Reisetag

Montag, 29. August. Alles ist vorbereitet, ausser, dass wir wieder keinen Strom haben. Mit Generator gibts dann trotzdem den Morgenkafi. Später schaut Kurt im Sicherungskasten nach, da ist alles ok bei uns. Er stellt aber fest, dass jemand unser Kabel umgehängt hat. Das sind so Sachen, die bringen Kurt auf 200. Also wieder zurück in die alte Steckdose und aufpassen. Verärgert ist Kurt aber auch, weil er gestern eine Absage von Kalamata erhalten hat. Das wirft die Pläne für den Winter wieder durcheinander. Ernst, ein Begleiter mit einer Segelyacht mit dem wir auf der Donau einige Zeit gefahren sind, er war mit seiner Frau Inge nach Griechenland unterwegs, hat jedoch einen Tip gegeben, der passen könnte.

Also, wir wandern um 12 Uhr gemütlich Richtung Fährhafen. Verena ist nervös und meint unser Schiff schon kommen zu sehen, aber der Katamaran hatte die ganze Woche Verspätung und es gibt keinen Grund, dass er heute keine hat. So ist es auch. Interessant ist, wie die Leute nervös werden, wenn das Schiff nicht kommt. Pünktlich 30 Minuten zu spät kommt der Champion 1 und wir steigen ein. Es ist kühl, da Klima-Anlage. Dieser Katamaran fährt mit 65 kmh und benötigt für die Strecke 35 Minuten. Wir haben ja Zeit und so besichtigen wir zuerst den Yachthafen von Mykonos. Und wen treffen wir da? Die Jacht Joke, die in Naxos die Havarie hatte und Kurt sich mit dem Kapitän auf deutsch unterhalten konnte. Mit dem Taxiboot fahren wir zum alten Hafen. Das kostet je 2 Euro. Die Stadt Mykonos wird als lebendig beschrieben, das ist sie vermutlich jedoch erst am Abend, resp. in der Nacht. Mit dem Bus fahren wir wieder zum neuen Hafen und warten da auf den Bus zum Flughafen. Der ist am Kai, wo die Kreuzfahrer anlegen. Der Chauffeur ist etwas speziell, er fährt sicher konzentriert, aber hoch riskant. Am Flughafen angekommen sind wir etwas perplex. 1. schmutzig, 2. schmutzig und nochmals schmutzig. Keine Anzeigetafeln, die sind zugedeckt, Lautsprecherdurchsagen, die nicht verständlich sind (schlechte Anlage), kein Restaurant, also tiefste Provinz. Nach dem Einchecken von Verena verabschieden wir uns von einander und Kurt geht um 19.10 Uhr zur Bus-Station. Das waren genau 10 Minuten zu spät. Ab 19 Uhr keine Busverbindungen mehr. Mykonos ist für Griechenland die wichtigste Insel bezüglich Einnahmen. Das Taxi kostet 15 Euro und ist ein korrekter Preis. Vom Fährhafen aus winkt Kurt dann noch Verena, als der Flieger von Edelweiss über den Hafen zieht. (Das Edelweiss an der Heckflosse ist beleuchtet) Die Normalfähre die Kurt zurück auf Naxos bringt fährt mit 36 kmh und hat eine Stunde.

Vorbereitungen

Samstag, 27. August. Plötzlich ist es dann soweit. Am Montag fliegt Verena zum 1. nach Hause und da gibt es doch einiges zum Vorbereiten. So will Verena das Schiff nicht verlassen, bevor es innen picobello ist. Also abstauben, Staubsauger etc. Das hält Kurt nicht aus, denn draussen kann man nichts putzen, der Wind ist zu stark. Als begibt er sich schweren Herzens auf eine Mopedletour. Am späteren Nachmittag gehen wir noch einkaufen, denn wir haben kein Gemüse mehr. Heute hat es Rindswürste in der Metzgerei und da kaufen wir doch auch ein Paar. Wir essen wieder im Innern, da der Wind zu stark ist. In den Würsten wird irgend ein Gewürz verwendet, das bei Kurt Übelkeit hervor ruft. Also ab sofort werden diese vom Speiseplan gestrichen.

Sonntag, 28. August. Nach dem Frühstück beginnt Verena zu packen und bereit zu legen. Die Liste, was Verena nach Naxos bringen sollte wird mit jeder Stunde etwas länger. Kurt bringt das Mopedle zurück, nicht ohne noch im ganz grossen Laden vorbei zu schauen. Von der Liste kann Aromat wieder gestrichen werden. Den Nachmittag möchte Verena nochmals in der Stadt verbringen, also gehen wir. Der Wind soll bis Dienstag auf ein erträgliches Niveau sinken, so dass die Fahrt morgen nicht all zu ruppig sein wird und Kurt am Dienstag das Schiff aussen putzen kann. Zum Abschied gehen wir noch einmal auswärts essen und geniessen den Abend, der alerdings kühl ist. Lediglich 24 Grad, aber mit Wind empfindet man das als kühl. Uns fällt auch auf, dass gewisse Menschen schon wärmer angezogen sind.

Ach ja, die Berichte werden erst nach der Rückkehr von Verena mit Bildern versehen. Sie hat da ihre eigene Technik.

Nächste Fahrten

Mittwoch, 24. August. Heute starten wir vor dem Paros Jet und kommen gut durch die Stadt. Landkarten, Strassenkarten und Ortsnamen stimmen nicht immer zu 100% überein und da es ähnliche Dörfer hat, muss man aufpassen. In Egares (Engares) legen wir den 1. Halt ein und wollen die Kirche (in katholischer Hinsicht, beinahe Dom) besichtigen, aber wegen zu geschlossen.

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Also fahren wir weiter und treffen auf einen eigenartigen Stausee. Der ist mit Planen abgedeckt. Offensichtlich ist der Untergrund durchlässig. Allerdings enthält er nur sehr wenig Wasser. Dann fahren wir weiter zum nächsten Stausee. Hier sieht man die Mauer??? eher aufgeschüttete Erde und Geröll, aber auch dieser Stausee ist praktisch leer, jedoch um einiges grösser. Für uns interessant sind die Falken die wir hier sehen. Es sind Eleonorenfalken. Eine ganz spezielle Art, die meist in Kolonien brütet und das nicht etwa im Frühling. Sie beginnen die Brut in der nächsten Zeit und darum können wir auch diese akrobatischen Flüge beobachten. Normal leben sie von Insekten. Ihre Küken ernähren sie jedoch von Zugvögeln und die kommen erst langsam. Wir entdecken in der Umgebung des Stausees einige Dutzend Bienenkästen. Auch auf Naxos wird viel Honig produziert. Weiter geht die Fahrt durchs Gebirge, kurvenreich rauf und runter bis Apolonas. (Apolon) Dort setzen wir uns auf  die Uferfelsen, essen unsere Früchte und staunen immer wieder, welche Kraft im Meer steckt. Die Wellen schlagen unermüdlich mit Getöse an diese Felsen. Zurück wählen wir die Route durch das Inselinnere. Via Mesi, Skado, Koronos und Stavros durchfahren wir wieder die Bergwelt und kommen auf grössere Höhen. Ganz speziell für uns ist, dass die Berghänge kahl sind und in den Tälern ist es grün, kräftiges, saftiges grün. In Filoti tanken wir unser Gefährt wieder voll und staunen, wie wenig Sprit dies verbraucht. Wiegen wir doch zusammen 135 Kilogramm und die Steigungen haben es in sich. Die Tatsache, dass wir so im Durchschnitt nur mit 35 kmh „hötterlen“ senkt den Verbrauch massiv. Dafür können wir die Gegend in Ruhe anschauen und auch mit einander sprechen. Allerdings auf dem letzten Streckenabschnitt von Potamia nach Naxos ist das nicht mehr möglich, denn der Wind hat sich zu einem veritablen Sturm entwickelt. Auch heute können, resp. wollen wir nicht draussen essen. Wir sind auch etwas müde, denn ca. 4 1/2 Stunden auf dem „Töffli“ sitzen kann eben auch ermüden.

Donnerstag, 25. August. Heute wollen wir nicht weit fahren, so beschliessen wir, nach Plaka an den Strand zu gehen und uns einen gemütlichen, faulen Tag zu leisten. Zuvor besorgen wir aber noch das Fährticket für Verenas Rückkehr, so dass sie nicht zuerst einen Verkaufs-Shop suchen muss. Zu Beginn geteerte Strassen, dem See und schönen Hotelanlagen entlang, dann noch Naturstrasse. Der kilometerlange Sandstrand hat auf vielen Abschnitten Liegestühle und Sonnenschirme, die gemietet werden können. Dabei ist meist eine Getränkekarte vom nächstgelegenen Restaurant. Wir legen uns hin und geniessen das Faulenzen. Verena stürzt sich bald ins Meer und absolviert lange Strandläufe, während  Kurt die Strandnichtsen (Strandnixen) bewundert, die, wie auch die „Spaghetti Playboys“ zu Hauf sich presentieren. Illuster und kurzweilig. Ob Verena während Kurts Meerbad das Gleiche gemacht hat, verschweigt sie. Gegen Abend fahren wir zurück und geniessen das Nachtessen wieder im Innern des Schiffs. Der Wind hat sich verstärkt und es ist unruhig im Hafen. So soll es voraussichtlich mindestens eine Woche lang bleiben.

Freitag, 26. August. Wir schaukeln und der Wind ist kräftig. Trotzdem beschliessen wir mit dem Mopedle noch eine Fahrt in die Berge zu unternehmen. Am späten Vormittag, starten wir nach Potami (es gibt mehrere davon) besichtigen von aussen eine Kirche und bestaunen  ein Haus das in einen Felsen hinein gebaut wurde.

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schön, wie dieses Haus mit dem Felsen eine Einheit bildet

 

Von da aus fahren wir durch eine eher wilde Gegend nach Chalki oder Halki. Auffallend wie sich die Landschaft verändert, viele terassiert angelegte Olivenhaine, abgeerntete Getreidefelder, Rebberge und Kartoffelfelder und etwas weiter auf der Hochebene trocken und wild, aber trotzdem zum Teil grüne Sträucher.

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In Chalki parkieren wir und laufen zur Hagios Georgios Diasoritis, einer byzantinischen Kirche aus dem 11. Jahrhundert mit noch gut sichtbaren Wandmalereien.

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auch Chalki ist ein Ort mit engen Gässchen und vielen Blumen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In Chalki selbst wohnte  einst die Familie Politis, die erbitterten Widerstand gegen die Venezianer, insbesondere die Familie Barozzi leistete. Der Held Marko Politis wurde erwischt und dem Tode zugeführt. Wir stärken uns in einem Restaurant im Schatten eines grossen Baumes und zwei Rebstöcken, die sich mit vollbehangenen Trieben in den Baum einfügen.  Erneut stellen wir fest, dass die Insel Naxos fest in den (Touristen) Händen der Italiener, Franzosen und Engländer ist. Zum Glück sind uns diese Sprachen nicht ganz unbekannt. Auch viele Griechen sprechen diese drei Sprachen. Die Heimfahrt war bei diesem stürmischen Wetter doch recht anstrengend. Heute ist auch das Nachtessen schnell zubereitet denn es ist kalte Küche angesagt. Damit das Essen nicht  verweht wird, bleiben wir im Schiff.

Auf Naxos unterwegs

Montag, 22. August. Schon wieder kein Strom. Langsam wird es mühsam. Kurt lässt sich vom Hafenmeister den Sicherungskasten erklären, resp. an welcher Sicherung wir angehängt sind. Er verspricht, den Elektriker kommen zu lassen. Anschliessend macht sich Kurt auf in die Stadt, zur Übernahme des Mopedles. Keine Probleme, kleines Modell, man könnte es sogar stossen!?!? Pünktlich fahren wir los, als eine Fähre anlegt. Diese Verstopfung lässt sich nicht mit Dulcolax beseitigen, da hilf nur Geduld. Verena`s ängstliches Getue, strapaziert Kurt`s Nerven. Doch mit jedem gefahrenen Kilometer beruhigt sich die Situation. Die erste Fahrt führt nach Pirgaki. Da gibt es einige Badebuchten, zu denen man jedoch mühsam „hinabklettern“ muss. Also verzichten wir hier auf ein Bad und fahren rund den halben Weg zurück und versuchen in Ajia Anna an den Strand zu fahren. Hier geniessen wir ein erfrischendes, wunderbares Bad im Meer und beobachten wie ein kleines Fischchen, durch seine Bewegungen im niedrigen Wasser, ein keilförmiges Wellenspiel hinter sich herzieht. Wieder zurück bei der Madness, haben wir unsere liebe Mühe, den Koffer zu öffnen. Nicht dass wir den Mechanismus nicht kennen, nein irgendwie hat sich etwas verhakt, was wir eingepackt haben. Nach langem hin und her, den Koffer haben wir abmontiert,  klappt es mit dem Öffnen. Zu unserer grossen Freude funktionierts auch mit dem Strom und wir hoffen, dass dies nun so bleibt. Der Wind hat abgegeben und es ist angenehm draussen.

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„unser“ Mopedle, schön parkiert vor der Madness

 

Dienstag, 23. August. Um 10 Uhr, knapp vor dem Anlegen der Fähre  fahren wir los. Wir möchten heute die  kleinere vorgeschlagene  Tour fahren. Zuerst gehts jedoch an die Zapfsäule. Der Preis für Benzin 95 ist € 1.65 per Liter. Anschliessend fahren wir los in  Richtung Melanes. Der Wegweiser Richtung dieses Dorfes verpassen wir nicht, aber die Strasse ist einerseits so steil, dass Kurt bald meint, absteigen und stossen zu müssen, und anderseits so schlecht, dass wir uns Gedanken über die Rückgabe dieses Gefährts, resp. einen Umtausch gegen einen Quad machen. Also fahren wir zurück auf die Hauptstrasse und von dort in Richtung Kourounohori und Flerios. Dort besichtigen wir die Überreste der ersten Siedlung auf Naxos.

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nett gefragt, lassen sich Mensch und Tier gerne fotografieren

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Es ist ein wasserreiches Gebiet und auch Naxos bezieht heute noch das Wasser aus dieser Gegend. Es ist hier grün. Wir wandern ins Tal hinunter und schauen uns den archaischen Kuros von Flerios an, einen halbfertigen Stein-Koloss von 6,4 Meter Länge, der in einem Steinbruch liegt. Sein Alter, ist auf das 7. Jahrhundert vor Christus geschätzt.

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da liegt er, der Kuros von Flerio, der Kraft und Stärke verkörpert, die man einem Griechen zuschreibt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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………und unweit entfernt, das blühende Leben

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Danach pilgern wir im Tal etwas weiter und steigen auf den Berg zum Kuros von Melanes. Dieser Koloss ist nicht ganz so gross und man hat ihm zur Hälfte den Kopf abgeschlagen, seine Unterschenkel sind abgebrochen und stehen etwas abseits. Imposant sind auch die Marmorsteinbrüche, die wir auf der gegenüber liegenden Seite sehen. Nach diesem Zwischenhalt starten wir zu einer Passfahrt. Es ist auf beinahe 700 M.ü.M und doch etwas kühler. Weiter geht die Fahrt nach Moni, wo wir einen Kafi-Halt machen. Wenig unterhalb des Dorfes ist die Panajia Drosiani, eine der ältesten Kirchen von Griechenland und eine der bedeutensten des Balkans. Man findet hier noch Wandmalereien, die den „Bildersturm“ überstanden haben.

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beeindruckend die Hinteransicht dieser Kirche

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Anschliessend fahren wir zurück zum Schiff. Der Wind hat stark aufgefrischt, so dass wir mit Vollgas und bei gerader Strasse knapp 35 kmh fahren können. Bergab gehts dann schneller. Einkaufen steht an und wir essen wieder im Innern des Schiffs, denn der Wind ist uns zu kühl..

 

Entscheidung und danach

Mittwoch, 17. August. Ein ruhiger Tag, ohne starken Wind beginnt und wir werten dies als gutes Omen. Nach dem Frühstück versucht Kurt den Hafenkapitän von Naousa anzurufen. Kein Erfolg. Nach einer Stunde nochmals, kein Erfolg, ebenso nach einer weiteren halben Stunde. Dann versucht er es auf der offiziellen Nr. des Hafenamtes, ebenfalls ohne Erfolg,  schreibt ein SMS, in guter Hoffnung auf Erfolg. Nichts. Nach weiteren 20 Minuten ein weiterer Versuch und welch ein „Glück“. Es ist aber nicht mehr der im neuesten Buch angegebene Hafenkapitän, nein eine Frau meldet sich. Freundlich, korrekt und ehrlich. Also, der Hafen ist bis auf Weiteres besetzt und ab Windstärke 6 muss man den Hafen verlassen oder ein Formular unterzeichnen, dass man auf Schadenersatz verzichtet. Also ist der Hafen nicht sicher und damit unsere Entscheidung gefallen. Wir bleiben in Naxos. Wir beschliessen, alles sofort fest zu nageln. Als 1. orientieren wir den Hafenkapitän (der ist aber etwas genervt und wir glauben, er hat nicht verstanden was wir ihm gesagt haben) und als 2. gehen wir zur nächsten Reiseagentur und buchen die Fähre für den 29. nach Mykonos und Kurts Rückreise wieder nach Naxos. Das geht prima, wir stellen einfach fest, die Preise werden nach der Geschwindigkeit der Fähre gemacht. So kostet die Hinreise, doppelt so viel pro Person, wie die Rückreise. (75 oder 35 Kmh) Anschliessend gehts zum Einkauf und unser Einkaufswagen ist gut bestückt, obwohl wir noch Kartoffeln in einem andern Laden einkaufen müssen.

Zurück auf dem Schiff kommt der Hafenkapitän und fragt uns, wann wir weg fahren. (Das haben wir ihm schon gesagt, aber wie wir vermutet haben, hat er es nicht wahr genommen) Nun versucht  der Hafenkapitän seinem Begleiter klar zu machen, dass wir noch über einen Monat bleiben, was dieser nicht ganz versteht. Kurt übersetzt ihm das auf französisch und er ist absolut heureux, also nicht happy, dass jemand ein klein wenig seine Sprache spricht. Das weitere Gespräch übersetzt Kurt (ohne Kostenfolge) und die Beiden werden sich einig. Eine Stunde später gibt es wieder Probleme, diesmal zwischen dem Sohn des Hafenmeisters und dem Franzosen und Kurt setzt erneut seine Dolmetscherfähigkeiten ein. Kurze Zeit später, legt der Franzose mit seinem  Motorkatamaran, allerneuester Bauart und mit allem Schnickschnack an. Er wird bis ca. 10.9. bleiben. Kurt offeriert ihm, gerne auf dieses Boot aufzupassen, mit 100 € pro Tag wäre er zufrieden. Der Kapitän empfindet dies als etwas teuer. Wir haben beide gelacht. Anschliessend nehmen wir das Nachtessen auf der Fly ein. Der Wind hat nachgelassen und es ist angenehm.

Donnerstag, 18. August. Heute ist Hochbetrieb mit den Fähren, entsprechend unruhig ist es im Hafen. Wir beschliessen etwas ausführlichere Informationen über die Insel zu beschaffen und setzen dies am Nachmittag in die Tat um. In dem Buch sind 5 Exkursionen vorgeschlagen, mit denen wir uns auseinandersetzen. Diese zu verwirklichen ist aber nur mit einem fahrbaren Untersatz möglich und so erkundigen wir uns bei diesem und jenem Vermieter, von denen es auf den Inseln zu Hauf gibt, nach den Preisen. Sie sind unterschiedlich. Preisunterschiede stellen wir auch fest bei den Lebensmittelladen. Je näher am Hafen, desto teurer, da lohnt es sich etwas Weg unter die Füssen zu nehmen. Der Wind ist schwach, Wellen hat es praktisch keine und dies bedeutet, dass wir die Klima-Anlage wieder in Betrieb nehmen müssen. Vor dem Nachtessen erledigt Kurt noch die Hafengebühr für einen weiteren Monat, so können wir nun beruhigt das Nachtessen, den warmen Abend sowie den schönen Sonnenuntergang geniessen.

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Freitag, 19. August.  Den Morgen beginnen wir mit geschäftigem Nichtstun und am Nachmittag, nachdem ein grosser Katamaran wieder unheimliche Wellen geworfen hat, entscheiden wir uns, zuerst mal einen zusätzlichen Kugelfender zu kaufen. Bereit machen und dann ab in die Stadt, Richtung Marineshop. Falsch, der hat geschlossen, macht erst um 17 Uhr auf. Da wir schon mal unterwegs sind, laufen wir weiter und suchen einen Vermieter von Mopeds. Wir schauen in einer grösseren Auslage und Verena meint, wir sollten erst ab Montag mieten, da die Wochenende möglicherweise teurer sind. Kein Problem wir wählen ein Mopedle aus, das auch für die Beifahrerin bequem ist und reservieren dies auf Montag. Die Reservation, die an die Miete angerechnet ist, kostet € 20.–. Immer wieder finden wir unentdeckte Strassenzüge und so schlendern wir mal links, mal rechts und stehen vor einer grossen Kirche. Von aussen schön, aber nach innen geschlossen.

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Via einen Einkaufsladen, wo wir Eggplants (Auberginen) in verschiedenen Verarbeitungs-Variationen in Dosen kaufen gehts zurück aufs Schiff. Nach  2,5 Stunden Fussmarsch, gönnen wir uns einen Apéro und öffnen dazu eine der neu erstandenen Dose. Na ja, mittelprächtig, aber wir haben ja noch eine andere Sorte. Der Wind hat wieder zugelegt und ein leeres Glas wird vom Winde verweht, wir hoffen diese Scherben bringen uns weiterhin Glück!!. Dies bedeutet für uns auch, dass wir wieder im Innern des Schiffes essen werden. Die Ägäis kennt offensichtlich nur kein, oder Starkwind. Es ist nicht wirklich unser Traumwetter.

Samstag, 20. August. Heute wäre eigentlich Badetag. Kühler Wind am Morgen und Wolken über den Bergen, die zum Teil die Sonne verdecken. Da schwindet die Lust auf Strand. Stattdessen gehen wir zum Einkauf. Das heisst, zuerst gehen wir zum Yachtshop und kaufen den grossen Fender. Die Fähren nehmen schlicht und einfach keine Rücksicht auf den Hafen, sondern fahren ihn, aus Zeitgründen oder warum auch immer, zum Teil falsch an, so dass im Innern des Hafens grössere Wellen entstehen. Auch uns hebt es dann über 50 cm und wirft uns nach vorne und nach hinten und dies sicher 2 bis 3 Minuten lang. Den Fender nehmen wir nicht gleich mit, sondern lassen ihn uns aufgepumpt zustellen, der Mann hat öfters im Hafen zu tun hat und kommt mit seinem Lieferwagen. Ansonsten kaufen wir wieder viel Gemüse und Früchte. Zurück auf dem Schiff nimmt sich Verena einen Stuhl und sitzt am Bug. Da ist Sonne und Wind, also angenehm. Wiederum kommt eine Fähre aus einem „idiotischen“  Winkel und prompt nimmt eine italienische Motoryacht Schaden. Die Gangway wird weg gedrückt und am Heck entsteht ein grösserer Schaden. Wir diskutieren, wer diesen Schaden bezahlt und werden uns nicht einig. Verena geht den Schaden besichtigen (noch vor dem Eintreffen der Küstenwache) und dann kommen sie. Innert kurzer Zeit hat es viele Leute bei dem Schiff. Der Hafenkapitän ist auch unglücklich, denn keine Intervention hat bisher bei den Reedereien gefruchtet. Vielleicht hilfts diesmal, denn es scheint kein armer Italiener zu sein.

Sonntag, 21. August. Es gibt Tage, da sollte man besser nicht aufstehen. Schon bei der Frühstückszubereitung patzert Kurt. Wir haben heute 3-Minuten Harteier gegessen. Dann fällt der Strom aus, den 2. Kaffee kann Kurt nur mit Hilfe des Generators trinken und wenn schon der Generator läuft, macht Verena noch einen Waschgang. Aber auch nachher hat es noch immer keinen Strom. Eine Fähre kommt wieder im Eiltempo und die Fender leiden. Also beschliessen wir, unsere Fendermatten zu montieren, damit zwischen dem Beton und den Fendern wenigstens noch etwas Schutz ist. Das geht genau so lange, bis ein noch grösserer,  rücksichtsloser seine Fähre parkt und unsere Fendermatte  kaputt macht. Auf dem Schiff des Italieners, das mittlerweile auf der Innenseite des Steges steht sind 2 Mann raus gesprungen und versuchen das Schiff vom Betonsteg weg zu drücken. Nach einer Viertelstunde kommt der Kapitän vom italienischen Schiff bei uns vorbei und erkundigt sich auf deutsch, ob wir heute weg fahren. Wir kommen ins Gespräch und er ist glücklich, dass gestern der Eigner das Schiff selbst gefahren ist und angelegt hat. Die rechtliche Situation ist etwas schwierig. Klagen wird der Eigner gegen den Verursacher und der wird es auf den Hafen abschieben und der Hafen wird es als Selbstverschulden hinstellen wollen, also kompliziert. Kurt merkt, dass er unser Schiff gerne anschauen würde und so zeigt er ihm unsere Madness. Kenner erkennen sofort die Qualität dieses Schiffs. Endlich um 15 Uhr haben wir wieder Strom und die Sonne scheint auch wieder. 3 Männer laufen an unserem Schiff vorbei und wir werden gefragt, ob dies ein umgebautes Behördenschiff sei, was es natürlich nicht ist. Auch da bewundernde Worte. Während dem Kurt sich in die Küche verdrückt, skypt Verena mit Andrea. Wir werden wieder im Innern des Schiffes essen, der Wind ist schon etwas kühler und wir möchten unsere Hörnli mit Käse heiss essen.

Paros

Montag, 15. August. Es ist Maria Himmelfahrt und in Sachen Seefahrt hoffen wir, dass es nicht zu heftig wird, denn der Wind hat nicht wirklich abgegeben. 08.45 Uhr sind wir bei der Fähre und steigen ein. Natülich gehen wir nicht aufs Oberdeck, da es unten weniger schaukelt. Es ist eine Fahrt als würde man auf einem wild gewordenen Pferd sitzen. Nach 40 Minuten sind wir in Naousa und steigen aus. Zuerst besuchen wir den Hafen und beurteilen diesen in Sachen Sicherheit. Wir machen 2 Plätze aus, die wir als sicher taxieren, aber der Hafen ist besetzt. Wir suchen den Hafenkapitän, den wir irgend wann auch finden. (das war keine Meisterleistung von Kurt) Leider ist nur sein Stv. da, er gibt uns aber die Telefon Nr. seines Chefs. Wir werden ihn am Mittwoch anfragen, ob einer dieser beiden Plätze auf Donnerstag frei wird.

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Blick auf den Ort Naousa

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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die Fischernetze werden kontrolliert und wenn nötig geflickt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Anschliessend laufen wir zum Busbahnhof. Der Bus nach Paroikia sollte um 11.30 Uhr fahren, viele Touristen mit Koffern warten. Nach 10 Minuten werden diese (nicht die Koffer) nervig, denn sie müssen die Fähre erreichen. Mit 15 Minuten Verspätung kommt der Bus und der Fahrer geht die Fahrt eher gemütlich an. In Paroikia gehen wir als erstes in die „Marina“. Dies ist kein Ort für uns. Auch diese Marina ist total belegt. Dieses Wetter lockt die Schiffe eher in den Hafen  und nicht zu den Ankerplätzen.

Verena besucht die wohl eindrucksvollste und sehenswerteste  Kirche der Kykladen, die Panagia Ekatontapiliani. Sehr beeindruckend ist die Marienverehrung, die heute hier vollzogen wird. Nicht nur ältere, nein auch junge Frauen und Männer bekreuzigen und verbeugen sich vor dem grossen Bild, Maria mit Jesuskind, und küssen die Hand der Maria.

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der geschmückte Eingang zum Innenhof

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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die Kirche, deren älteste Teile bis ins 5. Jahrhundert zurückdatiert werden

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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das reichgeschmückte Marienbildnis

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wir bummeln anschliessend durch die engen, meist blumengeschmückten, gepflegten Altstadtgassen und gehen auf Entdeckungsreise dem Strand entlang. Eine der Windmühlen ist noch in einem guten Zustand, aber gesichert.

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Langsam wird es Zeit zurück zu kehren, denn wir möchten mit dem Bus um 15.30 Uhr nach Naousa zurück. Dort angekommen, besichtigen wir den Ort noch  etwas eingehender. Im Fischerhafen stillen wir unseren Durst und beobachten, wie fleissige „Heinzelmännchen“- Fische an den Fischerbooten den Algenbewuchs „abknabberten“. Pünktlich erscheint dann die Fähre Alexander, die uns wieder nach Naxos bringt. Die Fahrt war auch etwas ruhiger wie am Morgen. Das Nachtessen gönnen wir uns auswärts und lassen den interessanten Tag nochmals an uns vorbei ziehen.

Dienstag, 16. August. Nach dem gestrigen freien Tag, den wir ja auswärts verbracht haben, beschliessen wir, uns heute vollumfänglich unserer Madness zu widmen. Sie schien uns in einem eher schlechten Zustand. Kurt übernimmt das „Aussenherum“, während Verena ihr „Innenleben“ wieder in einen wohnlichen Zustand bringt. Diese „Intensivpflege“ nahm doch wieder einige Zeit in Anspruch.  Dazwischen regelt Kurt die Nachzahlung für 2 Tage. Der Hafenkapitän von Naxos ist auch der Meinung, dass diese, von uns ausgesuchten beiden Mooringplätze die Sichersten sind. Allerdings wäre es ihm gleich/recht, wenn wir hier bleiben würden.

Da Verena gestern nur die halbe Pizza vertilgt hat, ist das heutige Nachtessen auch klar. Dazu gibts Peperoni und Tomatensalat.

Spezielle Tage in Naxos

Freitag, 12. August. Gegen 10 Uhr verlassen wir das Schiff und gehen zuerst zu Vodafone, um unsere Prepaidkarten wieder auf zu laden. Hier ist ein Top-Mann, der dies erledigt hat. So schnell ging es noch nie, Tel.-Nr. in den PC eingeben, zack und alles ist erledigt. Allerdings müssen wir doch eine Bemerkung anbringen. Wir fallen  vom 3G immer wieder zurück ins E und da klappt es nur um zu telefonieren, nicht aber um Mails abzurufen etc. Das Problem ist auf dieser Insel bekannt, unsere Telefonnummern werden notiert und die Reklamation weiter geleitet. Anschliessend gehen wir zur Geld-Tank-Säule. Weiter führt uns der Weg zu einem Reisebüro, denn wir wollen ja am Sonntag mit der Fähre nach Paros/Naousa um den Hafen zu beurteilen, ob die Aussagen bezüglich Gefährlichkeit so stimmen. Leider geht am Sonntag keine Fähre, aber „zum Glück“ ist es am Montag auch noch sehr stark windig. Kurt geht zurück aufs Schiff und Verena will noch etwas lädele. Gegen 14 Uhr sehen wir eine grössere, ältere Yacht, die unentschlossen dümpelt. Eine Fähre kommt und beginnt zu hupen, denn sie braucht diesen Platz für das Anlegemanöver. Als 1. reagiert die Yacht nicht und nach dem 2. Hupen eher falsch und nach dem 3. Hupen der Fähre verschiebt sie sich um selber mit dem Ankermanöver zu beginnen. Der Wind frischt mehr und mehr auf und dass eine Starkwindsituation kommt merkt man auch daran, dass alle einen sicheren Hafen aufsuchen. Vor uns liegen sie im 5-er Päckli. Der Abend ist kühl und der Wind aus Nord trägt nicht dazu bei, dass man länger draussen bleiben will.

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an Land kommt man hier nur indem man über die anderen Schiffe steigt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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ein guter Fang, ein Segler hat sich bereits 2 Kilo von dem Rochen gesichert

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Samstag, 13. August. Noch hat sich der Sturm nicht beruhigt und so nehmen wir das Frühstück im Innern des Schiffes ein. Dabei beobachten wir die Fähre, die nach Paros fährt und die schaukelt ebenfalls. Kurt freut sich auf die Fahrt am Montag und Verena, naja eine halbe Stunde Fahrt geht wohl!! Der Hafenmeister ist sehr gefragt, denn es gibt einige die ihre Schiffe noch besser festmachen möchten. Den ganzen Tag kommen, ausser den Fähren keine Schiffe, niemand traut sich raus. Am Nachmittag bummeln wir durch die Stadt und kaufen noch für das Nachtessen ein.  Es gibt Kartoffeln, Karotten, Tomaten und dazu Shrimps an Weisswein Sauce.

Sonntag, 14. August. Eine bewegte Nacht ist hinter uns. Der Sturm hat noch zugelegt und bläst mit Windstärke 7 bis 8. Auch heute will niemand ein- oder auslaufen. Den Morgenbummel machen wir, um auch einige Aufnahmen vom aufgewühlten Meer zu machen.

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Unsere Madness, wie auch alle andern Schiffe bewegen sich stark, trotz guter Vertäuung und trotz blauem Himmel und Sonnenschein nimmt der Wind noch mehr zu. Mittlerweile sind die Wellen über 5 Meter (amtlich) und das Schiff schaukelt immer mehr. Sogar die grossen Fähren haben Mühe anzulegen. Ganz ohne Probleme und Festmachen legt sich Kurt hin, er ist etwas schlapp, Verena macht sich nochmals auf den Weg in die Stadt um dem unangenehmen Geschaukelzu entkommen.

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Beim Nachtessen machen wir uns Gedanken wie die morgige Fahrt nach Paros wohl werden wird. Verena wird mit Sicherheit ihre Armbänder anziehen.

Naxos erkunden

Montag. 08. August. Einmal mehr, das Schiff ist schmutzig, man glaubt es kaum. Die Fähren lassen einen „Dampf“ raus, der unheimlich zur Verschmutzung beiträgt. Ein netter Nachbar meint, die wären im „normalen“ Europa längst verboten. Wie auch immer, wir putzen gemeinsam von 09 bis 14 Uhr und haben das Gefühl, es könnte noch sauberer sein. Nach einer Ruhepause,  gehen wir nochmals ans Werk, doch irgendwann, haben wir genug.

Das Nachtessen auf der Fly geniessen wir doppelt, klar auf einem so“sauberen“ Schiff. Um 20 Uhr vernehmen wir von der Promenade her Musik, sehr laut, aber auch sehr schön. Wir geniessen die bekannten griechischen Melodien gemütlich auf unserer Fly. Um 22.00 Uhr ist Schluss mit dem Konzert.

Dienstag, 09. August.  Nach dem Frühstück beschliessen wir, in Richtung Binnensee zu „wandern“. Das machen wir ohne Karte und kommen dabei an einem grossen Super Markt vorbei. Natürlich gehen wir da hinein. Nicht unbedingt wegen dem Angebot, viel mehr um die Kühle zu geniessen. Nach 20 Minuten verlassen wir dieses Gebäude und marschieren dem Strand entlang. Bei einer Surfschule machen wir einen „Durststill-Zwischenhalt“ und schauen interessiert zu, wie Anfänger und Fortgeschrittene dieses Gerät anwenden-. Kurt stellt fest, absolut SUPER, aber nichts für ihn. Weiter gehts dem Strand entlang, wir entdecken die Brücke und den sich dahinter befindlichen See. Grosse Enttäuschung. Der See ist zu mehr als 2 Drittel ausgetrocknet. Aber irgendwie interessant, wie die Verlandung Fortschritt nimmt. Auf dem Rückweg marschieren  wir über den einzigen und letzten „Naxos-Gletscher“. Schön weiss auf ca. 5 Hektaren. Aber nein, das ist natürlich eingetrocknetes Salz. Mit einem kurzen Zwischenhalt gehts zurück auf’s Schiff. Der heutige Bummel dauerte etwas über 3 Stunden und hat uns einen weiteren Einblick zu Naxos gegeben.

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der Binnensee, leider langsam am Ausdrocknen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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und da steht Kurt auf dem „Salzfeld“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wiederum geniessen wir das Nachtessen auf der Fly. Kurt ist nicht so glücklich, denn der kühle Wind, lässt das Essen schnell kalt werden. Nach dem Nachtessen , Kurt ist noch mit dem Abwasch beschäftigt, begibt sich Verena zum Büchertausch. Allerdings ist hier das Motto, erst prüfen und dann 3 Bücher geben, eines erhalten, oder bezahlen. Verenas Ausbeute ist top.

Mittwoch, 10. August. Heute hat es Wolken und es ist eher frisch. Knappe 26 Grad. Heute feiert Kurt den Hochzeitstag. Verena wird ihn morgen feiern, das heisst, wir feiern einmal zivil und einmal kirchlich!! Den Morgen verbringen wir eher geruhsam. Als erstes wird für Verena der Flug in die Schweiz und zurück gebucht. Dann gehen wir zur Bank um Verenas Kontokarten zu aktualisieren und anschliessend ins Brillengeschäft, Verena möchte an ihrer Brille die „Nasenflügeli“ ersetzen. Die Fachfrau versucht es, ist aber irgendwie etwas nervös und schickt uns für eine halbe Stunde weg. Wir bummeln durch uns noch unbekannte Gässchen.  Nach einer halben Stunde sind wir zurück, die Brille ist wieder in Ordnung bezahlen dürfen wir nichts. Auch für die Kaffeekasse dürfen wir nichts hinterlassen. Die Post, um unsere Karten zu verschicken haben wir gefunden und bei dieser Gelegenheit auch einen Yachtshop. Kurt erkundigt sich nach einer Ankerkette. Ein Mechaniker, den wir schon am Morgen bei unserem Schiff begrüsst haben, meint, er komme aufs Schiff um sich das anzusehen, da er eh in einer Stunde zu einem andern Schiff müsse. Gegen 14 Uhr verabschiedet sich Verena um in die Stadt zu gehen.

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Verena macht auch einen Rundgang durch den Friedhof

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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….und erhascht noch einen anderen Blickwinkel auf die Stadt und die Terrasse vom Café mit dem schönen Ausblick

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kurt wartet auf den Mechaniker, der mehr oder WENIGER pünktlich kommt. Er misst und sagt, er werde eine Offerte machen. 2 Stunden später kommt er wieder, mit seinem Chef und es wird nochmals gemessen. Kurt erklärt ihm, dass er auch das „Teil“ brauche, um den Anker an der Kette zu fixieren. Einen Ersatzanker haben wir glücklicherweise noch. Der Chef möchte, dass wir den andern Anker etwas senken, damit er sehe, wie dieser befestigt sei. Ein kleines OHA und er sagt, dass dies so nicht gemacht werden könne, da dies nur ein Schmied könne. Nun, eine normale sichere Befestigung geht auch.

Wir machen uns chic und gehen aus. Beim Nachtessen lassen wir die vergangenen 43 Jahre Revue passieren.

Donnerstag, 11. August. Verenas Hochzeitstag. Eine Schiffsnachbarin kommt zu uns ans Schiff, wir sind soeben fertig mit dem Frühstück und wir beginnen so über dieses und jenes zu sprechen. Die Unabhängigkeit, das (relativ) freie Leben das wir geniessen können ist schon ein Privileg, allerdings es gibt auch Sachen, auf die wir verzichten müssen, oder auch gut verzichten könnten. Ein jüngerer Mann fragt, in stark französisch gefärbtem deutsch, ob sie die Koffer vor unserem Schiff lassen dürften, da ihr Schiff Verspätung habe. Kurt gibt auf französisch Antwort, allgemeine Erheiterung beim Rest der Familie. Wir nehmen die Koffer zu uns aufs Schiff, denn vor der Madness werden oft Autos abgestellt. Anschliessend organisiert Verena per Telefon einige Termine wie Zahnarzt und Coiffeur. Die Waschmaschine ist in Betrieb und der Einkauf steht auch noch an. Nach dem Einkauf begibt sich Verena in das Untergeschoss, ihr fallen beim Lesen ständig die Augen zu. Kurt bleibt auf der Fly und als der Hafenkapitän vorbei kommt, fragt er ihn nach Paros, Hafen Naousa. Der winkt ab, erstens keine Beziehungen und zweitens, ein gefährlicher Hafen. Ab Windstärke 6 soll es dort echt gefährlich werden. Er meint, wir könnten problemlos hier bleiben. Da werde es erst ab Windstärke 10 etwas nass, weil Gischt über den Schutzdamm spritzen würde. Nun, Kurt überlegt sich, spricht er vielleicht pro domo, da wir als  grosses Schiff mehr bezahlen als wenn er den gleichen Platz an ein 10 Meter Schiff vermieten kann. Also, am kommenden Sonntag, da sind Windstärken von 6 bis 8 angesagt, da könnten wir die Fähre nehmen und  die Angelegenheit vor Ort begutachten.  Beim „Hochzeitstagjubiläumsessen“ auf der Fly besprechen wir diese Angelegenheit und beschliessen am Sonntag mit der Fähre nach Paros zu gehen.

Naxos

Freitag, 5. August. Am Morgen findet Kurt seine Verena im Gästezimmer. Der Husten ist nicht klein zu kriegen. Beim Frühstück besprechen wir, was wir zusätzlich unternehmen könnten. Wir fragen per Mail Kurts Hausarzt. Es ist schon praktisch, wenn man den Arzt quasi an Bord hat und wir erhalten von ihm genau das, was sich Verena eigentlich vorgestellt hat, nämlich zusätzlich zum Antiallergikum ein Asthmaspray.  Besten Dank an „unseren persönlichen“ Arzt! Verena ist für einige Zeit mit dem Staubsauger beschäftigt und Kurt sticht doch der Haber, ob er nicht herausfindet, weshalb  die Ankerwintsch ausgestiegen ist. Nach längerer Suche findet er einen Draht, der keinen Kontakt mehr hat. Ob das nun im Zusammenhang mit dem Autopiloten, oder mit der doch eher schlimmen Seefahrt vom 1.8. zu tun hat, lässt sich nur schwer feststellen. Auf jeden Fall, sie geht jetzt wieder. Den Nachmittag verbringen wir eher ruhig auf dem Schiff. Eine grössere Motoryacht hat keinen Platz im Hafen selbst und legt deshalb an der Aussenseite des Quais an. Pro Tag kommen gegen 15 Fähren nach Naxos. Das sind Autofähren, Seajets, Katamarane etc. Die schlimmsten Wellen macht der Seajet. Das ist ein ca 100 Meter langes, sehr schnelles Schiff. Diese haben einen Fahrplan und nehmen deshalb nur darauf, nicht aber auf die andern Schiffe im Hafen Rücksicht. Es rumpelt und die Badeplattform der grossen Motoryacht schlägt 3x heftig an die Mauer. Das ist bitter

Nach dem Nachtessen gehen wir noch in die Stadt um die von unserem Hausarzt vorgeschlagenen Medikamente zu kaufen. Anschliessend laufen wir den Hügel hoch in die Chora. Traumhaft, die engen verwinkelten, schmucken Gässchen. Leider ist Verena ohne Fotoapparat. Auf dem Rückweg gönnen wir uns noch einen Schlummertrunk und beobachten dabei das emsige, fröhliche  Leben auf der Strasse und in den Restaurants.

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und immer wieder werden Tintenfische und andere Fische zum Trocknen gelegt

Samstag, 06. August. Nach dem Frühstück kommt ein Segelschiff, das am Molenkopf angelegt hat in den Hafen und sucht einen Platz. Wir bieten ihnen an, längsseits bei uns anzulegen. Der Skipper, ein älterer Mann hat vermutlich eine Hüftinfektion und muss ins Spital. Er lebt zur Zeit von Antibiotika und Morphin.  Nachdem sie festgemacht haben geht doch noch ein Segler raus und so können sie an einen „eigenen“ Platz fahren. Wir gehen anschliessend einkaufen. Unser Einkaufswagen ist gut gefüllt. Zurück auf dem Schiff, telefoniert Kurt mit seiner Tante, da heute ihr Namenstag ist. Während des Telefonats kommt der Hafenkapitän und offeriert uns einen noch besseren Platz. Das bedeutet Strom abhängen, Motoren an und langsam raus fahren. Es ist kniffelig, denn hinter uns liegt der grosse Katamaran und der hat an seiner Seite noch ein kleines Motorboot. Verena hängt schnell die Fender um, denn wir müssen nun steuerbord, zwischen einem Segelschiff und der Quaimauer anlegen. Die Einfahrt ist nicht ganz einfach, aber wir liegen nun für die kommenden 10 Tag sicher und einigermassen ruhig. Die Fender sind auch wieder „nacket“, denn die „ripschen“ doch heftig an der Mauer, wenn die ein- und ausfahrenden Fähren die Schiffe im Hafen in Bewegung versetzen.

Den Nachmittag verbringen wir auf der Fly, geniessen die Ruhe, lesen, diskutieren und staunen über den Fährverkehr. Unglaublich, wie viele Autos in einem Bauch einer grossen Fähre Platz haben und die Menschenströme wollen nicht enden. Es ist zwar nicht bei jeder Fähre gleich, da gibt es bezüglich Menge schon Unterschiede, aber es ist enorm, welche Mobilität dank den Fähren vorhanden ist. Verena skypt mit Andrea und Kurt verzieht sich in die Küche. Nach dem Essen auf der Fly merken wir, dass wir der Stadt, resp. den Winden aus der Stadt etwas mehr „ausgesetzt“ sind. Wir stellen diverse, (nicht unangenehme) Gerüche der verschiedenen Küchen fest. Einzig der Lärmpegel ist nicht das was man sich wünscht.

Sonntag,, 07. August. Verenas Husten ist besser geworden. Wir beschliessen, heute mal an den Strand zu spazieren. Nach dem Erkunden des Strands gehen wir zurück in die Stadt und besuchen nochmals die Chora, eine venezianische Festung/Burg, die als Einzige, ausserhalb Italiens, nie eingenommen wurde.

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beinahe musste Kurt hier den Kopf einziehen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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und immer wieder Pflanzen und Blumen in den engsten Gassen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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und der coop mit dem schönen Früchte-Angebot

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die engen Gassen und die Flachdächer ergeben eine gute Kombination zur Verteidigung. Verena ist am Verdursten, also setzen wir uns auf der Höhe der Chora in ein Café, das einen wunderbaren Blick auf die Landseite der Insel gibt.

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Auf dem Rückweg sehen wir alte Hauseingänge, die noch mit den Wappen der ehemaligen venezianischen Besitzer geschmückt sind, auch einen coop entdecken wir in diesen engen Verhältnissen, der aber wie die Migros in der Türkei, keine Verbindung zur Schweiz hat. Wir stellen fest, dass wir auf dieser Insel verschiedene Sprachen hören, aber auch wie in Leros, viel französich.

Zurück auf dem Schiff lesen wir die letzten sportlichen, olympischen  und politischen Geschehnisse der Schweiz. Danach begibt sich Kurt  in die Küche. Nach dem Nachtessen erbarmt sich Verena der Küche und erledigt diese Arbeiten, dieweil Kurt sich der HP widmet. Das Schlussbouquet setzt dann Verena.

1. Tag in Naxos

Mittwoch, 03. August. Wir haben getrennt geschlafen. Verena fühlte sich gestern sehr müde, hat sich früh hingelegt und ist eingeschlafen. Kurt hat die Klima-Anlage nicht abgestellt und hat sich ins Gästezimmer zum Schlafen gelegt. Auch wenn wir beinahe 43 Jahre verheiratet sind, nehmen wir noch Rücksicht aufeinander.

Nach dem Frühstück kommt der Hafenmeister und erkundigt sich, ob wir ihn vergessen hätten. (Kurt hatte gestern nicht soviel Bargeld auf sich um den Aufenthalt bar zu bezahlen) Natürlich haben wir ihn nicht vergessen, aber das ist nicht unser grösstes Problem. Verenas Husten beschäftigt uns mehr. Wir machen uns aber, nachdem die Küche aufgeräumt ist auf, um beim nächsten Bankomaten Geld zu beziehen, und bezahlen den Auftenthalt. Verena möchte sich abgeklärt wissen, denn diese Hustenattacken dauern nun schon 2 Wochen. Also marschieren wir zum Spital, um 14.50 Uhr sind wir dort. An der Reception ist niemand und so warten wir geduldig. Eine Frau, die auf jemanden wartet meint, dass die Dame der Reception wohl zum Mittagessen sei, sie komme wieder. Viele Angestellte gehen an uns vorbei, aber niemand kümmert sich um uns. Um 15.25 Uhr fragen wir einen zufällig vorbeigehenden „Angestellten“ nach der Dame der Reception. Er erklärt, 15 Uhr ist vorbei und die Reception nicht mehr besetzt!!!! Angeschrieben ist alles auf griechisch. Wir sollen doch direkt in den Notfall. Das machen wir. Eine Ärztin fragt uns, was das Problem sei. Wir erklären ihr, Hustenattacken zu verschiedenen Tages- und Nachtzeiten, jeweils 1 bis 2 Stunden. Bisherige Medikation 1 Tablette Histamin vor dem Schlafen und Hustensirup 1 mal täglich. Blutdruck, Sauerstoffgehalt, Fieber messen,  Lungen abhören, alles ohne Befund,  also wird eine Therapie im bisherigen Rahmen verordnet, jedoch anstelle von Histamin ein antiseptischer Spray gegen die Entzündung im Hals. KING = Kurt Ist Nicht Glücklich. Er hätte noch eine Blutsenkung erwartet um allfällige Entzündungen auszuschliessen oder den Hinweis, es könnte sich um eine Allergie handeln, die man abklären sollte. Ja ja, wir sind nicht in der Schweiz, müssen aber auch nichts bezahlen. Auf dem Rückweg gehts durch die Chora (Altstadt) die hat ihren besonderen Reiz. Verwinkelte, schmale Gassen mit verschiedensten Ansichten. In der Apotheke kaufen wir die verordneten Medikamente und dann gehts zurück aufs Schiff.

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und immer wieder einladende hübsche Tavernen und Restaurants

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Donnerstag, 04. August. Wir haben eine etwas bewegte Nacht hinter uns, haben jedoch gut geschlafen, auch Verena gehts besser. Der Morgen beginnt ohne Strom. Dank Generator können wir aber unseren Morgenkaffee trotzdem geniessen. Heute wollen wir mal erkunden, wo wir einkaufen können. Dank Internet ist dies relativ einfach. Wir finden den Supermarkt auf Anhieb und kaufen das Nötigste ein. Wir vereinbaren einen Treffpunkt und Kurt bringt die Einkäufe aufs Schiff. Verena geht in der Zwischenzeit „lädele“. Die Temperaturen sind dank Starkwind erträglich. Wir bummeln durch den Stadtkern, und besuchen die Kirche, von der wir jeweils das Läuten der Glocke hören.

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Danach gehen wir Richtung Tempeltor, von wo aus man einen grossartigen Rundblick auf die Stadt, das aufgewühlte Meer und  die Brandung hat. Gewaltig, was da für Energie vorhanden ist. Auf dem Hügel haben wir sogar das Gefühl, dieser bewege sich.

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Verena steht im Tempeltor von Naxos

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Verena und die Marmordame

Die Wellen werden immer höher, eine grosse Welle holt sich die volle Tasche samt Schuhen einer Badenden. Ein Schmunzeln können wir uns nicht verkneifen. Natürlich konnte alles, zwar klitschenass wieder eingefangen werden. Auf dem Rückweg plagt uns der Durst, also kehren wir ein. Ein Kellner geht mit Muscheln an uns vorbei zum Nachbartisch, und das riecht……….mmhhh. Wieder im Hafen sehen wir wie „unruhig“ auch unsere Madness ist und Kurt meint, da könnte kochen ev. gefährlich sein!!!!! Vielleicht ist es  besser, heute Muscheln essen zu gehen. Morgen, gegen Abend soll der Wind abnehmen und da könnten wir dann schon besser kochen.

Einfach wunderbar wie Kurt die Miesmuscheln mit Hochgenuss vertilgt hat, samt Brot und Sauce. Ebenso fein waren Verena`s Penne mit caramelisierten Zwiebeln, Pouletstückchen und cremiger Parmesansauce. Ein wunderbarer Tag, der alles weniger Angenehme ganz schnell vergessen lässt.