Dienstag, 26.4. Der auf 08.30 Uhr angekündigte Elektriker wird sich ziemlich verspäten, aber so hoffen wir, dass nachher alles in Ordnung ist. Um 12 Uhr kommt er und Matthew geht mit ihm in den Motorenraum. Bei den Fachgesprächen, Messungen und Demontagen ist Kurt zwar dabei, aber für ihn ist das ein Buch mit 7 Siegeln. Am Schluss steht fest, es ist der Regler, der ersetzt werden muss. Der Elektriker erklärt Matthew, wo er einen solchen bekommen kann und Matthew wird ihn besorgen und einbauen. Um 14 Uhr fahren wir mit unseren Velos dem Strandweg entlang, bis dieser in einen Sandweg endet. Dann gehts auf die Hauptstrasse, wo wir einen Fahrradstreifen finden, der leider nach ca. einem Kilometer ebenfalls zu Ende ist. Wir fahren noch etwas weiter, geben aber bald auf, denn der Linksverkehr ist ungewohnt. Auf der Rückfahrt, wieder auf dem Fahrradstreifen, bis er aufhört, sucht Kurt einen Abgang zum Strandweg. Er findet eine Möglichkeit, zwar steil, stolpert über sein Velo und liegt am Boden. Die „blöden“Klappräder mit den kleinen Rädern sind einfach nicht geländetauglich. Handrücken und Unterarm bluten, aber verletzt ist eigentlich nur sein Stolz. Zurück auf dem Schiff ist Matthew gerade fertig und der eingebaute Regler beginnt die Motorbatterie zu laden. Leider blinkt aber die Kontroll-Lampe im Steuerhaus immer noch. Uns ist Discolicht immer noch lieber als wenn die Batterien nicht geladen würden. Doch nun ist es so, dass der Backbordmotor nicht mehr lädt. Matthew schlägt vor, dass er morgen noch einen Regler für den Backbordmotor kauft und den einbaut, aber zur Sicherheit auch nochmals alle nötigen Leute aufbietet.
Verena „verarztet“ Kurt, der sich sogleich zum Küchendienst meldet. Nach dem Nachtessen lesen wir uns in die Zukunft ein (Griechenland)
Mittwoch, 27.4. Nach dem Frühstück wird der neue Regler eingebaut, aber irgend etwas stimmt nicht. Erfreulicherweise hat nun der Steuerbordmotor sein blinken aufgegeben und es an den Backbordmotor weitergereicht. Mechaniker, Elektriker, Matthew und Moises sind da. Es wird diskutiert, gemessen, umgehängt und was auch immer. Nach längerer Zeit lädt nun auch der Backbordmotor seine Batterien wieder, aber das Blinken bleibt. Als Letztes hat uns Matthew ein neues Stromkabel und Stecker besorgt, denn das alte war schon ziemlich spröd. Moises montiert die Stecker und schliesst das neue Kabel an. Auch Motorenöl wurde noch besorgt, da das vorhandene für die Servicearbeiten benutzt wurde. Nun ist alles perfekt und wir können uns auf unsere Weiterreise freuen.
Verena geht in der Marina auf die Suche nach Fotomotiven. Dabei begenet sie einem jungen Mann in Arbeitskleidung, in der Hand eine 10ml-Spritze, ohne Nadel. Er meint zu Verena sie solle doch mit ihm kommen, er hätte junge Kätzchen, die er nun füttern gehe. Der vertrauenswürdige Eindruck und die mit weisser Flüssigkeit gefüllte Spritze, liessen Verena nicht zweifeln. Und da lagen sie, die zwei jämmerlich mietzenden, schwarzen, ölig-nassen Kätzchen auf einem Frotteetuch in einer Schachtel. Liebevoll und geduldig versuchte der junge Mann den Kleinen mit der Spritze Babymilch einzuflössen. Ob sie es wohl schaffen werden ohne ihre Mutter?
Kurt geht noch ins Marine-Büro um den Liegeplatz, Wasser und Strom zu bezahlen.
Heute übernimmt Verena den Kombüsendienst, Bratkaroffeln mit Speck und Ei, dazu ein griechischer Salat.
Donnerstag, 28.4. wir stehen früh auf, denn Verena hat heute Waschtag. Das bedeutet, dass wir den Generator laufen lassen müssen und der läuft tadellos. Kurt geht per Velo zur Bank und nach der Rückkehr kommt Matthew mit dem Unternehmer, der die Türen gestrichen, resp. lackiert hat. Ja, unser Schiff wird von echten Fachleuten als Bijou bezeichnet. Es sei innen sehr „schiffig“ und extrem stark gebaut, die Einrichtung alt, aber im Schuss, ein Schiff zum Verlieben.
Verena will nochmals nach den jungen Kätzchen schauen. Diesmal sind zwei Männer dabei ihnen Milch einzuflössen.
Die beiden Knäuelchen sehen heute doch schon etwas besser aus, auch ihr Gemietze ist kräftiger. Verena wünscht den so treusorgenden „Katzenvätern“ dass sich die Kleinen gut entwickeln. Mittlerweile ist die Wäsche trocken, kann gebügelt und wieder versorgt werden.
Wir beginnen mit den Vorbereitungen für die morgige Fahrt nach Larnaka. Das Wetter soll nicht schlimm, aber auch nicht obersupertop sein. Die Velos verstauen wir nicht mehr in den Lagerräumen, sondern lassen sie draussen, so werden wir sie sicher öfters benutzen. Alles wird befestigt und festgezurrt, somit sind wir bereit für den morgigen Tag.
Das Nachtessen, von Kurt gekocht ist vorbei und wir schreiben, damit ihr zuhause was zu lesen habt.