Donnerstag, 12.07. Wir haben gut geschlafen und sind voller Tatendrang. Zuerst prüfen wir die Weiterreise. Die geht erst am Samstag, da am Freitag ziemlich stürmisches Wetter ist. Allerdings bräuchten wir noch einen Platz in einer Marina, da unser Schiff dringend einer Reinigung bedarf. Wir beschliessen an Land zu fahren, um die Prepaidkarten zu kaufen. Also wird das Dingi zu Wasser gelassen. Leider springt der Motor nicht an, nach -zig Versuchen gibt Kurt auf und krempelt die Ärmel hoch. Verena sitzt vorne und Kurt am Ruder. Mit dem Wind kommen wir flott voran. Dann legen wir in einer kleinen privaten Marina aussen an. Im Strandhotel sind sie sehr nett und besorgen uns ein Taxi. Die Fahrerin spricht leidlich englisch, versteht aber was wir brauchen. Nach ein paar Minuten Fahrt möchte Kurt von unserer Chauffeuse wissen in welchem Hotel sie uns abgeholt habe. Das löst bei ihr einen Lachanfall aus. Ebenfalls unter Lachen erklären wir ihr, dass wir nicht in diesem Hotel wohnen, aber wieder dahin zurück müssten. Bei Orange werden wir freundlich bedient, können die Karten besorgen und sind glücklich wieder sind im Netz zu sein. Wir schlendern etwas durch die Stadt, genehmigen uns einen Drink und beobachten die vielen verschiedenen Menschen, die durch die Strassen hetzen, schlendern oder gemütlich in Strassencafés sitzen. Zurück beim Schlauchboot, sehen wir, dass 3 weitere Dingi hinter unserem festgemacht sind und alle über unser an Boot an Land sind.. Das sehen wir an den Spuren. Es handelt sich um Seglerdingi, denn die Motoryachten die sonst noch hier liegen, haben sehr viel grössere Dingi. Die Rückfahrt ist um einiges anstrengender, da wir Wind und Wellen gegen uns haben. Verena scheint froh zu sein, das Dingi verlassen zu können. Sie „haudert“ und zieht einen Schuh voll Meerwasser raus. Die Einkäufe bringen wir aber trocken auf die Madness. Das Nachtessen müssen wir im Innern geniessen, da der Wind ziemlich aufgefrischt hat. Das kann eine eher unruhige Nacht werden.
Freitag, der 13. und Neumond. Ob das ein Omen ist? Kurt hat schlecht geschlafen. Am Morgen gibts noch eine Wäsche und Kurt versucht in Moraira einen Platz zu ergattern. Keine Chance. Vielleicht in Denia sagt der Manager von Moraira. Kurt versucht es sofort dort. Reservieren kann man in Denia nicht. Kommen sie früh, dann hat es vielleicht einen Platz. Wir haben 9 Stunden Fahrt und die See ist nicht ruhig. Nach unserer Mittagsmelone beginnen wir mit den Vorbereitungen und lesen noch ein wenig. In der Bucht hat es mittlerweile Wellen von 1.20 Metern und der Wind bläst heftig. Plötzlich hören wir jemanden schreien. Wir schauen raus und sehen, unser Anker ist ausgerissen ist. Zudem haben wir eine Ankerkette eines Schiffes erwischt und treiben nach hinten auf ein anderes zu. Jetzt kommt Hektik auf. Das Segelschiff möglichst wegstossen, Motor an und nach vorne fahren. Mit allen Mitteln versuchen wir unseren Anker zu heben, aber die Kette mit Anker vom Katamaran hängt daran und wir bekommen die nicht los. Mittlerweile haben wir beide Schiffe touchiert. Der Spanier mit dem Katamaran muss umher fahren, da er keinen Anker mehr hat und spricht leider nur spanisch, aber seine Frau spricht französisch. Sie beruhigt uns. Wir geben mehr Kette und warten. Vom Segelschiff das wir touchiert haben kommt der Kapitän, ein äusserst verständiger junger Mensch. Als erstes meint er, das sei ihm auch schon passiert und der Schaden an seinem Schiff sei klein. Wir regeln die Angelegenheit in Ruhe und geben ihm unsere Adresse für die Rechnung. Später kommt der Kapitän vom Katamaran zusammen mit dem Kapitän vom Segelschiff und fahren mit dem Beiboot zu uns, um die Ankerketten zu trennen. Sie tauchen mit Werkzeug und Seil und bringen das „Kunststück“ nach vielen Tauchgängen fertig, so dass unser Anker wieder frei ist. Sie meinen auch, dass wir für diesen Untergrund einen schlechten Anker hätten, der könne sich auf starkem Bewuchs von Seegras nicht eingraben. Auf einer Sandbank würde er halten. (das heisst, wenn wir den Anker auf Grund fallen lassen, retour fahren, Kette geben und am Schluss den Kettenlauf stoppen, so gräbt sich der Anker ein) Sie suchen für uns sogar nach einer Sandbank, wir fahren hin, lassen den Anker fallen und ziehen zurück. Dann springt der junge Kapitän noch ins Wasser, kommt mit Daumen nach oben hoch, Anker ist im Sand eingegraben, ihr könnt ruhig schlafen. Was für ein Glück für uns, diesen zwei tollen und hilfsbereiten Menschen begegnet zu sein. Ja es gibt sie immer wieder und überall, worüber wir sehr dankbar sind. Kurt bittet denjenigen der den Schaden hat, uns auch die Adresse des 2. Kapitäns zu senden. Wenn wir wieder zu Hause sind werden sie ein „Dankes-Paket“ von uns erhalten. Wir beschliessen, morgen noch früher aufzustehen und hoffen auf einen Platz in Denia.