Dienstag, 18.06. Wir haben gut und auch etwas länger geschlafen. Es ist aber nicht so, wie in Winterzeiten. Unsere Madness ist unterwegs und wir sind natürlich sehr interessiert an der Reise. Am 1. Tag fahren die drei Profis, Rainer, Thomas und Nikolaus bis Cascais. 3 Meter Wellen zwingen die Crew den Hafen anzulaufen. Vernünftig, denn auch wir möchten dass Crew und Schiff wohlbehalten in Le Havre ankommen und sich keiner Gefahr aussetzen. Wir haben die Möglichkeit, via der App Findship, die Fahrt unserer Madness zu verfolgen.
Mittwoch, 19.06. Heute Morgen ist die Madness aus Cascais ausgelaufen und fährt anfänglich mit gutem „Speed“ durchs Wasser. Es ist nicht so, dass wir die Crew auf Schritt und Tritt kontrollieren wollen, aber für uns ist es interessant zu wissen, wo unsere Madness ist. Sollten Probleme auftreten, werden wir zeitnah von Rainer informiert. Wir rechnen und hoffen aber keine „Spezialinformation“ zu erhalten, oder wenn nur positive. Das Schiff ist „im Schuss“ und mit dieser Crew sollten keine Probleme auftreten.
Donnerstag, 20.06. Um 13.52 Uhr erhalten wir die Nachricht, dass unsere Madness in Baiona / Vigo eingetroffen ist. Die Crew meldet keine Probleme, ausser etwas heftigem Wellengang und der Wind nimmt zu. Sie warten für die Weiterfahrt noch etwas ab.
Freitag, 21.06. Um 23.16 Uhr meldet uns Marine Traffic, dass die Madness ausgelaufen ist.
Samstag, 22.06. Rainer meldet sich kurz vor A Coruna. Alles ok, allerdings brennt das Toplicht nicht mehr. Genau das haben wir in El Puerto de Santa Maria ersetzen lassen und kontrolliert, es hat anfangs auch funktioniert. Kurt hat auch ausdrücklich verlangt, dass ein LED-Leuchtkörper eingesetzt wurde. Die Madness fährt um 15 Uhr in den Hafen von A Corunia.
Sonntag, 23.06. Um 08.30 Uhr bekommen wir die Meldung, dass die Madness ausgelaufen ist und sich auf den Weg durch die Biskaya macht. Die Wetterentwicklung sollte bis Dienstag gut sein, sie haben Rückenwind, wenn auch nicht heftig (zum Glück) und die Gezeiten sollten wenig Einfluss haben, da sie praktisch quer zu den Gezeiten fahren. Erst beim Eindrehen Richtung Englischer Kanal werden die Gezeiten zum Helfer oder Verhinderer, aber die Crew kennt das.
Montag, 24.06. Kurz vor 11 Uhr bekommen wir via Satellitentelefon die Meldung, „dass es etwas wackelt“. Die Biskaya ist kein ruhiges Gewässer, doch mit diesen drei Männern müssen wir uns keine Sorgen um Mannschaft und Schiff machen.
Dienstag, 25.06. Heute Morgen sollte die Madness in Brest einlaufen. Tatsächlich kommt um 06.41 Uhr die Meldung von Marine Traffic, dass unser Schiff in Brest eingelaufen ist.
Mittwoch, 26.06. Die Madness kann zur Zeit nicht auslaufen, bis sicher Donnerstag Nacht ist Sturm im Ärmelkanal angesagt, Windspitzen bis 85 kmh und Wellenhöhen von 4 Metern.
Donnerstag, 27.06. Wir bekommen von Rainer die Information, dass geplant ist, noch in der Nacht oder am Freitag Morgen weiter zu fahren. Auf Guernsey ist ein Zwischenhalt eingeplant um das Schiff wieder voll zu tanken. (zollfrei) Sie rechnen, dass sie Sonntags in Le Havre eintreffen werden. Kurt bestellt bei Thetrainline ein Bahnticket für Sonntag nach Le Havre.
Freitag, 28.06. Um 09.42 Uhr erhalten wir von Marine Traffic die Meldung, dass die Madness ausgelaufen ist. Um 11 Uhr wird sie vom Automatischen Informations System AIS erfasst und wir sehen, dass sie mit 7,5 Knoten unterwegs ist. So wird die Crew es heute bis Guernsey schaffen.
Samstag, 29.06. Um 02.36 Uhr erfolgt die Meldung, dass unser Schiff in Guernsey eingetroffen ist. Gegen Mittag kommt dann allerdings die Meldung, dass der Autopilot ausgestiegen sei. Wir sind unglücklich, wissen doch Kurt und Adrian wie es ist, so lange Strecken ohne Autopiloten zu navigieren, damals von Aqaba bis Zypern bei sehr schlechten Bedingungen. Wir haben den Autopiloten (Elektronik) vor 3 Jahren ausgewechselt nun steigt er wieder aus, nervig!! Die Crew meldet später, dass sie den Dieseltank wieder aufgefüllt haben. Etwas über 3’000 Liter konnten sie zollfrei tanken. Um 15.01 bekommen wir die Meldung, dass die Madness aus Guernsey ausgelaufen ist und kurz darauf meldet sich auch die Crew, dass sie wieder unterwegs und guter Hoffnung sind, die letzte Strecke problemlos zu meistern. Unser Blick auf AIS zeigt uns, dass sie um 18.09 Uhr mit 11,1 Knoten unterwegs sind. Das ist Rekordgeschwindigkeit, seit wir die Madness unser Eigen nennen. Damit steht eigentlich der Übernahme des Schiffes morgen nichts mehr im Wege. Super, die Crew hat es gut gemacht.
Sonntag, 30.06. Heute wird Kurt mit dem TGW nach Paris und dann weiter nach Le Havre fahren. Verständlich dass er etwas kribbelig ist, vor allem aber sehr gespannt was die drei Profis, Rainer, Thomas und Nikolaus ihm an Neuigkeiten zu berichten haben. Um 11.30 besteigt Kurt die S-Bahn nach Basel und Verena fährt zurück nach Kaisten, wo sie noch ca. 10 Tage bleiben wird. Die Fahrt im TGW ist spannend, denn auf gewissen Strecken fährt der Zug mit 300 kmh. Das Umsteigen vom Gare de Lyon zum Gare St. Lazare ist mühsam. nicht der Weg, aber das Anstehen am Schalter um ein Ticke für die Metro zu erhalten. Übrigens diese Strecke der U-Bahn wird ohne Loki-Führer gefahren, alles automatisch. Die Abfahrt nach Le Havre verspätet sich, da die Lokomotive keinen Bremsdruck erzeugen kann. Sie wird ausgewechselt. Kurt hat dann aber das Gefühl, dass es eine schwächer motorisierte Lok. ist. In Le Havre angekommen, gehts zügig aber zu Fuss zum Schiff. 3km. Die Crew wartet. Sie macht einen etwas erschöpften Eindruck, so gehen wir bald zum Nachtessen, denn es ist mittlerweile 22 Uhr. Die Drei beginnen zu erzählen und Kurt denkt sich, na ja, etwas „Fischerlatein“ ist vielleicht eingeschlossen. Nach dem Nachtessen erfolgt die Abrechnung. Alles top korrekt. Kurt bezahlt alles bar und so gehen wir rein geschäftlich korrekt auseinander, menschlich bleiben wir aber bestimmt miteinander verbunden. Rainer und Thomas gehen früh schlafen, Nikolaus, noch nicht müde, erzählt noch aus seiner Sicht. (Sie weicht nicht ab von den beiden Hamburgern.)