Port Said

Es ist heute ein spezieller Tag, geteilt mit Freud und Leid. Am Morgen war bei uns Buchhaltung, nicht etwa Geld, sondern Gesundheitsbuchhaltung. also Kurt hat ca. 5 Kilo abgenommen, der Blutdruck ist 78 : 116 und das Gemüt, dank langem Schlaf top.

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Mit diesen Schiffen werden laufend Leute von der einen zur andern Kanalseite gefahren, auch wird oft nur eine Person gebracht.

 

Nach dem Frühstück legt neben uns ein Katamaran mit deutscher Flagge, ohne Gastlandflagge an. Rege Diskussionen. Kurz darauf ist jemand mit einer ägyptischen Flagge da! (wesentlich kleiner als unsere). Sie liegen längsseits am Steg. Wind und Wellen sind heute massiv kleiner, trotzdem versuchen sie nach ca. 2 Stunden rückwärts anzulegen, da ihr Kat sonst zu sehr leidet.

Wir beobachten das Manöver und bekommen Angst. Es gibt einige Schwierigkeiten, und sie, wie wir brauchen die Bootshaken, damit unser Schiff nicht beschädigt wird. Leider kommen sie nicht an die Boje ran und versuchen, sich an unserer Leine ran zu ziehen. Wir wollen nicht überheblich sein, aber die beiden Männer und die Frau, mit einem Katamaran, der mal gut zwei Drittel von unserer Länge und einen 10tel von unserem Gewicht und einen Drittel unserer Höhe  hat, in einer sanften Brise, bringen es nicht fertig, das Schiff fest zu machen. Zu sagen ist, ohne auf die Boje zu springen, kann man das Tau gar nicht festmachen, denn der Durchmesser der Boje ist zu gross. Uns hat ein Mann vom Lotsenschiff das Tau an der Boje festgemacht, wir hätten sonst über die Badeplattform auf die Boje springen müssen. Die beiden Männer auf dem Katamaran scheinen etwas überfordert und die Frau blieb ruhig auf ihrem Stuhl sitzen. Da ist Kurt aber einmal mehr als nur glücklich, dass er eine Frau hat, die zupacken kann. Hätten die gestern anlegen müssen, die wären wieder aufs Meer zurück. Schlussendlich, mit fremder Hilfe geht es, Kurt hat auch mitgeholfen, vor allem seine Französisch-Kenntnisse waren hilfreich, denn es ist ein deutsches Schiff mit französischer Besatzung. Am Schluss hat Kurt einem der Segler noch den Tip gegeben, dass es üblich ist, wenn jemand aufs Schiff kommt um zu helfen, dieser etwas Bakschisch bekommt. Der Junge, der vom Schiff auf die Boje gesprungen ist und das Schiff festgemacht hat, war glücklich.

Anschliessend kommt der Mann, der unser Schiff vermessen will. Eine schwierige Situation, die Berechnung ist äusserst kompliziert,  Motorraum, Steuerhaus, Salon, Gästekabine, Eignerkabine, alles wird vermessen und in Formeln umgewandelt, wir verstehen sie nicht, aber unter Aufsicht von „Felix“ wird das schon stimmen.

Am Nachmittag machen wir noch einen kurzen Stadbummel. Es ist traurig zu sehen, wie überall Müll rumliegt, Abfallkübel sehen wir wenig bis gar keine. Die Orientalen stört es offensichtlich nicht wenn sich der Müll auf der Strasse, auf leeren Plätzen oder vor dem Haus türmt. Anderseits legt man grossen Wert auf saubere Kleidung, glänzende Schuhe und polierte Autos.

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Der Gaslieferant, kurvt mit dem Fahrrad durch die Strassen, klopft mit dem „Engländer“ an die Flasche, schon kommt ein Mann aus einem Haus und wechselt die volle gegen eine leere Flasche aus.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Nicht nur Unrat, es gibt auch Schönes zu sehen, zB.Eingang zur „Marina“.

 

 

 

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….vielleicht ist ja noch etwas Geniessbarres dabei

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zu erwähnen ist, dass auch im Wasser jede Menge Unrat schwimmt. Doch heute kommt das Reinigungsschiff um diesem Herr zu werden. Doch wie es scheint ist das Resultat eher mager. Trotzdem werden die Kinder ihren Schwimmunterricht hier weiter abhalten und ihren Spass haben dabei. Jaja wir Schweizer und unsere Hygiene!!!!

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….einsammeln und dann hoch damit und in die Mulde rein

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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….und das, das Resultat nach ca. 1,5 Std Reinigung und Luftverschmutzung

 

Bei der Rückkehr war der Agent von Felix da und hat uns erklärt, dass in einer Stunde die Abrechnung für den Aufenthalt, die Passgebühren, die Kanalgebühren, die Agentengebühren kommen wird. Schockiert hat uns, dass wir für den Diesel plötzlich 1.35 Dollar bezahlen müssen, obwohl an der Tankstelle nur 0.25 Dollar pro Liter bezahlt wird. Die Begründung, wenn der Diesel per Schiff zu einem andern gebracht werden muss, sei der Preis höher. Wir kämpfen……………….. Alle andern Gebühren sind etwas unter den budgetierten Beträgen, aber der Dieselpreis ist happig, auch wenn er unter den CH-Verhältnissen liegt. Wir vereinbaren, dass wir in 2 Tagen, von Port Suez aus nochmals verhandeln. Kurt befürchtet zwar, dass nicht viel drin liegen wird. Aber wir werden zu HANDELN versuchen.

Wir beschliessen im Innern des Schiffs zu essen, da es auf der Fly, die höher liegt, immer etwas mehr schaukelt. Unser heutiges Menü ist: Zur Vorspeise, Avocado an Kurtdressing, dann Bandnudeln, an selbstgekaufter Olivenpesto, eine Tomate, dazu ganz fein geschnittener Salume d’Israel. Kredenzt mit einem Merlot und Aqua mineralis israelienne. Tönt gut, hat aber nur eine Kochherdplatte gebraucht.

Morgen um 09.00 Uhr kommt der Lotse an Bord und dann kommt das Problem „Ablegen“. Wir sind gespannt!