Mittwoch, 17. August. Ein ruhiger Tag, ohne starken Wind beginnt und wir werten dies als gutes Omen. Nach dem Frühstück versucht Kurt den Hafenkapitän von Naousa anzurufen. Kein Erfolg. Nach einer Stunde nochmals, kein Erfolg, ebenso nach einer weiteren halben Stunde. Dann versucht er es auf der offiziellen Nr. des Hafenamtes, ebenfalls ohne Erfolg, schreibt ein SMS, in guter Hoffnung auf Erfolg. Nichts. Nach weiteren 20 Minuten ein weiterer Versuch und welch ein „Glück“. Es ist aber nicht mehr der im neuesten Buch angegebene Hafenkapitän, nein eine Frau meldet sich. Freundlich, korrekt und ehrlich. Also, der Hafen ist bis auf Weiteres besetzt und ab Windstärke 6 muss man den Hafen verlassen oder ein Formular unterzeichnen, dass man auf Schadenersatz verzichtet. Also ist der Hafen nicht sicher und damit unsere Entscheidung gefallen. Wir bleiben in Naxos. Wir beschliessen, alles sofort fest zu nageln. Als 1. orientieren wir den Hafenkapitän (der ist aber etwas genervt und wir glauben, er hat nicht verstanden was wir ihm gesagt haben) und als 2. gehen wir zur nächsten Reiseagentur und buchen die Fähre für den 29. nach Mykonos und Kurts Rückreise wieder nach Naxos. Das geht prima, wir stellen einfach fest, die Preise werden nach der Geschwindigkeit der Fähre gemacht. So kostet die Hinreise, doppelt so viel pro Person, wie die Rückreise. (75 oder 35 Kmh) Anschliessend gehts zum Einkauf und unser Einkaufswagen ist gut bestückt, obwohl wir noch Kartoffeln in einem andern Laden einkaufen müssen.
Zurück auf dem Schiff kommt der Hafenkapitän und fragt uns, wann wir weg fahren. (Das haben wir ihm schon gesagt, aber wie wir vermutet haben, hat er es nicht wahr genommen) Nun versucht der Hafenkapitän seinem Begleiter klar zu machen, dass wir noch über einen Monat bleiben, was dieser nicht ganz versteht. Kurt übersetzt ihm das auf französisch und er ist absolut heureux, also nicht happy, dass jemand ein klein wenig seine Sprache spricht. Das weitere Gespräch übersetzt Kurt (ohne Kostenfolge) und die Beiden werden sich einig. Eine Stunde später gibt es wieder Probleme, diesmal zwischen dem Sohn des Hafenmeisters und dem Franzosen und Kurt setzt erneut seine Dolmetscherfähigkeiten ein. Kurze Zeit später, legt der Franzose mit seinem Motorkatamaran, allerneuester Bauart und mit allem Schnickschnack an. Er wird bis ca. 10.9. bleiben. Kurt offeriert ihm, gerne auf dieses Boot aufzupassen, mit 100 € pro Tag wäre er zufrieden. Der Kapitän empfindet dies als etwas teuer. Wir haben beide gelacht. Anschliessend nehmen wir das Nachtessen auf der Fly ein. Der Wind hat nachgelassen und es ist angenehm.
Donnerstag, 18. August. Heute ist Hochbetrieb mit den Fähren, entsprechend unruhig ist es im Hafen. Wir beschliessen etwas ausführlichere Informationen über die Insel zu beschaffen und setzen dies am Nachmittag in die Tat um. In dem Buch sind 5 Exkursionen vorgeschlagen, mit denen wir uns auseinandersetzen. Diese zu verwirklichen ist aber nur mit einem fahrbaren Untersatz möglich und so erkundigen wir uns bei diesem und jenem Vermieter, von denen es auf den Inseln zu Hauf gibt, nach den Preisen. Sie sind unterschiedlich. Preisunterschiede stellen wir auch fest bei den Lebensmittelladen. Je näher am Hafen, desto teurer, da lohnt es sich etwas Weg unter die Füssen zu nehmen. Der Wind ist schwach, Wellen hat es praktisch keine und dies bedeutet, dass wir die Klima-Anlage wieder in Betrieb nehmen müssen. Vor dem Nachtessen erledigt Kurt noch die Hafengebühr für einen weiteren Monat, so können wir nun beruhigt das Nachtessen, den warmen Abend sowie den schönen Sonnenuntergang geniessen.
Freitag, 19. August. Den Morgen beginnen wir mit geschäftigem Nichtstun und am Nachmittag, nachdem ein grosser Katamaran wieder unheimliche Wellen geworfen hat, entscheiden wir uns, zuerst mal einen zusätzlichen Kugelfender zu kaufen. Bereit machen und dann ab in die Stadt, Richtung Marineshop. Falsch, der hat geschlossen, macht erst um 17 Uhr auf. Da wir schon mal unterwegs sind, laufen wir weiter und suchen einen Vermieter von Mopeds. Wir schauen in einer grösseren Auslage und Verena meint, wir sollten erst ab Montag mieten, da die Wochenende möglicherweise teurer sind. Kein Problem wir wählen ein Mopedle aus, das auch für die Beifahrerin bequem ist und reservieren dies auf Montag. Die Reservation, die an die Miete angerechnet ist, kostet € 20.–. Immer wieder finden wir unentdeckte Strassenzüge und so schlendern wir mal links, mal rechts und stehen vor einer grossen Kirche. Von aussen schön, aber nach innen geschlossen.
Via einen Einkaufsladen, wo wir Eggplants (Auberginen) in verschiedenen Verarbeitungs-Variationen in Dosen kaufen gehts zurück aufs Schiff. Nach 2,5 Stunden Fussmarsch, gönnen wir uns einen Apéro und öffnen dazu eine der neu erstandenen Dose. Na ja, mittelprächtig, aber wir haben ja noch eine andere Sorte. Der Wind hat wieder zugelegt und ein leeres Glas wird vom Winde verweht, wir hoffen diese Scherben bringen uns weiterhin Glück!!. Dies bedeutet für uns auch, dass wir wieder im Innern des Schiffes essen werden. Die Ägäis kennt offensichtlich nur kein, oder Starkwind. Es ist nicht wirklich unser Traumwetter.
Samstag, 20. August. Heute wäre eigentlich Badetag. Kühler Wind am Morgen und Wolken über den Bergen, die zum Teil die Sonne verdecken. Da schwindet die Lust auf Strand. Stattdessen gehen wir zum Einkauf. Das heisst, zuerst gehen wir zum Yachtshop und kaufen den grossen Fender. Die Fähren nehmen schlicht und einfach keine Rücksicht auf den Hafen, sondern fahren ihn, aus Zeitgründen oder warum auch immer, zum Teil falsch an, so dass im Innern des Hafens grössere Wellen entstehen. Auch uns hebt es dann über 50 cm und wirft uns nach vorne und nach hinten und dies sicher 2 bis 3 Minuten lang. Den Fender nehmen wir nicht gleich mit, sondern lassen ihn uns aufgepumpt zustellen, der Mann hat öfters im Hafen zu tun hat und kommt mit seinem Lieferwagen. Ansonsten kaufen wir wieder viel Gemüse und Früchte. Zurück auf dem Schiff nimmt sich Verena einen Stuhl und sitzt am Bug. Da ist Sonne und Wind, also angenehm. Wiederum kommt eine Fähre aus einem „idiotischen“ Winkel und prompt nimmt eine italienische Motoryacht Schaden. Die Gangway wird weg gedrückt und am Heck entsteht ein grösserer Schaden. Wir diskutieren, wer diesen Schaden bezahlt und werden uns nicht einig. Verena geht den Schaden besichtigen (noch vor dem Eintreffen der Küstenwache) und dann kommen sie. Innert kurzer Zeit hat es viele Leute bei dem Schiff. Der Hafenkapitän ist auch unglücklich, denn keine Intervention hat bisher bei den Reedereien gefruchtet. Vielleicht hilfts diesmal, denn es scheint kein armer Italiener zu sein.
Sonntag, 21. August. Es gibt Tage, da sollte man besser nicht aufstehen. Schon bei der Frühstückszubereitung patzert Kurt. Wir haben heute 3-Minuten Harteier gegessen. Dann fällt der Strom aus, den 2. Kaffee kann Kurt nur mit Hilfe des Generators trinken und wenn schon der Generator läuft, macht Verena noch einen Waschgang. Aber auch nachher hat es noch immer keinen Strom. Eine Fähre kommt wieder im Eiltempo und die Fender leiden. Also beschliessen wir, unsere Fendermatten zu montieren, damit zwischen dem Beton und den Fendern wenigstens noch etwas Schutz ist. Das geht genau so lange, bis ein noch grösserer, rücksichtsloser seine Fähre parkt und unsere Fendermatte kaputt macht. Auf dem Schiff des Italieners, das mittlerweile auf der Innenseite des Steges steht sind 2 Mann raus gesprungen und versuchen das Schiff vom Betonsteg weg zu drücken. Nach einer Viertelstunde kommt der Kapitän vom italienischen Schiff bei uns vorbei und erkundigt sich auf deutsch, ob wir heute weg fahren. Wir kommen ins Gespräch und er ist glücklich, dass gestern der Eigner das Schiff selbst gefahren ist und angelegt hat. Die rechtliche Situation ist etwas schwierig. Klagen wird der Eigner gegen den Verursacher und der wird es auf den Hafen abschieben und der Hafen wird es als Selbstverschulden hinstellen wollen, also kompliziert. Kurt merkt, dass er unser Schiff gerne anschauen würde und so zeigt er ihm unsere Madness. Kenner erkennen sofort die Qualität dieses Schiffs. Endlich um 15 Uhr haben wir wieder Strom und die Sonne scheint auch wieder. 3 Männer laufen an unserem Schiff vorbei und wir werden gefragt, ob dies ein umgebautes Behördenschiff sei, was es natürlich nicht ist. Auch da bewundernde Worte. Während dem Kurt sich in die Küche verdrückt, skypt Verena mit Andrea. Wir werden wieder im Innern des Schiffes essen, der Wind ist schon etwas kühler und wir möchten unsere Hörnli mit Käse heiss essen.