Saison 2017

Kaisten, Mittwoch, 19.4.  Früh ist Tagwache, denn um 06.25 Uhr fährt das Posti nach Frick, dann geht`s mit dem Zug, mit umsteigen in Zürich, nach Kloten.  Selber einchecken fordert uns erneut. Doch wir schaffen es, sogar ohne Hilfe, die wurde anderweitig benötigt. Der Flug war für uns ruhig, Doch nicht für das Personal,  das Servieren der Zwischenverpflegung, wir konnten zwichen  Apfel- oder Gemüseküchlein wählen, verlief gestresst und mühsam. Die Stewardess hat sich bei uns persönlich entschuldigt, der Grund war ein medizinischer Notfall.  Unser Verständnis und Bedauern nahm sie gern entgegen. Wir haben von diesem Zwischenfall nichts mitbekommen. In Athen beschliessen wir mit dem Taxi zum Busbahnhof zu fahren. Der Fahrer wollte uns gleich direkt nach Messolonghi chauffieren. Er offerierte uns einen Spezialpreis, für die 350 km müssten wir nur 250 Euro bezahlen. Normalerweise kostet dies 350 Euro. Nach einem Telefongespräch, während der Fahrt natürlich, meinte er, auch sein Kollege habe soeben gesagt, dass dies ein sehr guter Preis wäre. Verena erklärt ihm, dass 150 Euro für uns viel Geld sei. Prompt kam seine Antwort, wir Schweizer hätten doch alle viel Geld. Trotz seinem Drängeln und auf uns Einreden  entschieden  wir, ab  Busbahnhof den geplanten Bus zu nehmen. So konnten wir 150 Euro sparen und die Fahrt nach Messolonghi geniessen. Verena gelang es auch immer wieder kurze Nickerchen einzulegen. Die Autobahn auf dem Peleponnes ist fast fertig  und so waren wir bereits um 18 Uhr in der Marina. Unsere Madness sah von aussen „relativ“ gut aus. Im Innern mussten wir dann feststellen, dass keine von den in Auftrag gegebenen Arbeiten erledigt wurden, dazu kommt noch eine weitere Überraschung die Wasserdruck-Erhöhungspumpe funktioniert nicht mehr. Also, kein fliessend Wasser auf der Madness. Zum Glück sind die sanitären Anlagen hier in gutem Zustand und sauber, auch das Restaurant bietet gutes Essen an und Wasser können wir mit dem Kessel am Steg holen. Etwas gefrustet machen wir uns ans Auspacken der Koffer und wieder etwas gemütlich einzurichten, Betten beziehen usw. Im Marina-Restaurant stillten wir noch unseren Hunger, ehe wir müde von dem langen Tag in unsere Betten krochen.

Mesolonghi, Donnerstag, 20.4.  Die Nacht war recht kühl, trotzdem haben wir gut geschlafen,  Kurt versucht erneut die Wasserpumpe in Betrieb zu nehmen, doch alles „flatieren“ hilft nichts. Ab  09.00 Uhr hat das Marina-Büro geöffnet, mit etwas Frust im Bauch wollten wir den Zweitschlüssel für die Madness abholen. Trotz intensivem Suchen konnte  dieser nicht gefunden werden. Um 10.00 Uhr, nach dem Frühstück im Marina-Restaurant, machen wir uns auf den Weg zum Marina-Shop, wo wir die Aufträge erteilt hatten. Kurt war nicht sehr freundlich, aber klipp und klar. Immerhin haben wir bereits eine  Anzahlung  gemacht. Der anwesende Mitarbeiter verspricht, den Mechaniker anzurufen und mit ihm zu kommen. Kurt beginnt mit der Aussen- und Verena mit der Innenreinigung. Ein Baum oder Strauch stosst „Flauschsamen“ ab, die vom Starkwind, der zur Zeit herrscht, aufs Schiff verteilt werden und sich in den Spinnfäden verkleben. Einfach ist die Reinigung nicht. Also zuerst abspritzen, dann nochmals spritzen und mit dem Schrupper fegen. Aber auch die Schwalben bei ihren Kunstflügen beobachten gehört dazu, sie haben ja auch dies und das auf der Madness liegen gelassen. Dann um 13.00 Uhr kommen die Herren. Sie bringen den Schlüssel und erklären die Situation. Sie waren 3 mal auf dem Schiff und wollten arbeiten, doch die Polizei hat sie aufgrund der Tatsache, dass die Marina noch nicht über eine Betriebsbewilligung verfügt, weggewiesen. Sie erklären sich nun bereit,  im Innern des Schiffes die Arbeiten zu erledigen, doch nur in unserem Beisein. Sollte die Polizei kommen, sind wir nur am Verhandeln und Kaffee trinken. Die Situation ist alles andere als erfeulich, denn zusätzlich haben wir auch kein Wasser bei der Toilette, die mit Seewasser arbeitet. Und  ja, die Ankerkette konnten sie besorgen, aber den Anker Pool TW gibt es in Griechenland nicht. Herausgestellt hat sich  ebenfalls, dass die 2 defekten Batterien die andern 4 auch etwas beschädigt haben und deshalb suboptimal laden. Also werden alle ersetzt. Die Druckwasser-Erhöhungspumpe saugt kein Wasser mehr an. Es wird versucht sie zu reparieren, was bei einer über 40 Jahre alten Pumpe schwer möglich sein wird. Dieweil die Mechaniker im Innern diskutieren, was, wie und genau zu machen ist, putzt Kurt weiter und Verena begibt sich zum Einkauf in die Stadt. Zu Fuss, denn die Fahrräder sind nicht betriebstüchtig. Der Rost lässt grüssen!!! Nach geraumer Zeit verlassen die Mecanos  das Schiff mit der Pumpe und Verena kommt mit Gemüse,  Früchte, Brot, Milch, Butter, Käse, Konfiture, usw. usw. zurück. Zum Glück haben wir unseren Einkaufsrolli. Danach gehts gemeinsam in die Stadt, denn wir brauchen wieder unsere Internetkarten und Kurt hat genug vom Putzen.  Auf dem Rückweg beschliessen wir, (für den Abwasch haben wir ja kein heisses Wasser!!!) nochmals im Marina-Restaurant essen zu gehen. Für18 Euro essen wir gut und genug und treffen bei dieser Gelegenheit das Schweizer Ehepaar wieder, die über den ganzen Winter hier hausten. Also geschneit hat es hier nicht, aber es war lange Zeit sehr ungewöhnlich kalt. Auch sie sind über die Situation hier absolut unglücklich. Ausfahren könnten sie, dann aber nicht mehr zurück kommen. Schiffe können diese Marina nicht mehr anlaufen, und die auf dem Land können nicht ins Wasser gebracht werden.  Für viele hier heisst es geduldig abwarten,  irgenwann muss es besser kommen! Auch für uns!