Am 30. September hier angekommen, haben wir den Ort als ruhig und angenehm empfunden. Vor uns haben 7 junge Amerikaner mit einem Segelschiff angelegt und ab ca. 23.00 Uhr einen Riesenradau mit Pumpum-Musik in voller Lautstärke, Gekreisch etc. veranstaltet. Wir liegen im Bett, ärgern uns, möchten eigentlich aufstehen und denen eine Szene machen, oder ganz einfach den Stecker rausziehen, wäre mit dem Landstrom-Anschluss ja möglich gewesen. Doch wir lassen es bleiben und verschieben die Reklamation auf den Morgen. Um 03.15 Uhr ist dann Ruhe! Nach sechs Uhr verlassen auch die Katzen, die sich unsere Stühle auf der Flybridge zum Schlafen ausgesucht haben, unser Schiff.
Wir frühstücken auf der Fly und geniessen die warmen Sonnenstrahlen, denn in der Nacht ist es nur noch 16 Grad. Von den Amis, keine Spur, die schlafen noch. Wir besichtigen den kleinen Ort und unser erster Eindruck wird bestätigt. Er ist gepflegt. So werden die Blumen täglich gegossen, der Kai wird gereinigt und die Häuser machen (ausser der Unordnung zum Teil in den Hinterhöfen) einen gepflegten Eindruck. Viele Wasserfässer, gepaart mit Solarpanelen stehen auf den Dächern. Es ist 13 Uhr wir gehen aufs Schiff zurück um unsere übliche Wassermelone zu essen, da taucht der 1. Ami auf. Wir gehen einkaufen, denn es sind nur 50 Meter und wir brauchen wieder Mineralwasser. Die Amis sind nun alle auf und streben zum Einkaufen, kommen zurück und bereiten die Wegfahrt los. Zum Glück. Der Skipper geht mit einem grossen Abfallsack weg, kommt aber nach 5 Minuten wieder zurück, stellt ihn an die obere Kaiwand und beginnt einen Festmacher zu lösen. Darauf hat Kurt gewartet. Die sind noch zu blöd um den Abfallcontainer zu finden. Höflich macht Kurt ihn darauf aufmerksam, dass a) der Abfall ordnungsgemäss zu entsorgen ist und b) dass er vermutlich 10 Meter an den 3 Abfallcontainer vorbei gelaufen sei. Er marschiert nochmals los, diesmal mit Erfolg! Danach gehen wir ins gegenüberliegende Restaurant, genehmigen uns eine Erfrischung und beobachten wie die Amerikaner abfahren.
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Danach machen wir uns an die Arbeit und bringen das Beiboot ins Wasser. Es klappt, zwar noch etwas mühsam, doch Kurt konnte die erste Ausfahrt mit dem Gefährt geniessen.
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Wir beschliessen, im Restaurant auf der Terasse zu essen und bestellen das Menue mit 8 verschiedenen Vorspeisen, warm und kalt. Verena isst einen gegrillten Octopus mit Gemüse und Pommes und Kurt genehmigt sich ein Steak mit Gemüse und Pommes. Vor- und Hauptspeise für CHF 15 pro Person ist günstig und hat uns geschmeckt, obwohl, das Steak von Kurt hätte noch etwas länger geklopft werden können. Der junge Kellner unterhielt uns danach auf seiner türkischen Klarinette, (sie ist etwa ein Drittel länger wie üblich) mit zwar melodiösen, doch eher schwermütigen Melodien.
In der zweiten Nacht schlafen wir wunderbar. Nach dem Frühstück auf der Fly wird der Generator gestartet und die Waschmaschine in Betrieb genommen. Wir bleiben auf dem Schiff. Es gilt auch da und dort etwas zu putzen und die Weiterfahrt zu planen und die Ruhe zu geniessen. Dabei konnten wir beobachten, wie fünf Engländer mit ihrem Segelschiff die selben Anker-Probleme hatten, wie wir bei unserem Ankermanöver vor dem Anlegen hier im Hafen. Nach ca. 15 Min schafften sie es und konnten losfahren, sicher auch froh den vielen zuschauenden Augenpaaren zu entfliehen. Für uns eine kleine Genugtuung, solche Unannehmlichkeiten können auch andern passieren.
Am Nachmittag nimmt sich Verena frei, geht spazieren, wunderbar dem Kai und den kleinen Hotelanlagen entlang und macht so einige Beobachtungen. Eine junge Türkin, in langem Mantel und Kopfbedeckung, wie man jedoch immer seltener sieht, setzt sich auf ihre Vespa, ein ca. 5 jähriges Mädchen hinten drauf und umfasst die Mutter, derweil steigt ein jüngerer Knabe vorne auf und ein noch kleinerer Knabe zwängt sich noch zwischen Mutter und Bruder, alles etwas mühsam, aber ruhig. Die beiden Buben stehen und die Mutter startet zur Fahrt. Kinder die vorne auf der Vespa stehend mitfahren sehen wir oft, doch gleich zu viert, das war neu.
Aufgefallen ist uns auch ein junges Paar, sie ebenfalls mit langem Kleid und Kopfbedeckung, die täglich am späten Nachmittag mit einem „vornehmen Schlauchboot“ mit Chauffeur in den Hafen einfuhren. Wir nehmen an, sie machten jeweils einen Spaziergang dem Kai entlang, denn nach ca. einer Stunde kommen sie zurück, besteigen das Boot wieder, er legt den Arm um sie und der Chauffeur fährt langsam, wie sich das gehört aus dem Hafen und „düst“ dann mit Vollgas davon.
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In der Zwischenzeit vertieft sich Kurt in die Seefahrtlektüre. Zudem steht noch der Anruf in der Marina von Marmaris an, wir wollen sicher sein, dass wir einen Liege-Platz haben.
Die Marina die wir aus vielen ausgewählt haben liegt ca. 8 km von Marmaris entfernt, aber mit guter Bus und Fähranbindung. Die Kosten im ÖV sind günstig und alles was schwer ist, haben wir ja bereits „gebunkert“.
Die Frucht auf dem Titelbild ist ein Granatapfel, soll ein wahres Multitalent sein, wenn es um das Thema Gesundheit geht: kann den Blutzuckerspiegel stabil halten, Entzündungen hemmen, bei Verdauungsproblemen helfen, positive Wirkung auf Herz und Kreislauf haben und ist ein Lieferant von Kalium, Eisen und B- Vitaminen. (dies laut Internet)