Mittwoch, 12.06. Um 08.30 Uhr stehen wir auf. Da wir erst um 11 Uhr losfahren wollen, bleibt uns genügend Zeit für die letzten Vorbereitungen. Nach dem Frühstück reinigt Verena noch die Fenderhüllen, die in verschiedener Hinsicht gelitten haben. Kurt bringt die Sicherheitskarte zurück und wünscht, dass um 11 Uhr ein Marineiro kommt, um uns beim Ablegen zu helfen. Leider auch hier……… keine Schweizerpünktlichkeit und so hilft uns der freundliche deutsche Segler, der uns schon beim Anlegen geholfen hat. Die Ausfahrt ist knifflig. Ebbe ist um 11.30 Uhr und ca. eine Stunde vor und eine Stunde nach Ebbe ist das Wasser ruhig. Hier aber nicht. Wind und Strom gehen in die gleiche Richtung und die Ausfahrt wie die Zufahrt zur Ausfahrt sind sehr eng. Beim 2. Anlauf gelingt es. Wir fahren der Seeschifffahrtsstrasse entlang Richtung offenes Meer und dann gehts nach Westen. Nein, nach Osten, Westen, Norden, in alle Richtungen, das Meer ist mit Netzen richtiggehend „verseucht“. Dann stellen wir den Kurs ein und wir kommen anfangs gut voran, doch dann wechselt die Wasserrichtung gegen uns. Kurt versteht die Welt nicht mehr. Kurz vor der Einfahrt in die Lagune erhöht sich die Geschwindigkeit wieder auf über 8 Knoten, aber dann, nach der Einfahrt spüren wir das rückläufige Wasser. Das Höchste der Gefühle sind 5,3 Knoten.
Hier muss man sich ganz genau an das Fahrwasser halten. Links und rechts sind Sandbänke. Auf den Anruf über Funk meldet sich wie gewohnt niemand und so fahren wir Richtung Marina. Ein letzter Versuch bringt Erfolg, ein Kleinboot mit Marineiros weist uns den Weg. Wir müssen zum Anmeldesteg, der als solcher aber noch nicht bezeichnet ist. Super, Tankstellen hats auch, doch die funktionieren noch nicht. Wasser und Strom gibt es hier am Anmeldesteg auch noch nicht. Die Marineiros erklären uns, dass wir für heute Nacht hier bleiben müssen. Ab morgen sei der für uns vorgesehene Platz frei, der zur Zeit leider noch durch ein Schiff belegt ist, das einen Motorschaden erlitten hat. Vorher können wir dann noch in den Fischerhafen um das Schiff voll zu tanken. Nach der Anmeldung erledigt Kurt noch die Nacharbeiten zum Törn. Verena sieht hinter uns ein Segelschiff, das in Portugal eingelöst ist, aber unter der Steuerbord Saling eine CH Flagge gesetzt hat. Es sind vier Schweizer Männer, die eine Segelyacht gechartert haben. Wir nutzen die Gelegenheit für einen kurzen „Schwatz“ in „Schwiezerdütsch“. Da wir den Generator nicht starten wollen essen wir heute kalt. Die Gegend hier ist ruhig, wenn wir vom eigenartigen Klopfen in regelmässigem Abstand mal absehen und die Lagunenlandschaft ist echt beeindruckend.