Die Vorbereitungen starten

Dienstag, 20.04. Ein strahlend blauer Himmel erstreckt sich über Breskens und wir haben keinen Wind. Angenehme Verhältnisse um unsere Fender zu kontrollieren. Leider sind sie nicht, wie mit der Werft vereinbart wieder gut aufgepumpt. Also starten wir einen Versuch mit unserer Velopumpe. Bei zwei Fendern gelingts, doch für die andern fehlt der passende Aufsatz. Kurt macht etwas frustriert ein Telefon an die Werft und meldet dass wir die 7 Fender zum aufpumpen bringen möchten. Ihr schlechtes Gewissen regt sich, sie wollen mit einer elektrischen Pumpe vorbei kommen. Das lehnen wir ab. Verena holt einen der Schubkarren die von der Marina zur Verfügung stehen und nimmt zugleich die Wäsche für einen Waschgang mit. Kurt löst in der Zwischenzeit die Fender aus den Hüllen. Danach laden wir die Fender auf und marschieren zur Werft. Innert 15 Minuten sind 5 aufgepumpt, doch 2 gehen nicht. Bei einem ist das Ventil defekt, das kann man im Marina-Shop auswechslen lassen. Ein Kugelfender lässt sich nicht mehr richtig stark aufpumpen. Wieder zurück zum Schiff und die Fender an der richtigen Stelle anbringen. Da auch noch ein Rettungsring gebrochen ist, macht sich Kurt auf den Weg zum Marina-Shop und nimmt den Fender zum Auswechseln des Ventils mit. Ein entsprechendes Ventil ist gerade nicht an Lager, also lässt Kurt den Fender dort und holt ihn vor der Wegfahrt wieder ab. Mit dem neuen Rettungsring gehts dann zurück zum Schiff. Adrian ruft an, da er am kommenden Freitag nach Portugal fliegt, wo er die letzte Hürde zum Instruktor für Fallschirmspringer nehmn will. Wir wünschen ihm Glück, sind aber überzeugt, dass er die Prüfungen bestehen wird. Wir geniessen einen ruhigen Abend und werden Morgen mit den Vorbereitungen peu-à-peu weiter machen.

Wir freuen uns und sind gespannt was uns alles erwartet auf unserer Reise

Letzte Woche Breskens

Montag, 19.04. Der Tag beginnt neblig und die Luft ist feucht. Also gehen wir den Tag gemütlich an, doch irgendwo gibts immer etwas zu tun. Wir haben uns entschieden, am kommenden Samstag Breskens zu verlassen. Die Wetteraussichten sind gut und die Wellen sollten für die Querung der Westerschelde nicht zu hoch sein. Den Nachmittag benutzen wir um Lebensmittel und Wasser einzukaufen. Auch suchen wir immer noch einen Siebeinsatz für den Wasserhahn in der Eignertoilette, doch das findet man in Breskens zur Zeit nirgends. Wir hoffen dies an einer unserer nächsten „Haltestelle“ posten zu können.

wenig wind

Sonntag, 18.04. Was für ein schöner Morgen! Die Sonne lacht und der erste Morgen ohne Wind. Dafür beginnt schon früh der sonntägliche Hafenbetrieb. Es wird an den Booten gewerkelt, geputzt und Kontakt gepflegt. Man hält sich aber an den vorgeschriebenen Abstand. Auch wir machen uns ein klein wenig an die Arbeit. Die Flybridge soll auch etwas sonntäglich aussehen. Gegen Nachmittag zieht es uns nach draussen. Ein sich im Bau befindliches Werk möchten wir uns etwas näher ansehen. Es ist ein Neubau eines 8-stöckigen Wohnhauses, direkt am Hafen. Aber auch direkt da, wo die Flussausbaggerungs-Schiffe den Sand abladen. Zwei riesige Sandhaufen liegen bereits da. Beim Spaziergang ins Dorf werden wir von verschieden-farbigen Hähnen, lautstark krähend begrüsst. Ob es sich bei diesen vielen, frei laufenden hübschen Gockeln um Zuchttiere handelt wissen wir nicht.

Er weiss wohl von seiner Schönheit

Der Supermarkt ist heute Sonntag geöffnet, also kaufen wir noch einen Schoggikuchen, da wir heute Gäste erwarten. Es sind Katrijn und Viek aus Brügge, die extra hierherfahren um uns zu besuchen, was uns echt sehr freut. Ein weiteres Mal dürfen wir feststellen, die Beiden sind sehr interessante und äusserst liebenswerte Menschen. Den mitgebrachten Honig von ihren eigenen Bienen werden wir besonders geniessen. Viek, ein erfolgreicher Unternehmer tüftelt an einem Projekt, das zwar noch geheim ist, uns weiht er aber in seine Pläne ein.Hochinteressant, wir sind auf sein Ergebnis gespannt. Nach zwei kurzweiligen, gemütlichen Stunden machen sie sich wieder auf den Heimweg, nicht ohne uns aber noch von Zierikzee zu erzählen, einer der interessantesten Orte hier in Zeeland. Über 500 Monumente soll es da haben. Nachdem wir nun zum 2. Mal so viel Positives von diesem Ort hören, werden wir unsere Tour natürlich danach ausrichten.

Adieu Katrijn und Viek, Danke für euren Besuch

Einkaufen

Samstag, 17.04. Nach dem Frühstück laufen wir zum Plus, das ist ein grösserer Einkaufsladen und stocken unsere Vorräte wieder auf. Dank neuem Einkaufswagen, können wir auch noch Wasser einkaufen. Dann kommt der Anruf vom Marina-Shop. Die Taue sind bereit zum abholen. Da wir vermutlich nicht mehr genügend Bares haben, fragen wir erstmal nach dem Preis. Kurt ist etwas erschrocken, aber naja, GUT DING HAT SEINEN PREIS!! Die „Augen“ sind sehr gut gespleisst, was auch einige Zeit an Arbeit erforderte. Am Nachmittag unternehmen wir einen kurzen Ausflug zu den futuristischen Wohnblöcken, umrunden sie und und laufen zurück zur Marina, nicht ohne die blökenden Schafe zu bewundern, von denen viele nicht in der Wiese, sondern auf der abgesperrten Strasse liegen. da es dort anscheinend etwas wärmer, sicher aber geschützter ist.

Immer wieder beeindruckend was bei Ebbe zum Vorschein kommt
Wunderschöne Gänseblümchenwiese
Auch der Durst darf gestillt werden
Friedlich vereint

Zurück auf dem Schiff vertieft sich Kurt nochmals ist die Holland-Route, da uns der Elektriker einen interessanten Ort/Zierikzee empfohlen hat. Für Sonntag haben sich unsere Freunde aus Brügge angekündigt. Ihr Schiff steht noch im Tockenen, soll aber bald eingewassert werden.

Letzte Werftarbeiten

Freitag,16.04. Der Morgen ist schön, doch der Wind bläst Stärke 5 aus Nord und so ist es draussen kalt. Auf 11.00-11.30 Uhr ist der Elektriker von der Werft noch angesagt. Kurt hat im Motorraum einen lose baumelnden Stecker entdeckt, den er vorher noch nie wahr genommen. Auch wurde der Steuerautomat repariert. Angeblich gab es da einige Probleme und die möchten wir gerne erklärt haben. Zudem ist der Fernseher ausgestiegen, was zwar nicht schlimm ist, doch wenn schon, denn schon!! Verena hat da vermutlich eine falsche Taste erwischt. Es ist 12 Uhr, aber noch niemand ist gekommen. Mail an Werft um 13.30 Uhr. Sofort Mail zurück, Elektriker kommt in ca. 15 bis 30 Minuten. So ist es. Im Motorraum erklärt er Kurt, wozu dieser Stecker dient und dass der Steuerautomat (Autopilot) eine neue Pumpe erhielt. Die alte liess sich aufgrund fehlender Ersatzteile nicht mehr reparieren und eine genau gleiche Pumpe hätte über € 3’000 gekostet, so dass er sich für einen „Generationenwechsel“ entschieden hat. Beim Fernseher lacht er. Er drückt auf den „richtigen“ Knopf und es läuft. Auf dem Satellitenempfänger steht Astra 1, aber der ist mittlerweile bei Astra 19.2E. Was immer das auch heisst. Zum z’Nacht zelebrieren wir ein Fondue, allerdings ohne Fendant, trotzdem ein echter Genuss.

Natürlich mit dem entsprechenden „Verdauerli“

Einkaufen / komplettieren

Donnerstag, 15.04. In der Nacht hat es geregnet und der Morgen ist stark bewölkt. Während dem Frühstück erscheint der Mechaniker, der uns den neuen Wasserhahn für die Küche bringt und fachgerecht montiert. Er ist ein langer Mensch und wir hören ihn ab und zu stöhnen. Seine „Superlampe“, die er mitgebracht hat funktioniert nicht, er ist aber voll begeistert von unserer kleinen Taschenlampe mit Magnet. Verena hingegen ist noch mehr begeistert vom neuen Wasserhahn.

Ja so beschwerlich kann Arbeit auf dem Schiff sein

Anschliessend starten wir ins Dorf, zum Kauf einer SIM-Karte für Verena`s Handy, so dass sie unabhängig von Kurt`s Hotspot ist. Anschliessend kaufen wir noch ein knuspriges Brot, denn am Freitag steht Fondue auf unserem Menueplan .

Ein kleiner Markt auf dem Dorfplatz, wie zu erkennen ist, halten die Menschen den Abstand



unser Weg zur Marina

Weiter geht es zum Marina-Shop. Unser Wunsch, einen Einsatz für den Wasserhahn zu finden geht nicht in Erfüllung. Stattdessen kaufen wir einen 20 Meter Wasserschlauch vor allem um den Wassertank aufzufüllen . Dann bestellen wir noch 2 Taue (Festmacher) zu je 15 Meter und 10 Meter mit je einem 40 cm Auge, das der Verkäufer jedoch zuerst noch spleissen muss. Er gibt per Telefon Bescheid, wann die 4 Taue fertig sind. Beim Nachtessen staunen wir über den enormen Schiffsverkehr und glauben nun, dass die Osterschelde eine der meist befahrenen Wasserstrasse der Welt ist.


Letzte Neustart-Reinigungsarbeiten

Riesige Muschelansammlung bei Ebbe gut sichtbar

Mittwoch, 14.04. Der Morgen ist kühl, knapp 3 Grad draussen, aber im Innern haben wir nun 20 Grad. In der Küche brauchen wir einen neuen Wasserhahn, da Ersatzteile für den alten nicht mehr erhältlich sind. Wir fragen an, ob der Ersatz am Donnerstagmorgen oder am Nachmittag installiert wird. Am Morgen, heisst es. Also warten wir und erledigen die letzten Arbeiten. Am Nachmittag möchten wir für Verena^s Natel eine SIM-Karte kaufen und neue, etwas leichtere Taue posten. Der Morgen vergeht, niemand kommt und am Nachmittag stürmt es und ist kalt, da wollen wir nicht aus dem Schiff. Also beginnt Kurt mit der Homepage. In den eineinhalb Jahren coronabedingter Schiffspause ist so einiges aus dem Gedächtnis verschwunden. Gemeinsam schaffen wir es, vor allem das Hochladen der Fotos hat doch etwas Geduld gefordert. Zum Znacht gibts die restlichen Karoffeln und Karotten, fein angebraten, dazu Spareribs, die wir genüsslich „abgnagen“, echt fein!! Nach dem Essen „verfeinert“ Verena noch die Homepage., während Kurt den Abwasch besorgt. Danach ist auch bei uns Feierabend.

Langsam fühlen wir uns zu hause

Dienstag, 13.04. Es ist nicht so, dass wir nicht mehr putzen müssen, aber wir sehen Licht am Ende des Tunnels. Wir starten auch eine gröbere Entsorgungsaktion. Vieles, was wir übernommen, aber bisher nie gebraucht haben, entsorgen wir. Es kommt ganz schön viel zusammen. Nach dieser Aktion können wir nun den letzten Koffer ganz auspacken. Alle Kasten und Schubladen sind gereinigt. Verena nimmt noch den Weg in den Waschsalon unter die Füsse. Nach zwei Wasch- und Tumblereinsätzen ergibt dies etwas mehr wie 6000 Schritte. Am Nachmittag verlassen wir das Schiff um einkaufen zu gehen. Ein neuer Einkaufswagen ist fällig, denn der alte liegt im Müll. Bevor wir aber in das Haushaltswarengeschäft eintreten dürfen müssen wir unseren Namen und die Natelnr. angeben, was in einem Buch notiert wird. Die Regeln wie Mundschutz, Hände desinfizieren und Abstand halten werden auch hier eingehalten, so dass wir uns hier genau so sicher fühlen können wie in der Schweiz. Unseren Einkauf können wir dann bequem im „Rolli“ zum Schiff bringen. Wieder auf dem Schiff gibt Verena noch den letzten Schliff. Alles ist, ausgenommen sind die Fenster, fertig gereinigt. Jetzt nur noch mit Möbelpolitur das Holz behandeln und dann können wir so langsam zum „normalen“ Schiffsalltag übergehen und unser Leben wieder in ruhigere Bahnen bringen.

………und das von Kurt fein gekochte Nachtessen geniessen

Putzen 4 und Instandstellung

Montag, 12.04. Wir hoffen, dass wir heute das letzte Mal „cool“ aufgestanden sind. Als Novum erleben wir heute Schneegestöber und die Temperatur fällt schnell auf null Grad.

Nach knapp 2 Stunden ist alles vorbei und die Sonne kämpft sich durch. Gegen Mittag kommt Philip, der Chef der Werft und bringt unseren Fahnenmast zurück. Nun können wir auch die korrekte Flaggenführung erstellen. Am Nachmittag kommen der Werftchef und 2 Mechaniker. Als erstes die Heizung, ein Regler funktioniert nicht. Er wird ausgewechselt und schon nach 20 Minuten werden die Radiatoren ganz langsam warm, wie angenehm !! Die Generator-Batterien sind schwach. Diese werden überbrückt und der Generator kann, zwar mit Mühe, gestartet werden. Die Kontrolle zeigt das die Batterien geladen werden, also lassen wir den Generator über einige Stunden laufen. Auch der Mast wird abgedichtet und die in der Werft nicht ganz fertig gestellten Arbeiten noch ausgeführt. Wir heizen das Schiff richtig auf, denn alle Teile im Schiff fühlen sich kalt an. Heute können wir das Nachtessen sogar bei 21 Grad geniessen.

Putzen 3

Sonntag, 11.04. Wiederum eine kalte Nacht. Wer steht am Morgen zuerst auf, um das Elektro-Öfeli zur Höchstleistung zu bewegen? Wir verraten es nicht, aber Kurt hat sich nochmals umgedreht. Zu unserer Freude zeigt sich schon bald die Sonne. Ein Stahlschiff hat Vor- und Nachteile. Einer der (vor allem aktuellen) Vorteile ist, dass es sich relativ schnell aufwärmt, was wir sehr begrüssen. Obwohl Sonntag, wird bei uns wieder geputzt, um- und aufgeräumt. Das Nachtessen, welch grosser Luxus, können wir bei 20 Grad Steuerhaustemperatur einnehmen. Eine weitere Premiere erlauben wir uns, Wir schauen uns im Fernsehen, das mittlerweile funktioniert, den Tatort an. Dazu trinken wir heissen Tee und naschen die letzten Schoggie-Eili.