Cuxhaven

Samstag, 19.06. Wir haben nicht so gut geschlafen, die „Schreckensfahrt“ liess uns innerlich nicht richtig zur Ruhe kommen. Nach dem Frühstück wollen wir in die Stadt, damit Verena zu ihrer SIM-Karte kommt. Kurz vor dem Weggang kommt der Hafenmeister und bittet uns freundlich, die Madness Richtung Ausfahrt zu verholen, da er eine grosse Yacht erwarte. Wir spannen ihn gleich ein und verholen die Madness von Hand, ohne die Motoren anzuwerfen. Und dann geht`s los auf den 1,8Km langen Weg in die Innenstadt.

Nein, wir haben nicht das Bähnli genommen!!!
Ein Spruch der Verena aus dem Herzen spricht.
Eine schmucke Häuserreihe.
Ein Strassenkünstler mit seinen Sandskulpturen

Bei Telecom klappt der SIM-Kartenkauf problemlos. Hier will niemand eine fünfstellige Postleitzahl wie bei Vodafon auf Norderney. Kurt setzt sich in ein Café, dieweil Verena nach Hosen Ausschau hält. Allerdings ist die Suche erfolglos, alles ausverkauft oder in, für Verena unpassenden Farben/Grössen. Auf dem Rückweg kaufen wir noch Früchte, Gemüse und Fleisch. Wir stellen fest, dass wir wenig Kartoffeln, Reis und Teigwaren brauchen. Auch ein Dinkelbrot mit Sonnenblumenkernen und Haferflocken reicht uns einige Tage. Heute allerdings gibt es Bohnen, Karotten und Kartoffeln und ein feines Stück gebratenes Rindfleisch. Beim Nachtessen diskutieren wir über die weiteren Reisetermine. Vorgesehen war der Montag, da aber das Montag-Wetter nicht unseren Wünschen entspricht, beschliessen wir erst am Dienstag nach Brunsbüttel zu fahren. Dort sind wir im dann im Nord-Oste-See-Kanal. Da ist das Wetter (Wellen) nicht mehr so ein wichtiges Thema. Heute war ein ruhiger, guter und friedlicher Tag, den wir sehr genossen haben.

Von Wangerooge nach Cuxhaven

Schöner und ruhiger Morgen in Wangerooge.

Freitag, 18.06. Wir stehen etwas früher auf, denn wir müssen um 09.00 Uhr losfahren, damit wir bei Wangerooge über die Untiefen kommen. Das heisst, zuerst fahren wir mit dem ablaufenden- und später gegen das ablaufende Wasser. Also, wir sind schnell, 9,5 Knoten doch dann wird es immer weniger. Sehr unangenehm ist der Nebel. Sichtweite ca. 100 Meter. Also schalten wir nach Vorschrift die Navigationslichter ein. Der Nebel wird immer dichter und unser schwaches Radar nützt da auch nicht viel. Mittlerweile fahren wir nur noch mit 6,3 Knoten. Und dann kommen sie, die Wellen!!! In der Mitte, zwischen Wangerooge und Cuxhaven liegt das Zehnerloch. Und da ist leider nichts mehr wie prognostiziert.

Hier ist/wäre die Wellenhöhe wunderbar farbig angezeigt.

So langsam beginnen wir zu leiden. Anstelle der 20 cm Wellen haben wir Wellen bis zu 2,5 Meter und das von der Seite. Die Schiffsglocke läutet und Kurt wird auf der Flybridge nass. Auch kleine Kurskorrekturen nützen nichts. Wir müssten quasi kreuzen aber dafür ist die Strecke zu lang. Klirren von Geschirr und schlagen von irgendwas, Salonmöbel die sich verschieben und das Notbett, das sich selbständig macht ist die „Melodie“, die wir hören. Sogar im Motorraum geht es drunter und drüber. Mit einem Wort, die Nordsee verabschiedet sich genau so, oder etwas heftiger, wie sie uns 2014 empfangen hat. Verena übersteht die dramatische fünfeinhalbstündige Fahrt liegend auf der Bank im Steuerhaus. Etwa eine Stunde vor Cuxhaven hat sich die Situation beruhigt. Kurt ruft im Hafen an und meldet die Ankunft und bittet um Anlegehilfe, da wir beide sehr geschafft sind. Der Hafenmeister ist vor Ort und das Anlegen klappt buchmässig. Nach der Anmeldung stellen wir den Generator ab und schliessen am Landstrom an. Die Sicherung fällt gleich raus. Kurt versucht verschiedene Möglichkeiten, aber immer das Gleiche, Sicherung klickt aus. Vermutlich wurde durch den hohen Wellenschlag auf die Backbordseite die Steckdose nass. Wir probieren es auf der Steuerbord Seite, und siehe da, es klappt. Während Kurts Strom-Anschluss-Versuchen spritzt Verena das Schiff ab und befreit es vom Salzwasser. Dann, unter die Dusche, frische Kleider und „en chalte z’Nacht“. Verena`s ernsthafte Bemerkung nach dieser Stressfahrt, noch einmal so etwas und ich gehe schnurstracks nach Hause. Kurt`s spontane Antwort, ich komme mit!!! Heute werden wir hoffentlich trotz allem gut schlafen.

Hier ein Blick in den chaotischen Salon.

Von Norderney nach Wangerooge

Donnerstag, 17.06. Wir stehen relativ früh auf, obwohl vor 13 Uhr motormässig nichts geschieht. Um 09.00 Uhr gehen wir zum Covid Test. Während der 20-minütigen Wartezeit auf das Testergebnis geht Kurt ins Hafenbüro um uns abzumelden und den Liegeplatz zu bezahlen. Das Testergebnis ist, wie die ersten beiden, negativ, obwohl die Dame heute in beiden Nasenlöchern gestochert hat. Kurz nach 13 Uhr, nichts, 13.30 Uhr, noch nichts. Um 13.40 Uhr kommt der Mechaniker. Nun geht alles „oberzackig“. Die alte Batterie wird aus- und die Neue eingebaut. Dann den Motor starten und messen ob der Alternator lädt, macht er, alles ok.. Die defekte Batterie wird auf den Handwagen gebracht und schon heisst es tschüss. Um 14 Uhr starten wir beide Motoren und legen ab.

Wir umfahren die Westküste von Norderney.

Es ist drückend heiss und nach der Ausfahrt von der Marina empfängt uns die Nordsee genau wie prognostiziert. Wir haben eine ruhige Fahrt mit viel Sonnenschein, wenig Wellen und fast kein Wind. ABER, sie müssen uns lieben diese kleinen Plagegeister. Diesmal sind es wohl die Nordseefliegen die uns zu hunderten überfallen und in windeseile auch schon das Innere des Schiffs belagern. Verena schnappt sie sich mit dem kleinen Handstaubsauger.

Aber auch dieser blinde Passagier hat uns von Norderney bis Wangerooge begleitet.

Kurt ruft in Wangerooge an um mitzuteilen, dass wir erst gegen 18.30 Uhr eintreffen werden. In der Marina werden wir freundlich eingewiesen und helfende Hände packen beim Anlegen zu. Die erste Frage des Hafenmeisters: Habt ihr einen negativen Covid-Test, nicht älter wie 24 Stunden? Alles klar, die Anmeldung kann erfolgen, Verena kocht das Nachtessen und dann Ruhe und Vorbereitungen für den morgigen Tag.

Letzter Tag auf Norderney?

Mittwoch, 16.06. Noch vor dem Frühstück schaut Kurt nach, ob die Batterien geladen sind. Schimpfwort! Startversuch, nix geht! Pünktlich um 09.30 Uhr, wie vereinbart, kommt der Mechaniker. Jetzt prüft er die Batterien und siehe da, eine Batterie ist nicht mehr zu retten. Das Problem, auf der Insel gibt es keine so grossen Batterien, die müssen auf dem Festland besorgt werden. Vor Morgen 13.00 Uhr ist nichts zu machen und wir wollten doch bereits um 10 Uhr losfahren. Aber ohne diese Batterie können wir den Motor nicht starten. Also lassen wir wohl oder übel eine bestellen. Unsere gute Laune bekommt schon wieder einen „Knacks“. Verena verrichtet die üblichen Hausarbeiten und nimmt die Waschmaschine nochmals in Betrieb. Kurt setzt sich mit der neuen Situation auseinander, da sich die Weiterreise um einige Stunden verzögert. Nach dem Mittagessen ruft Adrian an, ihm klagen wir unser Leid wir plaudern längere Zeit. Später laufen wir nochmals zu EDKA und stocken den Mineralwasser-Vorrat nochmals auf. Vom Broker kommt der Bericht, dass es vermutlich Freitag wird, bis das Schiff ausgeschrieben ist, da er sich immer noch geschäftlich in Frankreich befindet. Morgen werden wir uns nochmals testen lassen, da Wangerooge ein Testergebnis erwartet, das nicht älter als 24 Stunden ist.

Bangen und Hoffen

Dienstag, 15.06. Heute sollte eigentlich ein Ruhetag sein. Wir stehen nicht zu früh auf und geniessen den beginnenden Morgen. Der Wind hat abgegeben. Verena nimmt die Waschmaschine in Betrieb und Kurt kümmert sich um die nächsten beiden Marinas. Das sind Wangerooge und Cuxhaven. Wangerooge haben wir schon gestern angeschrieben. Nach den beiden Waschgängen hat auch der Generator wieder Ruhe. Danach kontrolliert Kurt die Motoren, Oel, Wasser alles top, wir haben sozusagen kein Oel verbraucht. Da der Backbordmotor in Delfzijl schlecht angesprungen ist, startet er, besser gesagt versucht er die Motoren zu starten. Das Resultat, der Backbordmotor springt nicht an. Auch „chüderle und häschele“ bringt nichts. Die Leitungen sind alle, soweit sie einsehbar sind, in Ordnung. Also begibt sich Kurt zum Hafenmeister und der gibt ihm eine Adresse, nahe der Marina bekannt. Etwa eine Stunde nach Kurt`s Telefonanruf kommt ein junger Mann und analysiert die ganze Situation. Er ist der Meinung dass der Alternator, obwohl erst 3 Jahre alt, die Battrie nicht mehr lädt.. Also, Batterieladegerät anhängen und am Donnerstag weiter sehen. Da es sich um ein Ladegerät handelt, das bei Erreichen der Spannung sich selbst aus dem Netz nimmt, besteht keine Gefahr. Unsere Mineralwasser-Vorräte müssen wieder aufgestockt werden. Also laufen wir zu EDKA und nehmen 2 Sixpack à 1,5 Liter in den Einkaufswagen. Nachdem die im Schiff verstaut sind, macht sich Verena nochmals auf den Weg zum Wassereinkauf. Von Cuxhaven bekommen wir Bescheid, dass es möglich ist, einen Platz zu bekommen, allerdings aufgrund der starken Belegung müssten wir ev. „im Päckli“ liegen. Der nähere Hafen, Wangerooge lässt auf sich warten. Wir möchten aber nicht die ganze Strecke von Norderney nach Cuxhaven an einem Tag fahren. Um 18 Uhr kommt eine Email von Wangerooge, mit der Bitte unsere Tel. Nr. anzugeben. Kurt ruft dann zurück und wird nach dem Gewicht unseres Schiffs gefragt. Der Herr in der Leitung verspricht in 10 Minuten zurück zu rufen. Schon 7 Minuten später kommt der erlösende Anruf: Ihr seid willkommen, wir können eure Tonnage stemmen. (Kilostein vorm Herzen).

2. Velo-Tag

Montag, 14.06. Kurt ist heute etwas gerädert, also gehen wir zum Veloshop und tauschen die Insel-Velos gegen Elektro-Bikes. Zurück in der Marina lassen wir uns erneut auf den Corona-Virus testen. Danach nutzen wir den Morgen um ans südwestliche Ende der Insel zu fahren und radeln dem beinah nicht enden wollenden Strand entlang. Auf einem Bänkli geniessen wir den Blick auf die „chribblige“ Nordsee und das Leben am Strand.

Die Möven warten wohl auf den Beifang.

Nach einer kurzen Mittagspause auf dem Schiff starten wir erneut. Nun geht`s in Richtung Weisse Düne. Das Restaurant mit dem selben Namen ist ebenso gut besetzt wie der Veloparkplatz. Wir entschliessen uns zur Aussichtsdüne zu laufen. Der Weg ist weit, aber die Idee sehr gut. Die Aussicht aufs Meer mit der vom Wind geprägte Landschaft davor, sowie in das Brutgebiet der Möwen war eindrücklich. Ebenso erstaunt sind wir über die vielen, von Wildhasen gegrabenen Höhlen. Natürlich fehlen auch die „Hasebölleli“ nicht. Immer wieder entdecken wir auch Fellreste, die ihre Fressfeinde zurück gelassen haben.

Merkmale von Wind und Wetter.
Das letzte Wegstück zum Aussichtspunkt.
Und noch ein Blick in Richtung Leuchtturm.
Und auch ein Wildhase hat sich vor die Linse gewagt.

Die Rückfahrt ist mit den E-Bikes, trotz sehr starkem Gegenwind einfach eine Freude. Heute radeln wir locker an den strampelnden „Insel-Bike-Fahrer/Innen“ vorbei. Um 18.00 Uhr bringen wir die Fahrräder zurück und geniessen einen ruhigen Abend.


1. Velo-Tag

Sonntag, 13.06. Heute mieten wir Velos. Das „Insel-Velo“ hat Vorderbremse, Rücktritt und 7 Gänge. Sie sind durchaus bequem. Also starten wir gleich in Richtung Leuchtturm. Beim Aussichtspunkt machen wir den ersten Halt, nehmen den Aufstieg zu Fuss und geniessen den wunderschönen Ausblick.

Und schon gehts wieder nach unten.

Danach radeln wir weiter am Golfplatz vorbei bis zum Leuchtturm.

Der 53,60 Meter hohe Leuchtturm, erbaut von 1872-1874.

Aufgrund Kurt`s Knie- und Hüftbeschwerden verzichten wir auf den Aufstieg. Die 252 Stufen wären etwas zu viel, dazu noch mit „Mundkappie“. Wir haben auch von unten eine gute Aussicht. Der Blick auf den Kleinflugplatz, von wo aus Inselrundflüge angeboten werden, ist zusätzlich abwechslungsreich. Nach dieser Ruhepause nehmen wir die Rückfahrt unter die Räder. Hoppla, starker bis sehr starker Gegenwind. Das wäre mit E-Bikes um sehr vieles weniger anstrengend. Aber die waren leider schon alle ausgemietet. Kurt kommt völlig verschwitzt zurück zum Schiff.

Auf dem Rückweg geniessen wir den Blick auf die interessante Deichlandschaft.

Nach kurzer Verschnaufpause geht`s unter die Dusche und danach zum ersten auswärtigen Nachtessen in einem Restaurant in dieser Schiffsaison. Der Chef de Service, er ist Spanier, erzählt uns dass er mal in Rapperswil und Glarus gearbeitet hat. Er freut sich und versucht sogar mit uns Mundart zu sprechen. Wir geniessen das fein gekochte Nachtessen sowie das gemütliche Ambiente und freuen uns über den abwechslungsreichen und interessanten Tag den wir erleben durften.

Neuer Tag in Norderney

Samstag, 12.06. Der Wind hat über Nacht nicht abgenommen und so wird es auch den tagsüber bleiben. Viele Wolken, wenig Sonne und dazu der kühle Wind. Es „gluschtet“ uns nicht nach draussen zu gehen. Gegen 14.30 Uhr überwinden wir uns und ziehen mutig los. Nicht weit weg von der Marina bemerken wir wie zwei Brandenten versuchen gegen einen Schwarm Möven anzukämpfen. die immer wieder einen Punkt im seichten Wasser anfliegen wollen. Obwohl das Brandenten-Paar mit grossem Engagement und viel Ausdauer versucht ihre zwei Jungen im Wasser zu schützen, erreichen die Möven ihr Ziel. Sie fallen über die jungen Brandentchen her und töten sie. Traurig, aber so ist nun mal die Natur.

Brandenten, auch Brandgänse genannt, da sie Merkmale von beiden Gattungen haben.

Wir marschieren auf uns noch unbekannten Wegen weiter, vorbei am Wasserturm in Richtung City. Von da aus gehen wir via dem Park, von dem Verena schon 2014 berichtet hat, zurück zum Schiff.

Der Turm ist 42 Meter hoch und fasst 500`000 Ltr. Wasser

Nach einem längeren Telefongespräch mit Adrian begibt sich Kurt in die Küche. Heute gibt`s: Lammnierstück, Teigwaren mit gerösteten Zwiebeln, Tomaten geschnitten, mit Gargano Olivenöl, Balsamico, Mozzarella und feinen Kräutern. Ein bekömmliches wunderbares Nachtessen, wir liessen`s uns schmecken und gönnen uns danach den gemütlich-ruhigen Abend.

NORDERNEY

Freitag, 11.06. Kurz nach 10 Uhr machen wir uns auf zum Testzentrum im Hafen. Wir füllen die Formulare aus, stehen einige Minuten in der kleinen Warteschlange an und dann wird auch bei uns in der Nase „gekitzelt“. Nach 20 Minuten ist das Resultat da. Obwohl wir 2 sehr positive Menschen sind, ist das Resultat Negativ. So, jetzt können wir uns im Hafen bewegen und auch das Restaurant besuchen, was wir heute Abend machen werden. Zum ersten Mal in diesem Jahr gehen wir auswärts essen. Dann erkundigen wir uns beim Hafenmeister, wo wir eine SIM-Karte für Verena`s Handy kaufen können. Dafür gibt es auf Norderney nur ein Geschäft. Also marschieren wir in die Innenstadt zu Rosenboom. Wir werden am Eingang registriert und teilen mit dass wir eine SIM-Karte kaufen möchten. Hier gibt`s nur Vodafone. Trotz Ausweis ist es nicht möglich, dass wir eine SIM-Karte kaufen können. Das System von Vodafone verlangt partout eine 5-stellige Postleitzahl, selbst wenn als Wohnort die Schweiz, sowie die genaue Wohnadresse eingegeben wird. So was haben wir noch nirgends erlebt. Das erinnert an „Bananen-Republik“. Somit muss Verena wieder über den Hotspot von Kurt`s Natel ins Internet. Norderney ist ein Touristenort, viele Restaurants, Souvenir- und andere Shops, Menschen zu Fuss oder mit dem Fahrrad.

Stolz zeigt sich der Fasan.
Der Weg in die Stadt ist lang, doch schön geschmückt mit blühenden Bäumen.
Auch an Kunst fehlt es nicht.

Auf dem Rückweg fragen wir bei einem Fahrradverleih nach den Konditionen. Der Preis ist okay und die Räder sehen alle gut aus. Sonntag/Montag könnten wir die Insel mit den Fahrrädern erkunden. Gleich neben dem Fahrradverleih können wir noch bei EDKA einkaufen. Es herrscht bereits Wind mit Stärke 7 und trotz Sonnenschein ist es kühl. Unglaublich, was für ein Glück wir gestern mit dem Wetter hatten. Heute ist die Nordsee aufgewühlt und hat Wellen über 1,5 Meter. Kurz nach 18 Uhr machen wir uns auf den Weg zum Hafen-Restaurant, „sauber gepützt und dargetan“. Im Wintergarten hat es leider keinen Platz mehr und draussen, bei 7 Windstärken ist das Essen schon kalt wenn es kommt. Da auch für morgen schon alle Tische vergeben sind, reservieren wir für Sonntag. Zurück auf dem Schiff, zaubert Verena kurzerhand ein feines, vielseitiges Nachtessen auf den Tisch, das wir gemütlich und ohne den Wind um die Ohren geniessen können.

Von Delfzijl NL nach Norderney D

Donnerstag, 10.06. Wir stehen zeitig auf und nehmen nach dem Frühstück die letzten Vorbereitungen in Angriff. Der Havenmeester kommt um uns zu verabschieden und bestätigt nochmals, dass es keinen Test für Deutschland braucht. Ein kleiner Schreck!!! Der linke Motor will nicht anspringen. doch einige Minuten später kommt das ersehnte Geräusch. Dann Leinen los.

Nach der langen Ausfahrt kommen wir zur Brücke und der Seeschleuse, die uns in die Nordsee bringt.

Für unsere Madness war die Sportschleuse schon etwas eng.
Viele Windräder, aber nur wenige in Funktion.

Die Nordsee, flach wie ein Teppich und ohne Wind empfängt uns und begleitet uns während 8 Stunden auf dem Weg nach Norderney. wo wir anlegen können. Kurt macht sich Sorgen um Verena`s niedriger Blutdruck, der ihr immer wieder mal leichten Schwindel bereitet. Dies ist wohl auch der Grund, dass sie bei null Seegang von der Treppe in die Küche gestürzt ist. Zum Glück wurde nur der linke Fuss und der rechte Oberschenkel in Mitleidenschaft gezogen. Beim Anlegen hilft uns ein anderer Eigner, wir sind nahe, Bug an Bug an einem andern Schiff, aber wir liegen gut und sicher. Die Marina ist recht teuer und für den Strom sollen wir extra bezahlen. Kurt konnte aber erreichen, dass wir von der 50-Cent Steckdose an eine Ablesesteckdose wechseln konnten. Das heisst Ende unserer Liegezeit wird der Verbrauch abgelesen und bezahlt. Ab morgen wird der Wind stark zunehmen und da wollen wir nicht weiter fahren. Es war heute eine lange, aber sehr ruhige Fahrt, die wir sehr genossen haben und wieder viel Unerfreulicheres in den Hintergrund drängt. Morgen um 10.00 Uhr können wir hier im Hafen zum Corona Schnelltest gehen und dann sind wir frei. Wohin wir auch immer gehen, wir müssen nur auf dem Handy den Negativ-Bescheid zeigen. Der „Einzug“ nach Deutschland verlief ohne irgendwelche Probleme. Aber auch hier werden die Corona-Massnahmen strikt eingehalten.