Flieger Verspätung, doch eine gute halbe Stunde nach vorgesehener Zeit war Verena wieder da. Welche Freude.

Auf dem Schiff angekommen bestaunt sie die eingebauten Stangen vom Sonnenverdeck und nachdem Nicolay nichts dafür wollte, haben wir beschlossen, sie zu einem Nachtessen einzuladen. Am 28.8. führten sie uns in ein gepflegtes Restaurant, mit grossem Wintergarten. Das Essen hat uns sehr geschmeckt und wir haben den Abend mit ihnen sehr genossen. Dieses Ehepaar hat gedanklich unsere Wellenlänge.

Am Morgen danach mussten wir beizeiten aufstehen, da das Dieseloel angekündigt war. Wir haben 1’500 Liter getankt, aber es hätte noch mehr Platz gehabt. Trotzdem, Kurt meint, dass wir damit bis Zypern kommen werden. Anschliessend haben wir den Wassertank gefüllt und wollten das neue Beiboot auf`s Schiff hieven. Frust………….. trotz einem Holzboden, biegt sich das Schiff und ist damit zu hoch um auf die Madness zu kommen. Nicolay hilft, alle Techniken werden durchgesprochen, die letzte Technik ist dann ok.

Nicolay ersetzt noch die alten Schrauben, gegen neue Rostfreie
Nicolay ersetzt noch die alten Schrauben, gegen neue Rostfreie

Wir übergeben Nicolay das neue Schlauchboot und nehmen wieder das alte Beiboot an Bord. Auch wenn das keine Ruhmestat von Kurt ist, aber es war die einzig vernünftige Lösung. Die Madness ist nun wieder innen und aussen von Verena gereinigt, sie ist der Meinung, Kurt sei diesbezüglich ein Anfänger………

Am Abend sind wir bei unseren Gastgebern zum Nachtessen eingeladen, auch die Tochter Aglaja und der kleine Micha waren noch da. Im Garten am sehr schön gedeckten Tisch, serviert uns Maja zuerst einen bulgarischen Salat, danach in Ei-Panade ausgebackene Peperoni und einen wunderbar gebratener Fisch. Natürlich fehlte auch der Wein nicht.

Varna und Sozopol 017

Nicolay, ein ein vielseitig begabter Mensch und zugleich auch Kunstmaler. Zu seinem 44igsten Geburtstag malte er 44 Bilder in den Massen 44 x 44 cm, die er dann auch ausstellen konnte. Diese Ausstellung wurde fotografisch festgehalten und wir durften diese Fotos anschauen. Zwei Bilder, „Die Familie“ und „Mondmenschen“ haben uns besondes gefallen. Bei regen Diskussionen über die Malerei und die Entstehung der Ideen, rückte die Zeit voran. Wir verabschieden uns,  denn morgen wollen wir zeitig nach Sozopol fahren. Obwohl relativ hohe Wellen vorausgesagt sind, für die nächsten Tage jedoch noch höhere, haben wir uns dazu entschlossen.

Die Tage bis Verenas Rückkehr

Nicolay hat sein Versprechen eingelöst und uns für das Sonnenverdeck Stangen eingebaut, so dass jetzt höchstens noch kleinere Dellen mit Wasser entstehen können. Kurt hat aber das Sonnensegel erneut straff gezogen, so dass eigentlich kein Wasser liegen bleiben sollte. (kleiner Seitenhieb an den Segelmacher: das hätte er voraussehen müssen. Seine Äusserungen waren nicht hilfreich)

Das Schlauchboot hat Kurt genossen. Mit dem kleinen 5 PS Motor schafft er immerhin 21 kmh. Das alte Beiboot hat Kurt Nicolay übergeben, denn er war der Meinung, dass er das brauchen könnte.  Am 23. August mussten wir das Schiff umstellen, das heisst, Nicolay hat einen Anker gesetzt und wir haben das Boot so gedreht, dass wir mit dem Heck an der Mole sind. Es wurden Segelboote angekündigt. Allerdings waren es nicht diejenigen, die Kurt erwartet hatte, sondern es war die Wiebke. Das ist das Segelschiff, das in Ruse 2 Stunden neben uns stand und dann auslief. Kalle, ein unkomplizierter Segler hat angelegt und das Schiff auf den Winter vorbereitet, denn am 26. wurde es aus dem Wasser gehoben und bei unseren Gastgebern „eingelagert“. Er sass zu dieser Zeit schon im Flieger Richtung Heimat.

Ach ja, unsere Gastgeber sind Seelen von Menschen. Mal wird Kurt zu Wassermelonen eingeladen, mal gibt es spät Abends Frikadellen und bei der Abreise von Kalle gabs sogar ein Nachtessen. Leider hatte Kurt das zu spät erfahren, denn er hat sich im Rest. ein halbes Grillhuhn bestellt.  Es sind wirklich nette Gastgeber und sie haben sich sehr gut um Kurt gekümmert .

20. August, Situation

Kurt ist wieder fit und könnte Bäume ausreissen, wenigstens Frischgesetzte. In der Angelegenheit unserer Gastgeber hat es eine erstaunliche Entwicklung gegeben, die mich doch im Glauben an den Staat etwas erschüttert. Die beschlagnahmten Waffen, sind samt und sonders aus Russland, antik und wurden legal erworben. Das geänderte Waffengesetz lieferte den Vorwand, diese zu beschlagnahmen. Sie gehören nun dem Staat und wenn sie die Waffen zurück haben wollen, können sie diese zurück kaufen! Nicolay ist am Boden zerstört, soviel Geld (er spricht von 15’000 €.) habe er nicht.

Gestern Abend kam er zu mir aufs Schiff, zuerst mit einer Pfanne mit Maiskolben darin. Dann fragte er, ob ich mit ihm ein Glas Weisswein trinke. Er kam wieder, mit einer Kerze, einer Flasche Weisswein, 2 Zinnbechern, einer Schale mit Erdnüssen und einem Teller mit geschnittenem Käse. Nicolay ist nicht Bulgare, er ist Russe, Maja ist Bulgarin. Seine Traurigkeit ob dem Verlust der antiken Waffen hat mich berührt, so dass ich ihm kurzerhand meinen Offiziersdolch geschenkt habe, damit er doch noch etwas hat. Das hätte er nicht erwartet und er hat mich mit Tränen in den Augen heftig umarmt. Nicht unerwähnt bleiben darf die Fürsorge, mit der ich umgeben bin. Gestern stand ein Teller mit Wassermelonenstücken auf dem Tisch und heute bringt Maja gefüllte Crepes.

Die Unterhaltsarbeiten am Schiff sind noch nicht weit gediehen, aber Gut Ding will Weile haben. Das Schiff ist aussen geschrubbt und innen habe ich 3 Stunden „gedysont“. Morgen werden an beiden Hauptmotoren Oelwechsel gemacht, der Preis ist in etwa so hoch, wie ich für den Oelwechsel am Generator bezahlt habe. Morgen muss ich das Schiff umparkieren. Etwa 10 Meter vom Ufer den Anker werfen und dann rückwärts anlegen, denn es sind 1 oder 2 Schiffe angekündigt, die hier anlegen wollen. Ich könnte mir vorstellen, dass es sich um die Mrs. Ippi und die Cestlavie handelt. Dann würde es sich um Bekannte handeln. Die Mrs. Ippi ist ein Segelboot, das den Heimathafen Maasholm hat und wir sind ihm in Kehlheim zum ersten Mal begegnet und dann hie und da wieder. Wir werden sehen. Für morgen hat Nicolay auch versprochen, sich um das Boot zu kümmern, und nicht nur morgen, sondern die zukünftigen Tage.

Verena fliegt in die Schweiz

Offensichtlich ist doch etwas mehr Fleisch am Knochen, denn unsere Gastgeber wurden nahtlos nach er 24-stündigen Festnahme in Untersuchungshaft gesetzt. Das ist inbesondere für mich schlecht, denn ich wollte ja mit Nikolay dies und das am Schiff machen. Ich denke, die Justiz in Bulgarien besteht nicht nur aus Korruption, wir haben sie bisher als sehr korrekt erlebt.

Gestern, 13. August ist Verena in die Schweiz geflogen und als ich aufs Schiff kam war mir etwas schwindlig. Das Fieberthermometer zeigte 39,9 Grad an. Als ich das gesehen habe, wurde ich krank. Ich habe mich hingelegt und den anwesenden Angehörigen der Gastgeberfamilie meine Situation erklärt.

Heute morgen kam der Sohn der Gastgeberfamilie aufs Schiff, rief nach mir ob alles ok sei. Das war um 7 Uhr, da hatte ich nur noch 37,5 Grad Fieber. Er anerbot mir, dass die beiden Frauen mir Frühstück machen würden. Ich habe dann, nach der Dusche ein Crunchy-Müesli mit Ovomaltine und Honig gegessen. Trotzdem, das Fieber ist jetzt 10.30 Uhr wieder auf 38,1 Grad gestiegen. Wenn’s bis morgen nicht besser wird, muss ich einen Arzt aufsuchen. Ich meine, es handelt sich um eine heftige Sommergrippe.

Varna

Nach einem ruhigen, heissen Sonntag, stehen wir am 11. August um 07.30 Uhr auf. Der erste Blick nach draussen verheisst nichts Gutes. Verschieden uniformierte Männer „zieren“ das Gelände. Von Maya erfahren wir, dass ihr Mann Nikolay, ein Lager an vorsintflutlicher Waffen, (Säbel, Vorderlader, Degen) seit vielen Jahrren besitzt. Aufgrund neuer Gesetze sei dies nicht mehr erlaubt. Darum findet eine Grossrazzia statt. Sogleich setzt Kurt als erstes die Schweizer Flagge. Wir wollen in die Stadt, um uns um das Beiboot zu kümmern. Wir können das Areal erst verlassen, nachdem wir die Bewilligung des Untersuchungsrichters erhalten haben.

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Es ist sehr heiss in der Stadt und wir genehmigen uns im Schatten des Café Onyx einen kühlen Melonensaft, als das Telefon klingelt und Maya uns ausrichtet, wir hätten auf`s Schiff zurück zu kommen.

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Bei der Ankunft begleiten uns fünf Männer, bei Nikolay waren es neun, auf unser Schiff. Drei von der Grenzpolizei, ein Untersuchungsbeamter und einer von der Staatspolizei. Sie erklären uns, dass sie das Schiff durchsuchen müssen. Nach Einsicht der Schiffspapiere beginnt die Durchsuchung.  Alle Schubladen, Schränke Stauräume und Behältnisse müssen geöffnet werden. Besonders scharf waren sie auf schwarze Behältnisse, zum Beispiel Föhntasche oder Kulturbeutel. Erfolglos verlassen sie, nach ca. 1 Stunde mit den notwendigen Entschuldigungen  unser Schiff wieder, wollten aber noch wissen ob wir Freunde der Familie seien. Ca. 18.30 Uhr sind sämtliche „Waffen“ nummeriert, registriert und von Nikolay selbst sorgfältig in Tücher verpackt. Maya richtet uns aus, dass sie Beide zur Einvernahme mitgehen müssen. Sie komme hoffentlich bald wieder zurück, doch Nikolay werde möglicherweise 24 Stunden einbehalten. Die schwangere Schwiegertochter, der das Ganze sehr zugesetzt hat, und die kleine Niki bleiben auf dem Gelände. Auch für uns war dies ein sehr ungemütlicher Tag, wir leiden mit der Familie mit.

 

Vom Hafenkai in die Marina

Um 10.00 Uhr, nach dem gemütlichen Frühstück, legen wir am Hafenkai ab, passieren die Kriegsschiffe und fahren Richtung Marina. Dank Vorsorge von Verena, hatten wir noch eine Telefonkarte und konnten uns bei Maya in der Marina anmelden. Über die Marina waren wir doch etwas erstaunt. Ehe wir anlegen konnten, musste noch ein Segelboot umgestellt werden. Das Anlegemanöver war eher spektakulär, der zur Verfügung stehende Platz war ziemlich genau so lang wie unser Schiff. Dank der Hilfe von Nikolay, klappt alles. Wir werden sehr familiär aufgenommen und gleich zu Kaffee, Selbstgebackenem und eisgekühlter Melone eingeladen. Anschliessend begleitet uns Nikolay und die kleine Niki zu Fuss ins Zentrum. Am Abend liessen wir die Erlebnisse der vergangenen zwei Tage nochmals an uns vorbeiziehen.

(Wer glaubt, dass es nicht noch dicker kommen kann, irrt sich)

 

 

Das Meer hat uns wieder Constanta bis Varna

Am 8. August fahren wir, nach der üblichen Abmeldung bei der Grenzpolizei um 7 Uhr los. Der Seewetterbericht sagt Wellen im Bereich von 20 bis 40 cm voraus und schönes Wetter. Das Wetter stimmt, aber Wellen, die sind bis 1,3 Meter hoch, zwar lang, aber es schaukelt doch heftig, da wir die Wellen nicht schneiden können, sondern kursmässig entlang an ihnen fahren müssen. 160 Kilometer liegen vor uns und das Schiff läuft gute 7,5 Knoten. Es wird ein langer Tag. Verena kämpft, wird nicht gerade Seekrank, aber an Essen ist auch nicht zu denken.

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Um 18 Uhr klarieren wir bei der Grenzpolizei in Varna ein und sind dankbar, als sie uns anbieten am Kai bleiben zu dürfen über Nacht. Zwar keinen Strom, aber Ruhe. Verena hat aufgrund der schwelenden Seekrankheit (sie ist nicht ganz ausgebrochen) nichts gegessen und zuwenig getrunken. Sie isst ganz wenig und geht um 20 Uhr zu Bett. Kurt sitzt auf der Fly, isst normal und genehmigt sich ein Glas Wein. Um 22 Uhr geht auch er schlafen. Um 23 Uhr klopft es heftig ans Schiff. 4 Männer stehen draussen und verlangen, dass wir sofort ablegen, da Kriegsschiffe erwartet werden. Kurt erklärt ihnen, dass er das gerne tun würde, da er aber Wein getrunken habe, sei dies leider nicht möglich. Einer der 4 Männer konnte das Lachen nicht zurück halten, denn keiner hatte das Brevet, unser Schiff zu führen und damit haben sie nicht gerechnet. Sie ziehen von dannen.

Am Morgen um 05.00 Uhr klopft es wieder heftig und es stehen vor unserem Schiff: 1 Grenzpolizist, 2 Gendarmen und 2 Militärpolizisten. Ultimativ verlangen sie, dass wir umparkieren. In Dunkelheit parkieren wir um und legen an einem freien Kai an und gehen wieder schlafen.

diese Schiffe lagen dann an "unserer" Mauer
diese Schiffe lagen dann an „unserer“ Mauer

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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2 Tage Constanta

Am 5.8. können wir uns nicht mehr in der Marina anmelden, es ist niemand anwesend. Der Marinero sagt uns, um 8 Uhr sei das Büro offen. Denkste….. vor 9 Uhr geht nichts. Eine solche Administration haben wir noch nie erlebt. Einzig gewundert haben wir uns, dass sie nicht noch das Geburtsdatum unserer Eltern wissen wollten. Alle Preise sind in Euro angegeben, aber bezahlen kann man nur in Lei. Also los in die Wechselstube und Geld wechseln, dann wieder zurück. Nur der Liegeplatz kann bezahlt werden, der Strom wird am Schluss abgelesen und bezahlt.

In der Marina klagt Kurt das Leid, dass nicht nur Batterien ersetzt werden müssen, auch der Generator macht mit dem Sicherungsschalter Probleme. Ein Mann von der Marina nimmt sich den Problemen an. Er kommt auf’s Schiff und sieht sich die Batterien an. Er holt den Preis von neuen Batterien ein und organisiert diese blitzschnell und baut sie ein. Der Schalter vom Generator kann er erst am folgenden Tag besorgen, auch dies erledigt er pünktlich und korrekt. Wir sind dankbar, diesen jungen, dynamischen Topmann gefunden zu haben, der unsere Probleme gelöst hat. Danke.

Wir gehen am Nachmittag in die Stadt. Kein schönes Bild. Alte, ehemals wunderschöne Gebäude, die man zerfallen lässt.

leider auch am Zerfallen
leider auch am Zerfallen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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hier haben die Fischer ihre Utensilien
hier haben die Fischer ihre Utensilien

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

An verschiedenen Orten werden ganze Strassen aufgerissen, alle Anwohner haben Probleme, ja ja, der Osten….

ein Durchkommen muss man sich selbst suchen

Wir vereinbaren mit den Holländern, Vinc und Esther, dass wir miteinander zum Nachtessen gehen, um über die Erlebnisse auf der Donau zu „quatschen“. In einem libanesischen Restaurant essen wir gut und schnell vergeht die Zeit.

Am 7. gibt es noch einige Vorbereitungen am Schiff zu machen, denn wir wollen ja jetzt definitiv aufs Meer. Auch die Versicherung muss angepasst werden, was wir mit Murette so vereinbart haben. Die Reaktion ist prompt und wir sind versichert.

Verena geht am Nachmittag nochmals in die Stadt, dieweil Kurt sich mit dem Schiff, den Koordinaten, Kurs, etc. beschäftigt. Um 18 Uhr macht sich Kurt auf den Weg ins Büro der Marina um den Strom zu bezahlen. Niemand mehr da! Den Rest der Geschichte ersparen wir uns 4 Seiten Papier und auf jedem mindestens 3 Stempel……Da wir noch Lei übrig haben, essen wir auswärts. Nach der Rückkehr kommen noch Esther und Vinc zu uns aufs Schiff um sich zu verabschieden, sie überwintern das Schiff in Constanta und fahren im nächsten Jahr nach der Türkei. Wir werden sie kaum mehr wieder sehen. Es sind ganz nette Zeitgenossen.

 

Von Cernavoda via Kanal nach Constanta

Wir schicken es voraus, das wird ein unvergesslicher Tag! Ohne Funkspruch werden wir um 05.50 Uhr vom Ponton „gejagt“ der eine Mann sagt zwar langsam, langsam, dafür jagd uns sein Chef um so hektischer weg. Wir starten die Motoren, aber es kam so wie es nicht sollte, nämlich, der Steuerbordmotor startet nicht. Wir legen trotzdem ab und auf der langen Einfahrt zum Kanal überholt uns ein Tankschiff mit SCHWEIZERFLAGGE. Wir schreien ein herzliches Grüezi, das mit Achselzucken beantwortet wird. In der Schleuse kommt dann, wir liegen direkt neben dem Tankschiff, der Kapitän. Er ist Holländer, sein Lotse ist Rumäne und die beiden Matrosen sind Tschechen. Ach ja, das Schiff gehört einer belgischen Gesellschaft, lässt das Schiff aber unter CH-Flagge fahren.

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Hinter uns fährt noch ein Schubverband ein. Damit ist die 310 x 24 Meter Schleuse voll.

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Der Schleusenvorgang ist rasch beendet, da wir knapp 15 cm geschleust wurden. Ach ja, beim Tankschiff haben sie das Geld verlangt, bei uns aber nicht. Trotz Problem mit dem Motor kommt da etwas Freude auf, aber, vielleicht kommt es beim Ausschleusen doch noch zum Zahlakt

Da wir nur mit einem Motor fahren können, fährt uns das Tankschiff davon. Der Kanal ist sehr eindrücklich und man versteht eigentlich, dass sie eine Maut wollen, es wird auch gebaut.

Baustelle im Kanal
Baustelle im Kanal

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die eine......
die eine……

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

und die andere Seite dieser Skulptur
und die andere Seite dieser Skulptur

 

In Constanta melden wir uns zum Schleusen, da heisst es jedoch, dass wir zur gelben Box fahren müssen. Wir sehen tatsächlich eine gelbe Box und ein Mann winkt uns. Wir legen an und bezahlen. Alles ist vermerkt auf dem Formular das er hat. Länge, Breite, Tiefgang, Höhe, Motoren etc. und mindestens 3 Stempel auf jedem Formular. Wir erhalten die Quittung über 688 Lei und werden orientiert, dass jetzt noch ein Convoi hochgeschleust werde und wir nachher in die rechte Schleuse einfahren können.

Die linke Schleuse geht auf und ein Schubverband kommt raus. Wenige Minuten später kommt der Mann aus der gelben Box und sagt, wir können einfahren. Per Funk fragt Kurt, ob wir tatsächlich in die linke Schleuse fahren müssen. Ein barsches ja. Kurt funkt wieder, die Ampeln sind noch auf rot geschaltet, da fahre ich nicht ein. Die Ampeln werden nicht auf grün geschaltet, aber auf aus und nochmals die Aufforderung: Einfahren.

Man lässt uns ohne Info ein halbe Stunde in der Schleuse, dann kommt einer per Fahrrad und weist uns an, nach der Schleusung sofor rechts zu fahren und festzumachen. Grund Bauarbeiten. Wir machen fest und warten, ziemlich genau 3 Stunden. Der Baukran, der Elemente an einer neuen Brücke anbringt ist im Wasser und mit Drahtseilen an beiden Ufern gesichert.

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Nach Freigabe, es ist mittlerweile schon 18 Uhr fahren wir aus dem Hafen aus aufs Schwarze Meer gegen Norden zum Port Tomis.

Dort werden wir eingewiesen, längsseits anzulegen. Kaum angelegt kommt die Grenzpolizei aufs Schiff. Die Formalitäten werden rasch erledigt. Wir möchten am Strom anschliessen, doch der Marinero sagt, dass dies erst morgen möglich sei. Wir zeigen unseren Missmut ziemlich deutlich, die Polizei begreift das, der Marinero auch, aber sein Chef ist unerbittlich. Wir schicken uns drein und Verena geht unter die Dusche. Da kommt der Marinero und sagt, wir könnten an einem andern Ort anlegen, mit Strom. Das machen wir und legen, ein Novum für uns auf dieser Reise, römisch-kahtolisch an.  Die eine Muringleine wurde wohl schon länger nicht mehr benutzt. Nur mit viel Kraft kann sie an der Klampe festgemacht werden.

Muschelbefall an der Muringleine
Muschelbefall an der Muringleine

Zum ersten  Mal können wir hier auch unsere Gangway benutzen..

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Ach ja, die Holländer mit der Dragonfly sind auch hier und kommen uns kurz besuchen. Lust auf kochen haben wir nicht und so gehen wir auswärts essen, das haben wir uns verdient.

 

Von Silistra nach Cernavoda, zum Kanal

Am 4. 8. um 08.00 Uhr melden melden wir uns bei der Capitaneria ab. Polizei und Zoll kommen um die notwendigen Stempel aufs Papier zu drücken. Also Motor starten und ablegen. Der Backbordmotor springt wie immer an, doch beim Steuerbordmotor nur ein müdes  „Klicken“. Zurück zum Hafenkapitän um das Leid zu klagen. Er organisiert einen Mechaniker. 30 Minuten später sind 2 Männer auf dem Schiff. Die Batterien sind alt und leer. Die Beiden gehen wieder und kommen mit einem Ladegerät zurück. Der Alternator bringt nur wenig Strom auf die Batterien, doch bei einer Fahrt  von 78 km sollte es reichen um die Batterien wieder aufzuladen. Um 11 Uhr können wir starten. Die beiden Mechaniker wollten kein Geld für ihre Leistungen. Natürlich bezahlen wir ihnen trotzdem etwas,  ihre  Hilfe war uns dies wert.

Die Fahrt nach Cernavoda war wiederum eine Fahrt mit Fernglas am Auge, denn die Tonnen sind nicht immer auszumachen und die Kilometrierung ist über weite Strecken inexistent. Auch begegnen wir auf dieser Strecke den verschiedensten Arbeitsschiffen.

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In Cernavoda melden wir uns beim Hafenamt und fragen nach der Schleusung. Wir werden informiert,  ab 06.00 Uhr bereit zu sein, um dann per Funk zu erfahren, wann wir mit der 1. Schleusung mitfahren können. Die Fahrt durch den Kanal kostet uns 688 Lei. Das heisst, wir müssen unbedingt noch zur Bank, damit wir (Euro wollen sie nicht) noch Geld wechseln können. Es ist sehr heiss, die Zeit schon fortgeschritten und wir vergessen, uns bei der Grenzpolizei und Zoll zu melden. Als wir in die Stadt wollen, kommt ein Grenzpolizist auf uns zu, fragt, aus welchem Land wir seien. Als er hört, dass wir Schweizer sind, salutiert er und begrüsst uns mit Hand!? In der Stadt finden wir eine Raiffeisenbank und beziehen das Geld aus dem Bankomaten.

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dies die eine Strassenseite.....
dies die eine Strassenseite…..
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…..dies leider die Andere

 

Wir finden ein schattiges, schönes, gepflegtes Restaurant  wo wir uns müde hinsetzen und auch gut essen.

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Früh gehen wir zu Bett, denn wenn wir um 06.00 Uhr abfahren müssen, könnte es einen langen Tag geben.