Haifa 1

Also, wir haben nicht nur gut, sondern sehr gut geschlafen, genau bis 08.00 Uhr. Noch vor dem Frühstück, wir haben ja noch keinen Landstrom, macht sich Kurt auf den Weg zur Marina, da die offizielle Anmeldung gestern, infolge Feiertag nicht möglich war. Das Büro hatte schon geschlossen. Schön, auch heute ist geschlossen und damit gibt es Probleme, wir können die Marina nur einzeln verlassen, denn ohne Schlüsselkarte kann der gesicherte Bereich nicht betreten werden. Nach kurzen Diskussionen erbarmt sich ein Mann in einem andern Büro, jemanden von der Marina anzurufen, damit der Zugang zu unserem Schiff für Beide möglich wird.

Mit allen Unterlagen meldet sich Kurt etwas später im Büro der Marina. Er wird von einem freundlichen Mann empfangen, rechts an der Hüfte der Colt, und er nimmt alle Papiere entgegen. Auch da, sehr professionell und korrekt. Er organisiert, dass wir Strom erhalten und übergibt uns einerseits die Schlüsselkarte und auch den Internetzugang. Was wollen wir mehr? Natürlich möchten wir auch telefonieren können. Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg in die Stadt, leider auf den falschen.

.....aber den haben wir angetroffen
…..doch den haben wir angetroffen

Zurück zur Marina und wir sehen die Strassen bei der nahegelegenen Werft. Der Taxifahrer, den wir anhalten kann uns nicht fahren, er ist privat unterwegs. Ein, für uns sehr origineller Typ, unterbricht sein „Fingernägel-Knipsen“, beobachtet uns und Verena meint, den können wir doch fragen. Ein echter Glücksfall. Er ist Armenier, spricht 9 Sprachen, kennt die Schweiz und zählt uns gleich die grössten Städte auf, weiss auch wieviel Prozent Deutsch, Französisch, Italienisch und Romanisch sprechen. Er scheint ein echter Eremit zu sein, lebt unter für uns unmöglichen Umständen, aber er ist ein ganz interessanter, feiner Mensch und hinterlässt in uns einen bleibenden Eindruck.  Er widersetzt sich der Technologie, hat kein Telefon, keinen Fernseher, war aber schon auf jedem Kontinent und erzählt uns mit Freude, wie er in Thailand von einem Elefanten ins Wasser geschubbst wurde.

 

er erzählt sehr amüsant und bildlich
er erzählt sehr amüsant und bildlich

 

 

 

 

 

 

 

 

Verena darf vor seiner "Ausstellung" Platz nehmen
Verena darf vor seiner „Ausstellung“ Platz nehmen

 

 

Er organisiert uns ein Taxi, da er kein Telefon hat, über einen Freund und erklärt uns, wir sollen vorsichtig sein, Taxichauffeure nehmen Touristen aus. Als das Taxi kommt, erklärt er dem Fahrer den „Tarif“ und gibt der Hoffnung Ausdruck, dass wir uns nochmals sehen. Das wird sicher geschehen. Der Taxifahrer, ein älterer, etwas wohlbeleibter Mensch scheint Fan von Clay Regazzoni zu sein. Zumindest seine Fahrweise lässt darauf schliessen. Er bringt uns zu einem Einkaufszentrum.

Wir haben keine Schekel und wollen Euro wechseln. Alles hat geschlossen. Es ist Pessach. An einem Geldautomaten entnehmen wir  die Israelische Währung und gönnen uns zuerst mal gemütlich einen Kaffee.

200 Schekel, ca. Fr. 50.-- / mal von vorn........
200 Schekel, ca. Fr. 50.– / mal von vorn……..

 

 

 

 

 

 

......mal von rückwärts
……mal von rückwärts

Die Preise sind definitiv gleich wie in der Schweiz. Im Restaurant fragen wir den Kellner, wo wir Prepaid Karten fürs Telefon kaufen können. Der kennt sich aber nicht aus und entschuldigt sich. Wir erlauben uns den Tischnachbarn zu fragen, der bemüht sich sehr und gibt uns Auskunft. Er erwähnt auch den Feiertag, meint aber an der Tankstelle, können wir Karten kaufen. Also gehen wir hin. Die junge Verkäuferin hinter der Theke erklärt uns, dass wir uns zuerst bei einem Provider anmelden müssten, erst nachher könnten sie die Karten aufladen. Sie kommt mit uns raus und zeigt uns, wo wir hin müssen. Im Geschäft, ein Tante Emma Laden, angekommen gibt uns der Verkäufer Bescheid, dass er das organisieren wird und wir in 2 Stunden nochmals vorbeikommen sollen. In der Zwischenzeit kaufen wir im Lebensmittel Laden ein, doch eigenartigerweise sind viele Gestelle abgedeckt.

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Wir vermuten, dass dies die Artikel sind, die an Pessach nicht verkauft werden dürfen. Während des siebentägigen Pessach darf nichts Gesäuertes gegessen werden und in den Supermärkten darf kein Bier und kein Brot verkauft werden. Wir geniessen von einem Panoramaweg die Aussicht auf die Stadt und das Meer.

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Pünktlich um 17 Uhr sind wir wieder im Tante Emma Laden. „Unser“ Verkäufer ist nicht mehr anwesend, aber ein anderer fragt uns, ob wir diejenigen seien….. Nachdem er 3 verschiedene SIM Karten falsch zugeschnitten hat, bekommen wir doch noch unsere Karten und alles verläuft in Minne.

Wir rufen nochmals den Taxifahrer „Avi“ an und er fährt uns zur Marina zurück. Wir bereiten das Nachtessen vor, geniessen dies und schauen mit sehr guten Gefühlen auf den Tag zurück. Alle, die wir um irgend eine Art Hilfe gebeten haben, haben uns unvoreingenommen geholfen, wir wurden nicht über die „Ohren gehauen“ und wir haben hilfsbereite Menschen getroffen. Wir denken, dass wir auf einen erfüllten Tag zurück schauen dürfen.