Freitag, 28.07. Beim Frühstück besprechen wir die Situation. Einen Trumpf haben wir ja noch im Ärmel. Wenn Raffaele diese Woche nicht mehr kommt, so werden wir alles in der Werft erledigen lassen. Wir beschliessen, bis kommenden Montag nichts zu unternehmen, dann Raffaele anzurufen und ihm zu erklären, dass alles, was bis Mittwoch 18 Uhr nicht erledigt ist, wir wie beschlossen, durch die Werft erledigen lassen. Um 11.30 Uhr wird Verena von Renate und Josef abgeholt, die Damen gönnen sich im Centro Commerciale einen Einkaufsbummel/Frauennachmittag. Josef fährt sie hin und kommt anschliessend zu Kurt aufs Schiff. Die Beiden „bemurmeln“ so dies und das, später hat Josef auf seiner Matilde noch zu arbeiten. Dann, völlig unerwartet kommt Raffaele, nur mit 2 Schraubenschlüsseln „bewaffnet“ Er sagt nicht buon giorno, nein er sagt nur laut „Tank“! Irgendwie glaubt er immer noch, dass wir keinen Diesel haben. Nachdem er die 36. Schraube gelöst hat und die Abdeckung entfernt, kommt die Membrane zum Vorschein, die den Dieselgeschmack zurück hält. Auch die wird gelöst und uiuiui!!! Knapp 2’000 Liter Diesel „schauen“ uns an. Jetzt ist guter Rat teuer. Mit der Taschenlampe sieht er sich die Angelegenheit an und muss Kurt zugestehen, dass seine Sicht der Dinge die Richtig war. Die Dieselleitung ist nicht abgebrochen, doch sie hat einen Riss und somit wird nur noch Luft angesogen. Während Raffaele bei uns arbeitet, wird er 11x angerufen, ein begehrter Mann. Mittlerweile hat Josef Renate und Verena zurückgeholt und es entsteht, dank den guten Italienisch-Kenntnissen von Renate, eine angeregte Diskussion. Raffaele zeigt auf, wie er das Problem das lösen möchte, ohne den ganzen Tank auszupumpfen. Wir geben ihm das ok für die Ausführung und vereinbaren, dass er jeweils eine Stunde, bevor er kommt, Kurt ein SMS sendet. Er will es so rasch wie möglich erledigen, sagt aber nicht genau wann.
Wir glauben/hoffen wieder Licht am Horizont zu sehen, aber es ist erst die kleine Mondsichel, die sich zeigt .
Samstag, 29.07. Kurz nach dem Frühstück, wir sitzen noch auf der Fly, beschliessen wir, anschliessend einkaufen zu gehen. Unverhofft sagt Kurt: Nein, ich glaube ich werde nicht mitkommen! Er sieht wie Raffaele mit Material über den Steg kommt. Für heute gibt es für ihn nur ein Ziel. Der Motor muss laufen. Zuerst wird alles für die neue Dieselleitung abgemessen, dann die Kupferleitung zugeschnitten, entsprechend gebogen und montiert. Für den Elektro-Bohrer haben wir nicht die richtige Grösse Bohrer, er holt diesen in seiner Werkstatt. Dann wird ein Loch durch den Boden in den Tank gebohrt und die neue Leitung eingesetzt. Wechsel in den Motorraum. In der Zwischenzeit ist auch Manuele, der junge Gehilfe von Raffaele eingetroffen. Gemeinsam erledigen sie die weiteren Arbeiten. Die neu gelegte Leitung wird via Schlauch über die Dieselpumpe an den Filter und die Einspritzpumpe angeschlossen, der Motor entlüftet und dann kommt das Kommando von Raffaele an Kurt „vai, brumm brumm“.



Auf den ersten Dreh springt der Motor an. Nach menschlichem Ermessen, müsste das Problem nun definitiv gelöst sein. Jetzt wird der Tankdeckel wieder fachgerecht mit den 36 Schrauben verschlossen und um 13 Uhr gehört „unser Problem“ der Vergangenheit an. Grund zur Freude! Verena hat in der Zwischenzeit alle Einkäufe getätigt, so dass wir das Wochenende überleben können. Zum z’Nacht gibt es 3 Fischvariationen.