1. kommt es anders und 2. …….

Das Auf nach Afrika, ging dann doch nicht so einfach. Bevor wir abfahren konnten, wollte die Polizei Verena auch persönlich sehen. Sie ist in Natura einfach schöner als auf der Foto. Dann, auf dem Weg zum Schiff  ein letztes Israelisches Eis geniessen und pünktlich um 16 Uhr fahren wir los. Unterwegs telefoniert Kurt noch mit seinem langjährigsten Freund André, der Geburtstag hat. Das war nun alles Positive!!!

Nach einer halben Stunde ruft uns die Israelische Navy auf und fragt nach dem letzten Hafen, etc. und auch nach dem Zielhafen. Den geben wir mit Port Said an. Kurt fragt, ob wir einen falschen Kurs fahren, was verneint wird und man wünscht uns gute Fahrt. Nach 15 Minuten werden wir wieder von der Navy aufgerufen und zackig aufgefordert, sofort Kurs 360 zu fahren. Das wäre wieder Richtung Haifa. Kurt meint, dass die etwas falsch verstanden haben und wechselt den Kurs nicht sofort, was mit einer ultimativen Aufforderung quittiert wird. Also fahren wir diesen Kurs und nach 15 Minuten will Kurt wieder, selbstverständlich unter Umfahrung eines Gefahrengebietes, wieder Richtung Port Said steuern. Diesmal kommt die Aufforderung per Schnellboot mit Maschinenkanone.

Von Ashkelon nach Port Said 004
Verena wagte nur versteckt hinter dem Netz ein Bild zu machen

 

Wir werden gezwungen, auf einer „empfohlenen“, also nicht zwingenden Seefahrtsstrasse zu fahren und müssen einen Umweg von   ca.3 Stunden in Kauf nehmen. Das ist sehr aussergewöhnlich, als Privatyacht darf man überall fahren und auch durch jedes Land, selbstverständlich unter Beachtung der Gefahrenzonen. Kurt bemerkt, dass plötzlich der Tiefenmesser anscheinend ausgefallen ist, obwohl er vorher noch funktioniert hat. Er gibt ständig zwischen 9,8 und 9,2 Meter Tiefe an. Wenn wir aber schnelle Manöver nach rechts oder links fahren, gibt der Tiefenmesser die genaue Tiefe an. Da kommt die Vermutung auf, (wir sagen nicht, dass es so ist) dass wir von einem U-Boot begleitet wurden. Wenn dem so wäre, dann wäre dieses israelische U-Boot in Ägypten eingedrungen, denn erst als klar wurde, dass wir Richtung 20-Meter-Tiefe steuern, ging der Tiefenmesser wieder genau und zeigt die 198 Meter an. Wen dem wirklich so wäre, so wären wir missbraucht worden. So oder so, ein schlechter Abschied aus Israel.

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…aber mit einem wunderschönen Sonnenuntergang
Von Ashkelon nach Port Said 014
und Sonnenaufgang

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Meer war nicht immer ganz ruhig, aber es war nie ruppig. Verena konnte sogar ein wenig schlafen.

 

 

 

 

 

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Die Einfahrt nach Port Said gestaltete sich sehr nervig. Weder auf dem angegebenen  Kanal Port Control, noch auf dem Kanal von Felix Agent meldet sich jemand. Es bleibt nur das Nottelefon. Und siehe da, man hat uns im Email für beide falsche Funkkanäle angegeben. Wir dürfen nicht in den Hafen einfahren und die Port Control will uns einen Lotsen schicken. Nach 45 Minuten liegen Kurts Nerven blank. Ein neuer Funkruf, diesmal nicht ganz so höflich und nach kurzer Zeit sehen wir ein Lotsenboot. Geschniegelt in weissem Hemd und mit Mappe kommt der Lotse an Bord und lässt fahren. (Lieber Jupp, das ist der Lotse vom Rhein, Du hast Dein Geld redlich verdient.) Zudem wollte Jupp nicht auch noch Bakschisch!!!! Wir legen in der „Marina“ an. Wir bekommen „Vögel“!. Die Boje um am Bug festzumachen ist gute 35 Meter weg, mit drei zusammengeknoteten Tauen erreichen wir diese Länge, dazu bläst ein Wind mit 5 Bofors,  Das Wasser ist schmutzig und hunderte Mücken,  Fliegen und sonstige Insekten schmücken schon seit längerem unsere Madness. Gut, wir sind müde und darum ev. etwas empfindlicher.

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Mit dem Agenten kommen wir klar, der ist effizient und man muss nur ihm Bakschisch geben, er verteilt dann das an die Betroffenen, so dass man nicht mehr belästigt wird. Er organisiert auch noch einen jungen Mann, der Kurt zur Bank und zum SIM-Karten-Kauf begleitet.

Kurt kommt zurück nur mit Ägyptischen Pfund. Für den SIM-Kartenkauf benötigt man den Pass. Also zurück zum Schiff und nochmals zu Vodafon. Jetzt liegen Kurts Nerven definitiv blank. 45 Minuten dauert der Kauf, die Dame meint, sie hätte noch nie einen Schweizerpass gesehen. Eine ägyptische Adresse kann Kurt nicht angeben und Schiff sei nicht möglich, Pyramide links, geht auch nicht (grins), doch bei Schiff Madness klappt es dann, denn das könnte ja auch ein Hotel sein!!

Während Kurt unterwegs die Angelegenheiten regelt, versucht Verena das „Ungeziefer“ lebend oder tot vom Schiff zu befördern, was jedoch nur teilweise gelingt. Dabei kann sie noch die Kinder beim Schwimmunterricht beobachten, nicht nur sie, auch die Mütter werfen Blicke auf ihre Kinder. Alles geschieht aber unter kundiger, intensiver und stimmgewaltiger Anweisung des Schwimmlehrers. Natürlich kam auch seine Trillerpfeife ausgiebig zum Einsatz.

Von Ashkelon nach Port Said 024

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach dem Nachtessen, das wir um den Mücken zu entgehen im Innern der Madness einnehmen, kommen noch zwei Männer vom Zoll vorbei. Eher etwas „nachlässig“ geht der eine, er scheint der Chef zu sein, durchs ganze Schiff, öffnet da und dort eine Schranktüre oder Schublade, nimmt die Crew-Liste und sie verabschieden sich, der Chef bei Kurt mit Handschlag.