Am 28.7.14 verlassen wir Vidin um 07.30 Uhr, (CH Zeit 06.30 Uhr). Viel Sehenswertes gibt es auf den 125 km bis Bechet nicht. Viel Natur, Bäume in allen möglichen Grüntönungen, wenig Wasservögel, fast keinen Schiffsverkehr und das Suchen nach den Tonnen ist eher mühsam.
![IMG_2518](http://my-madness.ch/wp-content/uploads/2014/08/IMG_2518-1024x768.jpg)
Ein kleiner „Aufheller“ ist bei km 704,3 der Nachbau des Dampfers „Radetzky“. Die Legende sagt, dass der bulgarische Christo Botev mit 200 Revolutionären diesen Dampfer kaperte und damit die Türken aus Bulgarien werfen wollte. Sie wurden in Kozloduj von den Türken überwältigt und hingerichtet.
![Der "Radetzky"-Dampfer](http://my-madness.ch/wp-content/uploads/2014/08/IMG_2526-1024x768.jpg)
Das traurigste Ereignis kam mit dem Fluss Jui. Anfangs eine schlimme braune Sauce, dann alles mögliche an Verschmutzung, tausende von Petflaschen aller Art, sehr viel Schwemmholz, zum Teil ganze Bäume. Es entsteht abschnittweise ein richtiger brauner Schaumteppich an der Oberfläche.
![Der Zufluss der Jui](http://my-madness.ch/wp-content/uploads/2014/08/IMG_2532-1024x768.jpg)
![Petflaschen in der Abendsonne](http://my-madness.ch/wp-content/uploads/2014/08/IMG_2541-1024x768.jpg)
Vorgesehen, war in Orjahovo anzulegen, da der Ponton aber von einem deutschen Frachtschiff belegt war, querten wir die Donau und legten auf der rumänischen Seite in Bechet an. Dies bedeutet bei der Querung, die Fender auf Steuerbord zu bringen (man legt immer gegen die Strömung an) und das Wichtigste: Flaggenwechsel! Der Ponton ist frei und die Formalitäten können auch am Ponton erledigt werden. Elektrizität gibt es nicht aber auch keine Anlegegebühren. Wir liegen fest und sicher.
Schlimm ist jedoch, was für Schmutz sich zwischen Ponton und Madness festsetzt, wie auch an dessen Bug. Durch die sehr starke Strömung werden immer wieder grosse Äste und halbe Bäume an unser Schiff geschlagen, was uns eine unruhige Nacht beschert.
![Das "Bild" am Morgen](http://my-madness.ch/wp-content/uploads/2014/08/IMG_2537-1024x768.jpg)
Froh, diesen Schmutz wieder los zu werden, legen wir am 29. um 07.30 Uhr ab und fahren nach Svihstov. Wieder viel Natur, hinter den Bäumen ab und zu ein paar Hausdächer und ein Kirchturm. Durch die schlechten Lichtverhältnisse ist die Farbe der Tonnen oft schlecht und spät erkennbar. Erneute Verschmutzung bringt der Zufluss Olt aus Rumänien. Das gleiche Trauerspiel wie am Vortag. Schön ist jedoch, wie sich die Donau an vielen grösseren und kleineren Inseln vorbeischlängelt.
Dies bedeutet aber auch, sehr achtsam nach der Betonnung zu fahren. Wir sind dem Schubschiff Budapest, Heimathafen Regensburg, sehr dankbar, als er uns über Funk auf eine rote Tonne aufmerksam macht.
Interessant in ihren Formen sind die Kreidefelsen auf der bulgarischen Seite.
Wir kommen gut voran und haben die 125 km schnell hinter uns und legen, mit bulgarischer Gastlandflagge am Ponton der Hafenpolizei von Svihstov um 16.15 Uhr an.
![IMG_2593](http://my-madness.ch/wp-content/uploads/2014/08/IMG_2593-1024x768.jpg)
![IMG_2594](http://my-madness.ch/wp-content/uploads/2014/08/IMG_2594-1024x768.jpg)
Der Hafenkapitän kommt aus seinem Haus und begrüsst uns per Handschlag. Auch hier gibt es keine Probleme mit den Formalitäten. Der Hafenkapitän verspricht den Strom legen zu lassen. Nach einer Stunde ist noch nichts geschehen. Kurt geht mit einem Bier zu ihm. Er kommt persönlich mit und ist behilflich beim Anschluss. Er erklärt auch, dass er in 30 Minuten Feierabend hat und uns mit seinem Auto zur Stadt bringen will. Wir nehmen gerne an, denn wir müssen noch einkaufen. Wir beschliessen, in der Stadt zu essen. Wir bestellen Tomatensalat mit Fetakäse und Zander mit Kartoffeln. Der Kellner kommt zurück und fragt etwas, ob mit oder ohne Käse. Wir bestellen mit Käse. Der Tomatensalat mit Feta ist gegessen, die Kartoffeln mit weissem Reibkäse serviert, wir suchen den Zander unter den Kartoffeln aber vergebens und rufen deshalb den Kellner. Aus der Diskussion ergibt sich, Zander gibt es keinen mehr, er hätte uns dies auch mitgeteilt. Wir tragen es mit Fassung und ihm nicht nach. Die Kartoffeln haben uns auch so geschmeckt und satt waren wir auch. Da wir die Lewa für den Zander gespart haben, sind wir etwas grosszügiger mit dem Trinkgeld.
Bisher haben wir 7 Länder bereist und mit 5 verschiedenen Währungen bezahlt. Es ist spannend, immer das richtige Geld zu haben und den Kurs zu wissen. Der Euro war uns ja bekannt und von Ungarn kennen wir den Forint, doch der Lei, der Dinar und der Lewa waren uns fremd.
Nebst den verschiedenen Währungen und Sprachen, haben wir nun unsere Mühe mit der kyrillischen Schrift. Da können wir nun gar nichts mehr entziffern, trotzdem haben wir bis anhin noch alles gefunden.