Von Tasucu nach Bozyazi

Samstag, 21. 05. Tagwache 06.15 Uhr, kein Wind, optimales Reisewetter, aber auch kein Landstrom. Demzufolge brauchen wir für den Frühstückskaffee den Generator. Während wir die letzten  Vorbereitungen für die Weiterfahrt in Angriff nehmen, kommt Michael mit seinem „Mopetli“ und teilt uns mit, nicht nur wir, nein ganz Tasucu sei ohne Strom. Noch ein kurzer Wortwechsel und dann  verabschieden wir uns von Michael und seinem Bruder, der sich in der Zwischenzeit auch zu uns gesellt hat, bedanken uns für die Hilfe und „Dolmetscherei“. Die Gangway noch einziehen, festzurren,  dann Motor an und Leinen los, pünktlich 08.00 Uhr.

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Michael knipst noch ein letztes Bild

Das Meer empfängt uns wunderbar ruhig, Verena ordnet die Taue und nimmt die 10 Fender ein. Nach ungefähr einer Stunde wird`s etwas unruhiger, immer wieder starke Dünung, die uns immer wieder zum Schaukeln bringt. Die Sonne will sich nicht richtig zeigen, die Sicht, vor allem in die Ferne ist schlecht (diesig) kein Fotowetter.

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trotzdem ein Bild der riesigen Treibhausplantagen, von denen wir doch einige gesehen haben

Der aufgekommene Wind flacht wieder ab, es wird ganz ruhig, aber die Dünung bleibt. Irgendwie unangenehm, aber wir kommen gut vorwärts. Michael erwähnte beim Abschied, dass er Bozyazi anrufen werde, damit jemand uns in diesem Fischerhafen einweist, resp. einen Platz gibt. Wir möchten gerne längs anlegen, so dass wir für den morgigen Tag, den wir sehr früh starten wollen, keine Hilfe brauchen.

Nach genau 7 Stunden fahren wir in den Fischerhafen ein, ganz langsam und schauen, wo der Empfang ist. Gähnende Leere, also beschliessen wir mal längs anzulegen. Der Wind ist nicht unser Freund. Aber wir schaffen es und Kurt telefoniert mit Michael. Er meint, bei all seinen Versuchen sei stets die Ansage gekommen, „bitte versuchen sie es später“. Ein junger Mann kommt, wir geben ihm Michaels Telefonnummer und dann klappt alles wie am Schnürchen. Wir können bleiben wo wir sind und uns Strom vom Kasten nehmen. Das machen wir, aber kein Strom, nichts geht. Kurt öffnet den Sicherungskasten, auch da alles eingeschaltet. Wir fixieren das Schiff neu, wir wollen alle Leinen auf „Slip“ legen, so dass wir ohne Probleme morgen weg können. Inzwischen hat ein Boot an einer reservierten Stelle angelegt, ein Mann kommt auf uns zu und beginnt deutsch zu sprechen. Hier spricht man eher deutsch als englisch. Sein Chef, dem das Schiff gehört, das soeben angelegt hat, möchte viel wissen über unser Schiff, nicht nur techn. Daten, auch den Preis. Das Problem mit dem Strom löst sich ebenfalls, auf dieser Steckdose ist kein Strom, obwohl alle Sicherungen eingeschalten sind. Also in die nächste und nächste Steckdose und plötzlich, Hurra, wir haben Strom. Anschliessend wird das Logbuch ausgefüllt und eine halbe Stunde nichts getan. Nach dem Nachtessen noch die Homepage aktualisieren, dann geht`s heute früh ins Bett, morgen wollen wir um 06.00 Uhr losfahren.