Freitag, 13.09. Heute morgen fühlen wir uns beide wie erschlagen, obwohl wir gar nicht schlecht geschlafen haben. Lassen wir`s und geben der Wettersituation/bevorstehender Vollmond die Schuld. So hoch haben wir das Barometer noch nie erlebt. Aber, es regnet. Verena nimmt nach dem Frühstück das Bügeleisen in Betrieb und Kurt ordnet noch dies und das, versorgt Plotter und Ferngläser und befasst sich mit der kommenden Saison, da wir ja bereits diverse Unterlagen haben. Auch das Lebensmittelinventar wird noch aufgenommen. Via Werft, wo wir noch weitere Probleme deponieren, gehen wir zum Einkauf. Am Nachmittag unternehmen wir einen Spaziergang, unter anderem führt uns der Weg zur Kirche der Hl. Barbara, die im Fremdenführer als äusserst bemerkenswert beschrieben wird. Sie ist aber bereits geschlossen, wir sind 30 Min. zu spät. Sie hat auch von aussen eine besondere Ausstrahlung . Die heilige Barbara, Schutzheilige der Höhlenforscher und -arbeiter, werden wir noch besuchen.
Zurück auf dem Schiff bereiten wir das Nachtessen vor und geniessen einen der bald letzten Tage hier. Aber wir freuen uns auf die Schweiz, wenn auch unterschiedlich, Verena um nicht mehr mit der täglichen „Schreiberei“ für das Tagebuch „belastet“ zu sein und Kurt, um mehr Platz und Möglichkeiten in der Küche zu haben. Grundsätzlich freuen wir uns aber beide darauf, all unsere Lieben, Freunde und Verwandten wieder zu sehen. Gleichzeitig haben wir Kontakt mit unseren Bekannten in Ungarn, wir sind herzlich willkommen dort, um einen würdigen Abschied zu feiern. Besonders freuen würden sie sich, wenn wir Alle kommen würden.
Samstag, 14.09. Kurt ist heute wie gerädert, er ist überzeugt, es ist der Vollmond. Nach dem Früstück entfernt Kurt das Sonnenverdeck und Verena nimmt den Weg in die „Waschanstalt“ unter die Füsse. Der schwache Wind gibt bei der Demontage keine Probleme. Dann zuerst den Ponton, an dem wir festgemacht sind, reinigen und dann das Sonnenverdeck schrubben. Alles läuft perfekt. Wir freuen uns mit Adrian über seinen gelungenen Event in Bad Ragaz. Wir erhalten hervorragende Bilder der Fallschirmsprünge. Das macht natürlich auch uns ein wenig stolz. Nach der Mittagspause steht noch unser Fitness-Programm an. Wir laufen zum Leuchtturm von Breskens, der zwar heute nicht mehr in Betrieb, aber zu einem Museum umgebaut ist. Was für ein Glück, heute ist Tag der niederländischen Monumente, und der Leuchtturm gehört auch dazu. Das bedeutet „Gratiseintritt“. Wir lernen: Er wurde von den Holländern erbaut, aber von den Belgiern finanziert. Grund dafür war, die Schiffe sollten ohne grössere Probleme Antwerpen erreichen können. Genau 92 Stufen geht es bis zur Spitze. Der Führer, wir waren lange Zeit die einzigen Besucher, nimmt sich Zeit, uns vieles zu erklären. Sein Vater war schon Leuchtturmwärter. Seit 2011 ist der Leuchtturm nicht mehr in Betrieb, wird aber als Monument noch erhalten. Er ist aus Stahl. Das merken wir beim Aufstieg. Dort wo die Sonne hin scheint ist es sehr warm. (kennen wir von der Madness) Kurt könnte noch lange zuhören. Hoch interessant. Allerdings dürfen nur maximal 15 Personen in den Leuchtturm. Also steigen wir noch ganz nach oben und geniessen den wunderbaren Ausblick. Drei Personen haben da oben ganz knapp Platz.


Wieder unten angekommen geniessen wir die angenehme Meeresbrise. Gemütlich wandern wir zurück in die Stadt und setzen uns in ein Restaurant. Eher etwas unfreundlich erhalten wir eine Karte, nach 10 Minuten warten kommt eine völlig desinterssierte Kellnerin, aber nur, weil sich weiter draussen, neue Gäste hingesetzt haben. Wir stehen auf und Kurt meint, dass wir uns nicht gewohnt sind, über 10 Minuten in einem schlecht besetzten Restaurant auf die Aufgabe der Bestellung zu warten. Dies nimmt sie kommentarlos hin. Drei Restaurants weiter das pure Gegenteil. Schnell, freundlich und liebenswürdig. Zurück auf dem Schiff erledigen wir noch einige kleinere Arbeiten, ehe sich Kurt in die Küche verzieht.
