Wir leben, obwohl wir im Toten Meer gebadet haben. Der heutige Tag beginnt aber bei gestern. Am Morgen war Kurt im Marina Office und wollte eine Bestellung für AquaClean, das Wasser-Frischhaltemittel, aufgeben. Keine Chance, das kennen die hier nicht, kann also nicht geordert werden. Dann erkundigt sich Kurt i.S. Mietauto. 6 Leute sitzen im Office und sprechen durcheinander, Kurt bekommt den Telefonhörer in die Hand gedrückt, aber er weiss nicht spricht er nun mit dem Maritime Shop oder mit der Autovermietung, da alles andere auf hebräisch gesprochen wurde. Die Sekretärin ist auch keine eine Hilfe, aber Sie ist hübsch geschminkt. Dann kommt der Chef und alles wird erledigt. Es gibt eine Autovermietung in der Nähe vom Bahnhof, wo auch gleich ein Auto für morgen reserviert wird. Ach ja, die Ägyptische Fahne ist eingetroffen, praktisch gleich gross, wie unsere CH Fahne. Kurt meint, da wird Freude aufkommen, doch Verena findet dies eher „blöd“.
Und ja, den „Schlarpen“ von Kurt konnten wir nicht mehr ausfindig machen, also los zum Strandshop neue kaufen, grasgrüne „Moosgummi-Schlüpfer“ mit gelöchelter Sohle, doch die Löcher sind mit Stahlnetzchen bezogen, das heisst, der Schweiss kann raus, doch der Schmutz nicht rein, alles klar???
Am Nachmittag gehen wir noch unsere letzten Euros wechseln, die Schekel werden nicht verfallen, da wir ja im Spätherbst hierher zurück kommen. Auf dem Rückweg finden wir noch eine Bäckerei aus der es unendlich gut duftet. Wir kaufen 3 Brote. Eines für den z`Nacht und 2 für das Morgenessen . Danach gehts gemütlich zum Schiff, Nachtessen, alles für den morgigen Ausflug packen, (Verena hätte doch ohne Kurt`s Nachfrage, genau die Badehosen vergessen), Wecker richten und ab ins Bett.
06.30 Uhr der Wecker meldet aufstehen, Der Frühstückskaffee vertreibt noch die letzten Müdigkeitserscheinungen und das Taxi bringt uns zur Auto-Vermietung. Dort will die Dame nebst allen andern Ausweisen noch die private Telefon Nummer wissen. Auch unsere Erklärung, wir sind nicht zu Hause, nützt nichts, wir müssen sie angeben. Wir bekommen einen Peugeot 301, es ist ein neues Fahrzeug und wir sind zufrieden damit. Leider können wir es nur bis 17 Uhr zurückgeben, später ist niemand mehr im Büro. In Sachen Navi ist tote Hose. Das haben wir noch nie erlebt, aber man lernt immer dazu. Wir verlassen den „verlassenen Ort“ der Autovermietung und finden auch ohne Navi den richtigen Weg. Kurt lenkt den Peugeot sicher durch interessante Gebiete, anfangs säumen blühende Sträucher, Früchteplantagen und abgemähte Wiesenfelder die Strasse. Bald sehen wir nur noch einige wenige grüne Stauden, durchqueren einen Teil der Wüste Negev und sind erstaunt über die gute Strasse, die durch diese eindrückliche, interessante Gegend führt.
Nach einiger Zeit erreichen wir die Tafel, auf der die Meereshöhe 0 angegeben ist. Von da an gehts richtig bergab.
Die Sträuche werden noch seltener, dies bemerkt vor allem Verena, denn sie sollte dringend hinter einen. Keine Sorge, es hat gerade noch gereicht!!!
In En Gedi finden wir eine Hotel-Anlage, die zwar etwas vom Toten Meer entfernt ist, aber auch für nicht Hotelgäste alles bietet. Zuerst nehmen wir, ganz unüblich, ein Mittagessen ein. Gebratene Hühnerteile mit Gemüse, resp. Kartoffeln sind echt hervorragend und wir geniessen dies mit Mineralwasser, leicht gesüsst, mit undefinierbarem Geschmack, aber nicht schlecht!
Im Eingangsbereich der Anlage befinden sich die „Geldmacher“. Eintritt pro Person Fr. 25.00, Schlüssel für einen kleinen Kasten Fr. 10.– das Depot von Fr. 25 bekommt man wieder zurück. In diesem Preis inbegriffen ist die Benützung des Süsswasserpools, sowie der Duschen und Umkleidekabinen. Also umziehen und bereit machen für den Trip ans Meer. 3 Zugwagen, gezogen von einem Traktor bringen uns, und viele Gäste an den Strand.



Wir lassen uns bei der russischen Fahne nieder, nehmen 2 Plastikstühle in Beschlag und laufen Richtung Wasser. Der Blick aufs Wasser zeigt, niemand macht „Brustschwumm“. Komisch, aber sobald wir weit genug draussen sind merken wir, das ist unmöglich. Wenn man Brustschwimmen will, hat man die Füsse in der Luft und den Kopf im Wasser, was bei der Salzkonzentration schmerzhaft ist. Definitiv, auf dem Rücken kann man nicht untergehen. UNMÖGLICH.
Wir lassen von einem Mann, der einer CH-Reisegruppe angehört und den wir ganz höflich fragen, ein Erinnerungsbild „Verena und Kurt im Toten Meer“ machen.
Die Rückfahrt ist suboptimal und hier schweigt des Sängers Höflichkeit. Ja, auch wir sind nicht immer einer Meinung, doch dass Kurt genau im falschen Moment auf Verena hört, kommt doch selten vor. Wir kommen zwar etwas spät, doch gesund und nicht sauer, nein eher leicht salzig in der Marina an, nehmen unser ebenso gesundes Nachtessen ein und beschliessen, früh zu Bett zu gehen, da Kurt morgen das Mietauto um 08.00 Uhr, vollgetankt, zurückgeben möchte.
Alles in allem, es war ein Supertag und das Baden im Toten Meer ist echt ein Erlebnis. Schön, dass wir das erleben durften.