Montag, 02.07. Heute will Kurt ein Ladegerät 24 Volt für Gel-Batterien besorgen. Zusammen mit Marven, dem Hafenmeister geht er in 3 Läden, leider ohne Erfolg. Weder für Blei- noch für Gel-Batterien gibt es hier ein Ladegerät. Dann beginnt die Bankomatentour, damit wir morgen den Diesel bezahlen können. Bei 2 Banken sind nur Beträge von je 300 Dinar möglich und bei jedem Bezug bekommt die Bank. Fr. 4.50. Etwas viel für den Bezug von Fr.118.–. Beim einem weiteren Automaten sind 500 Dinar möglich. Am Nachmittag gehen wir noch etwas in die Stadt um Früchte einzukaufen. Verena sieht einen Poulet-Griller, bei dem wir gleich für 18 Uhr eine Bestellung aufgeben. Bei Western Union versuchen wir nochmals Geld aus dem Automaten zu bekommen und, oh Freude, wir können 800 Dinar beziehen, Dann geht`s noch zum Früchtestand. Die Honigmelonen sind wunderbar süss und die „flachen“ Pfirsiche sind ebenso süss und fein saftig. Wir geniessen diese einheimischen Früchte.
Dienstag, 03.07. Nach dem Frühstück ist Kurt unterwegs, um die SIM-Karten aufzuladen und nochmals etwas Geld von der Bank zu holen, denn heute geht es an die Tankstelle. Bei den SIM-Karten gibt es etwelche Probleme. Der Verkäufer hat die Tel.-Nr. falsch abgelesen und eingetippt und wollte dann Kurt dafür verantwortlich machen. Da musste Kurt etwas energisch werden, danach hat`s geklappt. Zurück beim Schiff, wird der Backbord-Motor und der Generator gestartet und wir legen ab um an den Tankquai zu fahren. Marven wartet schon bei der Tanksäule und ist beim Anlegen behilflich. Man wünscht, dass Kurt den Zählerstand kontrolliert, erst dann läuft der Diesel in denTank. Auch der Endstand wird kontrolliert. Alles ok, in dieser Saison müssen wir nicht mehr tanken. Für den Liter Diesel haben wir 0.52 Franken bezahlt.
Den Nachmittag verbringen wir auf dem Schiff und organisieren für morgen einen Ausflug in die Berge mit einem Quad. Nach dem Nachtessen haben wir intensive Diskussionen über Land und Leute. Kurt findet es hinterhältig vom Staat, dass er Wein produziert, diesen aber nur hinter Gitter und bewacht verkauft. Tunesien nennt sich einen laizistischen Staat, aber in Tat und Wahrheit ist er der Religion unterjocht. Auch wenn der Mann hier nicht 3 mal sagen kann: ich verstosse dich……und dann geschieden ist, sondern der Staat die Ehe trennen/scheiden muss, ist das positiv für die Frauen, die in diesem Staat leben. Doch Kurt denkt, dass bei den „Vermummten“ noch andere Sitten herrschen. Diese Falschheit regt ihn auf. Verena hat da etwas mildere Ansichten. Trotzdem, wir gehen in Frieden und ohne Zwist schlafen. Wir haben gelernt, engagiert zu streiten, ohne uns zu verletzen.
Mittwoch, 04.07. Heute ist ein ereignisreicher Tag für uns. Was wir den Tunesiern zu Gute halten, ist ihre Pünktlichkeit. Wir haben auf 10 Uhr mit dem Quad abgemacht und püntklich sind sie da. Kurt macht eine kurze Probefahrt. Verena protestiert gegen den Helm, den hier auch sonst niemand trägt. Dann geht`s los, gemütlich entlang der Hauptstrasse, vorbei an sehr gepflegten Hotelanlagen und wunderschön grünen Golfanlagen. Unser Begleiter ist sehr aufmerksam. Schon bald geht es in den Busch. Die Sandpiste ist leicht zu bewältigen und es geht zurück auf die Normalstrasse. Nach etwa 5 km ausserhalb von Tabarka fahren wir auf unbefestigten Pisten über Land. Dann kommt eine eigenartige Situation, wo unser Begleiter auf den Sitz steigt. Bravo! Wir versuchen mit langsamer Fahrt, ohne auf den Sitz zu steigen und trotzdem trockenen Fusses durch das Wasser zu kommen. Dann fahren wir Richtung Berge. Die Pisten werden immer steiniger und es schüttelt uns kräftig durch. Dann eine Pause und Verena interessiert sich sofort für die Korkeichen. Ja, die haben wirklich eine dicke Rinde, aber hier werden sie nicht genutzt.
Wir staunen, nachdem wir wieder aus dem Wald kommen, über einige sehr schöne Bauten, gleich daneben aber auch viele ärmliche Häuser. Geld ist vorhanden, aber wie überall, nicht korrekt verteilt. Dann, nochmals eine Sandpiste und prompt bleiben wir stecken. Unser Begleiter steigt ab und hilft uns, damit wir wieder flott werden. Das Problem ist, dass die Pneus nicht nur kein, sondern gar kein Profil mehr haben, so wie bei Rennautos. Vorbei an Golf- und Thalassoresorts gehts wieder zurück nach Tabarka. Es war eine gute Idee mit dem Quad und wir haben hautnah einen andern Teil von Tunesien (Landwirtschaft und Hochbau) gesehen. Zurück auf dem Schiff nehmen wir unser Früchtemittagessen ein und verschieben den Einkauf auf später. Gegen 16 Uhr machen wir uns auf den Weg zu einem anderen Geschäft, das Kurt entdeckt hat. Das ist mindestens so gut wie Monoprix und wir kaufen einiges für das Nachtessen ein. Es wird immer drückender und wärmer. Im Schiffsinnern haben wir mittlerweile über 36 Grad und damit ist für uns Zeit, die Klima-Anlage in Betrieb zu nehmen. Draussen brauen sich Regenwolken zusammen, die aber nur hie und da einen Tropfen abgeben, aber der starke Wind verteilt den Sand in alle Ecken und Ritzen. Verena ist unglücklich, wir hatten doch ein sauberes Schiff.

Nach dem Nachtessen beginnt es im Innern unserer Madness langsam angenehmer zu werden. Klima-Anlage sei Dank!! Aber um 22 Uhr ist es draussen immer noch über 30 Grad.