Er kommt

Freitag, 28.07.    Beim Frühstück besprechen wir die Situation. Einen Trumpf haben wir ja noch im Ärmel. Wenn Raffaele diese Woche nicht mehr kommt, so werden wir alles in der Werft erledigen lassen. Wir beschliessen, bis kommenden Montag nichts zu unternehmen, dann Raffaele anzurufen und ihm zu erklären, dass alles, was bis Mittwoch 18 Uhr nicht erledigt ist, wir wie beschlossen, durch die Werft erledigen lassen. Um 11.30 Uhr wird Verena von Renate und Josef abgeholt, die Damen gönnen sich im Centro Commerciale einen Einkaufsbummel/Frauennachmittag. Josef fährt sie hin und kommt anschliessend zu Kurt aufs Schiff. Die Beiden „bemurmeln“ so dies und das, später hat Josef auf seiner Matilde noch zu arbeiten. Dann, völlig unerwartet kommt Raffaele, nur mit 2 Schraubenschlüsseln „bewaffnet“ Er sagt nicht buon giorno, nein er sagt nur laut „Tank“! Irgendwie glaubt er immer noch, dass wir keinen Diesel haben. Nachdem er die 36. Schraube gelöst hat und die Abdeckung entfernt, kommt die Membrane zum Vorschein, die den Dieselgeschmack zurück hält. Auch die wird gelöst und uiuiui!!! Knapp 2’000 Liter Diesel „schauen“ uns an. Jetzt ist guter Rat teuer. Mit der Taschenlampe sieht er sich die Angelegenheit an und muss Kurt zugestehen, dass seine Sicht der Dinge die Richtig war. Die Dieselleitung ist nicht abgebrochen,  doch sie hat einen Riss und somit  wird nur noch Luft angesogen. Während Raffaele bei uns arbeitet, wird er 11x angerufen, ein begehrter Mann. Mittlerweile hat Josef Renate und Verena zurückgeholt und es entsteht, dank den guten Italienisch-Kenntnissen von Renate, eine angeregte Diskussion. Raffaele zeigt auf, wie er das Problem das lösen möchte, ohne den ganzen Tank auszupumpfen. Wir geben ihm das ok für die Ausführung und vereinbaren, dass er jeweils eine Stunde, bevor er kommt, Kurt ein SMS sendet. Er will es so rasch wie möglich erledigen, sagt aber nicht genau wann.

Wir glauben/hoffen wieder Licht  am Horizont zu sehen, aber es ist erst die kleine Mondsichel,               die sich zeigt .

 

 

 

 

 

Samstag, 29.07.   Kurz nach dem Frühstück, wir sitzen noch auf der Fly, beschliessen wir, anschliessend einkaufen zu gehen. Unverhofft sagt Kurt:  Nein, ich glaube ich werde nicht mitkommen! Er sieht wie  Raffaele mit Material über den Steg kommt. Für heute gibt es für ihn  nur ein Ziel. Der Motor muss laufen. Zuerst wird alles für die neue Dieselleitung abgemessen, dann die Kupferleitung zugeschnitten, entsprechend gebogen und montiert. Für den Elektro-Bohrer haben wir nicht die richtige Grösse Bohrer, er holt diesen in seiner Werkstatt. Dann wird ein Loch durch den Boden in den Tank gebohrt und die neue Leitung eingesetzt. Wechsel in den Motorraum. In der Zwischenzeit ist auch Manuele, der junge Gehilfe von Raffaele eingetroffen. Gemeinsam erledigen sie die weiteren Arbeiten. Die neu gelegte Leitung wird via Schlauch über die Dieselpumpe an den Filter und die Einspritzpumpe angeschlossen, der Motor entlüftet und dann kommt das Kommando von  Raffaele an Kurt „vai, brumm brumm“.

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Die neu gelegte Leitung aus dem Dieseltank……….

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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….korrekt angeschlossen an der Pumpe……

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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………und am Filter.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf den ersten Dreh springt der Motor an. Nach menschlichem Ermessen, müsste das Problem nun definitiv gelöst sein. Jetzt wird der Tankdeckel wieder fachgerecht mit den 36 Schrauben verschlossen und um 13 Uhr gehört „unser Problem“ der Vergangenheit an. Grund zur Freude! Verena hat in der Zwischenzeit alle Einkäufe getätigt, so dass wir das Wochenende überleben können. Zum z’Nacht gibt es 3 Fischvariationen.

Mentalität

Montag, 24.07.   In der Nacht hat es ziemlich heftig gewindet. Selbst im Hafen sind Wellen im 50 cm Bereich festzustellen. Ab heute wollen wir nicht mehr warten, jetzt wollen/möchten wir Nägel mit Köpfen machen. Verena will eine Trauerkarte in die Schweiz schicken, also marschieren wir zur Post. Dabei treffen wir auf Luigi und er teilt uns mit, dass heute Nachmittag, sicher, jemand von der Werft käme. Bei der Post ist es wie in der Schweiz man muss eine Nummer ziehen. Mit der Nr. 30 stellen wir uns hinter die wartenden Leute beim Postaufgabe-Schalter. Da sitzt ein Mann und erfasst Briefe, die Kunden lässt er warten und oben leuchtet dauernd die Nr. 16. Eine Frau vor uns, mit der Nr. 29 findet das nicht gut (wir ja auch nicht) und spricht den Mann an. Er meint etwas unhöflich, er habe jetzt diese Arbeit zu tun! Die Frau spricht hervorragend deutsch und beginnt mit uns zu reden und erklärt, dass auch hier überall gespart werde.  Ein Mann steht auf und verlässt unverrichteter Dinge die Post mit der Bemerkung, er warte schon eine Stunde. Die Frau erklärt uns, dass man auch Marken in den Tabakläden kaufen könne. Also verlassen auch wir das Postamt, besorgen uns im nahen Tabakladen eine Briefmarke und werfen den Brief ein. Nach dem Einkauf bei Sigma gehts wieder zum Schiff. Der Wind hat noch zugelegt und er ist extrem warm. Dann um 16 Uhr kommt Luigi mit dem Mann der Werft. Der schaut sich alles an und wir vereinbaren, dass wir unser Schiff am 8. 8. zwischen 09 und 09.30 Uhr in die Werft verholen. Dann werden die Arbeiten ausgeführt und am 29. August muss es wieder ins Wasser. Das sind klare Ansagen und wir sind erfreut. Zum Z’Nacht gibt es frische Teigwaren mit der Tomatensauce von Renate. Perfekt!

 

 

Dienstag, 25.07.    Heute will Kurt die Angelegenheit mit den Motoren resp. dem Tank in Schwung bringen. Luigi (ohne ihn geht nichts) erklärt, Raffaele hätte ihn gestern Abend um 21 Uhr angerufen und gefragt, ob er möglicherweise noch kommen könne. Luigi hat ihm das verweigert, aber ihm gleichzeitig klar gemacht, dass er heute um jeden Preis kommen müsse, was er hoch und heilig versprochen habe. Verena läuft nochmals hoch zum Markt, sie möchte nochmals Stoff kaufen. Gegen 11.30 Uhr ziehen  Wolken auf, begleitet von Donner. Das heisst für Kurt, Wäsche abnehmen, Sonnenschutz einziehen und die grossen Fenster schliessen, denn wenn es kommt, sicher heftig. Dann, 11.55 Uhr kommt Raffaele mit seinem Gehilfen. Bevor er allerdings in den Tank schaut, will er beide Motoren startklar machen, das heisst die beiden Dieselpumpen anschliessen. Nachdem dies erledigt ist gehen sie wieder, Den Tank wollen sie am Donnerstag öffnen. Kurt ist der Meinung, dass Raffaele nun endlich begriffen hat, dass das Problem im Tank liegt. Pünktlich mit den ersten Regentropfen und dem aufziehenden Gewitter kommt Verena zurück. Ein Segen für die Natur. Schräg vis-à-vis, bei Gulielmo Nautica beobachten wir ein Feuer, aber keine Menschenseele dabei. Zuerst über Funk, dann per Telefon orientieren wir die Lega Navale. Das Feuer flackert weiter, wird dann etwas kleiner, aber weiter steigt der Rauch, trotz Regen. Nach diesem Donnerwetter ist es merklich kühler und das freut Verena besonders.

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Dies die Wettersituation auf der einen Seite…….
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……..und doch noch etwas freundlicher, die andere Seite vom Hafen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mittwoch, 26.07.   Beim Frühstück kommt Antonio und meint, heute wird es nochmals regnen. Also gehen wir heute gemeinsam zum Markt, aber wieder ist der Stoffverkäufer nicht da. Dafür kaufen wir kleine süsse Birnen und Riesenaprikosen. Dazu noch Zwiebeln und Brot und tragen dies zum Schiff. Kurts Internet und auch das vom Telefongerät, das wir für die Homepage brauchen, muss nachgeladen werden. Also läuft Kurt noch zu Wind. Zurück beim Schiff geniessen wir die feinen Früchte vom Markt. Den Nachmittag lassen wir in Ruhe vorbei gehen. Verena hat einen Stoffladen ausfindig gemacht und versucht nochmals ihr Glück, kommt aber  unverrichteter Dinge zurück.

 

 

Donnerstag, 27.07.    Wir stehen früh auf,  Verena will die Bettdecken waschen, da geht nur eine in die Maschine, also 2 Waschgänge. Kurt bearbeitet das Schiff mit Schlauch und Wasser, denn trotz heftigem Regen, allen Schmutz hats nicht weggeschwemmt. Dann wird noch Frischwasser aufgefüllt. Um 11 Uhr fragt Kurt per SMS bei Raffaele nach, wann er kommen werde. 10 Minuter später kommt die Antwort, heute Nachmittag. Super. Verenas Telefon muss heute neu geladen werden, das übernimmt Kurt um 17 Uhr, aber Vodafone öffnet erst um 17.30 Uhr. Also zurück zum Schiff. Verena will nun selber hin gehen und Kurt meldet sich Richtung Küche ab. Heute gibt es Tomatensalat mit Feta, Peperoni und gebratene, gewürzte Brotscheiben. Da kann man gut auf Fleisch verzichten. Mittlerweile ist es 21 Uhr, Raffaele ist nicht aufgetaucht, auch kein Telefonanruf und  keine SMS kam bei uns an. Das ist das, was wir mit Mentalität meinen und was es für uns Mitteleuropäer manchmal etwas schwierig macht.

Warten auf….

Freitag, 21.07.    Für heute hat Luigi einen Mitarbeiter der Werft angekündigt, er käme zwischen 09 und 10 Uhr. Um 11.30 Uhr ist er immer noch nicht hier. Langsam beginnt das zu ärgern und wir fragen uns schon, wie zuverlässig die Leute sind und wie man ihnen vertrauen kann. Luigi ist da ausgenommen, er tut sein Möglichstes, auch er kann nur warten. Raffaele kommt nicht, weil ihm ein falscher Gegenstand geliefert wurde, wann er kommt, wissen wir weiterhin nicht. Klar ist nur, dass bis zum 8.8. mindestens ein Motor laufen muss, damit wir das Schiff zur Werft fahren können. Verena verlässt das Schiff. Kurt bleibt, da man nie weiss, ob doch noch jemand kommt und liest im Buch über Magellan, geschrieben von Stefan Zweig. Gegen Mittag kommt Luigi, aber nicht mit dem Mann von der Werft, sondern einem Freelancer, der sich um unser Problem mit dem Magnetkompass kümmern wird. Wenn alle elektronischen Geräte versagen sollten, so muss der Magnetkompass noch funktionieren. Mit ihm können wir jeden Hafen finden, da wir auch über entsprechende Papierseekarten verfügen. Diese „letzte“ Sicherheit ist und bleibt uns wichtig. Bevor wir irgend wohin fahren, wird der Kurs auf der Papierseekarte eingetragen. Die Kalibrierung vom Kompass geht nicht im Hafen. Dafür müssen wir im offenen Meer fahren. Da im Moment kein Motor funktioniert, wird dieser Termin auf (unbestimmte) Zukunft verschoben. Luigi wird sich, wenn die Motoren funtkionieren, dem Problem wieder annehmen. Um 14 Uhr kommt Verena mit 2,5 kg Stoff (2,8 x 1,9 m) zurück. Müde vom dreistündigen Marsch, legt sie sich erst mal für einen kleinen Pisolino hin. In nächster Zeit werden unsere Flybridge-Stühle einen neuen Überzug erhalten. Beim Nachtessen unterhalten wir uns vorab über das Seebeben auf Kos und schätzen uns glücklich, dass wir uns im letzten Jahr dort aufgehalten haben.

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Tröstlich………auch anderer Leut Motoren können streiken, hier hilft nur noch Muskelkraft.

 

 

 

Samstag, 22.07.    Wir stehen zeitig auf, denn Josef holt uns um 8 Uhr ab. Via Mattinata gehts zur 600 Meter höher gelegenen Masseria = Bauernhof. Wir wollen ihnen ja helfen das Schopfdach mit den vorhandenen alten Ziegeln zu decken. Renate versorgt uns mit Arbeits-Handschuhen, zeigt sie uns, wo die erste Ladung Ziegel liegt, die wir zum Schopf zu transportieren haben. Mitgenommen hat sie einen kräftigen Spazierstock um auf den Boden zu schlagen, das heisst, mögliche Schlangen zu vertreiben. Wir bekommen je eine Schubkarre und dann gehts los. Schon bei der ersten Fuhre packt Kurt einen kleinen Skorpion mit ein. Es geht zügig voran, Renate und Josef arbeiten auf dem Dach, während Schubkarre um Schubkarre ankommt. Schon bald ist der erste Ziegellagerort leer. Mittlerweile zeigt das Thermometer an der Hauswand 45 Grad Celsius an. Also eine Abkühl-Pause und ein Schwatz im Innern des Hauses. Beim 2. Ziegellagerort, der etwas erhöht am Hang liegt, müssen wir enttäuscht feststellen, dass ein grosser Teil der Ziegel defekt ist. Josef sortiert die noch brauchbaren Ziegel aus, wir tragen sie runter zum Schubkarren und dann ab damit zum Dach. 11.45 Uhr brechen wir zwar nicht zusammen, aber ab, denn nun ist es definitiv zu heiss und auf dem Dach, auch wenn es nicht steil ist, zu gefährlich.

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Zu diesem Bild ist zu sagen, dies ist Verena`s Schubkarre, aber Renate hat sich als „Modell“ besser geeignet.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Auch die beiden jungen Kater geniessen ihre Mittagsruhe.

 

Renate hat ein feines Mittagessen vorbereitet, das wir nach getaner Arbeit alle geniessen. Am späten Nachmittag bringt uns Josef zurück, nicht ohne dass uns Renate noch dies und das einpackt. Eigentlich haben wir ein schlechtes Gewissen, denn unsere Arbeitsleistung war eher klein, doch „unsere Arbeitgeber“ sind sehr froh um die „vier Hände“ die mitgeholfen haben.

 

 

Sonntag, 23.07.  Geschlafen haben wir sehr gut, es gab weder Lärm noch war`s wellig. Nach dem Frühstück zieht es uns nach draussen. Wir unternehmen einen Spaziergang in Richtung Siponto. Bei der neuen Marina schauen wir uns das Werftgelände durch den Zaun an. Die Umgebung macht einen guten Eindruck. Sauber und aufgeräumt. Nach weiteren 2 Kilometern machen wir kehrt, denn die Hitze wird unerträglich.

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Ziemlich schlapp kommen wir auf dem Schiff an. Ein Fischer fährt in seinem Boot zu uns und möchte uns einen  40-50 cm grossen Fisch schenken, aber da wir in Sachen ausnehmen und schuppen noch keinen Kurs besucht haben, müssen wir leider ablehnen. Verena holt sich einen ganz bequemen Stuhl auf die Fly und es dauert nicht sehr lange, schläft sie ein. Weiter verbringen wir den Nachmittag mit lesen. Da wir Beide Lust auf eine Pizza haben, machen wir uns um 19. Uhr auf Pizzeriasuche. Das schon mal vorsondierte Restaurant entspricht ganz unserer Vorstellung, sanfte Musik, angenehm, die Bedienung freundlich und spricht gut englisch (dies eine Bemerkung für Josef) wir sind überrascht. Auch die Pizza, die teuerste für € 10.– hat uns sehr geschmeckt. Eine Spezialität von Alfonso, der Belag, aus Prosciutto, Tomatenstückchen, Ruccola, Frischkäse und grob geriebenem italienischem Käse ist ungebacken. Darunter verteilt sind warme, etwa 2 x 2 cm grosse, flache Pizzateigbrötchen. Nach diesem feinen Essen flanieren wir, wie die Italiener, durch die Flanierstrasse zum Schiff zurück. Wie vereinbart telefonieren wir um 22 Uhr noch mit Adi.

Wir leben

Mittwoch, 19.07.    Heute sollte, aber wie so oft, sollte Raffaele kommen. Die Verlässlichkeit der Unternehmer hier ist alles andere als Swiss Qualität. Wir beginnen uns Gedanken zu machen, wie wir das Beiboot wieder schützen können. In Hurghada haben wir uns einen Sonnenschutz für den Bug machen lassen (Vorzelt). Wir meinen es sollte möglich sein, dass wir dieses, relativ grosse Vorzelt dazu nutzen können. Zuerst noch das Beiboot genügend pumpen, dann der Versuch und siehe da, es passt fast perfekt. Gleichzeitig können wir auch unsere Velos decken, so dass eine optimale Einwinterung möglich ist. Auch wenn wir noch eine ganze Weile hier bleiben, so ist schon vorgesorgt.

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Beiboot und Fahrräder sind bestens verpackt.

 

Raffaele ist nicht erschienen und so nehmen wir uns die Freiheit, gegen Mittag, unsere Einkäufe für das Schiff, (beim Chinesen) zu tätigen. Wir kaufen Karabiner (keine Carabinieri) um das Schiff über Winter an rostfreien Utensilien befestigen zu können. Am Abend gehts dann noch zum Einkauf für Lebensmittel. Kurt kauft Hühnerbeine. Leider müssen wir im Innern essen, da der Wind zu kräftig bläst. Auberginen/Tomatensalat mit gebackenen Hühnerbeinen schmeckt uns wunderbar und ausser Knochen bleibt nichts zurück.

 

 

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Donnerstag, 20.07.   Irgend eine Sternkonstellation war uns nicht hold, was unseren Schlaf beeinflusste. Es ist absolut windstill und wir nehmen das Frühstück auf der Fly ein. Kurt packt den Rucksack und marschiert zum Weineinkauf. Ein (vermutlich) naheliegender Weinberg hat einen Verkaufsladen in Manfredonia, wo man den Wein abgefüllt, oder offen einkaufen kann. Schwer beladen kommt er zurück. Verena verabschiedet sich, denn sie will Baumwollstoff einkaufen, um die Flybridge-Stühle neu zu beziehen. Nach 2 Stunden kehrt sie unverrichteter Dinge zurück. Einmal mehr, wir müssen die „Einheimischen“ (Renate und Josef) fragen, wo man Stoff kaufen kann. Verena hat noch Bügel- und Näharbeit zu erledigen, während Kurt sich die Zeit mit Lesen vertreibt. Um 17 Uhr kommt Luigi und berichtet über seine Bemühungen in der Werft. Das Schiff kann definitiv am 8.8. in die Werft verholt werden und am 24. sollte es fertig sein. Alles was nicht im Trockenen gemacht werden muss, soll nicht in der Werft erledigt werden. Luigi hat da seine Leute an der Hand. Uns soll es Recht sein. Nach dem Nachtessen auf der Fly widmet sich Kurt der Homepage und Verena erledigt „freundlicherweise“ die Küche.

Stressabbau

Sonntag, 16.07.   Jetzt, wo wir wieder klare Ziele vor uns haben, können wir etwas zurück lehnen, es sind Abhängigkeiten geschaffen, die für uns nützlich sind. Am 8.8. geht die Madness in die Werft  und bis dahin muss auch das Motorproblem gelöst sein. Die Aufgaben, die in der  Werft erledigt werden müssen, sind fixiert, wie alles andere auch. So spazieren wir mal bis zum einen Ende der Mole, vorbei an Guardia die Finanza und den Carabinieri. Beim Wasserschiff bleiben wir stehen. Leider ist niemand da, den wir fragen können. Also schätzt Kurt, dass dieses Schiff, das ca. 54 Meter lang und 10 Meter breit ist und einen grossen Tiefgang hat, pro Fahrt ca. 1,5 Mio Liter Wasser nach den Tremiti-Inseln transportiert. Das Füllen dieser Schiffe dauert ca. 12 Stunden.

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Auf dem Weg zurück zum Schiff, kommt eine junge Frau, das Grosskind von Raffaele auf uns zu und möchte uns im Namen ihres „Nonno“ zum Mittagessen einladen. Leider können wir diese Einladung nicht annehmen, denn der Sturm wütet mittlerweile ziemlich heftig. Es sind vor allem die Böen, die uns etwas Angst machen. Bei vielen Autos, die einen Neigungsalarm haben, geht die Alarmanlage los. Die Lega Navale legt bei den Segelschiffen die im Hafen liegen Hand an und klappt alle Sonnenverdecke zurück und fixiert sie. Antonio orientiert uns, dass am Abend von 17.30 bis 20.30 Uhr eine Prozession zur Ehre einer Heiligen (Name vergessen) statt finde und das müsse man gesehen haben. Trotz immer noch starkem Wind, machen wir uns um 18 Uhr zur besagten Kirche auf. In der Kirche wird, wie üblich bei offenem Portal, gebetet und gesungen, aber noch nichts von einer Prozession. Wir spazieren  etwas durch die Gegend und kommen um 18.30 Uhr zurück. Jetzt hat es viele Leute, die Musikanten haben sich eingefunden und eine Vielzahl von Polizisten, aber es wird immer noch gebetet und gesungen. Ab 19 Uhr wird die Warterei langsam mühsam, immer mehr Menschen finden sich ein. Um 19.30 Uhr brechen wir das Vorhaben, die Prozession zu sehen, ab. Wir fühlten uns in dieser Menschenmenge nicht mehr wohl. Bei der Rückkehr stellen wir fest, dass der Sturm die Abdeckung des Beibootes total zerrissen hat. Das späte Nachtessen gibt es im Innern des Schiffes. Doch das riesige Feuerwerk, das den Himmel in allen Farben erstrahlen liess, aber auch in einen Dunstschleier hüllte, lockte uns wieder nach draussen.

 

 

Montag, 17.07.   Heute Morgen kommt Raffaele um definitiv zu bestätigen, dass der 8.8. ok sei. Auch war er etwas traurig, weil wir nicht zu ihm, auf seine Farm mit Pferden und andern Tieren gekommen sind. Wir diskutieren nochmals das Motor- resp. Tankproblem und er verspricht, am Mittwoch mit seinem Gehilfen vorbei zu kommen, Zeit weiss er nicht genau. Er will dann den Tank öffnen, das bedeutet 36 festsitzende Schrauben lösen. Wir müssten dann nur noch ca 200 lt. Diesel einfüllen. Aber Kurt ist nach wie vor überzeugt, dass sich das ohne zusätzlichen Diesel lösen lässt. Am Nachmittag kommen Renate und Josef zu uns und wir verbringen einen gemütlichen Nachmittag, leider im Innern, denn der Sturm hat sich noch nicht verabschiedet. Abends gehen wir noch kurz in die Stadt, unsere defekten Telefon-Ladekabel müssen ersetzt werden.

 

Dienstag, 18. 07.   Wie bereits gestern besprochen, machen wir heute Teamwork an der frischen Luft, mit Schrubber, Wasserschlauch, Lappen und Bio-Putzmittel. Der Sturm und der vorangegangene Regen, haben so einiges auf die Madness gebracht. Nach der verdienten Siesta gehen wir Beide unseren Bedürfnissen nach, sei es sünnele oder lesen. Das Nachtessen nehmen wir wieder im Innern des Schiffes ein, denn der Wind hat wieder zugelegt.

 

 

 

 

 

Plan B

Samstag, 15.07.   Um 09 Uhr soll die Sitzung mit dem Verantwortlichen der Werft, Luigi und Raffaele stattfinden, anschliessend will man auf die Madness kommen, um das Besprochene zu visualisieren. Also gehen wir zeitig zum Einkauf, damit wir um 09.30 Uhr sicher wieder auf dem Schiff sind. Als um 10.45 Uhr noch niemand gekommen ist, geht Kurt ins Büro der Lega Navale. Luigi ist da, doch sonst sei noch niemand erschienen und, ach ja am Samstag sei es immer schwierig, zudem werde am Nachmittag in der Werft nicht gearbeitet. Mittlerweile ist Kurt etwas „dünnhäutig“ geworden und Luigi versteht ihn. Er verspricht, mit der Werft nochmals zu sprechen, hat aber in 10 Minuten noch einen Termin. Zurück auf dem Schiff heisst es hinsetzen, Dampf ablassen und Blutdruck beruhigen. Kurz nach 12 Uhr kommt Luigi und und teilt uns das Ergebnis des Telefongesprächs mit der Werft mit. Am Dienstag, 8. August können wir das Schiff zur Werft bringen, wo es für ca. 3 Wochen aus dem Wasser genommen wird. Alle Probleme sollten danach behoben sein. Damit haben wir alle Komponenten für unseren Plan B beisammen.

Am 8. 8. werden  wir unsere Madness zur Werft bringen und bis zum Abend beim Schiff bleiben, um evt. Unklarheiten noch bereinigen zu können. Dann fahren wir nach Foggia, nehmen dort den Nachtzug bis Milano und wechseln auf den Zug in die Schweiz. Am Mittwoch werden wir um 12 Uhr in Frick ankommen. Die 3 Wochen, während das Schiff an Land ist, werden wir in der Schweiz verbringen. Anschliessend fahren wir mit dem Auto zurück nach Manfredonia und werden noch einige Städte mit dem Schiff oder Auto besuchen. Über Winter bleibt das Schiff hier in Manfredonia, das heisst wir werden erst im nächsten Frühjahr unsere ursprünglich geplante Tour wieder in Angriff nehmen und hoffen, sinnbildlich gemeint, dass uns dann wieder alle Türen offen stehen.

Entschlussfassung

Donnerstag, 13.07.   Wir haben, trotz dem gestrigen Frust gut geschlafen, steigen zeitig aus den Federn und bereiten uns geistig auf den Tag vor. Um 10 Uhr kommt Raffaele, der Mechaniker, der von Lega Navale empfohlen wurde. Er sieht sich die Sache nochmals an und…….. das Problem ist doch nicht so einfach zu lösen. Er meint ob wir überhaupt noch  Diesel im Tank hätten!!!! Aber Hallo, wir haben  nur einen Tank für beide Motoren, der Backbordmotor kann auch nicht mit Luft laufen und laut Anzeige sind noch etwa 1’500 Liter im Tank. Raffaele montiert die Leitung zum Tank ab, jetzt müsste  Diesel fliessen, kommt aber nichts. Wie immer, wenn Kurt die Worte fehlen, (was selten vorkommt, Zitat Verena) greift er zu Papier und Stift und beginnt aufzuzeichnen, was seiner Meinung nach das Problem sein könnte. Für Raffaele könnte dies auch eine Möglichkeit sein. Er komme gegen Abend nochmals mit seinem Grosskind vorbei, die gut englisch spreche. Er möchte noch einen Test machen, um auszuloten, ob Kurts Theorie evtl. richtig sei. Es scheint, dass wir ein Problem haben, das so oder so nur in einer Werft gelöst werden kann. Wir diskutieren mögliche Vorgehensweisen und entwickeln einen Plan A und einen Plan B, die für uns beide stimmig sind. Beide Pläne bespricht Kurt mit Luigi. Dieser meint, dass unser Plan B für alle besser sei. Das bedeutet, wir auf seine Unterstützung angewiesen. Er trifft mal vorsorgliche Abklärungen. Kurt geht zurück aufs Schiff,  Verena ist bereits am Nähen eines Sonnenschutzes für das Gästezimmeroblicht und dann kommt der Fachmann für den Autopiloten. Nach kurzer Zeit hat er den Fehler gefunden, baut ein kleines Teil, das gebrochen ist aus,  geht zurück in seine Werkstatt, da er glaubt, irgend wo noch so ein Stück zu haben. Tatsächlich kommt er nach 20 Minuten zurück, baut das Teil ein und es funktioniert. Bald kommen Renate und Josef um Wiedersehen zu feiern. Wir diskutieren auch mit ihnen über unsere Pläne. Auch sie sind einhellig der Meinung, Plan B ist einzig richtig. Bei einem Glas Wein essen wir das von Ihnen mitgebrachte Fischgericht und sind um jedes kleine Lüftchen dankbar, klar, bei 38 Grad. Nach dem Nachtessen kommt Raffaele mit einem Gehilfen, der allerdings nicht englisch spricht. Sie probieren jede nur erdenkliche Möglichkeit aus und am Schluss bleibt wirklich nur das uns unverständliche, auf der Steuerbordseite kommt kein Diesel. Luigi gesellt sich noch dazu und wir beschliessen, alles zu notieren was die Werft zu erledigen hat. Dann werden wir uns morgen um 08.45 Uhr in Luigi`s Büro treffen, und die beste Werft für unsere Probleme aussuchen. Um das Motorenproblem will sich aber ausschliesslich Raffaele kümmern. Er will noch mit einer Kamera in den Tank schauen. Denn wenn er in die Leitung bläst, hört man nicht das „Gurgeln“ vom Diesel, wie das auf der Gegenseite der Fall ist. Um 21.30 Uhr verlassen Raffaele und sein Gehilfe das Schiff. Das Duschen erledigen wir auf dem Steg, Verena im Bikini und Kurt in den Militärbadehosen. Das Wasser ist eiskalt, zumindest Kurt empfindet dies so.

 

 

Freitag, 14.07.   Verena steht früh auf und bereitet das Frühstück vor, denn wir haben kein Brot mehr und sie will frisches Monte-St.-Angelo-Brot holen.

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Diese grossen Brote werden halbiert, geviertelt oder auch noch kleiner geteilt. So werden sie in Monte Sant`Angelo präsentiert.

 

Kurt vervollständigt noch die Liste, der zu erledigenden Arbeiten. Klar in englisch, denn Luigi wird sie noch übersetzen. Um 08.45 Uhr ist Kurt im Büro der Lega Navale. Wir gehen die Liste durch und warten auf Raffaele. Pünktlich 15 Minuten zu spät kommt er und meint, nach den gestrigen Telefonaten sei die Werft von Mattinata am geeignetsten. Allerdings ist er auch der Meinung, dass gewisse Arbeiten von ihm, oder andern Spezialisten gemacht werden könnten, um die Liegezeit in der Werft zu verkürzen. Luigi meint, jetzt mal alle Aufgaben abklären, danach sehe man sich wieder. Verena hat in der Zwischenzeit einen Waschgang gemacht und den Kühlschrank in Abtaufunktion versetzt. Der Kühlschrank leidet unter der feuchten Hitze heftig und bildet sehr schnell Eis. Leider nicht zu verhindern. Gegen 15 Uhr beginnen wir die Fly zu räumen, dunkle Wolken zeigen sich am Himmel. Für die Natur äusserst positiv. Blitz und Donner ziehen über uns und es wird merklich kühler, was Verena sehr erfreut. Das heutige Nachtessen ist einfach, Tomatensalat mit Ricotta, Trockenfleisch und mit Monte-St.-Angelo-Brot. Wir sind gespannt, ob heute noch jemand kommt und sich mit unserem Motor beschäftigt. Kurt sieht das eher negativ. Trotz allem, wir müssen unseren Plan B vorantreiben und das bedingt, dass wir auf Termine drängen. Damit macht man sich hier nicht zwingend beliebt, aber es wird einen Mittelweg geben. Das Telefon von Luigi zeigt uns eine neue Hürde auf. In Mattinata ist die Werft nur für Schiffe bis 14 Meter eingerichtet. Also werden wir das Schiff hier in Manfredonia auswassern müssen. Morgen findet eine Sitzung mit Luigi, Werft und Raffaele statt und anschliessend werden sie aufs Schiff kommen. Wir sind gespannt.

Planänderung

Mittwoch, 12.07.   Um 06 Uhr ertönt die Weckmelodie, voll motiviert gehen wir den Tag an, frühstücken und machen uns, sowie die Madness reisefertig. Über Funk wollen wir Antonio aufrufen, um  uns von ihm zu verabschieden,  er ist jedoch bereits vor Ort. Aggregat läuft bereits und dann starten wir die Hauptmotoren. Antonio löst uns die hinteren Leinen und Verena geht an die Muringleinen. Dann manövrieren wir um die Boje und nehmen langsam Fahrt auf. Aber, schon mitten im Hafen setzt der Steuerbordmotor aus . Trotzdem fahren wir aus dem Hafen, dann will Kurt die Umgehung, die Franco eingebaut hat in Betrieb nehmen. Top, es geht, aber nur so lange bis aus der Umgehung kein Diesel mehr nachfliesst. Nach einem grossen, aber kurzen „Exogenen“ von Kurt und einem etwas Kleineren von Verena beschliessen wir: “ das Ganze zurück“. Jetzt werden Nägel mit Köpfen gemacht, ohne definitiv funktionierenden 2. Motor fahren wir nicht weiter. Notlösungen werden nicht mehr angenommen. Dies teilen wir Luigi mit und wir können wieder an unseren „alten“ Platz fahren. Antonio meint, ob wir Heimweh nach ihm gehabt hätten…. Luigi kommt mit einem Mann vorbei, der grosse Kenntnisse hat, aber nur unser Problem anhört und dann bietet er, wie er sagt, den besten Mann für unser Problem auf. Eine Stunde später erscheint dieser Mann, schraubt hier, löst da und studiert. Dann lässt er Kurt den Motor starten. Er läuft an, stellt aber kurz danach wieder ab. Dann mit der Handpumpe, das gleiche Prozedere. Der Mechaniker, Raffaele steht auf und meldet, ich komme morgen wieder und löse das Problem, sicher. Kurt fragt 100% und er sagt 1’000 Prozent. Euphorie löst es bei uns noch keine aus. Ebenfalls morgen kommt jemand für das Problem des Autopiloten. Jetzt wollen wir alles geregelt haben. Das Wetter lässt eine Weiterfahrt erst nächste Woche zu, also bleibt uns etwas Zeit. Ob wir alle geplanten Orte anlaufen können ist fraglich, aber wir sind ja flexibel. Den Nachmittag verbringen wir auf der Fly und kühlen unsere Gemüter ab. Nach einem guten Nachtessen, „Frischen Thunfischsalat“ (aus der Dose) machen wir uns weitere Gedanken. Es gibt, nach langer Diskussion, auch einen Plan B. Ob wir A oder B verfolgen hängt von verschiedenen Kriterien ab, die sich in den nächsten Tagen ergeben werden. Wir sehen unsere Nerven so langsam „überstrapaziert“, noch mehr, möchten wir uns nicht antun. Dazu kommt, dass wir noch einen Wassereinbruch festgestellt haben. Nachdem Verena erst mal über eine halbe Stunde Wasser geschöpft hat, kommt Kurt mit der Handpumpe. Wir hoffen das Leck morgen zu finden und reparieren zu können. Es gibt im Moment zu viele Unsicherheiten, wir möchten aber in Sicherheit und mit dem nötigen technischen Komfort weiter reisen. Auch Josef und Renate teilen unsere Meinung. Wir werden sehen, was die nächsten Tage für uns bereit halten.

Aufbruchstimmung

Montag, 10.07.    Hinter uns ist eine eher schlaflose Nacht. Die Jungs der Segelyacht, die die Regatta in Kroatien gewonnen hat, machen „Rambazamba“ auf dem Schiff gleich neben uns. Zum Glück nur bis 04.00 Uhr, aber dann können wir ruhig schlafen. Kurt will für die zusätzlichen 3 Tage noch nachzahlen und Luigi bitten, in Bari einen Platz für uns zu reservieren. Auf dem Weg trifft Kurt 2 der Segler von der Regatta, sie entschuldigen sich für ihre Jungs. Bezahlen müssen wir für die 3 Tage nichts, aber der zuständige Chef von Bari ist nicht da. Luigi verspricht, sich darum zu kümmern. Danach gehts via Bank zurück aufs Schiff. Den Nachmittag verbringen wir, wie auch den Abend auf dem Schiff und beginnen so langsam mit dem Planen der Weiterfahrt.

 

 

Dienstag, 11.07.   Heute Nacht ist Kurt 2x „aufgeschossen“ er hat Rauch gerochen und da kennt er keinen Spass. Beide male kam der Rauch aber von weiter weg.  Schon vor dem Frühstück marschieren wir zu Conad für einen letzten Einkauf, inklusiv frischem Brot. Auf dem Rückweg geht Kurt ins Büro der Lega Navale. Dort wird er von Massimo begrüsst und Luigi teilt das Reslutat seiner Bemühungen mit. Fazit, vielleicht hat es einen Platz, vielleicht aber auch nicht. Luigi meint, typisch italienisch, wir sollen 3 Stunden vor Ankunft nochmals telefonieren. Der Chef der Lega Navale Sektion Bari sei in Griechenland in den Ferien.  Plan B wäre in die Ranieri Marina. Zum Abschied übergibt Massimo Kurt eine Jacke der Lega Navale mit dem Logo von Manfredonia. Auf dem Schiff probiert Kurt diese schöne Jacke und meint, bis Ende Saison ist er „hinein gewachsen“. Sein Gewicht geht diesmal sehr langsam zurück. Die italienische Küche (unsere Schiffsküche ist jetzt in Italien) hat so viele Leckereien. Dann gehen die Vorbereitungen weiter und auf ca. 17 Uhr haben sich noch Renate und Josef für ein „Auf Wiedersehen“ angekündigt. Luigi kommt auch mit. Leider hat er keine gute Nachricht für uns. Lega Navale Bari ist besetzt. In der Ranieri Marina hat es aber Platz. Dann verlässt Luigi mit einem herzlichen Abschied das Schiff. Wir sind hier jederzeit willkommen. Danach gilt es, mit etwas Wehmut, auch  von Renate und Josef Abschied zu nehmen.  Sie beide übergeben uns ein Abschiedsgeschenk, das wir nach ihrem Weggang öffnen dürfen. Vielen Dank, wir werden immer gerne an Euch und die mit Euch verbrachte Zeit denken! Nach dem Nachtessen heisst es wieder alles so versorgen und befestigen, dass nichts passieren kann, sebst wenn eine ruhige Fahrt zu erwarten ist. Dann ist bald Nachtruhe angesagt, denn morgen möchten wir vor 8 Uhr losfahren. Rückblickend, es war eine schöne und gute Zeit in Manfredonia. Die Menschen, die wir hier kennen lernen durften, werden uns in lieber Erinnerung bleiben.

Tage mit wenig Aktivität

Freitag, 07.07.    Heute ist der letzte  „Autotag“, folgedessen gehts zum Einkaufen. Sechs Sixpack Wasser und Lebensmittel, die haltbar sind. Bei der Rückkehr gilt es alles aufs Schiff zu bringen. Ziemlich anstrengend bei 35 Grad. Also gibt es eine ausgedehnte Mittagspause.  17.30 Uhr bringt Kurt das Auto zurück. Verena begleitet ihn ein Stück, geht dann in den „Chinesen-Laden“, sie braucht Faden und dringend neue „Pfannenblaetz“. Nach der Muschelputzete sind die für nichts mehr zu gebrauchen. Den Tag lassen wir auf der Fly ausklingen und geniessen das sanfte Lüftchen..

 

Samstag, 08.07.   So langsam schauen wir die Prognosen für die Weiterfahrt an und stellen fest, dass wir am kommenden Mittwoch doch weiter fahren können. Die Hitze wird langsam unangenehm, so bleiben wir möglichst dort, wo es am meisten Wind hat. Auch unsere „schwimmende Wohnung“ heizt sich auf, 28 – 35 Grad, je nach Raum und Sonneneinstrahlung. Um 16 Uhr kommen Renate und Josef, sie möchten bezüglich dem Umflaggen von Malta auf Italien mit Luigi sprechen. Renate kommt auf unser Schiff und Josef kontrolliert als erstes  seine Reparatur auf der Matilda. Danach kommt er mit Luigi zu uns, wir offerieren einen Apero. Luigi geht nach wenigen Minuten, meint aber, er komme in 5 Minuten (italienische Zeit) wieder zurück. Er bringt noch eine Freundin mit ihrer 16-jährigen Tochter mit. Wir diskutieren über dies und das, mal Englisch, mal Italienisch oder Deutsch. Nachdem uns die „Zusatzgäste“ verlassen haben, machen wir uns für das Pizzaessen schön. Josef fährt uns nach Aqua di Cristo, wo sich, nach  Auskunft von Antonio, das Restaurant befindet, wo es die besten Pizzen von Manfredonia geben soll. Mit ganz viel Glück bekommen wir den letzten Tisch, gleich beim Pool, alle andern Tische sind reserviert. Nun, es sei vorweg genommen, die Pizza von Mattinata war um einiges besser. Doch der gediegene Platz am beleuchteten Pool, mit Blick aufs Meer, und das bei Vollmond, entschädigen uns für die „minder gute“ Pizza. Nach dem Essen setzen wir uns, zu einem Schlummerdrunk in die gemütliche Ecke bei der Bar. Den Töggelikasten nutzen wir, um uns noch etwas sportlich zu betätigen. Nach 2 Runden steht das Resultat: Matilda 1 / Madness 1. Wir gehen auf „Schusters Sohlen“ zum Schiff, während Renate und Josef zu ihrem „Heimetli“ den Berg hoch fahren.

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Nicht am Pool, sondern im Hafen, wo um die 30 Fischkutter so langsam zur „Jagd“ aufbrechen.

 

 

Sonntag, 09.07.    Heute ist Ruhetag, oder doch nicht?  Verena ist entschlossen, mit der neuen Nähmaschine, die Anleitung in italienischer Sprache hat sie einigermassen kapiert, einen  Sonnenschutz für die Fly zu nähen. Die Nähmaschine rattert, der Ventilator bringt etwas Luft, wenn auch warme und das Werk nimmt Gestalt an. Wir haben einen Sonnenschutz, der problemlos überall, das heisst er „wandert“ mit der  Sonne,  schnell angebracht werden kann. Den Rest des Tages verbringen wir mit Stöhnen, Schwitzen, Lesen, Abkühlen, Trinken und, und, und…….